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2.2.2 Folienherstellung<br />

Grundlagen 10________________________________________________________________2 Seite<br />

Der Rohstoff für die Folien liegt in Form von Granulat bzw. Granulatkörnern aus <strong>de</strong>m<br />

zu verarbeiten<strong>de</strong>n Polymermaterial vor. Bei <strong>de</strong>r Extrusion wer<strong>de</strong>n diese in einem<br />

beheizten Schneckengang aufgeschmolzen, homogenisiert und schließlich durch eine<br />

Düse gepresst. Der so entstehen<strong>de</strong> Schmelzfilm wird bei Flachfolienanlagen auf eine<br />

Kühlwalze übertragen und dort abgeschreckt. Bei Blasfolienanlagen wird <strong>de</strong>r<br />

Schmelzfilm, <strong>de</strong>r durch eine radialsymmetrische Ringschlitzdüse tritt, mittels eines<br />

zentralen Luftstroms ähnlich einem Luftballon aufgeblasen und gleichzeitig durch<br />

diesen abgeschreckt. So entsteht eine relativ sprö<strong>de</strong> chemisch und thermisch instabile<br />

Vorfolie. Durch die Abschreckgeschwindigkeit wird dabei die Größe <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong>n<br />

Kristalle sowie <strong>de</strong>r Kristallisationsgrad bestimmt [22]. Aufgrund <strong>de</strong>r vergleichsweise<br />

langsamen Abkühlrate bei Blasfolienanlagen kann es so bei Polypropylen dabei zur<br />

Bildung großer Sphärolithe kommen. Dadurch verliert die Folie ihre Transparenz und<br />

wird trüb. Aus diesem Grund wird bei Blasfolienanlagen oft eine zusätzliche<br />

Wasserkühlung zur schnelleren Abkühlung eingesetzt [20].<br />

Um ein Endprodukt mit guten funktionalen Eigenschaften zu erhalten, wird die Vorfolie<br />

nochmals auf Tempera<strong>tu</strong>ren von 80 bis 100°C erhitzt und dann gereckt. Das heißt die<br />

Vorfolie wird in <strong>de</strong>finierter Rich<strong>tu</strong>ng ge<strong>de</strong>hnt, wobei es zu einer zusätzlichen<br />

Orientierung <strong>de</strong>r Molekülketten und zu einer Flächenvergrößerung um <strong>de</strong>n Faktor 7-10<br />

bei PET-Folien bzw. 22-72 bei PP-Folien kommt [22,23]. Durch die Orientierung erhöht<br />

sich mikroskopisch <strong>de</strong>r Anteil an kristallinen Bereichen nochmals. Makroskopisch führt<br />

sie beispielsweise bei Polypropylen zu einer Oberflächenstruk<strong>tu</strong>r, die durch Wellenberge<br />

und -täler mit einem Abstand von cirka 20 - 200 nm charakterisiert wird [24,25]. Das<br />

Recken kann dabei entwe<strong>de</strong>r in Maschinenrich<strong>tu</strong>ng, das heißt in Abzugsrich<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r<br />

Polymerschmelze, transversal dazu o<strong>de</strong>r in bei<strong>de</strong>n Rich<strong>tu</strong>ngen (simultanes bzw.<br />

zweis<strong>tu</strong>figes Recken) erfolgen. Man spricht in diesen Fällen auch von uniaxial bzw.<br />

biaxial orientierten Folien. Insgesamt erhält man durch einen <strong>de</strong>rartigen Prozess eine<br />

<strong>de</strong>utliche Verbesserung <strong>de</strong>r mechanischen, optischen und Barriereeigenschaften [26].<br />

Während <strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>n Fixierungsschritts, <strong>de</strong>r bei Tempera<strong>tu</strong>ren knapp unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Schmelzpunkts <strong>de</strong>s Polymers durchgeführt wird, bil<strong>de</strong>n sich zwischen <strong>de</strong>n gereckten<br />

Makromolekülketten Verknüpfungspunkte aus, die zu einer Stabilisierung und damit zu<br />

einer geringeren Schrumpfneigung <strong>de</strong>r Folie führen. Während <strong>de</strong>r Fixierung wird die<br />

Folie dabei unter Spannung gehalten. Schließlich wird die fertige Folie langsam<br />

heruntergekühlt, zugeschnitten und aufgewickelt.<br />

Sogenannte coextrudierte Folien entstehen, wenn man gleichzeitig aus mehreren<br />

Extru<strong>de</strong>rn verschie<strong>de</strong>ne Polymerschmelzen über eine gemeinsame Düse aufeinan<strong>de</strong>r<br />

fügt und diese dann gemeinsam abkühlt und weiterverarbeitet. Dieses Vorgehen wird<br />

üblicherweise für heißsiegelfähige PP-Folien angewandt. Da Polypropylen selbst nicht<br />

siegelfähig ist, wird auf die Folie auf bei<strong>de</strong>n Seiten eine dünne wenige Mikrometer dicke

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