24.11.2013 Aufrufe

0.1 Titelbild - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

0.1 Titelbild - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

0.1 Titelbild - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Menschen<br />

Transformation in ein Kunstwerk und<br />

die Bewertung durch den Kunstbetrieb<br />

als ein ästhetisches und auch monetär<br />

wertvolles Objekt bis hin zur Rezeption<br />

durch den Betrachter und den Erwerb<br />

durch den Käufer. Diesen Prozess in<br />

seiner Gänze mit den Mitteln der Entscheidungstheorie<br />

zu verstehen, ist das<br />

Vorhaben, dem sich Tröndle mit seinen<br />

Projekten widmet. Der nächste Baustein<br />

dazu wird die Untersuchung zur Frage<br />

Eine Teilnehmerin von eMotion mit Datenhandschuh<br />

vor einem Werk von On Kawara<br />

„Wie wird Kunst?“ sein.<br />

Eine Entscheidung, über die mancher<br />

Protagonist des Ausstellungsbetriebs<br />

wohl lieber nicht besonders viel mehr<br />

wissen möchte, ist diejenige des Museumsbesuchers,<br />

wie lange er welches Bild<br />

betrachtet und warum. Zwar sind Untersuchungen<br />

zur Wanderung des Blicks<br />

bei der Betrachtung eines Einzelkunstwerks<br />

wie etwa der Nofretete-Büste<br />

schon längst Allgemeingut. Für ganze<br />

Ausstellungen gilt das jedoch nicht,<br />

zumal wenn subtilere Besucherreaktionen<br />

gemessen werden. Im Kunstmuseum<br />

St. Gallen wurden die Besucher der<br />

Ausstellung „11 : 1 (+ 3). Elf Sammlungen<br />

für ein Museum“ in den Sommermonaten<br />

zu Teilnehmern einer „psychogeographischen<br />

Kartierung“. Das<br />

Nationalforschungsprojekt eMotion<br />

hatte sich vorgenommen, die Wirkung<br />

des Museums empirisch und experimentell<br />

zu untersuchen; an der Spitze<br />

des interdisziplinären Forschungsteams<br />

steht Martin Tröndle. Die Museumsbesucher<br />

werden mit Messgeräten ausgerüstet,<br />

die ihre Wegstrecke in der Ausstellung<br />

nachzeichnen und emotionale<br />

Aktivität anhand von Schweiß- und<br />

Blutdruckmessungen registrieren.<br />

Durch die Veränderung der Ausstellung,<br />

etwa das Umhängen der Bilder, hoffen<br />

die Initiatoren Aussagen über die Auswirkungen<br />

kuratorischer Entscheidungen<br />

auf das Besucherverhalten machen<br />

zu können. Tröndles Ansatz der Entscheidungsanalyse<br />

kommt hier also<br />

gleich mehrfach zur Anwendung, fügt<br />

sich allerdings gleichzeitig mit den<br />

beiden anderen Schwerpunkten seiner<br />

Arbeit zusammen.<br />

Da ist zum einen wiederum die Kunstforschung,<br />

für die er übrigens auch seit<br />

1. September 2009 eine Juniorprofessur<br />

an der Zeppelin Universität Friedrichshafen<br />

innehat. An eMotion wirken nicht<br />

nur Psychologen, Soziologen und Programmierer<br />

zusammen, auch der Medienkünstler<br />

Steven Greenwood und<br />

der Klangexperte Chadrasekhar Ramakrishnan.<br />

Sie werden die Ergebnisse<br />

des Projekts als visuelle und akustische<br />

Netzwerkmagazin 12|08<br />

12<br />

<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. www.toepfer-fvs.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!