0.1 Titelbild - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

Menschen
schaften, beispielsweise den Ingenieurswissenschaften,
der Soziologie, der
Psychologie, der Mathematik oder der
Biologie und adaptiert diese für die
Formung betrieblicher Prozesse. „Mit
dem Begriff Wirtschaftsästhetik versuche
ich die Kunst als Lern- und Referenzfeld
zu öffnen für die Wirtschaftswissenschaft“,
erläutert Tröndle sein
Konzept. Ein Beispiel ist seine Veröffentlichung
zu der Frage, welche Prinzipien
der Organisation eines Orchesters auch
in der freien Wirtschaft anwendbar sein
könnten. „Die Orchester arbeiten in
einer Produktionsform, die seit über
hundert Jahren gleich geblieben ist. Das
ist faszinierend für die Organisationsforschung.
Wie schaffen es etwa so viele
Musiker, so präzise und nach dem gleichen
ästhetischen Grundgedanken
einen Ton zu spielen?“. Auch diese
Fragen tragen wie Tröndles übrige Arbeit
indirekt zum Verstehen des Kunstwerks,
seiner Entstehung und Rezeption
bei. So steht am Ende aller seiner Projekte
im Idealfall ein zugänglicheres, besser
auf die Bedürfnisse des Publikums zugeschnittenes
und in seiner Vermittlung
reflektiert arbeitendes Kulturwesen. Nur
eines wird sich nicht ändern: Die Auseinandersetzung
und Kommunikation mit
dem Kunstwerk, die Entwicklung eines
Geschmacks und die Bildung eines
ästhetischen Urteils bleiben die schwierige
Aufgabe und zugleich das bereichernde
Vorrecht des Betrachters und
Zuhörers selbst.
lo
Netzwerkmagazin 12|08
LINKS UND LITERATUR
www.kunstpartner.com Webseite von Martin Tröndle mit Informationen zu allen
Projekten und der dahinter stehenden Forschungsphilosophie
http://www.mapping-museum-experience.com Webseite des Projekts eMotion
Tröndle, Martin (Hrsg.), Das Konzert. Neue Aufführungskonzepte für eine klassische
Form, transcript, 2009, ISBN 978-3-8376-1087-1
Tröndle, Martin, Entscheiden im Kulturbetrieb: Integriertes Kunst- und Kulturmanagement,
Ott, 2006, ISBN 978-3-7225-0041-6
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Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. www.toepfer-fvs.de