Die Pinzettensonde ist ein Doppelinstrument für vielleicht vorwiegend <strong>medizinische</strong> Zwecke, bestehend <strong>aus</strong> einer Pinzette mit einem nadeiförmigen verlängerten Griff, an dessen Ende eine olivenkernförmige Verdickung oder ein Löffelchen angebracht ist (Abb. 14) 83 . 112 Schmale, kurze Greifarme breiten sich zum Ende hin <strong>aus</strong> <strong>und</strong> vereinen sich in einem nadeiförmig sich verjüngenden Griff. Griffende abgebrochen. L. noch 9,1 cm. - Inv. 58.6116. FO: Ins. 24, Schnitt E 144. - Mitf<strong>und</strong>e: Spiegel 36. 113 Wie 112. Griffspitze abgebrochen. L. noch 8,2 cm. - Inv. 78.23166. FO: Ins. 31, FK B 1634. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik 2. Viertel 1. bis Ende l./Anfang 2. Jh.; Toilettbesteck 73; Löffelsonde 543. 114 Wie 112. Die Greifarme sind im mittleren Teil verdickt. Griffspitze <strong>und</strong> ein Armende abgebrochen. L. noch 7,4 cm. - Inv. 63.9544. FO: Ins. 31, FK 1081. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik antoninisch. 115 Wie 112. Arm- <strong>und</strong> Griffenden abgebrochen. L. noch 6,8 cm. - Inv. 67.4491. FO: Region 5, FK 6324. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik neronisch-vespasianisch (Oberflächenschutt); Münze: Titus 79-81. Abb. 14 Pinzettensonde <strong>aus</strong> Trier (umgezeichnet nach Künzl 1984, Taf. 10, D14). M . 2:3. Reibstäbchen c Salbenreiber (Taf. 14-17) Formen <strong>und</strong> Verwendung Reibstäbe haben die Form einer verkleinerten Mörsersäule <strong>und</strong> wurden zum Reiben von Parfüms, Schminkpasten <strong>und</strong> sonstigen Kosmetika sowie zum Zubereiten von Salben <strong>und</strong> Arzneien auf pharmazeutischem Gebiet benützt (ev. auch z u m M i s c h e n v o n Farben i n der Malerei). Als Reibunterlage dienten wohl die Salbenreibplättchen <strong>aus</strong> Stein (vgl. 189-223). Kosmetika <strong>und</strong> Parfüms wurden auf der Basis von leichtem Öl hergestellt <strong>und</strong> mussten vor dem Gebrauch mit Öl verdünnt <strong>und</strong> eingerieben werden. Bei Heilsalben wurden Kräuter in Pulverform mit fetthaltigen Zutaten eingerieben (vgl. Spuren von Fett in den Reibdellen mancher Reibplättchen). Die Reibstäbchen <strong>aus</strong> Glas waren an einem oder beiden Enden mit einer stempelartigen (diskförmigen) Erweiterung versehen, die vielleicht auch als Verschluss für die Flasche diente, <strong>aus</strong> der man Parfüms her<strong>aus</strong>nahm. In <strong>Augst</strong> sind drei Kategorien von Reibstäbchen vertreten: <strong>aus</strong> Bronze (116-118), <strong>aus</strong> Glas (119-183) <strong>und</strong> <strong>aus</strong> Bein (184-188). Verbreitung der Reibstäbchen im Siedlungsareal In <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst stammen die meisten Stäbchen <strong>aus</strong> Wohnquartieren (vgl. Tabelle 4, Abb. 15). Ausser den F<strong>und</strong>stücken, die im <strong>Augst</strong>er Stadtareal vereinzelt zum Vorschein kamen, wurde in der Insula 29 ein Materialdepot entdeckt, das <strong>aus</strong> Glasfragmenten besteht, die für die Wiederaufbereitung aufgesammelt worden sind. Es handelt sich neben zahlreichen anderen Glasbruchstücken um 20 Fragmente von Reibstäbchen, deren Formen <strong>und</strong> Farben denen der Einzelf<strong>und</strong>e durch<strong>aus</strong> entsprechen. Dadurch, dass dieser Sammelf<strong>und</strong> stratigraphisch durch die mitgef<strong>und</strong>ene Keramik i n die M i t t e bis ins 3. Viertel des 1. Jahrh<strong>und</strong>erts datiert ist, ergibt sich ein wichtiges Limit (terminus ante quem) für die Datierung der vorhandenen Formen. 83 Ritterling 1912, Taf. 16,3(7); Walke 1966, Taf. 109,24; Deringer 1954, Abb. 83,14.15; Bouchard 1964, Taf. 23,17; H<strong>aus</strong>er 1904, Taf. 56; ORL B Nr. 8 (Zugmantel), Taf. 11,47; Watermann 1974, Abb. 3; Tabanelli 1958, Taf. 60.65; Künzl 1984, Taf. 10, D12-14.
Abb. 15 Verbreitungskarte der Reibstäbchen in <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst (vgl. Tab. 4), Stand 1980. M. 1:10000. • Bronze; A Bein; • Glas. «Depot» s. Katalog-Nr. 164-183.
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