Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de - Technische Universität ...
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Defekte in <strong>de</strong>r aufgebrachten Schicht, Molekularströmung durch mikroskopische<br />
Defekte, Korngrenzendiffusion sowie even<strong>tu</strong>ell auch Kapillarkon<strong>de</strong>nsation untersucht<br />
und in Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n müssen. Die Festkörperdiffusion durch das kristalline<br />
Aluminium dagegen spielt aufgrund <strong>de</strong>r äußerst geringen Permeationsraten eine<br />
untergeordnete Rolle und kann daher vernachlässigt wer<strong>de</strong>n. Im Fall von aufgedampften<br />
Siliziumoxid dagegen spielt sie hingegen eine wichtige Rolle. Zusätzlich sind auch noch<br />
echte Löcher o<strong>de</strong>r Risse durch <strong>de</strong>n gesamten Verbund <strong>de</strong>nkbar. Diese lassen sich mit<br />
Hilfe <strong>de</strong>r Gasgesetze beschreiben; siehe hier beispielsweise [76,84].<br />
Grundlagen 28________________________________________________________________2 Seite<br />
2.3.4 Litera<strong>tu</strong>rmo<strong>de</strong>lle zur Beschreibung <strong>de</strong>r Permeation durch <strong>de</strong>fektbehaftete<br />
Aufdampfschichten<br />
Seit die Frage nach <strong>de</strong>r Barrierewirkung von Schichtsystemen einen wichtigen<br />
Stellenwert eingenommen hat, wur<strong>de</strong> neben <strong>de</strong>n experimentellen Untersuchungen auch<br />
die theoretische Beschreibung vorangetrieben. Im Folgen<strong>de</strong>n soll daher ein Überblick<br />
über die verschie<strong>de</strong>nen, in <strong>de</strong>r Litera<strong>tu</strong>r zu fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>lle gegeben wer<strong>de</strong>n. Zur<br />
besseren Übersicht wur<strong>de</strong> eine Einteilung nach <strong>de</strong>m verwen<strong>de</strong>ten Mo<strong>de</strong>lltyp gewählt.<br />
Semi-analytische Mo<strong>de</strong>lle<br />
Die erste Mo<strong>de</strong>llierung zur Beschreibung <strong>de</strong>r Permeation durch Defekte in<br />
aufgedampften Schichten auf Polymersubstraten <strong>de</strong>r Dicke wur<strong>de</strong> von Prins<br />
und Hermans [85] durchgeführt. Sie gingen dabei von einer unzureichen<strong>de</strong>n Haf<strong>tu</strong>ng<br />
<strong>de</strong>r Metallschicht auf <strong>de</strong>m Polymer und damit von einer stellenweisen Delamination <strong>de</strong>s<br />
Metalls aus. Dabei wur<strong>de</strong>n zwei unterschiedliche Bereiche betrachtet. Einmal gingen die<br />
Autoren von einer nahezu vollständigen Delamination bzw. von einer geringen<br />
Flächenbelegung <strong>de</strong>s Kunststoffs mit Metall aus. Dies entspricht auch <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r<br />
Schichtabscheidung, bei <strong>de</strong>r lokale Inselbildung auftritt und noch keine geschlossene<br />
Schicht entsteht. Im an<strong>de</strong>ren Fall lag eine geschlossene Metallschicht vor, die nur in<br />
kleinen Bereichen abgeplatzt war. Ausgehend von einer Anzahl n an Defekten bzw.<br />
Inseln pro cm2, nahmen sie diese als kreisrund und wechselwirkungsfrei an. Der<br />
dPolymer<br />
Gesamtfluss ergibt sich dann aus <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r Einzelflüsse. Die Metallschicht an sich<br />
wur<strong>de</strong> als undurchlässig betrachtet. Insgesamt war so eine zylin<strong>de</strong>rsymmetrische<br />
Betrach<strong>tu</strong>ng möglich. Weiter setzten die Autoren - wie bereits bei <strong>de</strong>r Permeation von<br />
Gasen durch Polymere behan<strong>de</strong>lt - voraus, dass für das untersuchte System<br />
Gas/Metall-Polymer die Gültigkeit <strong>de</strong>s Henryschen Gesetzes erfüllt ist und <strong>de</strong>r<br />
Diffusionskoeffizient nicht von <strong>de</strong>r Konzentration abhängt. Sie ließen einen möglichen<br />
Schichtdickeneinfluss <strong>de</strong>s Metalls jedoch unberücksichtigt, was für Defektradien r0, die<br />
<strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>r Schichtdicke s <strong>de</strong>s Metalls liegen, auch gerechtfertigt ist.<br />
Prins und Hermans stellten so eine zylin<strong>de</strong>rsymmetrische Diffusionsgleichung für <strong>de</strong>n<br />
stationären Fall (LaPlace-Gleichung in Zylin<strong>de</strong>rkoordinaten) auf. Auf <strong>de</strong>r Unterseite<br />
(Vakuumseite <strong>de</strong>s betrachteten Mo<strong>de</strong>llsystems) wur<strong>de</strong> eine konstante Konzentration<br />
c( r,<br />
) = angenommen. Problematisch erwiesen sich jedoch die<br />
c1<br />
dPolymer