PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg
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4 Skizze einer Schutzdachkonstruktion<br />
über<br />
der römischen Badruine<br />
in <strong>Baden</strong>weiler. Blick<br />
über das östliche Badebecken.<br />
Maximilian von<br />
Ring, 1827.<br />
5 Früher Bauzustand der<br />
römischen Heilthermen<br />
von <strong>Baden</strong>weiler. Hypothetische<br />
Rekonstruktion<br />
nach H. Mylius, ergänzt<br />
durch mächtige Stützmauern<br />
zur Aufnahme<br />
des Gewölbeschubes.<br />
Blick von Südosten.<br />
Zur Verdeutlichung sind<br />
die beiden Symmetrieachsen<br />
S1 und S2,<br />
die der ursprünglichen<br />
Planung zugrunde liegen,<br />
eingetragen.<br />
Früher Thermenbau<br />
Der Grundriss des frühen Thermenbaus (Abb. 5<br />
u. 6) war zunächst doppelsymmetrisch angelegt.<br />
Die am deutlichsten ausgeprägte Symmetrieachse<br />
S1 bildet die in Nordsüdrichtung durchgehende<br />
Mittelmauer zwischen den Räumen 6 und 7.<br />
Zu beiden Seiten dieser Mittelmauer liegen je<br />
zwei große, ehemals wohl tonnenüberwölbte<br />
Räume, die zur Ableitung des Gewölbeschubes<br />
außen mächtige Stützmauern besaßen. Im Norden<br />
ist zwischen weiteren Stützmauern ein Rechteck-<br />
bau, der sogenannte „Nordvorbau", mit drei<br />
Räumen angefügt. Die durch Nordvorbau und<br />
spätere Umbaumaßnahmen verunklärte Symmetrieachse<br />
S2 ist nur noch innerhalb der Räume<br />
nachvollziehbar und verlief durch die Eingänge<br />
der vier Haupträume, also rechtwinklig zur Symmetrieachse<br />
S1 (Abb. 5). Die beiden äußeren, von<br />
Osten bzw. von Westen zu betretenden Auskleideräume<br />
5 und 8 (Abb. 8), besaßen ursprünglich<br />
halbrunde Apsiden an Nord- und Südseite, in den<br />
Längswänden vier Duschbecken (Abb. 10), flankiert<br />
von Halbrundnischen zur Statuenaufstellung,<br />
sowie einen Durchgang zu den beiden an<br />
der Mittelmauer gelegenen Baderäumen 6 u. 7<br />
(Abb. 9). Die Mitte dieser Baderäume nahm je ein<br />
etwa 60 m großes und gut 1 m tiefes Badebecken<br />
ein, sodass nur noch ein schmaler Umgang verblieb.<br />
In den Südwänden der Räume 6 u. 7 befanden<br />
sich jeweils drei Wannenbäder (Abb. 11),<br />
in den Nordwänden dagegen jeweils nur zwei<br />
Wannenbäder, zwischen denen ein Durchgang in<br />
die „Serviceräume" des Nordvorbaus führte. Badebecken,<br />
Wannenbäder, Boden und Sockelzone<br />
der Räume waren mit fein überschliffenem opus<br />
signlnum (Ziegelsplittestrich oder -verputz) ausgestattet.<br />
Die übrigen Wandflächen der etwa<br />
12 m hohen Räume waren verputzt und mit Streifenmalerei<br />
geschmückt. Heizanlagen besaßen<br />
diese vier Haupträume nicht. Mächtige, bis 2,4 m<br />
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