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PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg

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sozial denkende Kollegin. Als unerreichtes Vorbild<br />

erschien sie uns in ihrer beeindruckenden Zivilcourage<br />

in jeder Situation. Wenn es um die Vertretung<br />

denkmalpflegerischer Ziele ging, waren<br />

Kompromisse ihre Sache nicht; das machte sie<br />

draußen im Land geschätzt, aber manchmal auch<br />

gefürchtet. Ihr Chef erhielt von ihr regelmäßig<br />

<strong>zum</strong> Jahresende eine Auflistung aller Fehler und<br />

faulen Kompromisse des vergangenen Jahres, gefolgt<br />

von Anregungen für gute Vorsätze für das<br />

neue Jahr. Ihre nahezu lebenslange schmerzhafte<br />

Krankheit - Ursache auch ihrer gefürchteten, nur<br />

für Eingeweihte leserlichen Handschrift-trug sie<br />

mit einer bewundernswerten Haltung ohne Klage<br />

bis in ihre letzten Wochen. Ihrem Denkmalamt<br />

blieb sie auch noch fünfundzwanzig Jahre<br />

nach dem Ende ihrer Dienstzeit freundlich verbunden.<br />

Dort wird ihr Erinnerung, Wertschätzung<br />

und ein Gutteil Bewunderung auch weiter<br />

erhalten bleiben.<br />

Eine ausführliche Würdigung der Tätigkeit von<br />

Elfriede Schulze-Battmann vor dem Hintergrund<br />

der Kulturpolitik in der französischen Besatzungszone<br />

von Hans Jakob Wörner erschien in: Badische<br />

Heimat 81, 2001, S. 575f.<br />

Wolfgang E. Stopfel<br />

Dr. Elisabeth Stephan<br />

Archäologische <strong>Denkmalpflege</strong>, Osteologie,<br />

Arbeitsstelle Konstanz<br />

Seit November 2000 ist Frau Dr. Elisabeth Stephan<br />

als Archäozoologin in der Arbeitsstelle Konstanz<br />

des Landesdenkmalamtes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

beschäftigt.<br />

Geboren 1956 in Hamburg, studierte Frau Stephan<br />

- nach ihrem Abitur in Niedersachsen - im<br />

Fach Bioingenieurwesen an der Fachhochschule<br />

Hamburg. Nach Abschluss des Studiums im Jahr<br />

1979 war sie sieben Jahre als Bioingenieurin am<br />

Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart tätig.<br />

Anschließend erfolgte mit der Aufnahme des Studiums<br />

der Ur- und Frühgeschichte und der Ethnologie<br />

eine berufliche Neuorientierung. Während<br />

dieses Studiums an der Universität Tübingen spezialisierte<br />

sich Frau Stephan auf die Untersuchung<br />

und Auswertung von Tierknochen. Praktische Er-<br />

fahrungen sammelte sie durch die Mitarbeit an<br />

unterschiedlichen Forschungsprojekten an der<br />

Universität Tübingen sowie an archäologischen<br />

Ausgrabungen sowohl in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

als auch im Ausland.<br />

Mit chemischen und physikalischen Untersuchungen<br />

zur Diagenese von Tier- und Menschenknochen<br />

aus verschiedenen Fundplätzen legte sie<br />

im Rahmen ihrer Magisterarbeit den Grundstein<br />

für weitergehende interdisziplinäre Studien. Darin<br />

verknüpfte sie auf der Basis beider Disziplinen<br />

sowie ihrer Arbeitserfahrung als Ingenieurin Methoden<br />

und Interpretationen der Archäologie,<br />

Archäozoologie und Chemie miteinander. Diese<br />

Arbeitsrichtung vertiefte Frau Stephan in ihrer<br />

Promotion, die sie im Rahmen des Sonderforschungsbereiches<br />

275 an der Geowissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Tübingen durchführte.<br />

Ziel der Arbeit war es, über die Verhältnisse<br />

der Sauerstoffisotopen in den Knochen terrestrischer<br />

Großsäugetiere möglichst direkte Anhaltspunkte<br />

für das Klima im Pleistozän zu erschließen.<br />

Den Schwerpunkt der Klimarekonstruktion<br />

bildeten Funde aus Süd- und Westdeutschland.<br />

Der zeitliche Rahmen der Untersuchungen reichte<br />

vom Mittelpleistozän - repräsentiert durch Material<br />

aus Mauer bei Heidelberg - bis <strong>zum</strong> Jungpaläolithikum,<br />

das besonders auf der Schwäbischen<br />

Alb gut vertreten ist. In den folgenden<br />

drei Jahren setzte Frau Stephan diese Studien als<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich<br />

fort.<br />

Während dieser Zeit intensivierte sie die Untersuchungen<br />

zur Knochenerhaltung und kombinierte<br />

chemische, mineralogische und histologische Analysemethoden<br />

zur Ermittlung der diagenetischen<br />

Veränderung bodengelagerter Faunenfunde.<br />

Parallel hierzu beschäftigte sie sich weiterhin mit<br />

der archäozoologischen Aufarbeitung prähistorischer<br />

Tierknochenkomplexe aus dem Vorderen<br />

Orient sowie aus Osteuropa und Südwestdeutschland.<br />

Den Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie in einer Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit zwischen Archäozoologie<br />

und Archäologischer <strong>Denkmalpflege</strong><br />

bei der Auswertung von Knochenfunden.<br />

Mit diesem Material möchte sie die archäozoologischen<br />

Aufnahme- und Auswertungsmethoden<br />

sowie die Förderung moderner naturwissenschaftlicher<br />

Analysen weiterentwickeln.

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