PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg
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Mitteilung<br />
Ausstellung<br />
Otto Braasch - ein Pionier<br />
der deutschen und europäischen Luftbildarchäologie<br />
geehrt!<br />
Am 19. September 2001 erhielt Dr. h. c. Otto<br />
Braasch den European Archaeological Heritage-<br />
Preis 2001, der von der European Association of<br />
Archaeologists (EAA) auf ihrem Kongress in Esslingen<br />
am Neckar verliehen wurde. Mit der Verleihung<br />
dieses Preises werden die Verdienste von<br />
Otto Braasch um die Luftbildarchäologie gewürdigt.<br />
Otto Braasch, geboren am 22.11. 1936, ist führend<br />
unter den europäischen Luftbildarchäologen.<br />
Seit 25 Jahren hat der ehemalige Oberstleutnant<br />
der Bundesluftwaffe an der Entwicklung<br />
der Luftbildarchäologie in Mitteleuropa bestimmend<br />
mitgewirkt: Seit den 1980er Jahren war er<br />
zunächst in Bayern tätig, fast gleichzeitig aber<br />
auch in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, wo er im Auftrage<br />
des Landesdenkmalamtes das heute ca. 400000<br />
Luftbilder umfassende Archiv, neben dem Luftbildarchiv<br />
des Bayerischen Landesamtes das<br />
größte in der Bundesrepublik, kontinuierlich aufgebaut<br />
hat. Zahlreiche Entdeckungen von wichtigen<br />
archäologischen Fundstellen im Lande werden<br />
ihm verdankt. Darüber hat er in Vorträgen, in<br />
den „Archäologischen Ausgrabungen in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>" und in dem Standardwerk „Unterirdisches<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>" (1994) berichtet.<br />
Zusätzlich ist Braasch auch für andere Bundesländer<br />
geflogen, z.T. auch in grenznahen Bereichen<br />
der Nordschweiz, nach 1990 auch in den<br />
neuen Bundesländern und schließlich in ehemaligen<br />
Ostblockstaaten wie Polen, Tschechien und<br />
Ungarn.<br />
Otto Braasch hat in über 60 Artikeln und drei<br />
Büchern Aufgaben, Ziele, Methoden und Erfolge<br />
der Luftbildarchäologie anhand seiner fazinierenden<br />
Luftbilder von archäologischen Objekten<br />
vorgestellt. Immer hat er den Kontakt zu seinen<br />
Kollegen, vor allem in Frankreich und Grossbritannien<br />
gesucht und gepflegt. Hen/orragendes<br />
hat er auch in der Ausbildung neuer, junger Luftbildarchäologen<br />
geleistet - im praktischen Einsatz,<br />
aber auch als Lehrbeauftragter, so seit 1996<br />
an der Universität München, bzw. seit 1999 an<br />
der Freien Universität Berlin.<br />
Mittlerweile erstreckt sich die Tätigkeit von Otto<br />
Braasch über 15 europäische Länder, unbeeindruckt<br />
von politischen Grenzen baut er mit seinen<br />
Flügen Brücken zwischen den europäischen<br />
Staaten, zugleich auch Brücken in die Vergangenheit<br />
Europas.<br />
Die Dächer Kottweils<br />
Verborgene Meisterwerke mittelalterlicher<br />
Zimmererkunst<br />
Dominikanerforum<br />
Am Kriegsdamm<br />
78628 Rottweil<br />
Dienstag bis Sonntag:<br />
10-13 und 14-17 Uhr<br />
Tel. 07 41 / 76 62<br />
Bis <strong>zum</strong> 17. Februar 2002<br />
Seit 1983 sind in Rottweil im Auftrag der Stadt<br />
und des Landesdenkmalamtes zahlreiche historische<br />
Holzkonstruktionen in weit über 100 Gebäuden<br />
mit Hilfe der Dendrochronologie, der Altersbestimmung<br />
mittels Auswertung der Jahreszuwachsringe,<br />
datiert worden. Darunter befinden<br />
sich knapp 60 mittelalterliche Dachwerke<br />
aus der Zeit vor 1500, die systematisch dokumentiert<br />
werden konnten. Sie erlauben es, die<br />
Entwicklungsgeschichte Rottweiler Dachwerke<br />
unter den Gesichtspunkten des konstruktiven<br />
Aufbaus und der Abzimmerung nachzuvollziehen.<br />
Schon am Beginn der reihe steht eine überraschend<br />
orginelle Lösung, gefolgt von Dachwerken<br />
teilweise riesenhafter Ausmaße. Den Abschluss<br />
bildet eine Konstruktionsweise, wie man<br />
sie im gesamten südwestdeutschen Raum zu dieser<br />
Zeit wiederfindet.<br />
Aus dieser Entwicklungsreihe wurden beispielhafte<br />
Dachkonstruktionen ausgewählt und im<br />
Modell nachgebaut, <strong>zum</strong> größten Teil von Architekturstudentinnen<br />
und Architekturstudenten<br />
der Universität Stuttgart. Der Ergänzung dienen<br />
Villinger Dächer, wo sich eine ganz ähnliche Entwicklung<br />
vollzogen hat. Als Maßstabgeber für die<br />
Modelle wurde ein verhältnismäßig kleines Dachwerk<br />
aus dem Jahr 1361 im Orginal in der Ausstellung<br />
aufgerichtet.<br />
Ausstellungstafeln führen in Begriffe und Techniken<br />
des historischen Holzbaus sowie in Methoden<br />
und Anwendungen der Dendrochronologie<br />
ein. Darüber hinaus werden die Ergebnisse umrissen,<br />
die in Rottweil erzielt werden konnten.<br />
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