Auto Lifestyle - ACS Automobil-Club der Schweiz
Auto Lifestyle - ACS Automobil-Club der Schweiz
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Titel_7_8 11.6.2010 7:45 Uhr Seite 1<br />
<strong>ACS</strong>-<strong>Club</strong>magazin<br />
Ausgabe 7/8<br />
Juli/August 2010<br />
the club<br />
<strong>Auto</strong> & <strong>Lifestyle</strong><br />
Spargel: Besser mit o<strong>der</strong> ohne Abdeckfolie<br />
<strong>Auto</strong> & Geschichte<br />
«Haute couture – Swiss Made»<br />
Neu: Opel Meriva<br />
So schön können Ein- und Ausstieg sein<br />
<strong>Auto</strong>mobil <strong>Club</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Auto</strong>mobile <strong>Club</strong> de Suisse<br />
<strong>Auto</strong>mobile <strong>Club</strong> Svizzero
the club<br />
<strong>ACS</strong> Traumreisen<br />
❏ GRAFENEGG–WACHAU<br />
Schlösser,Klöster,grosse Klassik, viel Genuss<br />
18.–22. August 2010<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ MYANMAR–ROAD TO MANDALAY<br />
Flussreise durch ein verzaubertes Land<br />
4.–20. September 2010<br />
Reiseleitung: Stefanie Bertoneri Amrein<br />
❏ POLEN<br />
Kultur und Natur in Polen<br />
In Zusammenarbeit mit HEV <strong>Schweiz</strong><br />
12.–19. September 2010<br />
26. September–3. Oktober 2010<br />
Reiseleitung: Anne Lavruckine<br />
❏ LOIRE<br />
Kunstreise – Die Schlösser <strong>der</strong> Loire<br />
13.–19. September 2010<br />
Reiseleitung: Dr. Gabriela Blumer Kamp<br />
❏ VENETO<br />
Kunstreise – Die Villen von Andrea Palladio<br />
14.–17. September 2010<br />
28. September–1. Oktober 2010<br />
Reiseleitung: Dr. S. Schrödter/Dr. G. Blumer<br />
❏ JORDANIEN<br />
Antike Hochkultur und die Weite <strong>der</strong> Wüste<br />
3.–12. Oktober 2010<br />
Reiseleitung: Stefanie Bertoneri Amrein<br />
❏ BURGUND<br />
Kunstreise – Schatzkammer Europas<br />
7.–10. Oktober 2010<br />
Reiseleitung: Dr. Susanne Schrödter<br />
❏ KRIM–KIEW–ODESSA<br />
Kultur und weite Landschaften<br />
8.–17. Oktober 2010<br />
Reiseleitung: John Dornbierer<br />
❏ BADEN-BADEN<br />
Galaabende mit Bartoli und Terfel<br />
11.–14. November 2010<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ LAOS–KAMBODSCHA<br />
Faszination Südostasien mit Tempelfest<br />
14. November–1. Dezember 2010<br />
Reiseleitung: John Dornbierer<br />
❏ NEW YORK<br />
Grosse Klassik und Christmas Shopping<br />
25.–29. November 2010<br />
Reiseleitung: Beat Luginbühl<br />
❏ BERLIN<br />
Beethoven-Sinfonien mit den Wiener<br />
Philharmonikern<br />
1.–5. Dezember 2010<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ BUDAPEST–PECS<br />
Kulturhauptstadt mit Vengerov und Advent<br />
8.–12. Dezember 2010<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ MÜNCHEN<br />
Sternstunden <strong>der</strong> Klassik im Nationaltheater<br />
29. Dezember 2010–1. Januar 2011<br />
Reiseleitung: N.N.<br />
❏ St. PETERSBURG<br />
Jahreswechsel in <strong>der</strong> Goldenen Musikstadt<br />
29. Dezember 2010–2. Januar 2011<br />
Reiseleitung: Anne Lavruckine<br />
Durchführung und Organisation <strong>der</strong> genannten Musik-, Kultur- und <strong>Club</strong>reisen:<br />
<strong>ACS</strong>-Reisen AG. Stand Juni 2010. Än<strong>der</strong>ungen bleiben vorbehalten.<br />
❏ WIEN<br />
Exklusive Galareise mit Neujahrskonzert<br />
29. Dezember 2010–2. Januar 2011<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ BERLIN<br />
Silvester mit Stil und Klassik vom Feinsten<br />
30. Dezember 2010–2. Januar 2011<br />
Reiseleitung: N.N.<br />
❏ BUDAPEST<br />
Mit Glanz und Abwechslung ins neue Jahr<br />
30. Dezember 2010–2. Januar 2011<br />
Reiseleitung: N.N.<br />
❏ PRAG<br />
Jahreswechsel in <strong>der</strong> Goldenen Musikstadt<br />
30. Dezember 2010–2. Januar 2011<br />
Reiseleitung: Beat Luginbühl<br />
❏ SALZBURG<br />
Mozartwoche und Salzkammergut<br />
27.–30. Januar 2011<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ SÜDINDIEN<br />
Zauberhafte Tropen und grossartige Kultur<br />
30. Januar–14. Februar 2011<br />
Reiseleitung: John Dornbierer<br />
❏ WIEN<br />
Galareise an den Wiener Opernball<br />
2.–6. März 2011<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
❏ JAPAN<br />
Exklusiv mit John Dornbierer zur Kirschblüte<br />
29. März–15. April 2011<br />
Reiseleitung: John Dornbierer<br />
❏ MÜNCHEN<br />
Donizetti und Bellini mit Gruberova<br />
und Kasarova<br />
1.–4. April 2011<br />
Reiseleitung: N.N.<br />
❏ ÄTHIOPIEN<br />
Unverfälschte Natur und grosse Kultur<br />
13–26. April 2011<br />
Reiseleitung: Cristina Oesch<br />
❏ BERLIN<br />
Osterreise mit Lang Lang und Barenboim<br />
20.–25. April 2011<br />
Reiseleitung: David Peter Frauch<br />
Coupon<br />
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Inhalt_7_8 11.6.2010 8:02 Uhr Seite 3<br />
Inhalt/Impressum<br />
3<br />
<strong>Auto</strong><br />
Neuheiten<br />
S.10–11<br />
Opel Meriva<br />
Vier Türen mit Pfiff<br />
S.12–13<br />
Die neue, offene Z-Geschichte<br />
Nissan 370Z<br />
Roadster<br />
<strong>Auto</strong><br />
Versicherung<br />
Sommerferien:<br />
Keine Chance für Einbrecher<br />
S.22<br />
S. 8–9<br />
S. 16<br />
S. 17<br />
S. 28–29<br />
Kurz & Bündig<br />
Neue Batterie im Belastungstest<br />
<strong>Auto</strong> & Neuheiten<br />
Alfa Romeo 159 Sportwagon ti<br />
<strong>Auto</strong> & Neuheiten<br />
Das neue Rauschen auf den Strassen<br />
<strong>Auto</strong> & <strong>Lifestyle</strong><br />
Näher zu dir, mein Himmel<br />
Verlag<br />
© <strong>Auto</strong>mobil <strong>Club</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (<strong>ACS</strong>)<br />
Wasserwerkgasse 39<br />
CH-3000 Bern 13<br />
Tel. +41 31 328 31 11<br />
Fax +41 31 311 03 10<br />
www.acs.ch<br />
acszv@acs.ch<br />
Redaktionsadresse<br />
<strong>ACS</strong> AUTO & lifestyle<br />
Schlierenstrasse 46<br />
CH-8142 Uitikon<br />
Inserate<br />
Raverta Marketing<br />
Rolf Ruch<br />
Bellerivestrasse 65<br />
Postfach 910<br />
CH-8034 Zürich<br />
Tel. +41 44 383 62 61<br />
Fax +41 44 383 37 11<br />
Mobile +41 79 669 24 23<br />
E-Mail: raverta@bluewin.ch<br />
Chefredaktor<br />
Klaus Schumacher<br />
Tel./Fax +41 44 493 05 15<br />
Natel +41 79 636 15 26<br />
Grafik und Produktion<br />
André Kastner<br />
Druck und Versand<br />
Schlaefli & Maurer AG<br />
Industriestrasse 12<br />
CH-3661 Uetendorf<br />
Telefon +41 33 346 61 11<br />
Fax +41 33 345 63 23<br />
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Berichte<br />
Titelbild und Testbericht entsprechen<br />
einem Advertorial, wobei<br />
die Redaktion jeglicher Verpflichtung<br />
freibleibend und ohne<br />
Fremdeinsprache die Beurteilung<br />
des Objektes vornimmt.<br />
impressum<br />
Erscheinungsweise<br />
10 Nummern pro Jahr. Für die Mitglie<strong>der</strong> des <strong>ACS</strong><br />
im Jahresbeitrag inbegriffen. Jahresabonnement<br />
CHF 40.– (Ausland CHF 60.–), Einzelnummer<br />
CHF 5.– (am Kiosk nicht erhältlich)<br />
Auflage: 65873 (WEMF)<br />
Nachdruck nur unter Quellenangabe und mit Bewilligung<br />
des Verlages gestattet. Für unverlangt<br />
eingesandtes Manuskript- und Bildmaterial übernehmen<br />
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Zentralverwaltung Wasserwerkgasse 39 Telefon +41 31 328 31 11<br />
Administration centrale CH-3000 Bern 13 Fax +41 31 311 03 10<br />
Amministrazione centrale acszv@acs.ch www.acs.ch
Zeitgeist<br />
5<br />
Eigentlich sollte man sich ja beim Fahren, so legt es auch die Strassenverkehrsordnung nahe,<br />
aufs Wesentliche konzentrieren. Doch das ist wohl nicht unbedingt Männersache. Nachts auf<br />
<strong>der</strong> <strong>Auto</strong>bahn bei Tempo 128 km/h (Tachoanzeige): Urs dreht sich eine Zigarette, trinkt Kaffee<br />
– und überholt mal so ganz nebenbei eine Endloskolonne von schweren Brummis. Für die<br />
weibliche Begleitung in <strong>der</strong> ersten Reihe ist ein solch gerüttelt Mass an Lässigkeit eine nervliche<br />
Tortur. Folgerichtig macht sie den Vorschlag: Lass mich doch mal eine Weile hinter das<br />
Multitasking ist doch Männersache<br />
Lenkrad. Nur ungern, murmelt Urs und reisst sich die<br />
nächsten 50 Kilometer fahrtechnisch <strong>der</strong>art zusammen,<br />
sodass kein Grund zur Klage mehr aufkommen kann.<br />
Aber eben nur bis zur nächsten Routineattacke.<br />
Multitasking, also die vermeintliche Fähigkeit, mehrere<br />
Dinge gleichzeitig auf die Reihe zu bringen, wird im Allgemeinen<br />
schon mal den Frauen nachgesagt. Auf <strong>der</strong><br />
Strasse indessen ist das eindeutig eine männliche Unsitte.<br />
Der Beweis: Schon vor Jahren entwarf <strong>der</strong> Sicherheitsrat<br />
unseres nördlichen Nachbarlandes ein Plakat, auf dem<br />
ein Mann mit einer Zigarette in <strong>der</strong> einen und einem<br />
Handy in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hand zu sehen war. Textbegleitend dazu die Frage: «... und wer fährt»?<br />
Heute lässt die Freisprechanlage den Vielfahrern (und an<strong>der</strong>en auch) zwar die Hände frei, aber<br />
nicht den Kopf. Gerade hat Martin angerufen (<strong>der</strong> Name wurde von <strong>der</strong> Redaktion geän<strong>der</strong>t).<br />
Zwei Stunden verbringt <strong>der</strong> Unternehmer täglich in seinem Audi TT. Der ist nagelneu und verfügt<br />
über ein «Man Machine Interface» o<strong>der</strong> auch abkürzend MMI genannt. Damit kann Martin<br />
nicht nur Radio hören, son<strong>der</strong>n auch rein sprachlich gesteuert telefonieren. Nicht immer<br />
zur ungetrübten Freude <strong>der</strong> Gesprächspartner: «Ich verstehe sie so schlecht», sage ich als ein<br />
Telefonpartner zu ihm und krieche praktisch in den Hörer. Warum dieselbe Anlage im neuen<br />
Wagen mehr rauscht als im alten A6, weiss auch <strong>der</strong> Unternehmer nicht. Aber die Zeit ist zu<br />
knapp, um das ausführlich zu diskutieren, deshalb die verbale Gesprächsausfahrt: «Ich habe<br />
gerade Ihre Mail bekommen.» Also doch: Multitasking ist Männersache.<br />
Und nun wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer, <strong>der</strong> sich nicht nur kalendarisch als<br />
solcher zu erkennen gibt.<br />
In diesem Sinn<br />
Klaus Schumacher<br />
Chefredaktor <strong>ACS</strong><br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
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<strong>Auto</strong><br />
Politik<br />
7<br />
Seit bald fünfzig Jahren gibt es <strong>Auto</strong>bahnen in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Der jährlich wie<strong>der</strong>kehrende Ärger mit den Baustellen<br />
auf dem wichtigsten Verkehrsnetz unseres Landes ist nicht viel jünger. Kaum wird es wärmer,breiten<br />
sich die Baustellen – zumindest nach dem subjektiven Empfinden <strong>der</strong> durch Verzögerungen und Stau direkt<br />
Betroffenen – virusartig aus und sorgen für unangenehme Behin<strong>der</strong>ungen, die Wirtschaft und Gesellschaft<br />
teuer zu stehen kommen sowie ökologisch eine Belastung darstellen. Gibt es tatsächlich im Sommer so<br />
viele Baustellen o<strong>der</strong> täuschen uns die Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenen Jahre?<br />
Ärgernis <strong>Auto</strong>bahnbaustellen<br />
Unser <strong>Auto</strong>bahnnetz ist eine viel genutzte und kostbare Infrastruktur. Rund 80% <strong>der</strong> Transportleistungen<br />
für Güter und Personen werden auf <strong>der</strong> Strasse abgewickelt. Das tragende<br />
Rückgrat des Strassenverkehrs ist das <strong>Auto</strong>bahnnetz. Die Wirtschaft ist auf ein leistungsfähiges,<br />
reibungslos funktionierendes Netz angewiesen und <strong>der</strong> Freizeitverkehr, <strong>der</strong> über 40% des<br />
Verkehrsaufkommens ausmacht, möchte sicher und stressfrei sein Ziel erreichen. Da die Beseitigung<br />
von bestehenden und absehbaren Engpässen aus politischen Gründen immer wie<strong>der</strong><br />
hinausgezögert wurde, bewegt sich die Belastung auf vielen <strong>Auto</strong>bahnstrecken an <strong>der</strong> Kapazitätsgrenze.<br />
Dies bedeutet, dass die kleinste Störung zum Kippen des Systems und damit innert<br />
Minuten zu kilometerlangen Staus führt. Eine Baustelle, die den knappen Verkehrsraum zusätzlich<br />
einschränkt, erhöht die Störanfälligkeit massiv.<br />
Als Bauherr und Betreiber des nationalen <strong>Auto</strong>bahnnetzes tritt seit 2008 das Bundesamt für<br />
Strassen (ASTRA) auf. Die aufgrund des Übergangs <strong>der</strong> Verantwortung von den Kantonen<br />
zum Bund durchgeführten Bestandsaufnahmen belegen, dass <strong>der</strong> Handlungsbedarf erheblich<br />
ist und insbeson<strong>der</strong>e auch bei den zahlreichen Kunstbauten wichtige Unterhaltsarbeiten anstehen.<br />
Da Belagsarbeiten aufgrund <strong>der</strong> Temperaturen auch im Mittelland ausschliesslich zwischen<br />
April und Oktober ausgeführt werden können, muss sich die Bautätigkeit auf den Sommer<br />
konzentrieren.<br />
Unter Berücksichtigung dieser Randbedingungen hat das ASTRA die «Unterhaltsplanung Nationalstrassen»<br />
(UPlaNS) erarbeitet, nach welcher die Gesamterneuerung von <strong>Auto</strong>bahnabschnitten<br />
erfolgt. Nach dieser übergeordneten Vorgabe des Bundes sind Substanzerhaltungen<br />
und Ausbau <strong>der</strong> Nationalstrassen konzentriert in Erhaltungsprojekten von höchstens 15 km<br />
Länge auszuführen. Die Distanz bis zum nächsten Abschnitt mit Baustelle soll mindestens<br />
30 km betragen. Für uns als Strassenbenutzer beson<strong>der</strong>s wichtig ist zudem die Aussage, dass<br />
es während den nächsten 15 Jahren nach Beendigung <strong>der</strong> Bauarbeiten auf dem gleichen Teilstück<br />
keine Baustelle mit Verkehrsbehin<strong>der</strong>ung mehr geben darf.<br />
Im Rahmen dieser Planung hat das Bundesamt für Strassen begonnen, die älteren <strong>Auto</strong>bahnstrecken<br />
einer «Rundumerneuerung» zu unterziehen. Aufgrund <strong>der</strong> Kapazitäten und vorgesehenen<br />
finanziellen Mittel werden jährlich rund hun<strong>der</strong>t unseres etwa 1900 Kilometer messenden<br />
nationalen <strong>Auto</strong>bahnnetzes saniert und für die zukünftige Nutzung optimiert. Ein gut<br />
sichtbares Zeichen dieser Optimierung ist die Entfernung des traditionellen Mittelstreifens.<br />
Der sympathisch begrünte Mittelstreifen beinhaltet in <strong>der</strong> Regel auch die für die Entwässerung<br />
<strong>der</strong> Fahrbahnen erfor<strong>der</strong>lichen Installationen. Was ursprünglich absolut logisch erschien, erweist<br />
sich heute als unpraktisch. Durch eine Verlegung <strong>der</strong> Entwässerung an den äusseren<br />
<strong>Auto</strong>bahnrand und den über alle Fahrbahnen durchgehenden Belag wird viel Platz gewonnen.<br />
Das neue, zwischen den Fahrtrichtungen montierte Leitplankensystem bringt mehr Flexibilität<br />
bei <strong>der</strong> Verkehrsführung, was sich insbeson<strong>der</strong>e bei späteren Unterhaltsarbeiten positiv auf die<br />
Behin<strong>der</strong>ungen auswirken wird.<br />
Trotz <strong>der</strong> Einsicht, dass die Unterhaltsarbeiten notwendig und die Konzepte des ASTRA sinnvoll<br />
sind, bleiben die Baustellen ein Ärgernis. Es ist nicht nachvollziehbar, warum auf einer<br />
perfekt konzipierten und signalisierten <strong>Auto</strong>bahnbaustelle von mehreren Kilometern Länge<br />
nicht intensiver gearbeitet wird. Während Baustellen <strong>der</strong> Bahn selbstverständlich den Fahrplan<br />
nicht tangieren dürfen und deutlich konzentrierter o<strong>der</strong> allenfalls sogar nur nachts betrieben<br />
werden, wird an <strong>Auto</strong>bahnbaustellen meistens im ganz normalen Tagesrhythmus und während<br />
acht Stunden gearbeitet. Da dürfte noch erhebliches Verbesserungspotenzial bestehen.<br />
Niklaus Zürcher<br />
Direktor <strong>ACS</strong><br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
8 Kurz Bündig<br />
Grössere Reichweite wird angestrebt<br />
Neue Batterie im Belastungstest<br />
Entwickelt die <strong>Auto</strong>mobilindustrie in ihren<br />
Forschungslabors und in Zusammenarbeit<br />
mit den entsprechenden Partnern mit<br />
Hochdruck leistungsfähige Batterien für<br />
Elektroautos, so hat die Berliner Firma<br />
DBM Energy schon einen Akku im Test. Die<br />
sogenannte Lithium-Metall-Polymer-Batterie<br />
(LMP) soll einem Elektroauto zu mehr<br />
als 500 Kilometer reichweite verhelfen. Sie<br />
benötigt zudem nur ein Drittel des Platzes<br />
einer entsprechenden Bleibatterie und<br />
wiegt lediglich etwa 100 Kilogramm. Dabei<br />
setzt dieser Anbieter auf eine neuartige<br />
Steuerungstechnik und eine Materialkombination<br />
mit einem schichtartigen Aufbau.<br />
Dabei wird 90 Prozent weniger Lithium<br />
eingesetzt als in den herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien.<br />
Dann gehen die Elektroautos an den Start<br />
Marktstart<br />
Marke, Modell<br />
Marktstart<br />
Marke, Modell<br />
Marktstart<br />
Marke, Modell<br />
2009* Tesla Roadster<br />
2009* Karabag 500 E<br />
2010 Chevrolet Volt (USA)<br />
Sept. 2010 Heuliez Mia<br />
Okt. 2010 Mercedes Vito<br />
Okt. 2010 Mitsubishi i-MiEV<br />
Dez. 2010 Citroën C Zero<br />
Dez. 2010 Peugeot iOn<br />
2011 DYD e6<br />
2011 Renault Twingo Z.E.<br />
*eingeführt<br />
2011 Renault Fluence Z.E.<br />
2011 Renault Kangoo Z.E.<br />
2011 eRuf Roadster<br />
Dez. 2011 Ford Transit<br />
Dez. 2011 Nissan Leaf<br />
Ende 2011 Opel Ampera<br />
2012 Chrysler 200C EV<br />
2012 Ford Focus EV<br />
2012 Hyundai i10 EV<br />
2012 Karmann E3<br />
2012 Loremo EV<br />
2012 Renault Zoe Z.E.<br />
2012 Smart Fortwo ED<br />
2012 Tesla Modell S<br />
2012 Toyota FT EV II<br />
2013 Mercedes E-Cell<br />
2013 VW E-up!<br />
2013 VW Golf EV<br />
2013/2014 BMW Megacity<br />
Unbekannt Audi A1 e-tron<br />
Quelle: ADAC<br />
Kein Scherz: Seit 1. April gilt<br />
Neue Vorschrift<br />
fürs Chip-Tuning<br />
Der Bundesrat beschloss am 14. Oktober<br />
2009 «im Interesse <strong>der</strong> Verkehrssicherheit»<br />
mehrere Verordnungsän<strong>der</strong>ungen. Darunter<br />
auch schärfere Massnahmen gegen illegales<br />
Chip-Tuning mit folgendem Wortlaut:<br />
«Sämtliche Än<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong> Motorelektronik,<br />
welche Leistung, Geräuschentwicklung<br />
o<strong>der</strong> Abgasverhalten des Fahrzeugs<br />
beeinflussen (also sogenanntes Chip-Tuning),<br />
benötigen neu eine Typengenehmigung.<br />
Wer Än<strong>der</strong>ungen ohne diese Bewilligung<br />
durch das vom Astra beauftragte DTC<br />
(Dynamik Test Center) in Vauffelin an Motorfahrzeugen<br />
vornimmt o<strong>der</strong> öffentlich anbietet,<br />
macht sich strafbar. Diese Massnahme<br />
stellt sicher, dass Fahrzeuge auch nach<br />
einem Chip-Tuning verkehrs- und betriebssicher<br />
sind und sämtliche Vorschriften betreffend<br />
Lärm und Abgas einhalten.»<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
9<br />
Neue Sommerpneus vorsichtig einfahren<br />
Vorsicht Rutschgefahr!<br />
Viele <strong>Auto</strong>fahrer rüsten auf Sommerpneus<br />
(o<strong>der</strong> Sommerrä<strong>der</strong>) um. Dabei lohnt sich<br />
ein Blick auf die eingemotteten Reifen allemal,<br />
um zu sehen, ob diese noch einen weiteren<br />
Sommer halten – o<strong>der</strong> eben nicht.<br />
Nicht selten stellen die Motorfahrzeugkontrollen<br />
erhebliche Mängel an <strong>der</strong> Rad-Reifen-Kombination<br />
fest. Oft haben die Pneus<br />
Alterungsrisse o<strong>der</strong> das Profil erreicht nicht<br />
mehr die vorgeschriebene Mindesttiefe.<br />
Wer sich eine neue Bereifung zulegt, sollte<br />
anfänglich vorsichtig fahren. Der Grund:<br />
Neue Pneus sind zum Schutz mit einer<br />
Wachsschicht überzogen, die erst nach<br />
rund 50 Kilometern abgefahren ist. Ausserdem<br />
können Trennmittel und Öle aus <strong>der</strong><br />
Billig,billiger,am billigsten<br />
Produktion noch am Reifen haften. Aus diesem<br />
Grund ist es besser, auf den ersten<br />
100 Kilometern auf rasante Kurvenfahrten<br />
zu verzichten.<br />
Die Chinesen machen es vor<br />
Chinesen tragen sich mit dem Plan<br />
MG soll in Europa<br />
neu belebt werden<br />
Die Pläne zur Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> britischen<br />
Traditionsmarke MG in Europa<br />
durch den chinesischen <strong>Auto</strong>mobilhersteller<br />
SAIC werden konkreter. Die Studie<br />
MG Zero, die kürzlich auf <strong>der</strong> <strong>Auto</strong><br />
Peking gezeigt wurde, könnte bereits<br />
2011 als MG3 nach Europa kommen.<br />
Das <strong>Auto</strong> ist im englischen Entwicklungs-<br />
und Designcenter des <strong>Auto</strong>bauers<br />
in Longbridge entstanden. SAIC baut an<br />
diesem Standort <strong>der</strong>zeit noch den Roadster<br />
MG TF und will Ende 2010 die Produktion<br />
<strong>der</strong> Limousine MG6 starten. Die<br />
neuen Modelle stammen aus eigener Entwicklung<br />
und sollen zu günstigen Preisen<br />
angeboten werden. Für den Vertrieb<br />
könnte das alte Händlernetz reaktiviert<br />
werden.<br />
Das billigste <strong>Auto</strong> <strong>der</strong> Welt will <strong>der</strong> chinesische<br />
Hersteller Geely 2012 auf den<br />
Markt bringen. Der Kleinwagen soll umgerechnet<br />
lediglich 1800 Euro kosten<br />
und damit das indische Billigauto Tata<br />
Nano (2600 Euro) deutlich unterbieten.<br />
In Europa ist Geely auch durch die Übernahme<br />
des schwedischen <strong>Auto</strong>bauers<br />
Volvo bekannt geworden.<br />
Besser als ihr Ruf<br />
Amerikanische <strong>Auto</strong>mobile<br />
<strong>Auto</strong>käufer müssen mit einem Vorurteil aufräumen: Amerikanische Wagen<br />
sind nicht unbedingt qualitativ schlechter als ihre Mitbewerber aus Europa<br />
o<strong>der</strong> Asien. Nach einer Liste des Marktforschers J.D. Power rangieren zumindest<br />
die noblen US-Marken ganz oben in <strong>der</strong> Zuverlässigkeitsskala. Unter den<br />
Top-5 auf dem US-Markt finden sich gleich drei heimische Hersteller: Lincoln,<br />
Buick und Mercury. Mit <strong>der</strong> Oberklasse-Limousine Cadillac DTS weist zudem<br />
zum ersten Male seit mehr als zehn Jahren wie<strong>der</strong> ein amerikanisches <strong>Auto</strong> die<br />
wenigsten Mängel auf. J.D. Power hat für seine Studie 52000 Besitzer von drei<br />
Jahre alten Wagen befragt. Dabei beklagten sich Porsche-Kunden am seltensten<br />
über Pannen.<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
10 <strong>Auto</strong> Neuheiten<br />
Hinein und hinaus wie eine Königin<br />
Opel Meriva<br />
Die zweite Generation des Rüsselsheimer Minivans fährt gegenüber dem<br />
Vorgänger in <strong>der</strong> Länge um 20 Zentimeter gestreckt vor. Daraus ergibt<br />
sich ein beson<strong>der</strong>s komfortables Raumverhältnis, in welches man durch<br />
die seitlich gegenläufig öffnenden Türen eintaucht. Und weil <strong>der</strong> neue<br />
Meriva auch in <strong>der</strong> Breite und <strong>der</strong> Anmutung seiner Karosserie zugelegt<br />
hat, dürfte er ein umfangreiches Kundenspektrum ansprechen.<br />
Wer ein gerütteltes Mass an Innenraum anzubieten<br />
hat, tut gut daran, dass selbiger<br />
auch möglichst verrenkungsfrei zu erreichen<br />
ist. Mit den gegenläufig öffnenden Seitentüren<br />
– wir berichteten ausführlich im<br />
«<strong>Auto</strong> & <strong>Lifestyle</strong>» Nr. 3, Seite 13 darüber<br />
– besinnt sich Opel auf seine Historie.<br />
Schliesslich bediente sich die Marke mit<br />
dem Blitz im Logo blitzgescheit schon in<br />
den 30er-Jahren beim Modell Admiral dieser<br />
Zustiegsmöglichkeit. Einfacher und<br />
komfortabler geht es nun wirklich nicht<br />
beim Entern <strong>der</strong> ersten und zweiten Sitzreihe,<br />
weil die Türen in einem Winkel von fast<br />
90 Grad aufschwingen. Und wenn nur zwei<br />
Personen, aber eine Menge Gegenstände zu<br />
transportieren sind? Dann wird die Sitzbank<br />
im Fond umgeklappt und es entsteht<br />
eine ebene Ladefläche. Der neue Meriva hat<br />
ein Ladevolumen von mindestens 400 Litern,<br />
aber maximal 1500 Litern anzubieten<br />
– je nach Sitzkonfiguration. Im Übrigen<br />
sind die Rücksitze einzeln verschiebbar.<br />
Entwe<strong>der</strong> man erhält mehr Beinfreiheit<br />
o<strong>der</strong> aber ein gesteigertes Mass an Kofferraum.<br />
Praktisch also allemal, <strong>der</strong> Meriva,<br />
dessen erste Generation sich seit seiner<br />
Kommerzialisierung im Jahre 2003 immerhin<br />
19000 mal auf dem hiesigen Markt absetzen<br />
liess.<br />
Die Überlegungen, was man wie und in welchem<br />
Masse transportieren kann, verlaufen<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
11<br />
Typ Fünftüriger Minivan mit Vor<strong>der</strong>radantrieb.<br />
Länge/Breite/Höhe 4,29/1,81/1,62 m.<br />
Motor Benziner 1,4 Twinport mit 100 PS und manuellem 5-Gang-Getriebe, 1,4 Turbo mit<br />
120 PS und manuellem 5-Gang-Getriebe und 1,4 Turbo mit 140 PS und manuellem<br />
6-Gang-Getriebe. Diesel 1,7 CDTI DPF mit 100 PS und 6-Stufen-<strong>Auto</strong>matik.<br />
Verbrauch Benziner 6,1/6,1/6,7. Diesel 6,4 Liter, jeweils durchschnittlich für<br />
100 km (Werksangaben).<br />
Fahrleistungen Benziner 100 PS 0–100 km/h in 13,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit 177<br />
km/h. Benziner 120 PS 0–100 km/h in 11,5 Sek., Höchstgeschwindigkeit<br />
188 km/h. Benziner 140 PS 0–100 km/h in 10,3 Sek., Höchstgeschwindigkeit<br />
196 km/h. Diesel 100 PS 0–100 km/h in 13,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit 172 km/h.<br />
Preis Benziner 100 PS ab CHF 22200.–, 120 PS ab CHF 23800.–, 140 PS ab<br />
CHF 28300.–. Diesel 100 PS ab CHF 30000.–. Optional hält Opel eine breite Palette<br />
von Individualisierungsmöglichkeiten bereit. Wie beispielsweise ein GPS für CHF 1800.–.<br />
Details<br />
nicht selten im Gleichklang mit den optischen<br />
Eindrücken, den dieser Minivan<br />
hinterlässt. Auch in dieser Sparte hinterlässt<br />
<strong>der</strong> Rüsselsheimer Neuling einen<br />
mehrheitlich positiven Eindruck. Mo<strong>der</strong>n,<br />
aber nicht modisch geschnei<strong>der</strong>t präsentiert<br />
sich das Blechkleid. Mit integriertem Fussgängerschutz<br />
in <strong>der</strong> Frontpartie und einem<br />
originellen Knick im hinteren Bereich <strong>der</strong><br />
seitlichen Fensterfront. Nur das mit<br />
schwarzem Kunststoff abgedeckte Dreieck<br />
an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> ersten Seitenscheibe wirkt<br />
wie eine nicht genutzte Reklamefläche. Ansonsten<br />
aber gibt es am Exterieur nichts zu<br />
meckern. Gut gelungen fügen sich die optischen<br />
Anleihen von Insignia und Astra zusammen.<br />
Im Innenraum blickt man von wohltuend<br />
bequemen Sitzen – die in <strong>der</strong> zweiten Reihe<br />
sind etwas höher angebracht – auf hochwertige<br />
Verkleidungs- und Bezugsmaterialien.<br />
Der aus dem oberen Teil des Armaturenträgers<br />
ragende Bildschirm für das GPS<br />
steht zwar permanent in dieser Position,<br />
liegt aber fast im direkten Blickfeld des Fahrers.<br />
Und so soll und muss es auch sein.<br />
Gefallen die deutlich ablesbaren Rundinstrumente<br />
hinter dem Dreispeichen-Multifunktionslenkrad,<br />
so wirkt die Mittelkonsole<br />
mit (zu) vielen Knöpfen und Schaltern<br />
schon eher überladen. Da wäre etwas weniger<br />
sicherlich mehr.<br />
Hinsichtlich des Fahrkomforts tut dem<br />
neuen Meriva gut, dass er Komponenten<br />
Im Fokus<br />
Im gesamten Innenraum gibt es gegenüber <strong>der</strong> ersten Meriva-Generation nun deutlich mehr Stauraum.<br />
Die Ingenieure und Designer kreierten insgesamt 32 (!) Ablagen für all jene Dinge, die üblicherweise<br />
– und vielleicht auch unüblicherweise – mitgeführt werden. Das innovative FlexRail-Ablagesystem<br />
besteht aus austauschbaren Modulen, die auf Aluminiumschienen zwischen den Vor<strong>der</strong>sitzen<br />
platziert sind und verschoben werden können. Die hohe Position des Schalthebels und die<br />
serienmässige elektrische Handbremse machen dabei das angesprochene Stausystem erst möglich,<br />
weil <strong>der</strong> lange Handbremshebel entfällt.<br />
des grösseren Zafira übernimmt und nicht<br />
mehr auf <strong>der</strong> kürzeren Corsa-Plattform aufbaut.<br />
Daraus ergibt sich mehr Fe<strong>der</strong>ungsund<br />
Dämpfungskomfort, <strong>der</strong> sich insgesamt<br />
straff, aber gewiss nicht knüppelhart<br />
den Insassen mitteilt. Und weil auch die Geräuschdämmungseingriffe<br />
Früchte tragen,<br />
fährt sich die zweite Meriva-Generation, in<br />
Richtung gebracht über die neue, präzisere<br />
elektrohydraulisch funktionierende Servolenkung,<br />
tadellos.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Motorisierung bietet Opel<br />
zwei neue 1,4-Liter-Turbobenziner an, die<br />
(noch) ohne Direkteinspritzung auskommen<br />
müssen. Diese verhelfen dem Meriva<br />
bei zurückhaltendem Spritkonsum zwar zu<br />
akzeptablen Fahrleistungen, wirken bisweilen<br />
aber etwas angestrengt und brummig.<br />
Diesbezüglich konnte <strong>der</strong> durchzugsstarke<br />
100-PS-Diesel noch besser gefallen. Den<br />
aber gibt es anfänglich nur in Kombination<br />
mit einem <strong>Auto</strong>matik-Getriebe. Weitere<br />
Motorvarianten sind indessen in Vorbereitung.<br />
ks<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
12 <strong>Auto</strong> Neuheiten<br />
Ein neues Kapitel in <strong>der</strong> offenen Z-Geschichte<br />
Nissan 370Z Roadster<br />
Kontinuierlich gesteigerte Motorenleistung und ein mo<strong>der</strong>n, aber nicht<br />
modisch geschnei<strong>der</strong>tes Blechkleid zeichnen seit 1969 die Z-Modelle<br />
von Datsun und später Nissan aus. Mit dem 370Z Roadster bietet sich<br />
inzwischen die 6. Generation des potenten Sportwagens an.<br />
Weil die Planung des 350Z-Nachfolgers sowohl<br />
ein Coupé als auch eine Roadstervariante<br />
vorsah, gestaltete sich die Realisierung<br />
vereinfacht. Zusammenfassend könnte man<br />
nüchtern anmerken, dass <strong>der</strong> 370Z kürzer,<br />
breiter, flacher, leichter und schneller als<br />
sein Vorgänger geraten ist.<br />
Im Detail aber än<strong>der</strong>ten die marginalen optischen<br />
Eingriffe an <strong>der</strong> Karosserie nicht<br />
viel. Markant indessen das neue Erscheinungsbild,<br />
weil in <strong>der</strong> Länge ein paar Zentimeter<br />
eingespart wurden, die Verbreiterung<br />
aber den Auftritt noch kraftvoller erscheinen<br />
lässt. Sich noch mehr als bisher an<br />
den Boden klammernd, so kommt <strong>der</strong> neue<br />
370Z daher. Und das mit dem Kraftzu-<br />
wachs unter <strong>der</strong> langen Motorhaube hat ja<br />
nun auch schon seine Tradition. Mit 130 PS<br />
begann vor mehr als 40 Jahren die Z-Herrlichkeit.<br />
Inzwischen leistet ein 3,7-Liter-<br />
V6-Aggregat 328 PS. Eigentlich drei Pferdestärken<br />
mehr. Doch wollte und musste<br />
man reduzieren, um die Euro-5-Abgasnorm<br />
zu schaffen.<br />
In Zeiten <strong>der</strong> um sich greifenden Klappdach-Manie<br />
ist es dem Hersteller hoch anzurechnen,<br />
dass es bei einer Textilmütze<br />
blieb. Diese neben Schwarz neu auch in<br />
Bordeaux-Rot erhältliche Abdeckung kann<br />
auf Knopfdruck elektrohydraulisch innerhalb<br />
von 20 Sekunden geöffnet o<strong>der</strong> geschlossen<br />
werden. Ein permanent stehen-<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
13<br />
Typ Roadster mit Stoffverdeck und Heckantrieb.<br />
Länge/Breite/Höhe 4,25/1,85/1,32 m.<br />
Motor 3,7-Liter-V6 mit Multipoint Injection und 328 PS Leistung bei<br />
einem maximalen Drehmoment von 363 Nm bei 5200 Touren.<br />
Verbrauch Durchschnittlich 10,9 Liter für 100 km (Werksangabe).<br />
Fahrleistungen 0–100 km/h in 5,5 Sek., Höchstgeschwindigkeit<br />
250 km/h (elektronisch abgeregelt).<br />
Preis Einstiegsmodell mit Stoffsitzen usw. ab CHF 58700.–, 19-Zoll-<br />
Rä<strong>der</strong> 1600.–, Navigationssystem 3500.–, Anti-Scratch-Lackierung<br />
12300.–, Bordeaux-Le<strong>der</strong>paket 1000.–, 7-Gang-<strong>Auto</strong>matik mit Schaltwippen<br />
3200.–<br />
Details<br />
des gläsernes Windschott sorgt für wenig<br />
entschärfte Luftwirbel. Und: Das Stoffdach<br />
entspricht in seiner Machart nur bedingt<br />
dem ansonsten hochwertigen Qualitätseindruck<br />
dieses Roadsters. Deutlich zu viel<br />
Geräusche lässt es schon ab zirka 80 km/h<br />
ungefiltert in den Innenraum. Da sollte<br />
nachgebessert werden.<br />
Sieht man einmal von dem nicht knackig<br />
genug und auf zu langen Wegen zu schaltenden<br />
manuellen Sechsgang-Getriebe ab,<br />
gibt es we<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Gangabstufung noch<br />
am Fahrverhalten des Kraftprotzes etwas<br />
zu meckern. Schliesslich kann erstmals für<br />
Europa auch ein Siebenstufen-<strong>Auto</strong>mat geor<strong>der</strong>t<br />
werden, welcher über Schaltwippen<br />
aus Magnesium am Lenkrad die individuellen<br />
Gangwechsel zulässt. Wie Schmids<br />
Katze geht <strong>der</strong> 370Z ab, kitzelt man am<br />
Gaspedal. Da kommt spontan die helle Beschleunigungsfreude<br />
auf. Begleitet von<br />
einem satten Auspuffton, den die zweiflutige<br />
Anlage von sich gibt. Das Werk gibt<br />
einen Durchschnittsverbrauch von rund elf<br />
Litern an. Da lässt sich mit den 72 Litern<br />
Tankvolumen schon so manche Zapfsäule<br />
am Strassenrand überholen.<br />
optionalen Le<strong>der</strong>sitze vorgesehene Luftkühlung<br />
(Air Seat) <strong>der</strong> Rückenpartie. Ebenfalls<br />
als Son<strong>der</strong>ausstattung wird eine sogenannte<br />
Anti-Scratch-Lackierung angeboten.<br />
Bei kleineren Kratzern o<strong>der</strong> Steinschlägen<br />
regeneriert sich hier die Farbgebung<br />
automatisch. Aber auch ein spezielles Bose-<br />
Soundsystem, Navigationsgerät, 19-Zoll-<br />
Felgen, Le<strong>der</strong>ausstattung in Bordeaux-Rot<br />
(ansonsten Schwarz) und an<strong>der</strong>es befinden<br />
sich in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Extras.<br />
ks<br />
Neue Technik-Features<br />
Aber Nissan hat beim neuen, auf 18-Zoll-<br />
Alurä<strong>der</strong>n stehenden 370Z noch ein paar<br />
an<strong>der</strong>e spitze Pfeile im Angebotsköcher. So<br />
wird beispielsweise das standardmässige<br />
Sechsgang-Getriebe um die per Knopfdruck<br />
zu aktivierende Synchro Rev Control<br />
(SRC) ergänzt. Sie nimmt über ein kurzes<br />
Zwischengasmanöver automatisch eine optimale<br />
Drehzahlanpassung bei Hoch- und<br />
Runterschalten vor – so wie im Rennsport.<br />
Im Angebotspaket befindet sich im Weiteren<br />
eine Berganfahrtshilfe und die für die<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
14 <strong>Auto</strong> Neuheiten<br />
Mit pekuniär abgefe<strong>der</strong>tem Einstieg<br />
Porsche Panamera und Panamera 4<br />
Seinem bisher weltweit in rund 20000 Einheiten verkauften Gran Turismo<br />
Panamera stellt Porsche zwei neue Motorisierungsvarianten zur<br />
Seite. Zusätzlich zur V8-Power bieten die Zuffenhauser für ihren smarten<br />
Viertürer jetzt auch einen neuen 3,6-Liter-V6-Antrieb an. Sowohl traditionell<br />
auf die Hinterrä<strong>der</strong> wirkend als auch mit Vortrieb auf alle vier.<br />
An Variantenreichtum mangelte es Porsche<br />
innerhalb seiner verschiedenen Baureihen<br />
noch nie. Folgerichtig also werden die Typenschil<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong>en Spezifizierungen bis<br />
anhin S, 4S und Turbo lauteten, um ein<br />
schlichtes Panamera bzw. Panamera 4 ergänzt.<br />
Und im nächsten Jahr wird dann<br />
noch das Hybridmodell nachgereicht.<br />
Allfälliges Kaufinteresse <strong>der</strong> gut betuchten<br />
Kundschaft wird an folgende Überlegungen<br />
gekoppelt sein: zum einen die Preisdifferenz<br />
zwischen dem V8- und dem V6-Einstiegsmodell<br />
von 29200 Franken und zum<br />
an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Fakt, ob für diesen Preisunter-<br />
schied auf 100 PS Leistungsunterschied<br />
verzichtet werden kann. Hier 400 o<strong>der</strong><br />
sogar 500 PS beim Turbo, dort schlichte<br />
über Benzindirekteinspritzung und an<strong>der</strong>e<br />
technische Finessen erreichte 300 PS. Notabene:<br />
Ein V6 wird erstmals in einem Serienauto<br />
von Porsche verbaut.<br />
Um den Panamera-Einstieg zu erleichtern,<br />
ersannen die Porsche-Ingenieure, aus Mangel<br />
an Alternativen, ein völlig neues V6-<br />
Triebwerk mit 90-Grad-Zylin<strong>der</strong>bankwinkel.<br />
Dieses übernimmt rund 40 Prozent<br />
aller Bauteile vom V8, woraus ein Gewichtsvorteil<br />
von gut 30 Kilogramm für das<br />
Sechszylin<strong>der</strong>aggregat entsteht. Und: Dank<br />
tiefem Schwerpunkt ergibt sich eine ideale<br />
Gewichtsverteilung auf Vor<strong>der</strong>- und<br />
Hinterachse.<br />
Wem <strong>der</strong> Blick unter die aus Aluminium gefertigte<br />
Motorhaube verwehrt bleibt, <strong>der</strong><br />
erkennt den Sechszylin<strong>der</strong>-Panamera am<br />
neuen Felgendesign, schwarzen Bremssätteln<br />
und den unterschiedlichen Auspuffendrohren.<br />
Ansonsten bleibt alles beim –<br />
bewährten und formschönen – Alten.<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
15<br />
Im Fahrbetrieb offenbart <strong>der</strong> Neue alle hinlänglich<br />
bekannten Porsche-Tugenden.<br />
Egal, ob serienmässig mit Stahlfe<strong>der</strong>ung<br />
o<strong>der</strong> optional mit Luftfe<strong>der</strong>ung ausgerüstet.<br />
Ausgezeichnet am Gas hängend, frisst er<br />
sich geradezu durch Kurvenkombinationen<br />
unterschiedlichster Art. Immer in <strong>der</strong> Spur<br />
bleibend, alimentiert von einer überzeugenden<br />
Verzögerungsanlage. Wer es dann noch<br />
eine Nuance effizienter mag, <strong>der</strong> or<strong>der</strong>t optional<br />
die renneinsatztauglichen Keramik-<br />
Scheibenbremsen. Imponierenden Fahrleistungen<br />
steht gleichwohl, wenn man den<br />
Werksangaben Glauben schenken darf, ein<br />
relativ bescheidener Benzinkonsum gegenüber.<br />
Mit Doppelkupplungsgetriebe und<br />
automatischer Start-Stopp-Funktion verlangt<br />
<strong>der</strong> neue V6 durchschnittlich nach<br />
weniger als zehn Litern für 100 Kilometer.<br />
Sowohl mit normalem Hinterradantrieb als<br />
auch als 90 Kilogramm schwererer 4x4.<br />
Zudem bietet Porsche rollwi<strong>der</strong>standsoptimierte<br />
Ganzjahrespneus auf 19-Zoll-Felgen<br />
an, welche den Verbrauch noch einmal um<br />
0,2 Liter pro 100 Kilometer senken. Mit<br />
den Ganzjahrespneus aber ist das so eine<br />
Sache, weil sie in allen relevanten Kriterien<br />
gegenüber den Sommer- o<strong>der</strong> Winterpneus<br />
Kompromisse machen müssen.<br />
Schüchternheit bei <strong>der</strong> Preisgestaltung war<br />
noch nie eine Sache <strong>der</strong> Schwaben.<br />
Schliesslich will das diesbezügliche Image<br />
gepflegt sein. Für 118700 Franken ist <strong>der</strong><br />
«normale» Panamera zu haben. Vorausgesetzt<br />
man verzichtet auf diesen o<strong>der</strong> jenen<br />
Individualisierungswunsch und das geniale<br />
Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
(PDK), für welches 5760 Franken extra<br />
verlangt werden. 13100 Franken mehr kostet<br />
<strong>der</strong> Panamera mit variablem Allradantrieb.<br />
Inklusive des genialen PDK-Getriebes.<br />
ks<br />
<strong>Auto</strong> &<strong>Lifestyle</strong> | Juli/August 2010
16 <strong>Auto</strong> Neuheiten<br />
Lastesel mit den Genen eines Rennpferdes<br />
Alfa Romeo 159 Sportwagon ti<br />
Wenn diese Vorstellung unter <strong>der</strong> Seitenrubrik «<strong>Auto</strong> & Neuheiten» anzutreffen<br />
ist, bezieht sich dies nicht auf den schon seit einigen Jahren im<br />
Verkehr mitrollenden 159 Sportwagon, son<strong>der</strong>n vielmehr auf seine relativ<br />
neue Motorisierung. Erst diese nämlich lässt aus dem formschönen<br />
Kombi einen rassigen Sportkombi werden.<br />
Um den gewissen Zusatz rund um das<br />
Cuore Sportivo geniessen zu können, muss<br />
<strong>der</strong> Interessent schon ein wenig tiefer in den<br />
Geldbeutel langen. Dafür aber gibt es dann<br />
aber auch ein Antriebsaggregat mit 1750<br />
ccm Hubraum, welches dank Turboaufladung<br />
und Benzindirekteinspritzung für<br />
stolze Fahrleistungen sorgt: In weniger als<br />
acht Sekunden aus dem Stand zur Tempo-<br />
100-Marke und erst bei 235 km/h will die<br />
Tachonadel nicht mehr weiter. Dafür gönnt<br />
sich dieser Charakter-Kombi durchschnitt-<br />
lich so zwischen neun bis zehn Liter Treibstoff<br />
auf 100 Kilometer. 200 PS gilt es dabei<br />
zu bändigen. Diese wirken über das knackig<br />
zu schaltende Sechsgang-Getriebe auf die<br />
Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>. Nur im Extremfall schiebt <strong>der</strong><br />
Fünftürer leicht über die Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>, ansonsten<br />
gibt er sich weitgehend neutral.<br />
Kurz: Sein Antriebspotenzial bringt er<br />
recht harmonisch auf die Strasse. Und sein<br />
Fahrwerk vermittelt den ersten Teil <strong>der</strong> Typenbezeichnung<br />
Sportwagon authentisch.<br />
Über eine etwas zu hohe Ladekante kann<br />
das Gepäckabteil genutzt werden. Dank abklappbarer<br />
Rücksitze ergibt sich ein akzeptables<br />
Ladevolumen. Dennoch: Dieser Alfa<br />
Romeo erhebt nicht den Anspruch auf den<br />
Titel Klassenprimus in Sachen Gepäckvolumen.<br />
Was nicht hinten rein passt, findet auf<br />
<strong>der</strong> Dachreling seinen Platz. Langstreckentaugliche<br />
Sitze und die zum Fahrer geneigte<br />
Mittelkonsole lassen echtes Alfa-Ambiente<br />
aufkommen. Nur, das Display für das<br />
Navigationsgerät ist eindeutig zu tief platziert.<br />
Ansonsten aber vermitteln die zum<br />
Teil in tiefen Höhlen liegenden Rundinstrumente<br />
jenes Gefühl, welches die Fiat-Tochter<br />
schon vermittelte, als sie noch eigenständig<br />
war.<br />
Der Grundpreis für die ti-Version beträgt<br />
54200 Franken. Unser Testwagen war für<br />
zusätzlich 8100 Franken mit diesem und<br />
jenem Extra bestückt. Beispielsweise einem<br />
GPS samt Farbscreen, Bi-Xenon-Licht,<br />
Bose-Hi-Fi-Anlage, Parksensoren und an<strong>der</strong>em<br />
mehr. Das ergab einen Endpreis von<br />
62300 Franken. Für einen echten Alfista<br />
kein Grund, von einer Kaufentscheidung<br />
abzusehen. An<strong>der</strong>erseits aber ein erklecklicher<br />
Betrag. Schliesslich aber muss es<br />
auch nicht gerade jedes Extra sein. ks<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
Mini_E 11.6.2010 8:10 Uhr Seite 5<br />
<strong>Auto</strong><br />
Neuheiten<br />
17<br />
BMW erforscht eine grüne Zukunftsmobilität<br />
Das neue Rauschen auf den Strassen<br />
Kaum ein Anbieter, <strong>der</strong> sich nicht mit <strong>der</strong> Entwicklung alternativer Antriebsmöglichkeiten<br />
befasst. So sammelten die Weissblauen bereits<br />
1972 anlässlich <strong>der</strong> Olympischen Sommerspiele in München erste Erfahrungen<br />
mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Ein umgerüsteter BMW<br />
1602 diente weiland als Begleitfahrzeug für die Langstreckengeher und<br />
die Marathonläufer. In drei Jahren soll nun mit dem Megacity Vehicle das<br />
erste Elektrofahrzeug in Serie gehen.<br />
Wir hatten Gelegenheit, den in Feldversuchen<br />
in Berlin, München, den USA und<br />
Grossbritannien erprobten Mini E zu bewegen.<br />
Ein rund 1,5 Tonnen schweres Fahrzeug.<br />
Dessen 53 parallel geschaltete Batteriezellen<br />
alleine schon 260 Kilogramm auf<br />
die Waage bringen. Da bleibt nur Raum für<br />
zwei Personen und ein marginales Gepäckabteil.<br />
Die 204 PS leistende elektrische Antriebsquelle<br />
beschleunigt den Mini E in respektablen<br />
8,5 Sekunden aus dem Stand<br />
zur Tempo-100-Marke und kann ihn maximal<br />
152 km/h schnell machen. Mit einer<br />
Reichweite, die je nach Motorenbelastung<br />
und Zuschaltung an<strong>der</strong>er Aggregate (Klimaanlage<br />
usw.) bis zu 250 Kilometer betragen<br />
soll. Festzustellen war, dass <strong>der</strong> Elektro-<br />
Mini herzhaft, aber mit einigen kleinen Löchern,<br />
beschleunigt, bei <strong>der</strong> «Gas»-Wegnahme<br />
abrupt an Fahrt verliert und<br />
insgesamt nicht so agil wirkte wie sein Ben-<br />
zin- o<strong>der</strong> Dieselbru<strong>der</strong>. Akustisch machte er<br />
lediglich durch das Rauschen <strong>der</strong> Abrollgeräusche<br />
auf sich aufmerksam. Aber in die<br />
Serie wird <strong>der</strong> Mini E nie entlassen.<br />
An<strong>der</strong>s das Megacity Vehicle, ein emissionsfreies<br />
Stadtfahrzeug, welches 2013<br />
unter einer BMW-Submarke an den Verkaufsstart<br />
gleiten soll. Bei <strong>der</strong> Materialauswahl<br />
wurden hier völlig neue Wege eingeschlagen,<br />
da bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb<br />
das Gewicht ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor<br />
für die Reichweite ist. So nimmt <strong>der</strong><br />
sehr leichte und zugleich hochfeste Verbundwerkstoff<br />
CFK (kohleverstärkter<br />
Kunststoff) einen bedeutenden Anteil im<br />
Werkstoffmix dieses <strong>Auto</strong>mobils ein. Nicht<br />
zuletzt auch dieser Umstand wird sich im<br />
Verkaufspreis nie<strong>der</strong>schlagen. Mit Sicherheit<br />
wird das Megacity Vehicle, welches von<br />
einer mit Flüssigkeit gekühlten Lithium-<br />
Ionen-Batterie angetrieben wird, deutlich<br />
teurer, als ein vergleichbares Vehikel mit<br />
traditionellem Verbrennungsmotor.<br />
Überall auf <strong>der</strong> Welt aber gibt es immer<br />
mehr Menschen, die sich für ein elektrisches<br />
Fahren interessieren o<strong>der</strong> gar begeistern.<br />
Darüber hinaus leben bereits heute<br />
entsprechenden Studien zufolge mehr als<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Menschen in urbanen Ballungsräumen.<br />
Die Frage wird sein, ob <strong>der</strong><br />
vorläufig noch eingeschränkte Aktionsradius<br />
den Interessierten davon zu überzeugen<br />
vermag, so ein Elektroauto als Erstwagen<br />
anzuschaffen. O<strong>der</strong> ob er bei einer gut<br />
betuchten Kundschaft grundsätzlich nur als<br />
Zweitwagen in Frage kommt. Wissenschaftler<br />
gehen im Übrigen davon aus, dass<br />
<strong>der</strong> Anteil von Elektrofahrzeugen<br />
weltweit bis 2020 lediglich gut<br />
fünf Prozent ausmachen wird.<br />
Was wie<strong>der</strong>um nicht heissen<br />
kann und soll, dass<br />
die Zukunft dem Treibstoff<br />
Elektrizität keine<br />
weitere Ausweitung<br />
einräumen wird. Und<br />
wenn es schwerpunktmässig<br />
auch nur in<br />
Verbindung (Hybrid)<br />
mit einem Benzino<strong>der</strong><br />
Dieselaggregat<br />
sein sollte. ks<br />
<strong>Auto</strong> & <strong>Lifestyle</strong> | Juli/August 2010
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the club<br />
Mehr Sicherheit<br />
für Kin<strong>der</strong> im <strong>Auto</strong><br />
Der Bundesrat hat im Interesse für mehr Verkehrssicherheit einige<br />
Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Verkehrsregelnverordnung beschlossen. So soll<br />
das Mitführen von Kin<strong>der</strong>n in Fahrzeugen sicherer werden. Seit dem<br />
1. April 2010 gilt deshalb: Kin<strong>der</strong> bis zwölf Jahre und 150 cm Körpergrösse<br />
müssen während <strong>der</strong> Fahrt in Personenwagen und Schulbussen<br />
in einem Kin<strong>der</strong>sitz o<strong>der</strong> Sitzerhöher und angeschnallt transportiert<br />
werden.<br />
Art. 3a <strong>der</strong> Verkehrsregelnverordnung<br />
lautet: «Auf Plätzen mit 3-Punkt-Sicherheitsgurt<br />
muss für Kin<strong>der</strong> unter 12 Jahren,<br />
die kleiner als 150 cm sind, eine geeignete<br />
Kin<strong>der</strong>rückhaltevorrichtung<br />
(Kin<strong>der</strong>sitz) verwendet werden, die nach<br />
dem ECE-Reglement Nr. 44 zugelassen<br />
ist.» Unter die Bezeichnung Kin<strong>der</strong>rückhaltevorrichtung<br />
fallen Kin<strong>der</strong>sitze, Sitzerhöher<br />
und Babyschalen, aber auch die<br />
in einigen Motorfahrzeugen optional erhältlichen,<br />
integrierten Vorrichtungen<br />
für Kin<strong>der</strong>. Die Wahl, welches Rückhaltesystem<br />
für Ihr Kind das passende ist,<br />
hängt von seinem Alter, Gewicht und <strong>der</strong><br />
Grösse ab.<br />
Die Systeme werden in drei Gruppen<br />
unterteilt:<br />
Lei<strong>der</strong> noch immer zu oft werden Kin<strong>der</strong> im Fahrgastraum nicht angeschnallt. Sie<br />
turnen und tollen herum, ohne zu wissen, welcher Gefahr sie so ausgesetzt sind:<br />
• Ein Unfall mit 50 km/h entspricht einem Sturz aus dem 3. Stockwerk.<br />
• Bei einem Zusammenprall mit 50 km/h entwickeln 5 kg Körpergewicht eine<br />
Stosskraft von 500 kg.<br />
• Im Falle einer Kollision wird ein nicht angeschnalltes Kind komplett durch den<br />
Fahrzeuginnenraum geschleu<strong>der</strong>t.<br />
• Kin<strong>der</strong> lernen fürs Leben. Gewöhnen Sie sie früh daran, im <strong>Auto</strong> nur richtig gesichert<br />
mitzufahren.<br />
Zugelassene Kin<strong>der</strong>sitze: Jedes Produkt<br />
muss homologiert und mit dem entsprechenden<br />
ECE-Prüfnorm-Gütesiegel versehen<br />
sein. Rückhaltevorrichtungen <strong>der</strong><br />
Serien 44.01 und 44.02, hergestellt vor<br />
1995, sind ab dem 1. April 2010 nicht<br />
mehr erlaubt und dürfen auch nicht mehr<br />
verwendet werden.<br />
mit dem entsprechenden Kin<strong>der</strong>sitz resp.<br />
Sitzerhöher und Sicherheitsgurt gesichert<br />
sein.<br />
Wer älter als 12 Jahre o<strong>der</strong> grösser als<br />
150 cm ist, für den gilt in jedem Falle:<br />
Nur mit angeschnalltem Sicherheitsgurt<br />
fahren.<br />
Babyschale Gruppe 1<br />
für Kin<strong>der</strong> bis ca. 2 Jahre, 1–13 kg.<br />
Kin<strong>der</strong>sitz Gruppe 2<br />
für Kin<strong>der</strong> von 2 bis 4 Jahren, 10–18 kg.<br />
Sitzerhöher Gruppe 3<br />
für Kin<strong>der</strong> zwischen 5 und 12 Jahren, bis<br />
150 cm (was zuerst eintrifft), 15–36 kg.<br />
Grundsätzlich dürfen Kin<strong>der</strong> auch auf<br />
dem Beifahrersitz vorne mitfahren. Kin<strong>der</strong>rückhaltevorrichtungen,<br />
welche gegen<br />
die Fahrtrichtung montiert werden,<br />
dürfen nur bei desaktiviertem Beifahrerairbag<br />
mitgeführt werden.<br />
Wer Kin<strong>der</strong> bis zu 12 Jahren in seinem<br />
Fahrzeug mitführt, ist als Lenker für<br />
<strong>der</strong>en korrekte Sicherung verantwortlich.<br />
Dies gilt auch für Fahrgemeinschaften<br />
<strong>der</strong> Eltern für den Schulweg. Jedes<br />
<strong>der</strong> im Fahrzeug sitzenden Kin<strong>der</strong> muss<br />
Für weitere Informationen besuchen Sie<br />
unsere Internetseite acs.ch. Unter <strong>der</strong><br />
Rubrik «Fahrkurse und Sicherheit – Verkehrssicherheit»<br />
finden Sie detaillierte<br />
Angaben zu diesem Thema.<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
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4x4 Driving Experience<br />
Seine eigenen Grenzen und die <strong>der</strong> Land Rover-Flotte auszutesten stellt eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Dieser Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
können Sie sich jetzt ohne Probleme stellen – entdecken Sie während eines ganzen Tages an den «4x4 Driving<br />
Experience»-Kursen, was in Ihnen und in einem Land Rover steckt. Selbstverständlich ohne dass Sie dabei Kompromisse<br />
bei <strong>der</strong> Sicherheit eingehen müssen.<br />
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Seit 1993 führt <strong>der</strong> <strong>ACS</strong> in Zusammenarbeit mit JAGUAR Land Rover <strong>Schweiz</strong> AG die beliebten Off Road-Kurse durch.<br />
Ab 2010 finden die Gelände-Fahrkurse neu auf dem Terrain des Eventcenters Seelisberg statt. Das Gelände verfügt, nebst<br />
einer traumhaften Umgebung, über eine herausfor<strong>der</strong>nde Off Road-Piste, ein mo<strong>der</strong>nstes rund 15000 m 2 grosses<br />
On Road-Gelände sowie über ein heimeliges Blockhaus, welches die perfekte Kulisse zum Off Road-Kurs bildet.<br />
Nach einer theoretischen Einweisung haben Sie die Gelegenheit, sich auf dem über 30000 m 2 grossen Off Road-Terrain<br />
eingehend mit den Beson<strong>der</strong>heiten des Geländefahrens auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Der abwechslungsreiche Parcours bietet<br />
einen spannenden Mix aus extremen Steigungen, Bergabfahrten, Schräglagen, Hin<strong>der</strong>nissen und Verschränkungen. Der<br />
Nervenkitzel ist garantiert.<br />
Zusätzlich werden Sie auf dem On Road-Gelände erfahren, weshalb die mo<strong>der</strong>nen Sicherheitssysteme <strong>der</strong> Land Rover-<br />
Fahrzeuge nicht nur im Gelände ein Garant für ein sicheres Ankommen sind, son<strong>der</strong>n auch auf <strong>der</strong> Strasse.<br />
Die «4x4 Driving Experience»-Kurse werden durch erfahrene Instruktoren des Driving Centers betreut.<br />
Kursort Eventcenter Seelisberg (30 km südlich von Luzern)<br />
Kursdaten 24.8. bis 10.9.2010, inkl. Wochenende – pro Tag maximal<br />
16 Personen<br />
Fahrzeuge werden zur Verfügung gestellt – allfällige Wünsche bei <strong>der</strong><br />
Anmeldung angeben (Range Rover, Range Rover Sport, Land<br />
Rover Discovery, Land Rover Defen<strong>der</strong>)<br />
Kurskosten (2 Personen pro Fahrzeug)<br />
CHF 465.– für <strong>ACS</strong> Mitglie<strong>der</strong> und Land Rover-Kunden<br />
CHF 495.– für Nichtmitglie<strong>der</strong><br />
Preise pro Person inkl. Mittagessen, Getränke sowie Pausenverpflegung<br />
CHF 7524.–/ganzer Tag à max. 16 Personen<br />
CHF 7068.–/ganzer Tag à max. 16 Personen für Land Rover-Händler<br />
Für zusätzliche Begleitpersonen (das Mitfahren in den Fahrzeugen<br />
nicht möglich) wird ein Unkostenbeitrag von CHF 95.– verrechnet.<br />
Anmeldung & Information<br />
+41 31 328 31 31 o<strong>der</strong> direkt über acs.ch<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
22<br />
<strong>Auto</strong><br />
Versicherung<br />
Sommerferien: Keine Chance für Einbrecher!<br />
<strong>ACS</strong> <strong>Auto</strong> 7/8/10<br />
Finden während <strong>der</strong> Sommerferien mehr Einbrüche statt als sonst? Und<br />
um welche Tageszeit sind Häuser und Wohnungen beson<strong>der</strong>s unsicher?<br />
Wichtig ist, dass Einbrechern das Handwerk möglichst schwer gemacht<br />
wird. Am besten mit einer Alarmanlage und begleitenden Massnahmen.<br />
Denn das Einbruchsrisiko ist nie ganz auszuschliessen.<br />
Sommerzeit ist Ferienzeit. Und die Ferien<br />
dauern oft mehrere Wochen, Wohnungen<br />
und Häuser sind unbewohnt. Dass Einbrecher<br />
dann ein leichteres Spiel haben, liegt<br />
auf <strong>der</strong> Hand. Sie wählen beson<strong>der</strong>s belebte<br />
Zeiten für unauffällige Auftritte. Die Statistik<br />
zeigt: Alle acht Minuten wird in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> eingebrochen, und die meisten<br />
Einbrüche geschehen zwischen zehn und<br />
zwölf Uhr vormittags.<br />
Antworttalon<br />
❏<br />
❏ Herr<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Adresse:<br />
Das Schlimme an Einbrüchen ist in <strong>der</strong><br />
Regel nicht <strong>der</strong> materielle Verlust. Viel unangenehmer<br />
ist die Verletzung <strong>der</strong> Privatsphäre<br />
– die Tatsache, dass die eigenen vier<br />
Wände, in denen man sich so wohl fühlte,<br />
nun eher unheimlich zu sein scheinen.<br />
Ja, ich bin interessiert an einer unverbindlichen Beratung<br />
von Zurich durch einen Kundenberater o<strong>der</strong> eine Kundenberaterin.<br />
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Erreichbar unter Telefon: am besten um Uhr<br />
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Mit den richtigen Massnahmen die<br />
Gefahr verringern<br />
Richtig ist, dass sich das Risiko eines Einbruchs<br />
nie hun<strong>der</strong>tprozentig beseitigen<br />
lässt. Aber es lässt sich doch mit einigen<br />
Massnahmen stark verringern. Wirksam ist<br />
zum Beispiel eine Tür mit Mehrpunktverschlüssen<br />
– am besten in Kombination mit<br />
einer elektronischen Alarmanlage. In Haushalten<br />
mit einer Alarmanlage wird weniger<br />
eingebrochen. Wenn Sie eine ausführliche<br />
Beratung wünschen, können Sie bei Zurich<br />
auf langjähriges Fachwissen und Erfahrungen<br />
aus Schadenfällen zurückgreifen.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit Securitas<br />
Direct profitieren Zurich-Kunden mit einer<br />
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Sicherheitsanalyse sowie von attraktiven<br />
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und auf die Installation <strong>der</strong> Alarmanlage.<br />
Als Ergänzung zu einer technischen Absicherung<br />
lässt sich die Gefahr eines Einbruchs<br />
auch mit kleinen Massnahmen deutlich<br />
verringern:<br />
•Sorgen Sie dafür, dass während Ihrer Abwesenheit<br />
Ihr Briefkasten regelmässig geleert<br />
wird.<br />
•Platzieren Sie auf dem Telefonbeantworter<br />
keinen Hinweis darauf, dass Sie jetzt<br />
«gerade in den Ferien» sind.<br />
•Sorgen Sie für nächtliche Beleuchtung,<br />
z. B. mit Zeitschalter.<br />
•Lassen Sie keine Kippfenster offen stehen,<br />
wenn Sie Ihr Zuhause verlassen.<br />
•Nehmen Sie den Wohnungsschlüssel mit<br />
und «verstecken» Sie ihn nicht unter <strong>der</strong><br />
Türvorlage o<strong>der</strong> im Milchkasten.<br />
Hausratversicherung regelmässig<br />
überprüfen!<br />
Sollte es doch zu einem Einbruch kommen,<br />
ist es wichtig, richtig versichert zu sein.<br />
Sonst kommt zu den unangenehmen Umtrieben<br />
auch noch finanzieller Schaden<br />
dazu. Diebstahlschäden werden durch die<br />
Hausratversicherung gedeckt. Generell<br />
wird <strong>der</strong> Hausrat zum Neuwert versichert.<br />
Das heisst: Im Schadenfall wird <strong>der</strong> Preis<br />
vergütet, den man für die Neuanschaffung<br />
eines gleichwertigen Gegenstands aufwenden<br />
müsste.<br />
Als Hilfe für die Berechnung <strong>der</strong> gesamten<br />
zu deckenden Summe bieten die Versicherer<br />
spezielle Inventarblätter an. Es lohnt<br />
sich denn auch, die Versicherungssumme<br />
von Zeit zu Zeit zu überprüfen – insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei Wohnungswechseln o<strong>der</strong> bei familiären<br />
Verän<strong>der</strong>ungen. Damit lässt sich vermeiden,<br />
dass <strong>der</strong> Hausrat über- o<strong>der</strong> unterversichert<br />
ist.<br />
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<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
Aida<br />
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />
Libretto von Antonio Ghislanzoni<br />
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
Premiere am 22. Juli 2010 – 21.15 Uhr,Seebühne<br />
Dauer ca. 2 1 /4 Stunden, keine Pause<br />
Sie ist eines <strong>der</strong> meistgespielten Werke <strong>der</strong><br />
Opernliteratur, die Geschichte einer legendären<br />
Liebe bis in den Tod und eine sehr<br />
mo<strong>der</strong>ne Parabel über Kriegslust, Nationalismus<br />
und Feindeshass: Giuseppe Verdis<br />
monumentale Oper Aida wird in den Sommern<br />
2009 und 2010 erstmals auf <strong>der</strong> Bregenzer<br />
Seebühne zu sehen sein.<br />
Die unglückliche Liebesgeschichte zwischen<br />
<strong>der</strong> äthiopischen Prinzessin Aida –<br />
einst als Sklavin an den Nil verschleppt –<br />
und dem ägyptischen Feldherrn Radames<br />
begeisterte schon bei <strong>der</strong> Premiere 1871 in<br />
Kairo das Publikum und ist seitdem zu<br />
einem <strong>der</strong> beliebtesten und meistgespielten<br />
Werke <strong>der</strong> Opernliteratur avanciert.<br />
Verdi hatte Aida von Anfang an als eine<br />
Oper <strong>der</strong> Superlative konzipiert, die alle<br />
Elemente dieser Gattung perfekt in sich vereint:<br />
Prunkvolle Chorszenen und mitreissende<br />
Marschrhythmen, lyrische Naturschil<strong>der</strong>ungen,<br />
prächtige Arien und romantische<br />
Duette stehen harmonisch nebeneinan<strong>der</strong>,<br />
in ihrer Wirkung noch vertieft durch<br />
das exotische Kolorit <strong>der</strong> Musik. Der bekannte<br />
Triumphmarsch mit seinen schmetternden<br />
Fanfaren und prächtigen Chören<br />
markiert musikalisch wie szenisch einen <strong>der</strong><br />
Höhepunkte <strong>der</strong> «Grossen Italienischen<br />
Oper».<br />
Regisseur Graham Vick und Bühnenbildner<br />
Paul Brown haben Aida auf <strong>der</strong> spektakulären<br />
Seebühne kurzerhand ins Wasser versetzt,<br />
um den Bodensee nicht nur als grandiose<br />
Kulisse, son<strong>der</strong>n als integralen Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Inszenierung zu nutzen: Sie erschufen<br />
Schiffe und Plattformen, Bühnenteile,<br />
die sich aus dem Wasser erheben, Auftrittsorte<br />
für Sänger, Tänzer und Akteure,<br />
die nicht nur am, son<strong>der</strong>n auch im Wasser<br />
liegen. Mittels zweier riesiger Kräne wird<br />
die Bühne allabendlich vor den Augen des<br />
Publikums wie<strong>der</strong> zusammengesetzt.<br />
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<strong>Auto</strong><br />
Geschichte<br />
25<br />
«HAUTE COUTURE – SWISS MADE»<br />
In <strong>der</strong> langen Geschichte des Concorso d’Eleganza Villa d’Este waren<br />
Teilnehmer und Fahrzeuge aus <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> schon immer sehr stark vertreten.<br />
Es war nicht nur die unmittelbare Nähe zur <strong>Schweiz</strong>, die die<br />
<strong>Schweiz</strong>er Carrossiers und <strong>der</strong>en Kunden damals bewog,mit ihren neuesten<br />
Kreationen auf eigener Achse nach Cernobbio zu fahren. Neben <strong>der</strong><br />
Ausstellung am Genfer Salon war die Teilnahme an verschiedenen Concours<br />
d’Elegance im In- und Ausland eine von vielen Gelegenheiten, auf<br />
ihre Einzelanfertigungen hinzuweisen. Dabei brauchten sie den direkten<br />
Vergleich mit ihren Kollegen aus den Nachbarlän<strong>der</strong>n nicht zu scheuen.<br />
So war die <strong>Schweiz</strong> nach dem Krieg beim<br />
historischen Concorso d’Eleganza Villa<br />
d’Este (1929–1949) mit Hermann Graber<br />
und einem Alfa Romeo 6C 2500 Cabriolet<br />
mit <strong>der</strong> eleganten «Graberlinie» vertreten.<br />
Die Gebrü<strong>der</strong> Ernst und Fritz Beutler, die<br />
sich 1947 in Thun selbstständig machten,<br />
zeigten mit grossem Stolz ihre Spezial-Carrosserie<br />
auf dem Bristol-Chassis.<br />
Diese lange Tradition mit <strong>Schweiz</strong>er Teilnehmern<br />
wird seit <strong>der</strong> «Wie<strong>der</strong>belebung» des<br />
Concorso d’Eleganza Villa d’Este 1995<br />
weitergeführt. Nicht nur die Tatsache, dass<br />
sich in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> sehr viele einmalige<br />
Sammlungen befinden und hierzulande ein<br />
sehr grosses «Reservoir» an wun<strong>der</strong>vollen<br />
historischen Fahrzeugen unterschiedlichster<br />
Marken und Carrosserie-Aufbauten besteht,<br />
lässt erahnen, warum Jahr für Jahr immer<br />
wie<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Sammler mit ihren Einzelstücken<br />
an dem inzwischen sehr renommierten<br />
Anlass erfolgreich teilnehmen. Schön,<br />
wenn dabei auch immer wie<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />
Spezial-Carrosserien vertreten sind.<br />
Diese Ehre war dieses Jahr dem Jaguar Mark<br />
IV Cabriolet 1947 mit Spezialcarrosserie <strong>der</strong><br />
Gebrü<strong>der</strong> Ramseier aus Worblaufen vorbehalten.<br />
Die Teilnahme am Concorso d’Eleganza<br />
Villa d’Este war <strong>der</strong> krönende Abschluss<br />
einer langjährigen und umfangreichen<br />
Komplettrestauration. Der amerikanische<br />
Sammler Ed Jelinek beauftragte im Juli<br />
2007 Georg Dönni, GB Classics aus Roggliswil,<br />
mit <strong>der</strong> Restauration des Fahrzeuges, <strong>der</strong><br />
Jaguar-Spezialist Dr. Christian Jenny unterstützte<br />
dabei das Projekt mit seinen Sachund<br />
Fachkenntnissen.<br />
Sehr lobenswert, dass dabei auf eine sanfte<br />
Restauration Wert gelegt wurde. Ziel war es,<br />
den Wagen wie<strong>der</strong> so aufzubauen, wie er damals<br />
die Carrosserie in Worblaufen verlassen<br />
hat. Hilfreich dabei waren die noch zahlreich<br />
vorhandenen Originaldokumente im Archiv<br />
des SWISS CAR REGISTERS. So konnte<br />
beispielsweise beim damaligen Le<strong>der</strong>lieferanten<br />
Gimmel in Arbon wie<strong>der</strong> das gleiche<br />
Le<strong>der</strong> gefunden und bezogen werden, genau<br />
in <strong>der</strong> Ausführung, wie es damals für die<br />
Sitze verwendet wurde.<br />
Das Jaguar-Spezialcabriolet wurde seinerzeit<br />
von <strong>der</strong> Emil Frey AG bei den Gebrü<strong>der</strong>n<br />
Ramseier in Worblaufen in Auftrag gegeben.<br />
Nach insgesamt 1679 Arbeitsstunden wurden<br />
<strong>der</strong> Emil Frey AG Fr. 12000.– für die<br />
Carrosseriearbeiten in Rechnung gestellt, die<br />
Kosten für das angelieferte Chassis wurden<br />
dann dem Käufer von <strong>der</strong> Emil Frey AG noch<br />
separat in Rechnung gestellt.<br />
Mit grosser Freude konnte dann wie geplant<br />
anlässlich des Concorso d’Eleganza Villa<br />
d’Este im April dieses Jahres <strong>der</strong> sichtlich<br />
stolze Besitzer den Wagen in Empfang nehmen<br />
und im Park <strong>der</strong> Villa d’Este probefahren.<br />
Die vorbildliche Restauration fand nicht<br />
nur bei <strong>der</strong> kompetenten Fachjury grosse Anerkennung,<br />
auch das anwesende Fachpublikum<br />
würdigte die perfekte Restauration anlässlich<br />
<strong>der</strong> Parade vor <strong>der</strong> Jury.<br />
Ed Jelinek und allen Beteiligten gebührt<br />
dabei unser Dank und unsere Anerkennung<br />
für das grosse Engagement, dass ein weiterer<br />
Zeitzeuge des <strong>Schweiz</strong>erischen Spezialcarrosseriebaus<br />
als KULTOURGUT wie<strong>der</strong> auf<br />
den Strassen anzutreffen sein wird. Ob für<br />
die Totalrestauration auch wie<strong>der</strong> 1679 Arbeitsstunden<br />
aufgewendet werden mussten?<br />
Wer diesen einmaligen Event einmal aus <strong>der</strong><br />
Nähe betrachten möchte, dem sei <strong>der</strong> Termin<br />
vom 22. Mai 2011 im Park <strong>der</strong> Villa Erba in<br />
Cernobbio bereits heute verraten.<br />
Weitere Infos:<br />
www.concorsodeleganzavilladeste.com<br />
Urs P. Ramseier,<br />
Selecting Adviser Concorso d’Eleganza Villa d’Este<br />
<strong>Auto</strong> &<strong>Lifestyle</strong> | Juli/August 2010
26 <strong>Auto</strong> <strong>Lifestyle</strong><br />
Nach <strong>der</strong> Spargel-Saison taucht die Frage auf:<br />
Besser mit o<strong>der</strong> ohne<br />
Immer mehr Spargel aus Anbaugebieten zwischen Peru und Griechenland,<br />
dem Zürcher Weinland und Spanien wird vor und nach <strong>der</strong> zirka<br />
Ende Juni abgelaufenen Saison angeboten. Spargelliebhaber indessen<br />
streiten, ob <strong>der</strong> Anbau unter Schutzplanen die Qualität des edlen Gemüses<br />
beeinträchtigt. Die Wissenschaft spricht sich eindeutig für ein Nein<br />
aus.<br />
So viele Fragen musste Südbadens drittgrösster<br />
Spargelproduzent – 80 Hektar<br />
unter Folie – schon lange nicht mehr beantworten.<br />
Nebenbei führt er die Besucher seines<br />
Hofes vom Feld zur Berieselungsanlage,<br />
wo die frisch gestochenen Stangen mit Eiswasser<br />
abgebraust, und hinüber ans Fliessband<br />
zur Sortierung geleitet werden. An <strong>der</strong><br />
Packstation legt <strong>der</strong> Chef dann gerne die<br />
Hand auf einen Spargelberg und reibt die<br />
Stangen aneinan<strong>der</strong>. «Hören Sie», fragt er,<br />
«wie die quietschen? So schmecken sie am<br />
allerbesten.»<br />
Doch jüngst konnte <strong>der</strong> emsige Mann selbst<br />
mit dieser Demonstration nicht alle Interessierten<br />
überzeugen. Viele beschäftigte vor<br />
allem die Frage: «Stimmt es, dass die Abdeckfolie<br />
den Geschmack beeinflusst?» Seit<br />
sich erste Stimmen gegen Folienspargel regten,<br />
liefern sich Feinschmecker und Erzeuger,<br />
Köche und Händler einen Glaubenskrieg.<br />
Die einen bezweifeln, dass <strong>der</strong> Spargel,<br />
<strong>der</strong> unter Folie wächst, so schmeckt,<br />
wie Spargel schmecken sollte. Die an<strong>der</strong>en<br />
wollen keinen Unterschied bemerken.<br />
Die Foliengegner führen unter an<strong>der</strong>em an,<br />
dass <strong>der</strong> Spargel unter <strong>der</strong> Abdeckung viel<br />
zu schnell wachse und dadurch zu wenig<br />
Bitterstoffe aufnehme. Einen ohne Folie<br />
produzierenden Bauern im Spargel-Mekka<br />
baden zu finden ist indessen nicht so einfach,<br />
weil selbst die Bio-Bauern ihre Fel<strong>der</strong><br />
abdecken. Viele Kollegen aus dem nahen<br />
Elsass bieten da die gewünschte Alternative.<br />
In weiten Teilen Südbadens ist das Erdreich<br />
zwar nährstoffreich, aber zu schwer und zu<br />
lehmig. Ohne Folie könnte dort kein Spargel<br />
angebaut werden. Die Dämme über den<br />
Pflanzen würden bei Regen einsinken und<br />
verklumpen – und bei Sonne total verhärten.<br />
Allein Sand o<strong>der</strong> Löss hält die Wälle<br />
locker.<br />
Heute wächst Spargel in Südbaden auf<br />
mehr als 1000 Hektar Fläche. Anfang <strong>der</strong><br />
90er-Jahre wurde es den Bauern als Alternative<br />
zu Mais und Weizen empfohlen.<br />
Dabei erlaubte die besagte Folie den Anbau<br />
auch auf eher ungeeigneten Böden. In ihren<br />
Schutz bleibt die Erde feucht, warm und<br />
dennoch locker. Die Stangen wachsen kerzengerade<br />
und makellos weiss.<br />
Dass die doppelseitigen Plastikbahnen den<br />
Launen des Wetters trotzen und somit die<br />
Spargelsaison verlängern, war anfänglich<br />
nur ein Nebeneffekt. Heute liegt im richtigen<br />
Folieneinsatz das Geheimnis des Erfolgs.<br />
Die schwarze Seite liegt zu Saisonbeginn<br />
oben, damit selbst schwache Sonnenstrahlen<br />
den Boden erwärmen – so wächst<br />
<strong>der</strong> Spargel schneller. Später, bei besserem<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
27<br />
Abdeckfolie?<br />
sind im Geschmack mil<strong>der</strong>. Und dann räumen<br />
die Experten noch mit einem Irrglauben<br />
auf: Völlig unwichtig für den Geschmack<br />
sei <strong>der</strong> Boden, in dem <strong>der</strong> Spargel<br />
wächst. Manche Anbaugebiete werben<br />
damit, dass bei ihnen die beste Ware wachse<br />
– was purem Marketing gleichkommt.<br />
Denn an<strong>der</strong>s als beim Wein, dessen Aromen<br />
bekanntlich je nach Bodenart wechseln<br />
können, spielt dies beim Spargel keine<br />
Rolle. Da bleibt als Fazit: Für den optimalen<br />
Geschmack gibt es nur ein Kriterium.<br />
Nämlich morgens gestochen und abends<br />
auf den Teller. Denn einmal dem Boden entrissen<br />
gibt <strong>der</strong> Spargel ständig Energie ab.<br />
Jene mit rosa-violetten Köpfen sind vorzeitig<br />
aus dem Boden ans Licht geraten.<br />
Bleibt am Schluss lediglich die Frage, was<br />
am besten zu Spargel passt? Zerlassene<br />
Butter, Sauce Hollandaise o<strong>der</strong> gar, wie wir<br />
jüngst hörten, gebackene Egli-Filets. Unter<br />
Spargel-Liebhabern wird dies zur Glaubensfrage.<br />
Über die wird aber schon länger<br />
gestritten als über Spargelanbau mit o<strong>der</strong><br />
ohne Folie.<br />
Mk/ks<br />
Wetter, wirkt die weisse Seite lichtabweisend<br />
– die Stangen kommen nicht so schnell<br />
aus dem Boden. Während die meisten Spargelbauern<br />
nicht auf Chemie verzichten wollen,<br />
düngen an<strong>der</strong>e ihre Fel<strong>der</strong> lediglich mit<br />
Kompost aus Kuh- und Pferdemist. Im<br />
Übrigen steht eines fest: Erst mit <strong>der</strong> Einführung<br />
<strong>der</strong> Plane wurde <strong>der</strong> Einsatz so<br />
richtig rentabel. Im Übrigen sollte man wissen,<br />
dass nicht unter Folie wachsen<strong>der</strong><br />
Spargel arbeitsintensiver ist, weil er täglich<br />
zweimal gestochen werden muss, die Ernte<br />
deutlich geringer ist und die Stangen des<br />
Bleichgemüses viel später und nur binnen<br />
kurzer Zeit auf den Markt kommen. Zudem<br />
ist da noch das Unkraut, welches die<br />
Dämme überwuchert. Diese «Plage» lösen<br />
die Franzosen, indem sie Pestizide verwenden,<br />
welches dann aber auch im Spargel<br />
steckt.<br />
Dass Spargel dennoch höchst unterschiedlich<br />
schmecken kann, hat an<strong>der</strong>e Ursachen.<br />
Am stärksten wirkt sich das Wetter aus. Am<br />
Anfang <strong>der</strong> Saison ist <strong>der</strong> Stress für die<br />
Pflanze oft grösser, <strong>der</strong> Spargel schmeckt<br />
dann bitterer. Ist die Witterung ausgeglichener,<br />
wachsen die Stangen besser und<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
28 <strong>Auto</strong> <strong>Lifestyle</strong><br />
Die Spezies <strong>der</strong> Cabriolets erfreut sich permanenter Beliebtheit<br />
Näher zu dir,mein Himmel<br />
Wer sich einen offenen Wagen leistet, möchte nicht zur dominierenden<br />
Masse <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Auto</strong>mobilisten gezählt werden. Immer noch und<br />
immer wie<strong>der</strong> sind mit versenktem Dach den Verkehr belebende Karossen<br />
ein Hingucker. Egal wer hinter dem Steuer sitzt.<br />
Den Finnen sagt man nach, sie hätten ein<br />
spezielles Verhältnis zum <strong>Auto</strong>fahren. Häkkinen,<br />
Mäkinen, Grönholm, Rosberg. Das<br />
alles sind wohlklingende Namen aus dem<br />
Rallyesport und <strong>der</strong> Formel 1. Und man<br />
könnte noch einige mehr aufzählen. Bei<br />
allem, was Finnen über den Umgang mit<br />
<strong>Auto</strong>s wissen, sollte einem aber zu denken<br />
geben – zumindest jenen, die noch nie in<br />
diesem faszinierenden Nordland waren –<br />
was die Miterfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sauna ablehnen:<br />
das Cabriofahren nämlich. Lediglich 0,2<br />
Prozent aller in Finnland neu zugelassenen<br />
<strong>Auto</strong>s verfügen über ein zu öffnendes Dach.<br />
Es liegt nicht an einer konservativen<br />
Grundhaltung wie beispielsweise bei den<br />
Iren (0,4 Prozent), am frischen Wetter wie<br />
bei den Dänen (0,5 Prozent) o<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />
Hitze wie bei den Italienern (0,9 Prozent).<br />
Die Finnen, ein ebenso wohlhabendes<br />
(Nokia usw.) wie kluges und erfolgreiches<br />
Volk (PISA), wollen einfach nicht offen fah-<br />
ren. Zwar ist das Cabriolet nirgendwo ein<br />
Erfolgsmodell und die Lobgesänge auf<br />
diese spezielle Form des <strong>Auto</strong>mobils sind<br />
immer nur ein Beispiel für gekühlte Wirklichkeit.<br />
Aber wenn beispielsweise 2,7 Prozent<br />
aller deutschen Neuzulassungen auf<br />
Cabrios entfallen, dann ist bei unserem<br />
nördlichen Nachbarn <strong>der</strong> Wille zum Offenfahren<br />
immerhin 13,5-mal stärker ausge-<br />
prägt als bei den Finnen, die den Hustenbonbon<br />
Ricola nun auch wirklich nicht erfunden<br />
haben. Dieser Anteil an Frischluftfanatikern<br />
wird in Europa nur noch von den<br />
Englän<strong>der</strong>n übertroffen, die einen Cabrioanteil<br />
von 3,4 Prozent aufweisen. In <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> und Liechtenstein sieht die Situation<br />
folgen<strong>der</strong>massen aus: 5,2 Prozent des<br />
Gesamtbestandes (!) von 4,51569 Millionen<br />
entfallen auf Cabriolets.<br />
Man könnte die These aufstellen, dass<br />
neben einem gewissen Wohlstandsniveau<br />
und mittelmässigen Witterungsbedingungen<br />
auch das Vorhandensein vieler grosser<br />
Städte das Cabriofahren begünstigt. Wie<br />
<strong>der</strong> Geländewagen nichts fürs Gelände ist,<br />
sieht man auch Cabriolets nicht vorwiegend<br />
über Alleen brettern o<strong>der</strong> cruisen. Sie zeigen<br />
sich am liebsten in <strong>der</strong> Grossstadt, gern<br />
nachts, wenn irgendeine Fussballmannschaft<br />
Grosses erreicht hat. Die Promenade,<br />
und nicht nur die am Strand von Nizza,<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
29<br />
ist <strong>der</strong> natürliche Lebensraum des Cabriolets.<br />
Ich fahre, also bin ich. Ich öffne das<br />
Dach, also bin ich noch etwas mehr.<br />
Ist das zu kritisieren? Höchstens wenn die<br />
Klapp- und Faltmechanismen den <strong>Auto</strong>s<br />
<strong>der</strong> Rolls-Royce-Kategorie vorbehalten<br />
blieben. Doch das Cabriolet hat sich, seinem<br />
niedrigen Marktanteil zum Trotz, weit<br />
in die Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft bewegt. Gut<br />
80000 Stück kommen allein in Deutschland<br />
jedes Jahr neu hinzu. Selbst im Krisenjahr<br />
2009 wuchs <strong>der</strong> Bestand dort auf<br />
1,7 Millionen Exemplare. Das können nun<br />
wahrlich nicht allein die Schönen und die<br />
Reichen bewältigt haben.<br />
Ein Cabriolet, das seine Wintertauglichkeit<br />
preist, dies ist nicht wenigen Puristen ein<br />
Gräuel. Doch <strong>der</strong> praktische Wert wird in<br />
<strong>der</strong> Masse immer höher eingeschätzt als das<br />
Festhalten an <strong>der</strong> reinen Lehre. Und die<br />
Kraft des Durchschnitts soll niemand<br />
unterschätzen. Sie trägt Phänomene wie<br />
Dieter Bohlen, den Bausparvertrag und den<br />
VW Golf.<br />
Dennoch hebt sich ab, wer ein Cabrio steuert<br />
– zumindest sobald er das Dach nach<br />
hinten klappt o<strong>der</strong> zurückfahren lässt. Der<br />
zausende Wind im Haar, das Stürmen um<br />
die Windschutzscheibe und die überraschende<br />
Kühle selbst an warmen Tagen –<br />
we<strong>der</strong> die geöffnete Scheibe noch das<br />
Schiebedach bieten Vergleichbares. Die legendäre<br />
«Ente» war nie ein Cabrio, was seinerzeit<br />
bei Hersteller Citroën auch niemand<br />
behauptet hat. Heute beim Fiat 500 o<strong>der</strong><br />
beim Smart mit seinem nach hinten gleitenden<br />
Stoffdach ist das an<strong>der</strong>s: Sie werden als<br />
Cabrios angeboten und verdienen nur eine<br />
Antwort: Falsch, falsch, falsch!<br />
Klappdach nicht akzeptiert<br />
Puristen neigen sogar dazu, auch die Klappdachkonstruktionen<br />
abzulehnen. Nicht<br />
weil diesen ein Verdeck fehlt, son<strong>der</strong>n weil<br />
wegen <strong>der</strong> Dachkonstruktion die Windschutzscheibe<br />
sehr weit nach hinten ragt.<br />
So weit manchmal, dass <strong>der</strong> Kopf des Fahrers<br />
nicht nur hinter, son<strong>der</strong>n auch unter<br />
<strong>der</strong> Scheibe zu sehen ist, was wie<strong>der</strong>um die<br />
Windverhältnisse eher in Richtung Schiebedach<br />
beeinflusst. Aber auch hier nimmt <strong>der</strong><br />
Mainstream wenig Rücksicht. Wind und<br />
Kühle scheinen gar nicht mehr so erwünscht<br />
zu sein. Kaum ein Cabrio, das<br />
ohne Klimaanlage ausgeliefert wird. Selten,<br />
dass es ohne Sitzheizung auskommen muss.<br />
Meist wird auch noch ein Windschott geor<strong>der</strong>t.<br />
So sieht man sie dann mit hochgefahrenen<br />
Seitenscheiben ihre Runden drehen,<br />
und ganz leise, schüchtern fast, spielt <strong>der</strong><br />
Wind mit <strong>der</strong> Frisur. Selbst um einen rebellischen<br />
Roadster zu besitzen, muss man<br />
schon über gewisse Mittel verfügen. Sie<br />
sind zwar immer noch enge Zweisitzer mit<br />
Heckantrieb und knapp geschnittenem Verdeck.<br />
Doch haben sie wenig mit den spartanisch<br />
ausgerüsteten Fahrmaschinen zu tun,<br />
die vor allem Englän<strong>der</strong> und Italiener vor<br />
und nach dem Zweiten Weltkrieg <strong>der</strong><br />
Menschheit bescherten.<br />
Nachdem die Zeit über diese Sorte <strong>Auto</strong>mobil<br />
beinahe hinweggegangen war, retteten<br />
ausgerechnet die Japaner das Roadster-<br />
Genre. Der Mazda MX-5 hat zweifellos<br />
diese Szene demokratisiert, und ohne seinen<br />
weltweiten Erfolg – bis zum heutigen<br />
Tag – hätte sich vielleicht Porsche noch getraut,<br />
den Boxster auf die Rä<strong>der</strong> zu stellen.<br />
Weil sich eben Porsche vieles getrauen<br />
kann. Aber Audi TT, Mercedes-Benz SLK,<br />
BMW Z3/Z4: Sie alle verdanken mehr o<strong>der</strong><br />
weniger ihre Existenz dem kleinen Roadster<br />
aus Fernost. Müssen wir eigentlich erwähnen,<br />
dass man ihn inzwischen auch mit<br />
elektrisch bedienbarem Klappdach bestellen<br />
kann?<br />
sa<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
the club<br />
Den Schlüssel zum Paradies<br />
gibts auf 1650 m<br />
Mit 23 individuell und liebevoll eingerichteten<br />
Arvenholz-Zimmern, mit einer grosszügigen<br />
Sonnenterrasse inmitten blühen<strong>der</strong><br />
Bergwiesen und meterhohen Lärchen und<br />
mit regionalen Delikatessen aus <strong>der</strong> Sterneküche<br />
begrüsst dieses Hotel seine Gäste in<br />
Ftan oberhalb Scuol im Engadin. Es bietet<br />
Ruhesuchenden, Naturliebhabern, Sportbegeisterten,<br />
Gourmetfreunden und Kulturinteressierten<br />
gleichwohl einen Rückzugsort<br />
des höchsten Genusses und <strong>der</strong><br />
Entspannung. Ausgesuchte Anlässe, langjährige<br />
Traditionen und saisonale Highlights<br />
sorgen dafür, dass man sich «auf dem<br />
Berg» beziehungsweise im paradiesischen<br />
Kleinod rundum wohl fühlt.<br />
Einblick mit Weitblick<br />
Jedes Zimmer verfügt über einen eigenen<br />
Balkon o<strong>der</strong> eine Terrasse. Diese geben den<br />
Blick frei auf die gewaltige <strong>Schweiz</strong>er Bergwelt.<br />
Im Sommer und Herbst säumt die farbenprächtige<br />
Flora die «grauen Steinriesen»,<br />
während sie <strong>der</strong> Winter in einen Mantel<br />
weisser Schneepracht hüllt. Mit dem<br />
Fernglas auf dem Zimmer kann man alles<br />
bis ins Detail sehen und abends geniesst<br />
man bei Kerzenschein einen Dorma-bain-<br />
Abendtee unterm sternenklaren Himmelszelt.<br />
In <strong>der</strong> kalten Jahreszeit laden die gemütliche<br />
Wohnstube, die hoteleigene Bibliothek,<br />
<strong>der</strong> Fumoir o<strong>der</strong> die Bar vor dem<br />
offenen Kamin zum Verweilen ein. Der kleine<br />
feine Wellness-Bereich und ausgewählte<br />
Ayurveda-Massagen mit Kräuterölen aus<br />
<strong>der</strong> Region sorgen für höchste Entspannung.<br />
O<strong>der</strong> wie wäre es mit einer Fahrrado<strong>der</strong><br />
Wan<strong>der</strong>tour durch den jahrhun<strong>der</strong>tealten<br />
Arvenholzwald? Mit im Gepäck<br />
dabei: ein gefüllter Rucksack mit feinen<br />
Köstlichkeiten aus <strong>der</strong> Paradies-Küche.<br />
Ein paradiesisches Jahr<br />
Er ist beliebt: <strong>der</strong> Bergwinter mit Schneesport<br />
und langen Winterabenden – doch im<br />
Hotel Paradies hat jede Jahreszeit ihren beson<strong>der</strong>en<br />
Reiz. Der Frühling läutet die wärmere<br />
Jahreszeit ein und lädt zu letzten Skiabfahrten<br />
ein. Mit prächtiger, ursprünglicher<br />
Blütenvielfalt kündigt sich <strong>der</strong> Bergsommer<br />
an: Kräuter pflücken, Brot backen<br />
in <strong>der</strong> alten Mühle, Käse produzieren in <strong>der</strong><br />
Alp-Hütte, eine Fahrt ins Blaue mit dem<br />
Oldtimer, Jazz-Musik unter freiem Himmel<br />
o<strong>der</strong> einfach die Sonne geniessen – dies sind<br />
nur einige Möglichkeiten, die man auf<br />
1650 m auskosten kann. Mit Feuer und<br />
Flamme wird <strong>der</strong> Nationaltag am 1. August<br />
hier oben gefeiert, denn die Höhenfeuer<br />
sorgen für «funkelnde» Momente. Bei<br />
«Wine & Dine» im September und beim<br />
«Premi Cultural» im Dezember schlagen<br />
beson<strong>der</strong>s die Gourmet-, Kunst- und Kulturherzen<br />
höher, gefolgt vom Advents- und<br />
Weihnachtszauber im Dezember.<br />
Kulinarischer Genuss<br />
mal drei<br />
Ob im Sternerestaurant «La Bellezza»<br />
(17 Punkte Gault Millau, 1 Michelin-<br />
Stern), in <strong>der</strong> historischen «Stüva» o<strong>der</strong> im<br />
«La Cucagna» – überall erwartet die Gäste<br />
auserlesene Küche, die auf traditionelle, regionale<br />
Gerichte und gleichzeitig neue<br />
Interpretationen setzt. Spezielle Themenabende<br />
am langen Kirschholztisch, Fleischspezialitäten<br />
vom Holzkohlegrill auf <strong>der</strong><br />
Terrasse und selbstgebackene Kuchen und<br />
Patisserie zum Kaffee runden das vielseitige<br />
Angebot ab, das Martin Göschel und sein<br />
Team saisonal zusammenstellen.<br />
Willkommen zu Genuss für Leib und Seele<br />
– willkommen im Hotel Paradies!<br />
Spezial-Angebot für <strong>ACS</strong>-Mitglie<strong>der</strong><br />
Als <strong>ACS</strong>-Mitglied erhalten Sie bei einer Übernachtungsbuchung im Hotel Paradies,<br />
Ftan, im Zeitraum von Juni 2010 bis April 2011 ein Upgrade in die nächsthöhere<br />
Zimmerkategorie. Dieses Angebot gilt nach Verfügbarkeit.<br />
Hotel Paradies<br />
Das Hideaway im Engadin<br />
7551 Ftan<br />
Telefon +41 (0)81 861 08 08<br />
Fax +41 (0)81 861 08 09<br />
info@paradieshotel.ch<br />
www.paradieshotel.ch<br />
<strong>Auto</strong> &lifestyle | Juli/August 2010
Unsere Kooperationspartner<br />
(Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten):<br />
Auf www.car4you.ch finden Sie<br />
günstige Aktionsangebote!