PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg
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4/2001 DENK :m ALSTIFTUNG<br />
BADEN IB |WÜRTTEMBERG<br />
Inhalt:<br />
1 Bundesfestung Ulm<br />
3 An unsere Leser Beeindruckend wehrhaft<br />
3 Wissenswertes<br />
5 Wimpelin-Haus, Markgröningen Bundesfestung Ulm<br />
7 Interview Baron Saint-Andre<br />
8 Details am Bau<br />
8 Baumeister \ m 18. Juni 1815 endete die Ära Napo-<br />
8 Denkmalrätsel /Aleons bei Waterloo. Mitteleuropas politische<br />
Landkarte war in dem Vierteljahrhundert<br />
seit der Französischen Revolution<br />
grundlegend umgestaltet worden.<br />
Nun galt es, die Besitzstände politisch<br />
[j-1 und militärisch zu sichern. Noch im Waterloo-Jahr<br />
entstand auf dem Wiener<br />
Kongress unter Führung Österreichs der<br />
Deutsche Bund, der zu seiner Absicherung<br />
den Bau von Bundesfestungen beschloss:<br />
Landau, Luxemburg, Mainz und Rastatt<br />
zur Bewahrung der Rheingrenze und Ulm<br />
sozusagen als strategisches Truppenreser-<br />
^ voir. Für den Fall, dass der „Feind", also<br />
Frankreich, durch die neutrale Schweiz<br />
über den Hochrhein in Südwestdeutschland<br />
einfiele, sollten ihn dann die in Ulm<br />
stationierten, aus Bayern, Österreichern<br />
r K ^ und <strong>Württemberg</strong>em bestehenden Truppen,<br />
entsprechend empfangen.<br />
0=1<br />
Platz für 100 000 Mann<br />
TV e "9 renz^t)erschreitende", bayeri-<br />
^ Lüsches und württembergisches Gelände<br />
umgreifende Ulmer Bundesfestung<br />
Kasemattbau (Reduit) an<br />
der Rückseite des Werks<br />
Oberer Kuhberg.<br />
entstand im Wesentlichenzwischen 1842<br />
und 1859aufeinerGesamtflächevon 335<br />
Hektar. Eine gewaltige Dimension, denn<br />
damals waren lediglich 66 Hektar des Ulmer<br />
Stadtgebiets bebaut. Allein im Revolutionsjahr<br />
1848 arbeiteten 8000 Mann<br />
an der Festung. Vorgesehen war die Anlage<br />
zunächst für eine fünftausendköpfige<br />
Besatzung in Friedenszeiten, von denen<br />
die <strong>Württemberg</strong>er mit 3300 Mann<br />
den Löwenanteil zu stellen hatten. Der<br />
Ernstfall sah 20000 Soldaten vor. Allerdings<br />
war dies militärische Gesamtwerk<br />
so angelegt, dass es zügig für bis zu<br />
100000 Mann hätte ausgebaut werden<br />
können.<br />
Zur Zeit des Festungsbaus gab es noch<br />
kein eigenes Ingenieurcorps in <strong>Württemberg</strong>.<br />
Der König hier, Wilhelm 1., berief<br />
deshalb den preußischen Major Moritz<br />
von Prittwitz und Gaffron nach Ulm. Den<br />
Festungsbau auf der bayerischen Seite<br />
leitete der Major Theodor Ritter von Hildebrandt.<br />
In Ulm entstand alsbald die<br />
„neu preußische" oder auch „neue deutsche<br />
Befestigung", gekennzeichnet durch<br />
polygonalen Grundriss und mehrgeschos-