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die erfolgreiche verjüngungskur für alte stromerzeuger an der lorze

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022-027.qxp 10.06.2011 10:43 Uhr Seite 7<br />

Wasserkraft<br />

Über ein Stirnradgetriebe wird <strong>die</strong> Turbinendrehzahl auf<br />

1.000 Upm umgesetzt. Mit <strong>die</strong>ser Drehzahl wird <strong>die</strong> Sp<strong>an</strong>nung<br />

im ebenfalls neuen Synchrongenerator erzeugt.<br />

Foto: zek<br />

Foto: zek<br />

Eine mo<strong>der</strong>ne fünflügelige Kapl<strong>an</strong>-S-Rohrturbine von<br />

Wiegert & Bähr übernimmt im Kraftwerk Untermühle <strong>die</strong><br />

Funktion <strong>der</strong> beiden über 100 Jahre <strong>alte</strong>n Fr<strong>an</strong>cisturbinen.<br />

wurde ein baufälliger Anbau ebenso abgerissen<br />

wie <strong>der</strong> Freilufttr<strong>an</strong>sformator und <strong>die</strong><br />

Freileitungsverbindung zur Papierfabrik<br />

Cham. Innen blieb da<strong>für</strong> so viel beim Alten<br />

wie bei keinem <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en beiden Anlagen.<br />

Eine <strong>der</strong> beiden Maschinensätze aus dem Jahr<br />

1903 konnte ebenso erh<strong>alte</strong>n werden wie <strong>die</strong><br />

Original-Schalt<strong>an</strong>lage aus <strong>die</strong>ser Zeit. Gemäß<br />

dem Umbaukonzept des Pl<strong>an</strong>ungsbüros<br />

Hydro-Solar wurde <strong>an</strong>stelle einer <strong>der</strong> beiden<br />

Maschinensätze eine Kapl<strong>an</strong>-S-Rohrturbine<br />

(Fabrikat Wiegert & Bähr) installiert, <strong>die</strong> mit<br />

12 m 3 /s Schluckvermögen eine höhere<br />

Ausbauwassermenge als <strong>die</strong> beiden <strong>alte</strong>n<br />

Turbinen zusammen aufweist. Diese waren<br />

auf je 5 m 3 /s ausgelegt. Durch <strong>die</strong> tiefere<br />

Einbausituation <strong>der</strong> Rohrturbine ergab es<br />

sich, dass <strong>der</strong> neue Maschinensatz in einem<br />

dezent geh<strong>alte</strong>nen Anbau <strong>an</strong>s historische<br />

Betriebsgebäude untergebracht werden konnte.<br />

Damit schlug <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>er zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe: zum einen konnte das<br />

Maschinenhaus des Kraftwerks Untermühle<br />

nicht nur außen sein nostalgisches Flair - son<strong>der</strong>n<br />

auch den Großteil des musealen<br />

Interieurs bewahren. Und zudem wurde <strong>für</strong><br />

den Laien kaum sichtbar mo<strong>der</strong>nste<br />

Wasserkrafttechnik installiert, <strong>die</strong> heute eine<br />

effiziente Nutzung <strong>der</strong> unteren Lorze sicherstellt.<br />

„Kamen beide Maschinen früher<br />

zusammen maximal auf eine Leistung von<br />

rund 400 – 420 kW, so bringt <strong>der</strong> neue<br />

Maschinensatz heute 560 bis 580 kW“, freut<br />

sich Rolf Gähwiler.<br />

VERDOPPELUNG DES ERTRAGS<br />

L<strong>an</strong>gsam k<strong>an</strong>n er einen Schlussstrich unter<br />

<strong>die</strong> erfolgreich realisierten Umbauarbeiten<br />

ziehen. In Summe hat sich <strong>die</strong> Stromausbeute<br />

um das Doppelte auf heute rund 6,5 GWh<br />

pro Jahr erhöht. Und <strong>die</strong>s ohne den historischen<br />

Wert <strong>der</strong> denkmalgeschützten Anlagen<br />

in irgendeiner Form zu beeinträchtigen.<br />

Hinzu kommt, dass durch <strong>die</strong> neu installierten<br />

Fischw<strong>an</strong><strong>der</strong>hilfen eine deutliche ökologische<br />

Aufwertung <strong>an</strong> den traditionsreichen<br />

Kraftwerksst<strong>an</strong>dorten <strong>an</strong> <strong>der</strong> unteren Lorze<br />

erreicht wurde.<br />

Zwar liegt <strong>der</strong> Eigenerzeugungsgrad <strong>der</strong><br />

WWZ gerade bei 5 Prozent, dennoch misst<br />

m<strong>an</strong> den eigenen Wasserkraftwerken einen<br />

hohen Stellenwert bei. Gähwiler: „Uns ist es<br />

wichtig, dass wir auch das Potenzial aufzeigen<br />

können, das in <strong>der</strong> Kleinwasserkraft steckt.<br />

Für Herbst haben wir bereits einen Tag <strong>der</strong><br />

Offenen Tür <strong>für</strong> <strong>die</strong> hier <strong>an</strong>sässigen Bürger<br />

und Bürgerinnen gepl<strong>an</strong>t.“<br />

Dass <strong>die</strong>se Potenzialsteigerung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Traditions<strong>an</strong>lagen<br />

geglückt ist, bedeutet nicht nur<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Betreiber Grund zur Freude. Auch das<br />

beauftragte Konsortium aus KIBAG, FMB<br />

Engineering AG, Hydro-Solar und Wiegert<br />

& Bähr k<strong>an</strong>n ein rundum positives Resümee<br />

ziehen. Schließlich ist es dem Firmen-<br />

Quartett auch gelungen, eine Punktl<strong>an</strong>dung<br />

sowohl im Zeitpl<strong>an</strong> als auch im Kostenrahmen<br />

hinzulegen. Sie haben den wesentlichen<br />

Grundstein da<strong>für</strong> gesetzt, dass <strong>die</strong><br />

Kraftwerke Untermühle, Hagendorn und<br />

Frauental wie<strong>der</strong> eine wichtige Rolle in <strong>der</strong><br />

Nutzung <strong>der</strong> Wasserkraft spielen und wohl<br />

noch l<strong>an</strong>ge spielen werden.<br />

zek Juni 2011 27

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