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0.1 Titelbild - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

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Netzwerkmagazin 12|08<br />

vorrangig darum, sich stärker in Kooperationen<br />

hinein zu begeben, die nicht<br />

nur formaler, sondern auch inhaltlicher<br />

Natur sind. Dabei kommt auch dem<br />

Bundesverband deutscher <strong>Stiftung</strong>en<br />

eine gewisse Rolle zu, ebenso auch der<br />

individuellen Offenheit der in den <strong>Stiftung</strong>en<br />

Verantwortlichen. Ein strukturelles<br />

Problem ist, dass Stifter häufig etwas<br />

tun möchten, das so noch nicht da war,<br />

dann aber wegen unvollständiger Information<br />

oder bei Unterschieden in bloßen<br />

Nuancen thematische Überscheidungen<br />

schaffen. Ich glaube, dass das die<br />

größte Herausforderung ist.<br />

NM: Inwieweit kann denn das <strong>Stiftung</strong>swesen<br />

auch im Hinblick auf die<br />

Umwandlung öffentlicher Institutionen<br />

in <strong>Stiftung</strong>en überhaupt zur Lösung<br />

gesellschaftlicher Probleme beitragen?<br />

Projekte<br />

AW: Solche Umwandlungen sind leider<br />

häufig mit der naiven Vorstellung verbunden,<br />

es komme dadurch von irgendwo<br />

her mehr Geld. Manche Universitäten<br />

oder die Hamburger Museen<br />

sind so ein Beispiel. Das gelingt aber im<br />

seltensten Fall und ich stehe dem sehr<br />

skeptisch gegenüber. Die große Chance<br />

liegt auf dem Feld der Gemeinschaftsstiftungen.<br />

In Deutschland hat es den<br />

letzten zehn Jahren einen rasanten<br />

Anstieg bei den Bürgerstiftungen gegeben.<br />

Zwar gibt es auch da viele, die nicht<br />

besonders wohlhabend sind, aber immer<br />

mehr gewinnen an Wohlstand.<br />

Auch bei atypischen Gemeinschaftsstiftungen<br />

wie etwa der <strong>Stiftung</strong> Polytechnische<br />

Gesellschaft denke ich, dass<br />

gegenüber der klassischen Verfasstheit<br />

als eingetragener Verein für Personenmehrheiten<br />

ein großer Vorteil mit der<br />

Rechtsform der <strong>Stiftung</strong> verbunden ist.<br />

<strong>Stiftung</strong>en sind aber weder ein gutes<br />

Substitut für öffentliche Aufgaben noch<br />

sind sie ein besonders gutes Fundraising-Instrument.<br />

Zur gemeinschaftlichen<br />

Bewältigung von überschaubaren<br />

gesellschaftlichen Aufgaben bieten sie<br />

aber überzeugende Möglichkeiten.<br />

AH: Dort, wo der Staat eine <strong>Stiftung</strong><br />

gründet, möchte er sich zurückziehen<br />

und private Gelder sammeln, eigentlich<br />

also eine versteckte Privatisierung<br />

betreiben. Das kann in der Außenwahrnehmung<br />

die Bereitschaft, private Mittel<br />

beizusteuern, gegenüber der Organisation<br />

als Behörde durchaus steigern, so<br />

dass dieses Vorgehen aus staatlicher<br />

Sicht durchaus Sinn ergibt. Aus der<br />

Perspektive des <strong>Stiftung</strong>ssektors ist es<br />

dagegen verwerflich, denn die vorhandenen<br />

<strong>Stiftung</strong>en möchten den Staat<br />

nicht ersetzen, sondern ihn ergänzen.<br />

Dieser Konflikt wird auch bisher nicht<br />

transparent diskutiert, weshalb ich denke,<br />

dass es zum einen mehr Offenheit<br />

braucht und zum anderen klare Positionen<br />

auf Seiten der <strong>Stiftung</strong>en und des<br />

Staates. Dann könnte es am Schluss<br />

auch Modelle geben, auf die sich beide<br />

Seiten einigen können. Ich glaube allerdings<br />

nicht, dass das kurzfristig möglich<br />

ist.<br />

37<br />

<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />

www.toepfer-fvs.de

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