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Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

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eich hervor (wohl vor allem in der Kosmetik). Dies im<br />

Gegensatz zur ärztlichen Benützung, die in der Zivilstadt<br />

ohne weiteres auch in Frage kommt, jedoch<br />

anteilmässig viel unbedeutender ist (vgl. z. B. Anzahl<br />

der Skalpelle).<br />

Form <strong>und</strong> Verzierung<br />

- Der Schaft ist meist r<strong>und</strong>stabig, in der ganzen Länge<br />

gleich breit, entweder unverziert-glatt oder verziert:<br />

durch längliche Kannelierung, <strong>aus</strong>nahmsweise mit<br />

umwickeltem Silberdraht <strong>und</strong> nur bei Einzelstücken<br />

durch andere Dekors: eingeschlagene Silberkügelchen,<br />

Aufrauhen der Oberfläche durch kleine Punzen,<br />

spiralförmige Windung.<br />

- Der Hals ist in den meisten Fällen durch einen profilierten<br />

Ring hervorgehoben, auf den unmittelbar die<br />

Laffe folgt. Ausnahmsweise ist die Laffe mit einem<br />

dünnen Hals zum Ring verlängert.<br />

- Die Laffe (Schaufel, Löffelchen) ist schmal <strong>und</strong> langgestreckt,<br />

entweder lanzettförmig zugespitzt (spitzoval)<br />

oder an beiden Enden symmetrisch. Im Querschnitt<br />

ist sie entweder ger<strong>und</strong>et oder dreieckig<br />

(dachförmig), flach oder tief gekerbt. Sie ist meist<br />

dünnwandig, selten massiv. Die Laffenränder können<br />

scharfkantig sein.<br />

- Das Olivenkernende (Kolbenende) besteht in einer<br />

oval verdickten R<strong>und</strong>ung des Schaftes. Es ist die<br />

eigentliche Sonde (specillimi), die entsprechend ihrer<br />

Form (Olive, Beere) die Bezeichnung baca, bacula<br />

trug.<br />

Der Formenreichtum bei den Löffelsonden ist so<br />

vielseitig, dass sich nur <strong>aus</strong>nahmsweise mehrere verwandte<br />

Stücke finden (<strong>aus</strong> diesem Gr<strong>und</strong>e bestand<br />

eine gewisse Schwierigkeit in einer Gruppierung dieser<br />

Löffelsonden).<br />

Das Gros zeichnet sich durch einen unverzierten,<br />

r<strong>und</strong>stabigen Schaft, einen profilierten Halsring, eine<br />

unterschiedlich gestaltete Schaufel <strong>und</strong> ein Kolbenende<br />

(olivenförmiges Ende) <strong>aus</strong>, das in seltenen Fällen<br />

auch durch einen Ring abgetrennt ist (Varianten E <strong>und</strong><br />

G). Davon heben sich gewisse Exemplare oder Gruppen<br />

mit zusätzlichen Verzierungen ab: mit Einlagen <strong>aus</strong><br />

andersfarbigem Metall (Variante A); Torsion (Variante<br />

B) oder Kannelierung des Schaftes (Varianten C <strong>und</strong><br />

D); mit einem flachgedrückten trapezförmigen Fortsatz<br />

zwischen dem Halsring <strong>und</strong> der Schaufel (Variante<br />

C) , bzw. einem Zwischenstück zwischen Halsring <strong>und</strong><br />

Schaufel (Variante F).<br />

Während die Varianten D <strong>und</strong> E eine Vielfalt an Einzelstücken<br />

zusammenfassen, könnte es sich bei den<br />

Varianten C <strong>und</strong> G um Produkte einer einzigen Werkstatt<br />

handeln, da die Ausführung der einzelnen Exemplare<br />

ziemlich einheitlich ist.<br />

Die sogenannten Hohlsonden (Variante H) zeichnen<br />

sich durch eine verhältnismässig grosse <strong>und</strong> im Querschnitt<br />

dachförmige Schaufel mit birnenförmigem<br />

Ansatz <strong>und</strong> einem verhältnismässig kurzen Schaft <strong>aus</strong>.<br />

Auf diese Weise werden die <strong>Augst</strong>er Löffelsonden in<br />

acht Varianten unterteilt:<br />

Variante A: mit eingelegtem Schaft: Taf. 39, i f h-i gi<br />

($%)<br />

Variante B: mit tordiertem Schaft: Taf. 39, i gl -i gm<br />

(1%)<br />

Variante C: mit abgeflachtem Hals <strong>und</strong> Fortsätzen:<br />

Taf. 40, i gn-i hl (6%)<br />

Variante D: mit kanneliertem Schaft: Taf. 41, i hm bis<br />

43, i me (17%)<br />

Variante E: mit glattem Schaft: Taf. 43, i mf bis 45, i rl<br />

(25%)<br />

Variante F: mit langem Hals: Taf. i m, i rm-l em (8%)<br />

Variante G: mit einfachem Knoten: Taf. i n, l en-l f p<br />

($%)<br />

Variante H: mit grosser Laffe (Hohlsonden): Taf. 48,<br />

l f r-l gn (6%)<br />

Undefinierbare Bruchstücke der Löffelsonden: Taf.<br />

i p, l gp bis i r, l l h (20%).<br />

Tabelle IIa: Schichtdatierungen der Löffelsonden in<br />

<strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst<br />

Datierung<br />

1. Hälfte 1. Jh.:<br />

Mitte 1. Jh.:<br />

3. Viertel 1. Jh.:<br />

2. Hälfte 1. Jh.:<br />

1. Jh.:<br />

2. Hälfte l./l. Hälfte 2. Jh.:<br />

2. Jh.:<br />

2./3. Jh.:<br />

Variante:<br />

A C<br />

417<br />

416<br />

533<br />

429<br />

432<br />

418 431<br />

415<br />

422<br />

427<br />

451 476<br />

441<br />

445<br />

(438)<br />

460<br />

436<br />

455<br />

456<br />

458<br />

459<br />

439<br />

443<br />

454<br />

486<br />

(489)<br />

478<br />

(469)<br />

471<br />

494<br />

468<br />

484<br />

485<br />

(467)<br />

477<br />

480<br />

482<br />

491<br />

492<br />

495<br />

509<br />

516<br />

514<br />

499 507<br />

498<br />

501<br />

503 517<br />

511 526<br />

525<br />

522

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