Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

Insula
Variante
11 17 20 22 24 28 29 30 31 33/39 34 42 43 44 44/50 45 48 49
50 51
A:
B:
C:
E:
F:
G:
H:
424 - 414 - - - - 415 - - - - - - - - -
416
417
425 - - - - - - -
430 - - - 429 428 - - - 432 -
433
444 - 441 451 445 - 440 - 448 436 439 437 - - 459 - 456
458 443 453
455
460
484 490 468 461 492 - 467 477 - 478 479 476 480 -
486 462 494 481 491
493 471 495
485
496 - 503 498 - - - 501 499 -
502
504
507 510 - 511 512 514 508 509 - - - - - - -
515 516
524 - - 521 - - - 522 - - - - - -
418
423
427
446 449
450
452
506
463
Variante
Region
4D 4E/11 4/5 5B 5C 5C/6 5G 7C 7/14 9D 17C 17D 18A 20X
Ohne Fundortangaben
B:
C:
D:
E:
F:
G:
H:
420 - - - 413.419.421
422
426
435 431 - - - - - - - - 434
457 - - - 454 438 - 442.447
466 - 472 469 482 - 470 - 488 489 487 - 464.465.473-475.483
491
497.500.505
517 513.518
525 - - - - 526 - - - - - - - 519.520.523.527
Löffelsonden mit Einlagen (Variante A) 1 1 7
Der Schaft (und manchmal auch ein birnenförmiger
Aufsatz der Laffe) ist mit einer bzw. zwei parallel laufenden
Spiralrillen versehen, die mit Einlagen aus Silberband
bzw. -draht verziert sind. Bei den meisten i n
Augst vorhandenen Exemplaren handelt es sich um
kantige, ziemlich breite und tiefe Rillen, die mit andersfarbigem
Metallband eingelegt waren (die vorhandenen
Reste sind spärlich und nicht eindeutig zu bestimmen).
Der Schaft von 413,418 und 423 ist dagegen
durch je zwei parallel laufende Riefen verziert, wovon
eine kantig und tief, die andere jedoch rillenartig
schmal ist. Die breitere Riefe war mit andersfarbigem
Metallband eingelegt, in der schmalen Rille war ein Silber(?)draht
eingelegt (?) 118 .
Der für einige Exemplare charakteristische, birnenförmig
verdickte Laffenansatz am Halsring (z.B.
413-415.417), der ebenfalls mit einem Silber(?)band
spiralförmig umwickelt ist, kommt bei einer Löffelsonde
aus Pompeji vor, die jedoch einen kannelierten
Schaft besitzt 119 .
Bei diesen reich geschmückten Instrumenten könnte
es sich um die von zeitgenössischen Autoren 120 getadelten
Instrumente handeln, die der Arzt zur Schau stellte,
um seine mangelhaften Kenntnisse zu verbergen.
Diese Art von Verzierung kommt gelegentlich auch
bei anderen Instrumenten vor, die vielleicht alle auf
eine gemeinsame Werkstatt zurückzuführen sind (vgl.
659 und 666 mit einfachen Rillen und 662 mit kombinierter
breiter und schmaler Rille). Anderenorts sind
auf gleiche Art mit umlaufenden spiralförmigen Einlagen
auch z.B. balusterförmige Zwischenstücke bei
Skalpellen wie 620 und 621 verziert 121 , ferner balusterin
Parallelen aus Arztgräbern: Künzl 1982, 73, Abb. 46,4 (Datierung:
spätes 1./frühes 2. Jh.); 88, Abb. 67,8 (Datierung: 2.
Hälfte 1. Jh.); 107, Abb. 85,5 (Datierung: spätes 1. Jh.); 122,
Abb. 97,3.4. - Sonstige Parallelen: Vanvinckenroye 1984, Taf.
101, Grab 183,5 (zusammen mit Reibplättchen); Bruce-Mitford
1964, Abb. 5,5; Ulbert 1959, Taf. 24,2; Behrens 1912, Abb. 5,6;
Simonett 1941, 166, Abb. 142,14; E. J. Gurtl, Geschichte der
Chirurgie und ihrer Ausübung 1. Römische Instrumente, Berlin
1898, 314ff., Taf. 2,11; Gregl 1982, Taf. 5,4; Simonett 1947, Abb.
14,5.
118 Vgl. Crummy 1983, 60, Abb. 65, 1927 (in der schmalen Rille ein
Draht aus «Weissmetall» erhalten).
119 Künzl 1982, Abb. 3,5 = Deila Corte 1939, Abb. 92,e.
120 Lukian, Der unwissende Bücherkäufer, 29.
121 Vgl. Künzl 1982, 57f. Abb. 26,1; Milne 1907, Taf. 2.