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Erzeugung und Messung... - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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Ein Versuch des physikalischen Gr<strong>und</strong>praktikums<br />

des Studiengangs Physik Diplom<br />

der <strong>Otto</strong> - <strong>von</strong> - <strong>Guericke</strong> - <strong>Universität</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />

<strong>Erzeugung</strong> <strong>und</strong> <strong>Messung</strong><br />

magnetischer Felder<br />

Bezeichnung : H2<br />

Themengebiet : Elektronenhülle<br />

Von : Sören Giemsch<br />

Matrikelnummer : 161027<br />

Partner : Stefan Bresch<br />

Studiengang : PH00<br />

Durchgeführt am : 08.11.2001


1 Aufgabenstellung<br />

Ziel des Versuches:<br />

Der Versuch macht mit dem Problem der <strong>Erzeugung</strong> homogener Magnetfelder <strong>und</strong> Messmethoden<br />

zur Bestimmung der magnetischen Feldstärke <strong>von</strong> Zylinderspulen bekannt.<br />

1. Eine Prüfspule mit Fluxmeter ist mittels einer langen Zylinderspule als Feldstärkemessgerät<br />

zu eichen.<br />

2. Die Fluxmeterkonstante ist zu bestimmen.<br />

3. Der Verlauf der magnetischen Feldstärke über der Spulenlänge ist an zwei Zylinderspulen<br />

mit der Prüfspule zu messen <strong>und</strong> mit dem berechneten Verlauf zu vergleichen.<br />

4. Der Verlauf der Feldstärke der kurzen Zylinderspule ist mit einer HALLsonde zu<br />

messen <strong>und</strong> mit der vorhergehenden <strong>Messung</strong> zu vergleichen.<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen zum Versuch<br />

Die magnetische Feldstärke auf der Achse einer vom Strom I durchflossenen Spule der<br />

Länge l, der Windungszahl N <strong>und</strong> des Durchmessers d berechnet sich nach der Gleichung:<br />

H = NI<br />

2l<br />

⎡<br />

x +<br />

⎣<br />

l 2<br />

√<br />

d 2<br />

+ ( )<br />

−<br />

x + l 2<br />

4 2<br />

x − l 2<br />

√<br />

d 2<br />

+ ( x − l 4 2<br />

) 2<br />

⎤<br />

⎦ (1)<br />

Wobei x der Abstand des Punktes vom Spulenmittelpunkt in Richtung der Spulenachse<br />

ist.<br />

In der Mitte der Spule (x = 0) gilt also:<br />

r = Radius der Spule<br />

H =<br />

NI<br />

√<br />

4r2 + l 2 (2)<br />

Ist l ≧ 20 · r so erhält man den für eine unendlich lange Spule gültigen Grenzfall:<br />

H = NI<br />

l<br />

Wenn (3) gilt, so kann man da<strong>von</strong> sprechen, dass das Feld im Inneren der Spule über<br />

grosse Bereiche homogen ist. Starke Inhomogenitäten treten nur an den Spulenenden auf.<br />

/1/<br />

Messanordnungen zur <strong>Messung</strong> magnetischer Felder nutzen zur Gewinnung eines Messsignals<br />

meist den HALL-Effekt oder die Induktionswirkung feldpropotionaler Flussänderungen<br />

auf eine Probespule bekannter Windungszahl.<br />

25<br />

(3)


Der magnetische Fluss durch eine kleine, flache Probespule mit der Fläche A P<br />

Windungszahl N 0 welche sich im Inneren der Spule befindet ist:<br />

<strong>und</strong> der<br />

φ = µ 0 HA P N 0 = µ 0NA P N 0 I<br />

(4)<br />

l<br />

Wenn der Strom in der zu untersuchenden Spule kommutiert wird, so ändert sich<br />

der magnetische Fluss in der Probespule um 2φ; dadurch wird in der Probespule ein<br />

Spannungsstoß induziert, welche am Fluxmeter einen Ausschlag α hervorruft.<br />

Es gilt die Beziehung:<br />

C F = Fluxmeterkonstante in V s · Skalenteile −1<br />

2φ = α · C F (5)<br />

Es ist leicht ersichtlich, dass der Ausschlag am Fluxmeter proportional zur Feldstärke<br />

in der langen Spule ist.<br />

(5) <strong>und</strong> (4) ergeben für den Ausschlag:<br />

Für die Fluxmeterkonstante gilt somit:<br />

α = 2µ 0A P N 0 H<br />

C F<br />

(6)<br />

/2/<br />

C F = 2µ 0A P N 0 NI<br />

α · l<br />

(7)<br />

Durch Einwirkung eines magnetischen Feldes kann es zu einer Ladungstrennung in einem<br />

stromdurchflossenen Leiter (rechteckiges Halbleiterplättchen) kommen (HALL-Effekt),<br />

dieser Potentialunterschied wird als HALLspannung U H bezeichnet. Wenn Magnetfeldrichtung<br />

<strong>und</strong> Elektronengeschwindigkeit senkrecht auf einander stehen, so gilt :<br />

U H = R H<br />

I S B<br />

d<br />

I S = Steuerstrom<br />

d = Dicke des Halbleiterplättchens<br />

R H = HALLkonstante<br />

Die HALLkonstante wird <strong>von</strong> der Ladungsträgerkonzentration bestimmt. Es gilt:<br />

R H = 1<br />

n · e<br />

n = Ladungsträgerkonzentration in m −3<br />

e = Elementarladung<br />

(8)<br />

(9)<br />

26


Wenn die HALLkonstante bekannt ist <strong>und</strong> die HALLspannung ermittelt wurde, lässt<br />

sich die magnetische Feldstärke nach (10) ermitteln:<br />

3 Versuchsaufbau<br />

H =<br />

U Hd<br />

A H I S µ 0<br />

(10)<br />

Abbildung 1: Prinzipielles Vorgehen beim Vermessen eines magnetischen Feldes mit einer<br />

HALLsonde<br />

27


Abbildung 2: Prinzipielles Vorgehen beim Vermessen eines magnetischen Feldes mit einer<br />

Probespule <strong>und</strong> einem Fluxmeter<br />

4 Durchführung <strong>und</strong> Meßergebnisse<br />

Bei diesem versuch wurden folgende Geräte verwendet:<br />

Ein Schaltnetzteil DPS 4005 der Firma Voltcraft, ein Digitalmultimeter G-1022.500 mit<br />

einem Fehler <strong>von</strong> 1, 5 % <strong>und</strong> ein 10 A Shunt der Firma RFT <strong>und</strong> ein MV 40 DC-Multi-<br />

Pico-Meter der Firma Präcitronic.<br />

Die Maße der Spulen waren:<br />

Prüfspule lange Zylinderspule kurze Zylinderspule<br />

N 0 = 3000 N 1 = 1830 N 2 = 1645<br />

r 0 = (0, 012 ± 0, 001) m r 1 = (0, 035 ± 0, 005) m R 2 = (0, 040 ± 0, 005) m<br />

l 1 = (0, 60 ± 0, 05) m l 1 = (0, 15 ± 0, 05) m<br />

Um die Fluxmeterkonstante zu bestimmen, wurde die Prüfspule in die Mitte der langen<br />

Zylinderspule gebracht (wie in Abb. 2 angedeutet). Dann liess man einen Strom durch<br />

die Spule fliessen was den Aufbau eines magnetischen Feldes zur Folge hatte (Gl. (3) ).<br />

Wurde der Strom nun kommutiert, so wurde in der Prüfspule eine Spannung induziert, was<br />

wiederum einen Ausschlag des Fluxmeters zur Folge hatte. Dann wurde die Stromstärke<br />

erhöht <strong>und</strong> weiter so verfahren wie vorher.<br />

28


Die Prüfspule hatte einen Querschnitt <strong>von</strong> A = 4, 52 · 10 −4 m 2 ± 7, 54 · 10 −5 m 2<br />

Tabelle 1: Abhängigkeit des Ausschlag des Fluxmeters α <strong>von</strong> der Stromstärke I<br />

I in A ±1, 5 % 2φ in mWb ±1, 5 % (α 1 ± 5) Skt (α 2 ± 5) Skt (α 3 ± 5) Skt<br />

0,00 0,0 16 16 0<br />

0,15 1,6 17 20 3<br />

0,30 3,1 14 21 7<br />

0,45 4,7 13 23 10<br />

0,60 6,2 9 22 13<br />

0,75 7,8 8 24 16<br />

0,90 9,4 7 27 20<br />

1,05 10,9 9 31 22<br />

1,20 12,5 -4 22 26<br />

1,35 14,0 2 31 29<br />

1,50 15,6 4 36 32<br />

1,65 17,2 5 40 35<br />

1,80 18,7 0 38 38<br />

1,95 20,3 0 41 41<br />

2,10 21,8 1 45 44<br />

2,25 23,4 -7 40 47<br />

2,40 24,9 -9 41 50<br />

2,55 26,5 -20 35 55<br />

2,70 28,1 -15 42 57<br />

2,85 29,6 -16 49 65<br />

3,00 31,2 -20 44 64<br />

29


60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

2φ in mWb<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 3 5 8 10 13 15 18 20 23 25 28 30<br />

α in Skt.<br />

Abbildung 3: Abhängigkeit des Fluxmeterausschlags α <strong>von</strong> der Änderung des magnetischen<br />

Flusses<br />

Die lineare Regression ergab für die Fluxmeterkonstante einen Wert <strong>von</strong><br />

C F = (462, 0 · 10 −6 ± 97, 9 · 10 −6 ) V s<br />

Beim zweiten Teilexperiment wurde das Feld der selben Spule mit der Prüfspule längs der<br />

Zylinderachse vermessen. Dabei wurde der Strom durch die Spule konstant bei I = 3 A<br />

gehalten <strong>und</strong> die Position der Prüfspule jeweils um einen Zentimeter verändert, dann<br />

wurde wieder die Stromrichtung umgekehrt <strong>und</strong> der Ausschlag bestimmt. Auf der zweiten<br />

Zylinderhälfte wurden nur drei Probemessungen vorgenommen, denn Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Symmetrie müssen es die gleichen Werte sein.<br />

Bei der kurzen Spule wurde der Strom konstant bei I = 1 A gehalten. Es wurden beide<br />

Zylinderhälften vermessen.<br />

30


Tabelle 2: Abhängigkeit der Feldstärke H <strong>von</strong> der Position x bei der langen Spule<br />

(x ± 0, 5) cm (α 1 ± 5) Skt (α 2 ± 5) Skt (α 3 ± 5) Skt H in A · s −1 ± 28%<br />

0 -16 48 64 8676<br />

1 -19 42 61 8269<br />

2 -29 34 63 8540<br />

3 -29 35 64 8676<br />

4 -28 35 63 8540<br />

5 -31 32 63 8540<br />

6 -32 32 64 8676<br />

7 -31 32 63 8540<br />

8 -30 33 63 8540<br />

9 -36 28 64 8676<br />

10 -23 40 63 8540<br />

11 -30 34 64 8676<br />

12 -37 26 63 8540<br />

13 -29 35 64 8676<br />

14 -38 26 64 8676<br />

15 -37 26 63 8540<br />

16 -29 34 63 8540<br />

17 -32 31 63 8540<br />

18 -29 34 63 8540<br />

19 -38 24 62 8405<br />

20 -27 25 52 7049<br />

21 -34 27 61 8269<br />

22 -29 32 61 8269<br />

23 -40 20 60 8134<br />

24 -27 32 59 7998<br />

25 -37 21 58 7863<br />

26 -32 24 56 7592<br />

27 -22 31 53 7185<br />

28 -18 30 48 6507<br />

29 -20 20 40 5423<br />

-10 -28 35 63 8540<br />

-20 -27 35 62 8405<br />

-25 -26 31 57 7727<br />

31


H in A/s<br />

9250<br />

9000<br />

8750<br />

8500<br />

8250<br />

8000<br />

7750<br />

7500<br />

7250<br />

7000<br />

6750<br />

6500<br />

6250<br />

6000<br />

5750<br />

5500<br />

5250<br />

5000<br />

4750<br />

4500<br />

-30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30<br />

x in cm<br />

Abbildung 4: Verlauf der magnetischen Feldstärke entlang der Zylinderachse bei der langen<br />

Spule<br />

Tabelle 3: Abhängigkeit der Feldstärke H <strong>von</strong> der Position x bei der kurzen Spule<br />

(x ± 0, 5) cm (α 1 ± 5) Skt (α 2 ± 5) Skt (α 3 ± 5) Skt H in A · s −1 ± 28%<br />

-7 -10 32 42 5694<br />

-6 -18 38 56 7592<br />

-5 -16 46 62 8405<br />

-4 -25 40 65 8812<br />

-3 -35 38 73 9896<br />

-2 -11 52 63 8540<br />

-1 -5 64 69 9354<br />

0,5 1 70 69 9354<br />

1,5 -2 65 67 9083<br />

2,5 0 64 64 8676<br />

3,5 -17 44 61 8269<br />

4,5 -13 42 55 7456<br />

5,5 -10 44 54 7320<br />

6,5 -12 30 42 5694<br />

32


H in A/m<br />

9750<br />

9500<br />

9250<br />

9000<br />

8750<br />

8500<br />

8250<br />

8000<br />

7750<br />

7500<br />

7250<br />

7000<br />

6750<br />

6500<br />

6250<br />

6000<br />

5750<br />

-7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6<br />

x in cm<br />

Abbildung 5: Verlauf der magnetischen Feldstärke entlang der Zylinderachse bei der kurzen<br />

Spule<br />

Beim dritten Teilexperiment wurde die kurze Spule nochmals mit Hilfe einer HALLsonde<br />

vermessen. Weil die Kontaktierungen an der HALLsonde nicht ideal sind, wurde die<br />

HALLspannung für alle vier möglichen Strompolaritäten bestimmt. Die HALLspannung<br />

errechnet sich dann nach:<br />

U H = 1 ( 1 I+<br />

(UB+ 2 2 − U I+<br />

B− ) + 1 )<br />

I−<br />

(UB+ 2 − U I−<br />

B− ) (11)<br />

Wobei die Indizes jeweils die Richtung des Stromes in der Spule bzw. die Richtung des<br />

Steuerstromes angeben.<br />

Der Strom durch die Spule war wieder konstant <strong>und</strong> betrug : I = ±2 A<br />

Die HALLkonstante betrug : A H = 0, 35 · 10 −3 V sA −1 m −1<br />

Die Dicke der HALLsonde war : d = 1, 8 mm<br />

Der Steuerstrom betrug : I S = 25 mA<br />

33


Tabelle 4: Abhängigkeit der Feldstärke H <strong>von</strong> der Position x bei der kurzen Spule ermittelt<br />

mit Hilfe einer HALLsonde<br />

(x ± 0, 5) (U I+<br />

I+<br />

I−<br />

I−<br />

B+<br />

± 0, 5) (UB− ± 0, 5) (UB+ ± 0, 5) (UB− H ± 0, 5) (H ± 518)<br />

cm mV mV mV mV mV A · m −1<br />

7,5 -7,5 -17,0 15,0 5,8 4,67 7653<br />

6,5 -6,0 -18,5 17,0 4,0 6,37 10436<br />

5,5 -4,0 -20,0 18,0 3,0 7,75 12686<br />

4,5 -3,0 -22,0 20,0 1,5 9,37 15347<br />

3,5 -2,0 -23,0 21,0 0,0 10,50 17188<br />

2,5 -1,0 -23,5 22,0 0,0 11,12 18211<br />

1,5 -0,5 -24,0 22,2 0,0 11,42 18702<br />

0,5 0,0 -24,0 22,5 -1,0 11,87 19439<br />

-0,5 0,0 -25,0 23,0 -1,5 12,37 20258<br />

-1,5 0,0 -24,5 22,5 -1,2 12,05 19726<br />

-2,5 0,0 -24,5 22,8 -1,5 12,20 19971<br />

-3,5 -0,5 -24,0 22,2 -1,0 11,67 19112<br />

-4,5 -1,0 -24,0 22,0 -1,0 11,50 18825<br />

-5,5 -1,5 -23,5 21,5 0,0 10,87 17802<br />

-6,5 -2,5 -22,5 20,5 0,8 9,92 16247<br />

-7,5 -4,0 -21,0 19,0 2,0 8,50 13914<br />

21000<br />

20000<br />

19000<br />

18000<br />

17000<br />

16000<br />

H in A/m<br />

15000<br />

14000<br />

13000<br />

12000<br />

11000<br />

10000<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

x in cm<br />

Abbildung 6: Verlauf der magnetischen Feldstärke entlang der Zylinderachse bei der kurzen<br />

Spule ermittelt mit Hilfe einer HALLsonde<br />

34


Um den Verlauf der magnetischen Feldstärken in den Spulen besser vergleichen zu<br />

können, wurden die gemessenen <strong>und</strong> berechneten Feldstärken jeweils auf den höchsten<br />

theoretischen Wert normiert <strong>und</strong> gemeinsam in einem Diagramm dargestellt.<br />

relative magnetische Feldstärke<br />

1,05<br />

1,03<br />

1,00<br />

0,98<br />

0,95<br />

0,93<br />

0,90<br />

0,88<br />

0,85<br />

0,83<br />

0,80<br />

0,78<br />

0,75<br />

0,73<br />

0,70<br />

0,68<br />

0,65<br />

0,63<br />

0,60<br />

0,58<br />

0,55<br />

0,53<br />

0,50<br />

-30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30<br />

x in cm<br />

Abbildung 7: Relative Feldstärke längs der Achse der Zylinderspulen<br />

- mit Fluxmeter gemessene Feldstärke der langen Spule<br />

- mit Fluxmeter gemessene Feldstärke der kurzen Spule<br />

- mit HALLsonde gemessene Feldstärke der kurzen Spule<br />

Die durchgezogenen Linien stellen jeweils den theoretischen Verlauf dar.<br />

5 Diskussion<br />

Bei diesem Versuch wurden die magnetischen Felder zweier Zylinderspulen untersucht.<br />

Dazu musste zuerst der Zusammenhang zwischen der Änderung des magnetischen Flusses<br />

<strong>und</strong> dem Ausschlag am Fluxmeter untersucht werden. Nach Gl. (5) wurde erwartet,<br />

dass dieser Zusammenhang linear ist. Wie in Abb. 3 zu sehen, konnte dies bestätigt<br />

werden. Mit Hilfe der linearen Regression konnte die Fluxmeterkonstante zu: C F =<br />

(462 · 10 −6 ± 97, 9 · 10 −6 ) V s bestimmt werden.<br />

Danach wurde der Verlauf der Feldstärke entlang der Spulenachsen bestimmt. Bei der<br />

langen Spule wurde aufgr<strong>und</strong> der Symmetrie nur die eine Spulenhälfte vermessen, die drei<br />

Kontrollwerte für die andere Hälfte bestätigen, dass diese Annahme richtig war, wie Abb.<br />

4 zeigt. Zur übersichtlicheren Darstellung wurden bis zu einem Abstand x = 20 cm nur<br />

die Hälfte der Messwerte in das Diagramm aufgenommen, da das Magnetfeld im Inneren<br />

35


der langen Spule als homogen betrachtet werden kann (ausser an den Spulenenden) tut<br />

das der grafischen Darstellung keinen Abbruch. Aus Abb. 4 ist zu erkennen, dass die gemessenen<br />

Werte bis zu 750 A · m −1 unter den zu erwartenden Werten lagen. Dies kann<br />

daran liegen, dass die Spule nicht korrekt gewickelt ist, ist aber vermutlich auf Messfehler<br />

zurückzuführen, denn bei der <strong>Messung</strong> mit dem Fluxmeter war es nicht möglich den<br />

korrekten Ausschlag festzustellen, da der Zeiger sich sehr schnell wieder in seine Ausgangsposition<br />

zurückbewegte. Die Werte liegen allerdings innerhalb der Fehlergrenzen.<br />

Auch ist es möglich, dass die Fluxmeterkonstante in Wirklichkeit höher liegt, denn sie<br />

wurde unter den Annahmen die für Gl. (3) gelten bestimmt.<br />

Abb. 5 <strong>und</strong> Abb. 6 zeigen den Verlauf der magnetischen Feldstärke einer kurzen Spule.<br />

Wie zu erwarten ist zu erkennen, dass das Magnetfeld sehr inhomogen ist <strong>und</strong> nicht nur an<br />

den Rändern wie bei einer langen Spule. Abb. 5 zeigt den mit dem Fluxmeter gemessenen<br />

Verlauf; Abb. 6 zeigt den mit Hilfe einer HALLsonde gemessenen Verlauf. In beiden Diagrammen<br />

stellt die durchgezogene Kurve den theoretischen Verlauf dar. In beiden Fällen<br />

weicht die gemessene Kurve <strong>von</strong> der berechneten ab. Die gemessene Kurve scheint nach<br />

links verschoben zu sein, dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Spulenmittelpunkt<br />

nicht korrekt bestimmt werden konnte. Berücksichtigt man diesen Sachverhalt,<br />

dann passen sich die gemessenen Kurven gut den berechneten an. Im mittleren Bereich<br />

scheinen die gemessenen Werte entweder niedriger (Abb. 5) oder höher (Abb. 6) als die<br />

berechneten Werte zu sein. Da die Abweichungen jeweils in die entgegengesetzte Richtung<br />

laufen, scheint es sich um einen Messfehler zu handeln.<br />

In Abb. 7 sind die relativen Feldstärken der Spulen gegenübergestellt. Man kann leicht erkennen,<br />

dass die maximalen Feldstärken übereinstimmen, man aber bei der kurzen Spule<br />

nicht da<strong>von</strong> ausgehen kann, dass das Magnetfeld über einen grösseren Bereich homogen ist.<br />

Die Fehler berechnen sich nach dem linearen Fehlerfortpflanzungsgesetz. Angegeben ist<br />

der jeweils grösste Fehler.<br />

∆A P = 2πr 0 = 7, 54 · 10 −5 m 2<br />

∣ ∣ ∆C F =<br />

2µ 0 N 0 NI ∣∣∣ ∣ · ∆A P +<br />

2µ 0 N 0 NA P<br />

∣∣∣<br />

α · l<br />

∣<br />

· ∆I<br />

α · l ∣ + − 2µ 0N 0 NIA P<br />

· ∆α<br />

α 2 · l ∣ +<br />

+<br />

∣ −2µ 0N 0 NIA P<br />

· ∆l<br />

α · l 2 ∣ = (8, 67 · 10−6 + 1, 56 · 10 −5 + 6, 93 · 10 −5 + 4, 33 · 10 −6 ) V s<br />

∆φ =<br />

2µ 0 N 0 NI<br />

∣ l<br />

= 97, 9 · 10 −6 V s<br />

∣ ∣ ∣∣∣ · ∆A P +<br />

2µ 0 N 0 NA P<br />

∣∣∣<br />

∣<br />

· ∆I<br />

l ∣ + − 2µ 0N 0 NIA P<br />

· ∆l<br />

l 2 ∣<br />

= (2, 6 + 0, 23 + 1, 3) mW b = 4, 13 mW b<br />

36


∣ ∣ ∆H =<br />

C F<br />

∣∣∣<br />

∣ · ∆α<br />

2µ 0 N 0 A P<br />

∣ + α ∣∣∣ · ∆C F +<br />

2µ 0 N 0 A P<br />

∣ − αC ∣<br />

F ∣∣∣<br />

· ∆A<br />

2µ 0 N 0 A 2 P<br />

P<br />

= (678 + 1838 + 4 · 10 −9 ) A · m −1 = 2516 A · m −1<br />

Bei der Ermittlung der Feldstärke unter Zuhilfenahme des HALL-Effektes ergibt sich<br />

der Fehler nach:<br />

∣ ∆H =<br />

d ∣∣∣ ∣ · ∆U H +<br />

µ 0 A H I S<br />

∣ − U ∣<br />

Hd ∣∣∣<br />

· ∆I<br />

µ 0 A H IS<br />

2 S = (161 + 357) A · m −1 = 518 A · m −1<br />

6 Literatur<br />

/1/ Walcher, W / Praktikum der Physik, SB.G. Teubner Stuttgart, 6. Auflage 1989<br />

/2/ Autorenkollektiv / Versuchsanleitungen Physikalisches Gr<strong>und</strong>praktikum, Institut<br />

für Experimentelle Physik, <strong>Otto</strong> - <strong>von</strong> - <strong>Guericke</strong> - <strong>Universität</strong> <strong>Magdeburg</strong>, 1991<br />

37


7 Berichtigung<br />

Gerechnet wurde mit dem vollen Fluxmeterausschlag, da der Strom durch die Spule kommutiert<br />

wurde, entspricht das natürlich dem doppelten Ausschlag, wie als wenn man nur<br />

den Strom abgeschaltet hätte. Dies wurde allerdings in den Gl. (5), (6) <strong>und</strong> (7) berücksichtigt.<br />

Dass der berechnete Verlauf <strong>von</strong> dem gemessenem so stark abweicht, liegt daran,<br />

dass die ersten sechs Werte aus Tabelle 1 Fehler <strong>von</strong> bis zu 75% haben. Lässt man diese<br />

Werte zur Ermittlung der Fluxmeterkonstante aussen vor, so erhält man:<br />

C F = (487 ± 98) µV s<br />

Damit ändern sich natürlich die Werte für die Feldstärke H aus Tabelle 2.<br />

Der selbe Fehler erklärt natürlich auch, warum der berechnete Verlauf <strong>von</strong> den dargestellten<br />

Werten in Abb. 5 abweicht.<br />

Wie man leicht an Abb. 8 sieht, stimmt der berechnete Verlauf (durchgezogene Kurve)<br />

sehr gut mit dem gemessenem überein.<br />

H in A/m<br />

9250<br />

9000<br />

8750<br />

8500<br />

8250<br />

8000<br />

7750<br />

7500<br />

7250<br />

7000<br />

6750<br />

6500<br />

6250<br />

6000<br />

5750<br />

5500<br />

5250<br />

5000<br />

4750<br />

4500<br />

-30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30<br />

x in cm<br />

Abbildung 8: Verlauf der magnetischen Feldstärke entlang der Zylinderachse bei der langen<br />

Spule<br />

38


Tabelle 5: Abhängigkeit der Feldstärke H <strong>von</strong> der Position x bei der kurzen Spule (berichtigt)<br />

(x ± 0, 5) cm H in A · m −1 ± 28%<br />

0 9146<br />

1 8717<br />

2 9003<br />

3 9146<br />

4 9003<br />

5 9003<br />

6 9146<br />

7 9003<br />

8 9003<br />

9 9146<br />

10 9003<br />

11 9146<br />

12 9003<br />

13 9146<br />

14 9146<br />

15 9003<br />

16 9003<br />

17 9003<br />

18 9003<br />

19 8860<br />

20 7431<br />

21 8717<br />

22 8717<br />

23 8574<br />

24 8431<br />

25 8288<br />

26 8002<br />

27 7574<br />

28 6859<br />

29 5716<br />

-10 9003<br />

-20 8860<br />

-25 8145<br />

Desweiteren wurde in Abb. 7 auf den höchsten theoretischen Wert normiert. Dies ist<br />

nicht korrekt. Abb. 9 gibt den richtigen Verlauf der relativen Feldstärke an.<br />

39


1,0<br />

relative magnetische Feldstärke<br />

0,8<br />

0,6<br />

-30 -20 -10 0 10 20 30<br />

x in cm<br />

Abbildung 9: Relative Feldstärke längs der Achse der Zylinderspulen<br />

- mit Fluxmeter gemessene Feldstärke der langen Spule<br />

- mit Fluxmeter gemessene Feldstärke der kurzen Spule<br />

- mit HALLsonde gemessene Feldstärke der kurzen Spule<br />

40


8 Anmerkungen <strong>von</strong> Dr. Ecklar<br />

- Abb. 2, Tabelle 3 <strong>und</strong> 1 Richtung <strong>von</strong> ⃗ B einzeichnen<br />

- zu Tabelle 1 <strong>und</strong> Abb. 3 → Bitte prüfen ob mit α oder 2α bzw. H oder 2H gerechnet<br />

wurde → Berichtigung<br />

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