Pathobiologie/Pathobiochemie Teil 2 - Alex Eberle
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Störungen des somatosensorischen Systems<br />
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Ausfall von Rezeptoren, welche die verschiedenen Reize in der<br />
Peripherie in neuronale Aktivität umwandeln, führen zu völligem oder<br />
teilweisem Ausfall der Sinneswahrnehmung (Anästhesie, Hypästhesie),<br />
verstärkte Wahrnehmung (Hyperästhesie), Sinneswahrnehmungen<br />
ohne adäquaten Reiz (Parästhesien, Dysästhesien).<br />
Läsionen in peripheren Nerven können auch An-, Hyp-, Hyper-,<br />
Para- und Dysästhesien hervorrufen, beeinträchtigen jedoch gleichzeitig<br />
Tiefensensibilität und Motorik.<br />
Brown-Séquard-Syndrom (Halbseitenquerschnitt): dissoziierte Empfindungsstörung.<br />
Unterbrechung der Hinterstrangbahnen unterbindet die adäquate<br />
Vibrationsempfindung und mindert die Fähigkeit, mechanische Reize<br />
räumlich und zeitlich exakt zu definieren und ihre Intensität richtig<br />
einzuschätzen. Tiefensensibilität: Kontrolle der Muskeltätigkeit gestört<br />
(Ataxie).<br />
Läsion im Vorderseitenstrang beeinträchtigt Druck-, Schmerz- und<br />
Temperaturempfindung. Es können An-, Hyp-, Hyper-, Para- und<br />
Dysästhesien auftreten.<br />
Bei Läsionen im somatosensorischen Kortex sind häufig räumliches<br />
und zeitliches Auflösungsvermögen von Empfindungen sowie<br />
Stellungs- und Bewegungssinn aufgehoben. Einschätzung der Intensität<br />
des Reizes ist beeinträchtigt.<br />
Läsionen in assoziativen Bahnen oder Rindenabschnitten: gestörte<br />
Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen. Folgen sind Astereognosie<br />
(Unfähigkeit, Gegenstände durch Betasten zu erkennen),<br />
Topagnosie (Verlust räumlicher Wahrnehmung), Störungen des<br />
Körperschemas und des Lagesinns, Auslöschphänomene (Ignoranz<br />
von Reizen), Hemineglekt (Ignoranz der kolateralen Körperhälfte).<br />
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26/05/10 <strong>Pathobiologie</strong> - FS 2010 - Lektion 13 12