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Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

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43* 2 Randstücke <strong>und</strong> 1 Bruchstück der r<strong>und</strong>en Scheibe. Oberseite<br />

poliert, schwärzlich glänzend. Spuren von Feuervergoldung<br />

(s. S. 19). Masse: 3,1x1,9 cm; 3,0x1,6 cm; 3,6x1,5 cm; Dicke:<br />

0,7 mm (dünnwandig); Dm. ca. 10 cm. - Inv. 78.1344. FO: Ins.<br />

31, FK B 1603. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik uneinheitlich, 1. Jh. bis<br />

Anfang 2. Jh.<br />

44* Randstück einer r<strong>und</strong>en Scheibe. Oberseite poliert. Masse:<br />

3,0x1,9 cm; Dicke: 1,6 mm; Dm. ca. 12 cm. - Inv. 60.5282. FO:<br />

Ins. 31, Sondierschnitt.<br />

45* 3 Bruchstücke. Masse: 4,0x3,3 cm; 2,5x2,6 cm; 1,4x2,3 cm;<br />

Dicke: 1,0 mm. - Inv. 58.7925. FO: Ins. 24. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik<br />

um die Mitte 2. Jh.<br />

46* Viereckiges Bruchstück. Oberseite poliert, weisslich glänzend.<br />

Masse: 4,3 x 3,8 cm; Dicke: 1,0 mm. - Inv. 77.9950. FO: Ins. 31,<br />

FK B 30. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik 1. Hälfte 1. Jh. sowie 2. Jh. bis 1.<br />

Hälfte 3. Jh.<br />

47* Bronzestaub <strong>und</strong> winzige Teilchen einer Scheibe. - Inv.<br />

68.15706. FO: Region 15 A , FK 2107 (Grab Nr. 7). - Grabinventar<br />

(Brandschüttungsgrab): 1 Urne Schultertopf, 1 kleinerer<br />

Schultertopf (darin Spiegelscheibenfragmente), 2 Teller Drack<br />

2, 1 Tasse Drag. 27, 1 Venusstatuette <strong>aus</strong> Pfeifenton, 2 Gegenstände<br />

<strong>aus</strong> Knochen. - Lit.: Tomasevic (wie Anm. 15), 17 f., Taf.<br />

3 (ohne Spiegelfragmente). Datierung: 1. Hälfte 1. Jh. (tiberischclaudisch).<br />

( eA. ll. n. lCAi; che - nAer;BchBngen . n , piegelfr. gmenAen<br />

Qualitative Legierungsanalysen mittels energiedispersiver Röntgenfluoreszenzspektrometrie (EDS-XFA) am<br />

Geochemischen Laboratorium des Mineralogisch-petrographischen Instituts der Universität Basel<br />

Willem B. Stern<br />

Aus den Beständen des Römermuseums in <strong>Augst</strong><br />

gelangten 50 Spiegelfragmente (38 Inventarnummern)<br />

in Basel zur Analyse 16a , wobei von jedem Stück mindestens<br />

1 bis 2 verschiedene Oberflächenbereiche - zum<br />

Beispiel Vorder- <strong>und</strong> Rückseite - untersucht wurden.<br />

So kamen 80 Einzelanalysen zu je 11 erfassten chemischen<br />

Elementen zusammen.<br />

Die EDS-XFA ist eine der wenigen, im engen Wortsinne<br />

zerstörungsfreien Analysenmethoden, die simultan<br />

einen grossen Teil (ca. 90%) aller chemischen<br />

Elemente zu erfassen vermag, sofern es um Konzentrationsbereiche<br />

von über 0,01 bis 0,1 Gewichts °7o geht.<br />

Obwohl man annehmen darf, dass dünne Spiegelfragmente<br />

in ihrer ganzen Dicke angeregt werden,<br />

stammt die analytische Information von oberflächennahen<br />

Partien. Dies ist bei homogenen Untersuchungsobjekten<br />

kein Nachteil, kann bei heterogenen <strong>und</strong> vor<br />

allem schalig aufgebauten Körpern jedoch zu Ergebnissen<br />

führen, die nicht der Durchschnittszusammensetzung<br />

entsprechen. Überhaupt ist die Frage nach der<br />

Repräsentativität von Analysen archäologischer Objekte<br />

- unabhängig von der verwendeten Methode - ein<br />

heikles <strong>und</strong> wenig beachtetes Problem: die Entnahme<br />

<strong>und</strong> Analyse von grossen Teilproben verbietet sich in<br />

der Regel <strong>aus</strong> konservatorischen Gründen, während<br />

kleine Teilproben nur nach sehr sorgfältiger Prüfung<br />

der Verhältnisse als <strong>aus</strong>sagefähig für ein ganzes Objekt<br />

angesehen werden können. Da hier nicht der ganze<br />

Fragenkomplex diskutiert werden kann, sei für Einzelheiten<br />

auf die Literatur verwiesen 16b .<br />

Da der zerstörungsfreien EDS-XFA - im Gegensatz<br />

etwa zur destruktiven - eine Reihe besonderer Schwierigkeiten<br />

innewohnt, die gr<strong>und</strong>sätzlich zu einem grösseren<br />

analytischen Fehler führen, werden hier alle<br />

Ergebnisse als qualitativ bezeichnet, vgl. Tabelle 1.<br />

Trotz der genannten Einschränkungen zeigen die<br />

untersuchten Spiegelfragmente einerseits <strong>aus</strong>geprägte<br />

Gemeinsamkeiten, andererseits aber auch Unterschiede<br />

zu anderen analysierten Buntmetallen <strong>aus</strong><br />

<strong>Augst</strong>er Museumsbeständen 16c ; insgesamt liegen heute<br />

weit über T<strong>aus</strong>end EDS-XF Analysen von römischen<br />

Metallobjekten <strong>aus</strong> <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst vor (Abb. 4).<br />

Der überwiegende Teil der Spiegel ist als bleihaltige<br />

Bronze zu bezeichnen, wobei je nach Gehalt an begleitenden<br />

Nebenkomponenten (Sb, As, Ag) etwas differenziert<br />

werden kann (vgl. Tabelle 2; Abb. 5).<br />

Entsprechend dem gegenüber anderen untersuchten<br />

römischen Bronzen tieferen Bleigehalt ist auch die<br />

Heterogenität der einzelnen Spiegelfragmente geringer:<br />

in Bezug auf die erfassten chemischen Hauptkomponenten<br />

dürften Vorder- <strong>und</strong> Rückseiten nicht<br />

signifikant verschieden sein. Es konnten demzufolge<br />

keine Elemente <strong>aus</strong>gemacht werden, die für eine Spiegelschicht<br />

hätten typisch sein können.<br />

16a<br />

Vgl. E. Riha/W. B. Stern, Die römischen Löffel <strong>aus</strong> <strong>Augst</strong> <strong>und</strong><br />

Kaiseraugst. Archäologische <strong>und</strong> metallanalytische Untersuchungen,<br />

Forschungen in <strong>Augst</strong> 5, <strong>Augst</strong> 1982.<br />

16b Für Prinzipielles: P. Hahn-Weinheimer/A. Hirner/K. Weber-<br />

Dietenbach, Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische Anwendung der Röntgenfluoreszenzanalyse<br />

(RFA). Vieweg, Braunschweig 1984. -<br />

Für die Problematik der zerstörungsfreien Analyse archäologischer<br />

Metallobjekte: U. Naef, Archäometrische Untersuchungen<br />

am römischen Silberschatz Kaiseraugst. Diss. Basel,<br />

Schwabe, Muttenz 1984; P. J. Ballié/W. B. Stern, Non-destructive<br />

surface analysis of roman terra sigillata: a possible tool in<br />

provenance studies? Archaeometry 26, 1984, 62-68; S. Martin-<br />

Kilcher/S. Schupbach/W. B. Stern/J. Ballié, Keramikanalysen<br />

an römischen Ölamphoren <strong>aus</strong> <strong>Augst</strong>, Kaiseraugst, Avenches<br />

<strong>und</strong> L<strong>aus</strong>anne-Vidy. Naturwissenschaftliche <strong>und</strong><br />

archäologische Aspekte, JbSGUF 68, 1985, 173-204.<br />

16c T. Tomasevic-Buck/M. Peter/W. B. Stern, Ein Bronzedepotf<strong>und</strong><br />

<strong>aus</strong> Augusta Raurica (Dorfstrasse 1, Kaiseraugst, Kt.<br />

Aargau). Bayerische Vorgeschichtsblätter 49, 1984, 143-196.

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