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0.1 Titelbild - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

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Texte publik gemacht<br />

sitionell eingestellter Offiziere ins Leben<br />

gerufen hatte, das sich dem Ziel verschworen<br />

hatte, Hitler im Wege eines<br />

Attentats auszuschalten. Diese im Umkreis<br />

der Heeresgruppe Mitte entstehende<br />

zweite Opposition stand anfänglich<br />

nur mit der Widerstandsgruppe um<br />

Hans Oster in der Militärischen Abwehr<br />

in Verbindung, doch nahm Tresckow<br />

schon im Herbst 1941 über Fabian von<br />

Schlabrendorff Kontakte zu Beck, dem<br />

ehemaligen Generalstabschef, auf, damals<br />

noch in der Absicht, die Chancen<br />

einer eventuellen Verständigung mit<br />

Großbritannien auszuloten. Seit 1943<br />

knüpfte Tresckow, der nun auch Stauffenberg<br />

im Generalstab zu seinen Gesinnungsgenossen<br />

zählte, enge Verbindungen<br />

zu Ludwig Beck, und über ihn<br />

zur zivilen Opposition um Goerdeler.<br />

Stauffenberg hatte einen Moment lag<br />

gezögert, sich durch die Versetzung an<br />

die Front dem auf ihm lastenden Entscheidungsdruck,<br />

der ihm als Chef der<br />

Operationsabeilung zufiel, zu entziehen,<br />

doch blieb er im Zentrum der militärischen<br />

Entscheidungen. Als er überraschend<br />

zum Ia der 10. Panzerdivision in<br />

Tunis ernannt wurde, nahm er an den<br />

schweren Kämpfen in Nordafrika teil,<br />

doch endete die Abordnung schon nach<br />

wenigen Wochen am 7. April 1943 mit<br />

seiner schweren Verwundung. Die<br />

schweren Verletzungen änderten nichts<br />

an seiner Entschlossenheit, sich für eine<br />

Ausschaltung Hitlers aktiv einzusetzen.<br />

Obwohl nur unzureichend wiederhergestellt,<br />

trat er als Chef des Stabes beim<br />

Allgemeinen Heeresamt im Bendlerblock<br />

am 1. Oktober 1943 rasch in<br />

den Mittelpunkt der inzwischen von<br />

Tresckow und Olbricht unter dem<br />

Deckmantel der Operation „Walküre“<br />

vorangetriebenen Putschvorbereitungen.<br />

Die knappe Zeit seiner Genesung hatte<br />

Stauffenberg in seiner Überzeugung<br />

bestärkt, dass der Krieg ohne weiteren<br />

Verzug beendigt werden müsse, In einem<br />

Gespräch mit seinem Onkel, Graf<br />

Uxküll, erklärte er im Mai 1943: „Nachdem<br />

die Generäle bisher nichts erreicht<br />

haben, müssen sich nun die Obersten<br />

einschalten“, und er teilte Olbricht<br />

brieflich mit, in drei Monaten „zur Verfügung“<br />

zu stehen. Schon im August<br />

weihten ihn Olbricht und Tresckow in<br />

den von ihnen konzipierten Umsturzplan<br />

ein, der in der Ausnützung des für<br />

den Fall eines Aufstandes unter den acht<br />

Millionen im Reichsgebiet lebenden<br />

Zwangsarbeiter entwickelten Einsatzplan<br />

des Ersatzheeres bestand — dem<br />

Unternehmen „Walküre“. Diese geniale<br />

Tarnung des Umsturzvorhabens ermöglichte<br />

es, Teile des militärischen Apparats<br />

in die logistischen Vorarbeiten<br />

einzuschalten. Als Tresckow im November<br />

an die Front versetzt wurde, lag die<br />

Vorbereitung des Umsturzes in erster<br />

Linie bei Stauffenberg, der trotz seiner<br />

Verletzungsfolgen eine ungewöhnliche<br />

Energie und Tatkraft an den Tag legte<br />

und zum Kern der Verschwörung wurde.<br />

Stauffenberg begriff die geplante Ver-<br />

Netzwerkmagazin 12|08<br />

42<br />

<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. www.toepfer-fvs.de

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