Gemeindebrief_1-2013 - Bad Wildungen

Gemeinde aktuell
...in dem sich Gott und Mensch berühren
Im Frühjahr 2006 hat die Deutsche
Bischofskonferenz die allgemeinen
Regeln für die Wort-Gottes-Feier festgesetzt.
Es war in der Tat der wachsende
Priestermangel, der diesen
Schritt veranlasste. Aus unserem Pastoralverbund
sind derzeit Frau Beate
Groß, Frau Sabrina Fischer und Herr
Peter Keller auf dem Weg der Ausbildung
zu Leiter/innen für diese liturgische
Form. Wie Peter Keller zu Recht
schreibt, sollte diese Form dennoch
nicht nur als Notlösung verstanden
werden. Es kommt hier auch das allgemeine
Priestertum jeder/s Getauften
zum Ausdruck, von dem das II. Vatikanum
sprach. So erleben wir, dass
die Eucharistie zwar der absolute Höhepunkt
des Gemeindelebens ist, aber
daneben viele andere liturgische Formen
existieren. Natürlich werden die
Wortgottesfeiern derzeit bei uns vor
allem in Urlaubszeiten eines Priesters
gefeiert. Aber es ist auch eine Vorbereitung
auf eine nicht ferne Zukunft.
In meiner Zeit in Nicaragua habe ich
zeitweise 74 Gemeinden als einziger
Priester betreut. Die Gemeinden waren
dennoch sehr lebendig, weil sie
sich an jedem Sonntag trafen. Es waren
eben zu Wort-Gottes-Feiern, geleitet
durch einfache Christinnen und
Christen aus dem jeweiligen Ort. Wir
hatten sie dazu ausgebildet. Zum Teil
waren es Analphabeten, aber die Wirkung
des Heiligen Geistes ist nicht
abhängig von Schulbildung. Übrigens:
rein kirchenrechtlich gesehen kann in
Notfällen auch bei uns jede/r Getaufte
selber taufen, bei Trauungen assistieren
und beerdigen. Wussten Sie das?
Jürgen Westhof
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