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Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

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Variante:<br />

Datierung A B C D E unverziert<br />

1. Hälfte 1. Jh.: 256 288.361<br />

2. <strong>und</strong> 3. Viertel 1. Jh.: 255 307<br />

Mitte 1. Jh.: 264.276.289<br />

3. Viertel 1. Jh.: 275.282.375<br />

2. Hälfte 1. Jh.: 233 254 343<br />

1. Jh.: 333<br />

2. Hälfte 1./2. Jh.: 226 252 314.322<br />

229 253<br />

231<br />

243<br />

2. Jh.: 236 (293).334.(339).381<br />

2. Jh. bis 1. Hälfte 3. Jh.: 225 258 283.328.330.331.332.338.344.347.(358).371.373<br />

227 382.385<br />

228<br />

230<br />

234<br />

237<br />

244<br />

2./3. Jh.: 245 265.268.285.286.308.(336).341.346.349.366.<br />

370.384<br />

3./4. Jh.: 241 248 261 298.313.319.323.337.376.383.(388)<br />

249 262<br />

Die Ohrlöffelchen in <strong>Augst</strong>/Kaiseraugst wurden zu<br />

94% <strong>aus</strong> Bronze hergestellt; nur 6% wurden <strong>aus</strong> Bein<br />

geschnitzt. Da es sich bei der <strong>Augst</strong>er Sammlung um<br />

einen sehr umfangreichen Bestand handelt, der zum<br />

grossen Teil <strong>aus</strong> stratigraphisch dokumentierten Siedlungsf<strong>und</strong>en<br />

stammt, ist eine Typologisierung <strong>und</strong><br />

chronologische Einstufung möglich geworden (s.<br />

unten). Vor allem scheint mir der umfangreiche <strong>Augst</strong>er<br />

Komplex jedoch einen Beweis dafür zu liefern, dass die<br />

Ohrlöffelchen grösstenteils als kosmetische Geräte<br />

dienten, die v o n der zivilen Bevölkerung für den täglichen<br />

Gebrauch benützt wurden. Das geht besonders<br />

klar hervor <strong>aus</strong> dem Vergleich mit sonstigen, als medizinisch<br />

angesehenen <strong>und</strong> in <strong>Augst</strong>/Kaiseraugst gef<strong>und</strong>enen<br />

<strong>Instrumente</strong>n (z. B. Skalpelle), deren Zahl nur<br />

ein Bruchteil derjenigen der Ohrlöffelchen darstellt<br />

(vgl. auch Ohrlöffelchen als Bestandteil von Toilettbesteck,<br />

Taf. 9).<br />

Typologie:<br />

Variante A: mit verziertem Hals unterhalb des Schäufelchens:<br />

Taf. 25, 224 bis 26, 247 (13% von insgesamt<br />

177 Exemplaren).<br />

Variante B: Ohrlöffelchen mit verziertem Hals bzw.<br />

Knoten, spätrömisch: Taf. 26, 248-250 (2%).<br />

Variante C: mit facettiertem Schaft: Taf. 26, 251 bis 27,<br />

253 (2%).<br />

Variante D: mit Knotengriff im oberen Drittel des<br />

Schaftes: Taf. 27, 254-263 (6%).<br />

Variante E: unverzierte Ohrlöffelchen: Taf. 28, 264 bis<br />

36, 390 (77%).<br />

Die Schichtdatierungen der unverzierten Ohrlöffelchen<br />

in <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst liefern einen gewissen<br />

Beweis dafür, dass diese elementarsten Objekte der<br />

Körperpflege während der vier Jahrh<strong>und</strong>erte der römischen<br />

Kaiserzeit (durch Mitf<strong>und</strong>e datiert ab 2. Viertel<br />

1. Jh.) immer in derselben Form produziert wurden.<br />

Die deutliche Zunahme datierter Ohrlöffelchen ab<br />

dem 2. bis ins 4. Jahrh<strong>und</strong>ert fällt besonders auf.<br />

Ohrlöffelchen mit einfach verziertem Hals<br />

(Variante A)<br />

Variante A umfasst mittelgrosse Exemplare mit einem<br />

profilierten Zierband unterhalb des Schäufelchens 105 .<br />

Diagonale Kanneluren <strong>und</strong> Kreuze werden einzeln<br />

oder zusammen mit horizontalen Kerben <strong>und</strong> Wülsten<br />

zu verschiedenen Kombinationen gestaltet. Nur 237<br />

trägt einen tordierten Hals. Bei 245-247 kann kaum<br />

von einer Verzierung gesprochen werden. Trotzdem<br />

unterscheiden sich diese Stücke von den unverzierten<br />

Exemplaren.<br />

105 Vgl. <strong>aus</strong> <strong>medizinische</strong>n Gräbern: Künzl 1982, Abb. 16,32;<br />

78,5.6; 79,3. - Sonstige Parallelen: Tabanelli 1958, Taf. 68; ORL<br />

B, Nr. 31 (Wiesbaden), Taf. 10,69; Deringer 1954, Abb. 79,1-4;<br />

Gregl 1982, Taf. 1,1.2; Watermann 1974, Abb. 13; Künzl 1984,<br />

Taf. 24,L15.17-23; H.-G. Simon, Das Kleinkastell Degerfeld in<br />

Butzbach, Kr. Friedberg (Hessen). Datierung <strong>und</strong> F<strong>und</strong>e. Saalburg<br />

Jahrbuch 25, 1968, 5ff., Abb. 11,16; Frere 1972, Abb.<br />

35,70.

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