PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg
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is auf wenige dm genau angesteuert werden<br />
konnten, haben die Aufnahmen genügend Überdeckung.<br />
Kleinmaßstäblich wurden insgesamt 7 Aufnahmen,<br />
d.h. 6 Stereomodelle, in Farbe und Schwarzweiß<br />
hergestellt (Abb. 5). Großmaßstäblich wurden<br />
2 Streifen mit je 12 Aufnahmen in Schwarzweiß<br />
belichtet; in den Randbereichen waren 10<br />
zusätzliche Aufnahmen erforderlich. Weiterhin<br />
wurde die Gelegenheit wahrgenommen, die römische<br />
Badruine mit großformatigen Schrägaufnahmen<br />
in Farbe und Schwarzweiß zu dokumentieren.<br />
Die photogrammetrischen Senkrechtaufnahmen<br />
ermöglichen nun erstmals eine detailgetreue<br />
dreidimensionale Gesamtinterpretation und eine<br />
exakte räumliche Vermessung der Anlage, Gegenüber<br />
den 1980er Jahren hat sich zudem die<br />
photogrammetrische Auswertetechnik grundlegend<br />
geändert: Die Auswerteergebnisse werden<br />
nicht mehr direkt auf dem Zeichentisch ausgegeben,<br />
sondern analytisch bestimmt und als 3D-Daten<br />
in ein CAD-System übertragen, wo sie weiterbearbeitet<br />
werden können.<br />
Im Frühjahr 2001 wurde auf diese Weise mit den<br />
großmaßstäblichen Stereoaufnahmen ein neuer<br />
Grundriss der Gesamtanlage gezeichnet. Zusätzlich<br />
wurden die nachträglich freigelegten Bereiche,<br />
aufgenommen von der o. g. Firma, mit eingearbeitet,<br />
sodass nun ein neuer und vollständiger<br />
Grundriss für die weiteren wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen vorliegt.<br />
Ein Ziel dieser Untersuchungen ist, eine möglichst<br />
gesicherte zeichnerische Rekonstruktion der Anlage<br />
zu erstellen. Während in früheren Jahren per-<br />
spektivische und isometrische Zeichnungen hergestellt<br />
wurden, die Anschaulichkeit hing in erster<br />
Linie vom Geschick des Zeichners ab, bedient man<br />
sich heute 3D-Visualisierungstechniken, die, einmal<br />
erstellt, unterschiedliche Projektionsrichtungen<br />
und -arten ermöglichen. Nicht zuletzt können<br />
aus diesen Animationen Filmsequenzen für<br />
„Rundflüge" um oder „Spaziergänge" durch die<br />
Anlage gedreht werden. Für Filme genügen einfach<br />
strukturierte Modelle, zu große Datenmengen<br />
würden auch die Rechenzeiten zu sehr verlängern.<br />
Das Institut für Darstellen und Gestalten<br />
I der Universität Stuttgart erstellt derzeit ein solches<br />
3D-Computermodell für ausstellungsdidaktische<br />
Belange. Im Landesdenkmalamt wird in<br />
enger Abstimmung von Archäologen und Photogrammetern<br />
ein detailgenaues 3D-Modell erarbeitet,<br />
bei dem direkt auf die photogrammetrischen<br />
Daten zugegriffen und somit im Grundaufbau<br />
eine genaue Rekonstruktion garantiert<br />
wird (Abb. 6).<br />
Literatur:<br />
Hermann Mylius, Die römischen Heilthermen von<br />
<strong>Baden</strong>weiler. Berlin und Leipzig 1935.<br />
Sonderheft von Staatliche Schlösser und Gärten <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>:<br />
<strong>Baden</strong>weiler. Römische Badruine<br />
mit neuem Schutzdach. Stuttgart 2001.<br />
Dipl.-lng.(FH) Günter Eckstein<br />
LDA ■ Technische Dienste und Photogrammetrie<br />
Mörikestraße 72<br />
70 7 78 Stuttgart<br />
6 3D-Computermodell<br />
aufbauend auf den photogrammetrisch<br />
gemessenen<br />
Grundrissdaten.<br />
Die Abbildung zeigt<br />
einen ersten Rekonstruktionsversuch<br />
eines Gebäudeteils<br />
von außen.<br />
Das Modell wird in enger<br />
Abstimmung mit den<br />
Archäologen im Detail<br />
weiter verbessert und<br />
auch auf die Innenräume<br />
erweitert. Mit abgebildet<br />
sind die dreidimensionalen<br />
Grundrissdaten,<br />
untergliedert in verschiedene,<br />
hier farblich gekennzeichnete<br />
Auswerteebenen.<br />
Die braunen<br />
Linien kennzeichnen<br />
zusätzliche Schnittmessungen<br />
zur Dokumentation<br />
der exakten Höhenverhältnisse.<br />
Vorlage: H.R Schiele, M.<br />
Dendler, LDA Stuttgart.<br />
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