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Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

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Vorwort<br />

Nach einem vierjährigen Unterbruch kann die Reihe<br />

«Forschungen in <strong>Augst</strong>» mit dem vorliegenden Band 6<br />

fortgeführt werden. Dass die seither verstrichene Zeit<br />

nicht ungenutzt blieb, zeigen nicht nur die Reichhaltigkeit<br />

des hier vorgelegten Materials, sondern auch zwei<br />

weitere Bände, die bald folgen werden.<br />

Frau Emilie Riha war bis zu ihrer Pensionierung<br />

im Frühjahr 1982 wissenschaftliche Assistentin am<br />

Römermuseum <strong>Augst</strong>. Als sie sich ein knappes Jahr<br />

später wieder in <strong>Augst</strong> meldete <strong>und</strong> ihr Interesse an der<br />

Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit<br />

<strong>Augst</strong>er Material bek<strong>und</strong>ete, waren wir sehr erfreut.<br />

Nach einigen Abklärungen konnte das Amt für<br />

Museen <strong>und</strong> Archäologie des Kantons Basel-Landschaft<br />

auf den 1. 1. 1983 einen vierjährigen Teilzeit-<br />

«Forschungsauftrag» mit der Autorin abschliessen,<br />

der «<strong>Toilettgerät</strong>e <strong>und</strong> Schmuck <strong>aus</strong> <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst»<br />

zum Thema hat. Nach zweijähriger Arbeit, in<br />

die Frau Riha mehr Zeit <strong>und</strong> Energie investiert hat, als<br />

ihr honoriert wurde, entstand das erste Faszikel über<br />

römisches <strong>Toilettgerät</strong> <strong>und</strong> <strong>medizinische</strong> <strong>Instrumente</strong>.<br />

Die Schmucksachen mit Ausnahme der Fibeln, die sie<br />

schon 1979 vorgelegt hat (Forschungen in <strong>Augst</strong> 3),<br />

befinden sich bereits heute in einem fortgeschrittenen<br />

Stadium der Bearbeitung, was uns zuversichtlich auf<br />

eine baldige Edition blicken lässt.<br />

Die Autorin ist von ihrem ursprünglichen Ziel, die<br />

<strong>Toilettgerät</strong>e als Gruppe vorzulegen, abgekommen,<br />

denn es zeigte sich sehr bald, dass manche <strong>Instrumente</strong><br />

auch medizinisch verwendet worden sind. Es schien<br />

daher sinnvoll, <strong>aus</strong>ser den möglichen <strong>medizinische</strong>n<br />

Objekten auch die <strong>aus</strong>schliesslich <strong>medizinische</strong>n<br />

Geräte in die vorliegende Monographie aufzunehmen.<br />

Dem entspricht auch die Aufteilung der drei ersten<br />

grossen Kapitel (vgl. die Ausführungen S. 9, 33, 79).<br />

Es wurde angestrebt, sämtliche behandelten Stücke<br />

in einheitlichen Zeichnungen abzubilden. So gibt der<br />

Tafelteil ein repräsentatives Bild der Mengenverhältnisse<br />

der behandelten Objektgruppen in <strong>Augst</strong> <strong>und</strong><br />

Kaiseraugst, was etwa am Beispiel der über<strong>aus</strong> zahlreichen<br />

unverzierten Ohrlöffelchen (Taf. 28-36) sehr<br />

eindrücklich vor Augen geführt wird. Ausnahmen, die<br />

nicht abgebildet sind, tragen einen Stern* hinter der<br />

Katalognummer. Dazu gehören einige Kleinstfragmente<br />

von Spiegeln (S. 15f.) <strong>und</strong> die blauen Farbpigment-Kugeln<br />

(S. 97f. <strong>und</strong> Fotos Taf. 73). Die meisten<br />

Zeichnungen (Taf. 1-61) sind einheitlich im Massstab<br />

2:3 gehalten. Sämtliche Zeichnungen verdanken wir<br />

Frau Sylvia Fünfschilling, die sich mit grossem Geschick<br />

<strong>und</strong> Beharrlichkeit ans Werk gemacht hat.<br />

Der Katalog ist durchgehend numeriert. Die >=AA<br />

gedruckten Katalognummern entsprechen den Abbildungen<br />

auf den Tafeln 1-72 u n d den ebenfalls fett<br />

gehaltenen Erwähnungen im laufenden Text. Die F<strong>und</strong>ortangaben<br />

im Katalog beziehen sich entweder auf die<br />

Insulae (= Region 1) oder auf die peripher zum Stadtzentrum<br />

gelegenen Regionen (vgl. dazu Taf. 74).<br />

Man hat versucht, diejenigen Objekte im Katalog,<br />

die mit weiteren F<strong>und</strong>en vergesellschaftet sind, aufgr<strong>und</strong><br />

der Mitf<strong>und</strong>e zu datieren. Da die F<strong>und</strong>komplexe,<br />

so wie sie auf den Grabungen der letzten vierzig<br />

Jahre vergeben worden sind, sehr unterschiedliche<br />

Flächen <strong>und</strong> Schichtdicken aufweisen <strong>und</strong> nicht immer<br />

über jeden stratigraphischen Zweifel erhaben sind, ist<br />

deren F<strong>und</strong>material naturgemäss oft zeitlich heterogen.<br />

Die Datierungsspektren <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Grabungstechniken zeigen immer wieder, dass die<br />

F<strong>und</strong>komplexe der sechziger Jahre stratigraphisch am<br />

besten verbürgt sind <strong>und</strong> dass in den siebziger Jahren<br />

oft zu mächtige bzw. weitflächige Sedimentblöcke als<br />

Einheit abgetragen worden sind. Die im vorliegenden<br />

Band häufig zu lesende Komplexdatierung «Material<br />

uneinheitlich, 1.-3. Jh.» mag auf die obgenannten<br />

Umstände zurückzuführen sein.<br />

Obwohl <strong>Toilettgerät</strong>e <strong>und</strong> <strong>medizinische</strong> <strong>Instrumente</strong><br />

keine grosse typologische Entwicklung innerhalb der<br />

römischen Kaiserzeit erwarten lassen, wurde die einmalige<br />

Quelle der zahlreichen Schichtdatierungsmöglichkeiten<br />

von <strong>Augst</strong>/Kaiseraugst genutzt. In<br />

einigen Fällen konnten so auch chronologische Erkenntnisse<br />

gewonnen werden (vgl. z. B. Tab. 10b <strong>und</strong><br />

12a). In anderen Fällen, etwa für die blauen Pigmentkugeln<br />

(S. 97f., Taf. 73), führten die <strong>Augst</strong>er Schichtdatierungen<br />

zum Schluss, dass gewisse Typen <strong>und</strong><br />

Objekte vom 1. bis zum 4. Jahrh<strong>und</strong>ert kontinuierlich<br />

bezeugt sind. Die enorm zeitaufwendige Arbeit dieser<br />

Komplexdatierungen wäre ohne Hilfe nicht möglich<br />

gewesen: Frau W. Attinger besorgte in gewohnt verlässlicher<br />

Weise das Her<strong>aus</strong>suchen <strong>und</strong> Zurückversorgen<br />

T<strong>aus</strong>ender von Keramikscherben in den Museumsdepots,<br />

Frau S. Martin-Kilcher hat mit zahlreichen<br />

Datierungen von amphorenführenden F<strong>und</strong>komplexen<br />

einen breiten Gr<strong>und</strong>stock erarbeitet, <strong>und</strong> Beat Rütti<br />

übernahm die Datierung aller gläserführenden Komplexe.<br />

Sämtliche beigezogenen F<strong>und</strong>münzen wurden<br />

von Markus Peter bestimmt.<br />

Her<strong>aus</strong>geber <strong>und</strong> Autorin haben aber auch zahlreichen<br />

anderen Personen zu danken: den Mitautoren<br />

Marcel Joos, Jörg Schibier <strong>und</strong> Willem B. Stern für<br />

mehrere technisch-naturwissenschaftliche Beiträge<br />

<strong>und</strong> manch hilfreiche Diskussion <strong>und</strong> Information,<br />

Liz Berger-Dekker <strong>und</strong> Geneviève Lüscher für Mithilfe<br />

bei der Redaktion, Restaurator Werner Hürbin für die<br />

Reinigung fast sämtlicher Bronzen sowie den Kollegen<br />

Max Martin (Basel/München), Rudolf Degen (Zürich),<br />

Andres Furger-Gunti (Basel), Jochen Garbsch<br />

(München), Ernst Künzl (Mainz), Markus Schaub <strong>und</strong><br />

Teodora Tomasevic-Buck (beide <strong>Augst</strong>) für willkommene<br />

Hinweise, Bildvorlagen <strong>und</strong> die Publikationserlaubnis<br />

für <strong>Augst</strong>er F<strong>und</strong>stücke.

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