Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de - Technische Universität ...
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3 ZIELSETZUNG UND KONZEPT<br />
____________________________________________________________________________Seite<br />
Wie bereits im Grundlagenkapitel erläutert fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Litera<strong>tu</strong>r einige Mo<strong>de</strong>lle<br />
zur Berechnung <strong>de</strong>r Permeationsraten durch <strong>de</strong>fektbehaftete Aufdampfschichten auf<br />
Polymeren. Nahezu alle Mo<strong>de</strong>lle führen jedoch Näherungen o<strong>de</strong>r physikalisch<br />
inkorrekte Randbedingungen ein, um eine Berechnung durchführen zu können. In <strong>de</strong>n<br />
meisten Fällen wur<strong>de</strong>n auch keine direkten Vergleiche mit experimentell bestimmten<br />
Permeationsraten durchgeführt. Ein Ziel dieser Arbeit war es daher, die<br />
unterschiedlichen Mo<strong>de</strong>lle auf ihre Gültigkeit zu überprüfen.<br />
Für <strong>de</strong>n Folienveredler ist die Kenntnis <strong>de</strong>r Permeationsrate durch bedampfte Folien ein<br />
wichtiges Kriterium. Schließlich stellt das Hauptverkaufsargument die Sperrwirkung<br />
<strong>de</strong>r metallisierten Folie dar. Industrieanlagen stellen keine Reinraumanlagen dar, aus<br />
diesem Grund ist eine Kontamination mit Staub und an<strong>de</strong>ren Partikeln während <strong>de</strong>s<br />
Bedampfungsprozesses nicht auszuschließen. Die dadurch entstehen<strong>de</strong>n Defekte in <strong>de</strong>r<br />
Metallisierung verringern neben <strong>de</strong>n bereits beschriebenen Antiblockpartikeln (siehe<br />
Kap. 2.2.2) die Barrierewirkung und verschlechtern so die Verkaufschancen für die<br />
fertige Folie. Daher ist für eine Berechnung <strong>de</strong>r Permeation durch solche Systeme die<br />
Kenntnis <strong>de</strong>r industriell typischen Defektgrößen und -häufigkeiten notwendig. Deshalb<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit lichtmikroskopische (LM) Aufnahmen erstellt. Diese<br />
wur<strong>de</strong>n mit Raster-Kraft- und Raster-Elektronenmikroskopmessungen (AFM bzw.<br />
REM) verglichen.<br />
Um die gewonnen Daten nun für eine quantitative Berechnung <strong>de</strong>r Permeationsrate<br />
nutzen zu können, muss ein physikalisch korrektes Mo<strong>de</strong>ll zur Simulation von Defekten<br />
in einer auf einer Polymerfolie aufgedampften Metallschicht erstellt wer<strong>de</strong>n. Dazu<br />
wur<strong>de</strong> das Problem <strong>de</strong>r Permeation durch Defekte in <strong>de</strong>r aufgedampften Schicht mit<br />
Hilfe erstellter Gittermo<strong>de</strong>lle abgebil<strong>de</strong>t, die Diffusions- und Flussgleichung linearisiert<br />
und schließlich auf <strong>de</strong>m Gitter numerisch gelöst. Der Vorteil dieser Metho<strong>de</strong> ist die<br />
Möglichkeit eine Wechselwirkung <strong>de</strong>r Defekte untereinan<strong>de</strong>r mit einzubeziehen.<br />
Außer<strong>de</strong>m lassen sich alle Randbedingungen physikalisch korrekt einbin<strong>de</strong>n.<br />
Untersuchungen von Multilagenstruk<strong>tu</strong>ren mit Defekten, wie sie beispielsweise bei<br />
kaschierten Folien auftreten, wur<strong>de</strong>n bisher nur in geringem Umfang von Müller et al.<br />
durchgeführt. Da nahezu sämtliche im Verpackungsbereich eingesetzten, bedampften<br />
Folien einen Verbund aus mehreren Schichten darstellen, erschien es wichtig, auch<br />
diesen Bereich näher zu betrachten.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Simulationen lassen sich so charakteristische Kenngrößen ermitteln, die<br />
ihrerseits zum besseren Verständnis <strong>de</strong>r Wirkungsweise von Defekten in auf<br />
Polymerfolien aufgedampften anorganischen Schichten sowie zu Materialeinsparungen