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Gemeindebrief_1-2013 - Bad Wildungen

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Dieser Anfang ist ganz offen, und er<br />

wendet Gedanken und Gefühle auf einen<br />

tragenden Halt inmitten der bitteren<br />

Leiden des Krieges. Die Worte sind<br />

einfach gewählt, und sie haben eine<br />

persönlich ansprechende Kraft. Mit<br />

dem Ausdruck „Von guten Mächten“<br />

ist niemand auf eine bestimmte Weltdeutung<br />

festgelegt. Diese Offenheit ist<br />

entscheidend. In dieser einladenden<br />

Offenheit tritt Bonhoeffer in den Kreis<br />

seiner Familie hinein.<br />

„So will ich diese Tage mit euch leben<br />

und mit euch gehen in eine neues<br />

Jahr.“<br />

Bonhoeffer sitzt zwar im Gefängnis.<br />

Von jedem Kontakt ist er ausgeschlossen.<br />

Und dennoch stiften die Worte<br />

eine spürbare Gemeinschaft mit allen,<br />

die sich bangen Herzens nach der früher<br />

erfahrenen Nähe sehnen.<br />

Bonhoeffer hat das Gedicht in einen<br />

Brief an seine Verlobte Maria von Wedemeyer<br />

angefügt. Er schreibt dazu:<br />

„Hier noch ein paar Verse, die mir in<br />

den letzten Abenden einfielen. Sie sind<br />

der Weihnachtsgruß an Dich und die<br />

Eltern und die Geschwister.“<br />

Ich nehme dieses wunderbare Gedicht<br />

als Weihnachts- und Neujahrsgruß für<br />

uns heute auf. Die Zeiten sind nicht so<br />

finster wie zu Weihnachten und Neujahr<br />

1944/45. Gott sei Dank! Und trotzdem<br />

bedrücken uns Sorgen um den<br />

Frieden auf unserer Erde. Die Gewalt<br />

4<br />

in Syrien und in anderen Ländern darf<br />

uns nicht gleichgültig lassen. Und vor<br />

allem sollte uns die weltweite Verfolgung<br />

der Christen tief beunruhigen und<br />

unsere Fürbitte und Stellungnahme herausfordern.<br />

Persönliche Ängste und<br />

Nöte in manchen Familien begleiten<br />

uns. Laut oder leise wünschen wir uns<br />

den Beistand von guten Mächten. Sind<br />

das vielleicht die Engel, die in der<br />

Weihnachtsgeschichte Frieden für alles<br />

Volk verkünden? Sind das die guten<br />

Geister, die uns in manchen Menschen<br />

begegnen? Erst in der letzten Strophe<br />

des Gedichtes spricht Bonhoeffer von<br />

Gott.<br />

7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,<br />

erwarten wir getrost, was kommen<br />

mag. Gott ist bei uns am Abend<br />

und am Morgen und ganz gewiss an<br />

jedem neuen Tag.<br />

Seit dem Christfest haben die guten<br />

Mächte Gottes ein Gesicht und einen<br />

Namen. Jesus repräsentiert die wunderbare<br />

Liebesmacht Gottes. Er ist und<br />

bleibt die Liebe in Person. An Weihnachten<br />

möchte er uns Christen neu als<br />

Botinnen und Boten seiner Liebe gewinnen.<br />

Dann wird die Kirche einladend<br />

schön. Wir können Engel für einander<br />

sein. Nicht nur an Weihnachten,<br />

sondern im ganzen Neuen Jahr.<br />

Ihr Dekan Peter Laucht

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