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Lesen Sie auf Seiten 2 und 3 - Landesschulrat Steiermark

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Nr. 160<br />

November<br />

2004<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Die Schule bewegt (sich)<br />

<strong>Lesen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>auf</strong> <strong>Seiten</strong> 2 <strong>und</strong> 3


PRÄSIDIAL<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Und sie bewegt sich doch ...<br />

2<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Allen Unkenrufen zum<br />

Trotz bewegt sich in der<br />

österreichischen<br />

Bildungslandschaft<br />

einiges, für manche zu<br />

schnell, für andere zu<br />

wenig spektakulär. Die<br />

folgenden Zeilen bilden<br />

einen kleinen Auszug von<br />

dem, was sich <strong>und</strong> uns<br />

bewegt.<br />

HR DR. HORST LATTINGER<br />

Zukunftskommission: Die ersten<br />

konkreten Umsetzungsmaßnahmen<br />

in Bezug <strong>auf</strong> Vorschläge<br />

der Zukunftskommission<br />

sind angel<strong>auf</strong>en. Zu<br />

den bedeutsamsten zählen die<br />

sukzessive Einführung von Bildungsstandards<br />

<strong>und</strong> das Projekt<br />

„Leadership Academy“.<br />

Die Rückmeldungen der Pilotschulen<br />

für die Bildungsstandards<br />

sind durchwegs recht<br />

vielversprechend, obgleich der<br />

Weg zu einer flächendeckenden<br />

Vergleichsmöglichkeit der<br />

Schülerleistungen noch weit<br />

ist. Haupt<strong>auf</strong>gabe der Bildungsstandards<br />

ist es, den<br />

Betroffenen selbst eine Rückmeldung<br />

zu geben – sie sollen<br />

wissen, wo sie im Vergleich zu<br />

ihren Nachbarn stehen. Damit<br />

unterscheidet sich der österreichische<br />

Weg sehr deutlich von<br />

dem besonders im anglo-amerikanischen<br />

Bereich üblichen<br />

Ranking.<br />

Durch das Projekt „Leadership<br />

Academy“ wird nicht nur eine<br />

große Anzahl von Führungskräften<br />

des Bildungswesens<br />

weitergebildet, sondern es entstehen<br />

neue Kompetenznetzwerke,<br />

in denen die Führungskräfte<br />

voneinander lernen <strong>und</strong><br />

sich das vorhandene Knowhow<br />

durch gegenseitige Unterstützung<br />

vervielfacht. Ein völ-<br />

lig neuer, viel versprechender<br />

Weg!<br />

Österreichkonvent: Nach wie<br />

vor offen ist die Frage, wie die<br />

Kompetenzverteilung im Bildungswesen<br />

der Zukunft aussehen<br />

soll. Wird es weiterhin<br />

B<strong>und</strong>esbehörden in den Ländern<br />

geben oder sollen alle<br />

Kompetenzen den Ländern<br />

übertragen werden bzw. in der<br />

mittelbaren B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

<strong>auf</strong>gehen? Favorisiert wird derzeit<br />

die Einrichtung von Landesbildungsdirektionen<br />

als<br />

Schulbehörde erster Instanz<br />

für alle Schularten. Die BezirksschulinspektorInnen<br />

–<br />

oder wie immer sie künftig heißen<br />

mögen – wären dann MitarbeiterInnen<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

mit externen Dienststandorten,<br />

wie dies bereits<br />

jetzt zum Beispiel bei den<br />

SchulpsychologInnen der Fall<br />

ist. Die Kollegien der Bezirksschulräte<br />

<strong>und</strong> des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

sollen abgeschafft werden.<br />

Ob diese Änderungsvorschläge<br />

auch die erforderliche<br />

Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament<br />

bekommen könnten,<br />

lässt sich derzeit nicht abschätzen.<br />

Pädagogische Hochschulen:<br />

Gemäß Akademienstudiengesetz<br />

wird es ab 2007 statt der<br />

r<strong>und</strong> 51 Institutionen der Lehrerausbildung<br />

im Pflichtschulbereich<br />

<strong>und</strong> Lehrerfortbildung<br />

aller Schularten nur noch neun<br />

bis zehn pädagogische Hochschulen<br />

in Österreich geben. In<br />

der <strong>Steiermark</strong> haben die drei<br />

B<strong>und</strong>eseinrichtungen (Pädagogische<br />

Akademie Hasnerplatz,<br />

Berufspädagogische Akademie,<br />

Pädagogisches Institut) einen<br />

Akademienverb<strong>und</strong> <strong>und</strong> die<br />

kirchlichen (Pädagogische<br />

Akademie Eggenberg, Religionspädagogische<br />

Akademie,<br />

Religionspädagogisches Institut,<br />

Kolleg für Sozialpädagogik)<br />

einen zweiten gegründet.<br />

Aus beiden Verbünden soll eine<br />

pädagogische Hochschule entstehen.<br />

Durch die Zusammenführung<br />

aller Ressourcen sind<br />

beträchtliche Synergieeffekte<br />

zu erwarten. Ich wurde von der<br />

B<strong>und</strong>esministerin <strong>und</strong> der Präsidentenkonferenz<br />

ersucht, mit<br />

ExpertInnen ein Modell auszuarbeiten,<br />

das in der <strong>Steiermark</strong><br />

verwirklicht werden <strong>und</strong> den<br />

anderen B<strong>und</strong>esländern als<br />

Anregung dienen könnte.<br />

Finanzausgleich <strong>und</strong> St<strong>und</strong>enressourcen:<br />

Das Angebot des<br />

Finanzministers, als Basis für<br />

die Ref<strong>und</strong>ierung der Landeslehrerkosten<br />

den Ertrag 2004<br />

plus Gehaltserhöhung plus<br />

Struktureffekt (= Mehrkosten<br />

durch Vorrückung in höhere<br />

Bezüge) minus Schülerrückgang<br />

festzuschreiben, war zur<br />

Drucklegung dieser Ausgabe<br />

noch Gegenstand intensiver<br />

Verhandlungen. Der springende<br />

Punkt ist dabei die Berücksichtigung<br />

des Schülerrückgangs.<br />

Sinkende Schülerzahlen<br />

bedeuten nicht automatisch<br />

sinkende Kosten!<br />

Generell kann man feststellen,<br />

dass im Pflichtschulbereich das<br />

Limit erreicht ist. Der strukturbedingte<br />

Mehrbedarf in der<br />

<strong>Steiermark</strong> findet im derzeitigen<br />

Zuteilungssystem zu wenig<br />

Berücksichtigung.<br />

Im Bereich der mittleren <strong>und</strong><br />

höheren Schulen gibt es ebenfalls<br />

da <strong>und</strong> dort strukturbedingte<br />

Engpässe. Autonomie<br />

bedeutet unter anderem, dass<br />

Schulen selbst entscheiden<br />

können, ob sie kleinere Klassen<br />

oder mehr St<strong>und</strong>en für Teilungen,<br />

Freigegenstände, unverbindliche<br />

Übungen etc. haben<br />

wollen. Einige wenige Schulleiter<br />

meinen, alles haben zu können,<br />

nach dem Motto „es wird<br />

sich bei mir schon ausgehen,<br />

wenn die anderen ordentlich<br />

sparen“. Besonders fies ist es,<br />

wenn Schulleiter von der eigenen<br />

Planungsinkompetenz dadurch<br />

ablenken, dass sie erstens<br />

genau jene Extras im<br />

sportlichen oder musischen<br />

Bereich streichen, die sich<br />

besonderer Beliebtheit erfreuen<br />

<strong>und</strong> zweitens die Schulpartner<br />

<strong>auf</strong>wiegeln <strong>und</strong> zu Protesten<br />

animieren. Da Eltern<br />

aber zugleich auch Steuerzahler<br />

sind, durchschauen sie<br />

meistens dieses üble Spiel ...<br />

Administrative Belastung:<br />

Immer wieder erreichen mich<br />

Klagen, dass Führungskräfte<br />

zu wenig Zeit für ihre Kern<strong>auf</strong>gaben<br />

– pädagogische Schulentwicklung,<br />

Personalführung,<br />

Kommunikation mit Schulpartnern<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeit –<br />

haben, weil die administrativen<br />

Aufgaben so viel Zeit in<br />

Anspruch nehmen. An den<br />

Pflichtschulen fehlt die administrative<br />

Unterstützung des<br />

Schulleiters/der Schulleiterin<br />

vielfach überhaupt, an den<br />

mittleren <strong>und</strong> höheren Schulen,<br />

die ja keine erste Instanz <strong>auf</strong><br />

Bezirksebene haben, sind vor<br />

allem die AministratorInnen<br />

<strong>und</strong> SchulsekretärInnen permanent<br />

überlastet. Die Schulsekretärin<br />

einer Bildungsanstalt<br />

für Kindergartenpädagogik<br />

hat mir kürzlich die<br />

EDV-Programme <strong>auf</strong>gelistet,<br />

mit denen sie tagtäglich arbeiten<br />

muss – weit mehr als ein<br />

Dutzend, sehr unterschiedlich<br />

in ihrer Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> Komplexität – <strong>und</strong><br />

natürlich mit unterschiedlichen<br />

Passwörtern ...<br />

Pädagogische Schulentwicklung<br />

in der <strong>Steiermark</strong>: Das<br />

kleine, für Schulentwicklungs-<br />

Programm-Planung (SEPP) zuständige<br />

Team, in dem Expert-<br />

Innen aller Führungsebenen<br />

vertreten sind, musste <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

etlicher Ruhestandsversetzungen<br />

neu konstituiert<br />

werden. Vor drei Jahren wurde<br />

in diesem Team die so genannte<br />

Gr<strong>und</strong>satzerklärung konzipiert,<br />

in der bereits jene wesentlichen<br />

Forderungen enthalten<br />

sind, die nunmehr auch<br />

von der Zukunftskommission<br />

gestellt werden. Derzeit erarbeitet<br />

das Team eine Prioritätenliste,<br />

damit die bisher<br />

durchaus erfolgreiche Tätigkeit<br />

dieser Steuerungsgruppe möglichst<br />

zielführend <strong>und</strong> effizient<br />

fortgesetzt werden kann.<br />

„Wissen S’, welche<br />

Speisen mir am wenigsten<br />

schmecken?<br />

Die aus dem Topf C!“


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

3<br />

2004 SCHULE<br />

Aus dem Inhalt<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

S. 4–7<br />

S. 8–11<br />

S. 12–15<br />

S. 16–19<br />

Im Gespräch ist die Judenburgerin<br />

Kathrin Kortschak, die trotz<br />

ihrer Jugend international<br />

erfahren ist: Als Absolventin des<br />

Mahindra United World College<br />

hat sie einiges zu erzählen. – Das<br />

Trainingsraum-Programm aus<br />

Psychologen- <strong>und</strong> Praxissicht. –<br />

Ein PLBZ wurde eröffnet.<br />

Als Good-Practice-Beispiel wird<br />

die Schulentwicklung am<br />

BG/BRG Carneri vorgestellt. –<br />

Selbstevaluation ist ein Dialog<br />

war ein Kongressthema. – Den<br />

ersten Natur-Lese-Park Europas<br />

gibt es in Neumarkt. – Steirer<br />

lassen die Bildung am Himalaja<br />

nicht verkommen.<br />

Ohne Gewalt geht’s auch ist das<br />

Motto der Peers nicht trotz, sondern<br />

wegen einer Welt der Vielfalt.<br />

– Am BG/BRG Knittelfeld<br />

wird der Schulbeginn anders<br />

gestaltet. – Zum Jubiläum einer<br />

Hauptschule gab’s ein Dorfradioprogramm.<br />

– Volksschulen<br />

gehen im „Partnerlook“ …<br />

Vom Leser zum Schriftsteller<br />

kann man werden, wenn der<br />

Buchklub Kreativität fördert. –<br />

Saubere (in allen Wortsinnen)<br />

Kleidung war dem BG/BRG<br />

Weiz ein arbeitsintesives Projekt<br />

wert. – Es ist wieder soweit: Alexander<br />

Loretto empfiehlt eine<br />

Auslese an Thaterstücken.<br />

IMPRESSUM: Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>. – Redaktion: BSI<br />

Heinz Zechner, Bezirksschulrat, 8430 Leibnitz, Kadagasse 12; Werner Egger (Redaktion): Am<br />

Langedelwehr 26, 8010 Graz; Edith Weichlbauer-Lichtenegger (Inserate, Abonnements), LSR für<br />

<strong>Steiermark</strong>, Tel. 0316/345-221/110. – Satz beigestellt. – Herstellung: Medienfabrik Graz.<br />

E-Mail: heinz.zechner@stmk.gv.at – werner.egger@kleinezeitung.at (egger.w@aon.at) –<br />

edith.weichlbauer@lsr-stmk.gv.at<br />

Internet: www.lsr-stmk.gv.at – www.dieschule-stmk.com.<br />

Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8010 Graz, Hofgasse 15, zurücksenden.<br />

Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ <strong>und</strong> das Verordnungsblatt des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> werden allen Pflichtbeziehern (Bezirksschulräten, Schulleitungen <strong>und</strong> DirektorInnen<br />

aller öffentlichen <strong>und</strong> mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Unterrichtsanstalten)<br />

von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“<br />

<strong>und</strong> das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Ruhestandes,<br />

den Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen <strong>und</strong> sonstige Interessenten <strong>auf</strong> Bestellung<br />

abgegeben. Der Bezugspreis beträgt derzeit € 55,–. Die Bestellung nimmt die Medienfabrik Graz,<br />

Hofgasse 15, 8010 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen.<br />

Adressenänderungen bitte an: Büro des Präsidenten, Tel. 0316/345-221 oder 110!<br />

Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser!<br />

Jedes Jahr<br />

im<br />

Oktober findet<br />

die so<br />

genannte Jahrestagung der<br />

Redaktionsmitglieder dieser Zeitschrift<br />

statt. Zum Unterschied von<br />

den monatlichen Redaktionssitzungen<br />

ist dieses Meeting ganztägig,<br />

es wird die gemeinsame<br />

Arbeit des letzten Jahres evaluiert<br />

<strong>und</strong> es werden Strategien für die<br />

Zukunft erarbeitet. Der Präsident<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es HR Dr.<br />

Horst Lattinger referierte über<br />

aktuelle Entwicklungen in Schule<br />

<strong>und</strong> Schulpolitik. <strong>Sie</strong> können die<br />

interessanten Ausführungen <strong>auf</strong><br />

der Seite 2 nachlesen.<br />

Rückblick<br />

Im Rückblick zeigte man sich<br />

recht zufrieden mit der Entwicklung<br />

der Zeitschrift. Vor allem<br />

AHS <strong>und</strong> BMHS konnten wesentlich<br />

stärker in die Mitarbeit eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden (z. B. Serie<br />

„Good Practice an der AHS“).<br />

Damit konnte auch die Leserschaft<br />

an den höheren Schulen<br />

deutlich erweitert werden. Dass<br />

die Anzahl der eingesandten Artikel<br />

stetig steigt, werten wir ebenso<br />

als Erfolg wie das Interesse<br />

von Firmen <strong>und</strong> Institutionen, bei<br />

uns zu inserieren.<br />

Verbesserungen<br />

Die „Schule“ nennt sich im Untertitel<br />

„Zeitschrift für LehrerInnen,<br />

SchülerInnen <strong>und</strong> Eltern“. Wenn<br />

es ihr auch nicht gelingen wird,<br />

eine Zeitschrift für SchülerInnen<br />

zu sein (da müsste sie wohl ganz<br />

anders aussehen!), so möchte<br />

<strong>und</strong> könnte unsere Zeitschrift<br />

bestimmt auch für Eltern sein.<br />

Organisatorisch könnten <strong>Sie</strong> uns<br />

helfen: Bitte geben <strong>Sie</strong> überzählige<br />

Exemplare an SchülerInnen<br />

<strong>und</strong> Eltern weiter! Bitte legen <strong>Sie</strong><br />

Zeitschriften in öffentlichen Räumen<br />

<strong>auf</strong>! Weisen <strong>Sie</strong> bei Elternabenden<br />

<strong>auf</strong> die Zeitschrift (oder<br />

bestimmte Artikel) hin! Machen<br />

<strong>Sie</strong> einen Link von Ihrer Schulhomepage<br />

<strong>auf</strong> die Homepage<br />

unserer Zeitschrift (www.dieschule-stmk.com)!<br />

Oder verwenden<br />

<strong>Sie</strong> die „Schule“ einmal im Unterricht.<br />

Bitte das Exemplar für den<br />

Elternverein <strong>und</strong> überzählige<br />

Zeitungen an Eltern weitergeben!<br />

Neue Schwerpunktthemen<br />

Schon in unserer Oktobernummer<br />

haben wir ein aktuelles Thema<br />

<strong>auf</strong>gegriffen: „Schule <strong>und</strong><br />

Wirtschaft“. Ein Bericht von der<br />

Großveranstaltung „Wirtschaft<br />

braucht Schule – Schule braucht<br />

Wirtschaft“ im Europasaal der<br />

Wirtschaftskammer wird folgen.<br />

Das Jahr 2005 wird ein großes<br />

Jubiläumsjahr für unser Land (60<br />

Jahre Kriegsende, 50 Jahre<br />

Staatsvertrag <strong>und</strong> 10 Jahre EU-<br />

Mitgliedschaft). Unterlagen <strong>und</strong><br />

Unterrichtsmaterialien sind vorbereitet,<br />

zahlreiche schulische Aktivitäten<br />

geplant. Wir werden gerne<br />

darüber berichten.<br />

In der Diskussion über St<strong>und</strong>enkürzungen<br />

der letzten Jahre hört<br />

man immer wieder die Klage,<br />

dass die kreativen Fächer unter<br />

die Räder gekommen seien. Wir<br />

kennen die Bedeutung der Kreativität<br />

für eine positive Entwicklung<br />

der jungen Menschen <strong>und</strong><br />

möchten in den nächsten Monaten<br />

einen Schwerpunkt unserer<br />

Berichterstattung dar<strong>auf</strong> legen.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, ich<br />

freue mich <strong>auf</strong> Ihre Artikel zu<br />

unseren neuen Schwerpunktthemen.<br />

Helfen <strong>Sie</strong> mit, unsere Zeitung<br />

interessant zu gestalten <strong>und</strong><br />

helfen <strong>Sie</strong> bitte mit, unsere Zeitung<br />

an noch mehr LeserInnen<br />

heran zu bringen.<br />

Heinz Zechner<br />

heinz.zechner@stmk.gv.at


GESPRÄCH<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Hier lernt man anders für<br />

4<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Kathrin Kortschak, Jahrgang<br />

1984,7 Jahre AHS in<br />

Judenburg, dann 2 Jahre Stipendiatin<br />

im Mahindra United<br />

World College of India, Matura<br />

im Mai 2004, derzeit Studium<br />

der modernen Geschichte<br />

<strong>und</strong> Französisch am Oriel<br />

College, Oxford University<br />

<strong>Sie</strong> hat im Mai 2001 die<br />

Redaktionsmitglieder der<br />

„Schule“ anlässlich deren<br />

Studienreise nach<br />

Annecy/Savoyen als<br />

kompetente „Reiseleiterin“,<br />

Dolmetsch <strong>und</strong> Quasi-Gastgeberin<br />

betreut.<br />

Für Interessierte: United<br />

World Colleges Network<br />

Austria, Ing.-Sigl-Straße 26,<br />

A-6020 Innsbruck,<br />

Tel: 0669/10142972<br />

Fax: 0512/287 669<br />

e-mail:<br />

uwcnet_austria@hotmail.com<br />

http://www.uwcaustria.net<br />

das Leben<br />

Kathrin, das letzte Mal, als<br />

wir Kontakt hatten, warst du<br />

als Sechzehnjährige für ein<br />

Semester in Frankreich. Seither<br />

hast du deinen Horizont<br />

(im wahrsten Sinne des Wortes)<br />

sukzessive erweitert.<br />

Kathrin Kortschak: Ja, im Rahmen<br />

meiner Nachforschungen<br />

nach Angeboten für längere<br />

Auslands<strong>auf</strong>enthalte fand ich<br />

einen Artikel des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Kultur <strong>und</strong> Bildung<br />

über United World Colleges<br />

(UWCs).<br />

Die Tatsache, dass für diese<br />

zehn Colleges weltweit (eine<br />

Art Minim<strong>und</strong>us mit 200 Studenten<br />

aus über 80 verschiedenen<br />

Ländern) sich europäische<br />

Schüler für eine Aufnahme<br />

allein durch die Qualifikation<br />

für ein von der B<strong>und</strong>esregierung<br />

(in Österreich wurde dieses<br />

bis heuer für drei Schüler<br />

alle zwei Jahre vergeben) angebotenes<br />

Stipendium bewerben<br />

konnten, faszinierte mich. Mit<br />

hartnäckiger Ausdauer gelang<br />

es mir im Herbst 2001 schließlich,<br />

die nötigen Bewerbungsunterlagen<br />

für diese UWC-Stipendien<br />

zu erlangen.<br />

Der Ausscheidungsprozess für<br />

diese Stipendien verlief in drei<br />

Etappen: einer schriftlichen<br />

Bewerbung, ein Auswahltag in<br />

Salzburg, an dem den Qualifikanten<br />

soziale <strong>und</strong> psychologische<br />

Aufgaben gestellt<br />

wurden (Gruppendynamik,<br />

Toleranz, Gemeinschaftsinn)<br />

<strong>und</strong> dem Endinterview in Wien.<br />

Wie unterscheidet sich diese<br />

Schule von einer<br />

österreichischen AHS? Gilt<br />

deine UWC-Matura auch bei<br />

uns?<br />

Kathrin Kortschak: Das akademische<br />

Programm eines United<br />

World Colleges ebenso wie<br />

seine soziale Struktur ist mit<br />

einer österreichischen AHS<br />

kaum zu vergleichen. Der Kern<br />

<strong>und</strong> das Ziel der Erziehung an<br />

einem United World College<br />

sind im Mission Statement der<br />

United World College Organization<br />

klar definiert:<br />

…<br />

Through international education,<br />

experience and community<br />

service, United World<br />

Colleges enables young people<br />

to become responsible citizens,<br />

politically and environmentally<br />

aware, and committed to the<br />

ideals of peace and justice,<br />

<strong>und</strong>erstanding and cooperation,<br />

and the implementation<br />

of these ideals through action<br />

and personal example.<br />

Im Rahmen dieser Zielsetzung<br />

sollen jene ausgewählten Repräsentanten,<br />

nicht nur akademische<br />

Erfolge erzielen (das<br />

akademische System, das<br />

International Baccalaureat, ist<br />

übrigens etwas an die A-Levels<br />

angelehnt <strong>und</strong> wird auch an<br />

„gewöhnlichen“ internationalen<br />

Schulen wie etwa der Vienna<br />

International School unterrichtet),<br />

sondern durch kreative,<br />

sportliche <strong>und</strong> besonders<br />

soziale Freizeitaktivitäten<br />

sowie das internationale Gemeinschaftsleben<br />

<strong>auf</strong> dem<br />

Campus reifen <strong>und</strong> zu überdachten,<br />

toleranten, verständnisvollen<br />

Vorbildern, die sich<br />

für Frieden, Gerechtigkeit <strong>und</strong><br />

Zusammenarbeit einsetzen, heranwachsen.<br />

Meiner Meinung nach ist eine<br />

UWC-Gemeinschaft eher mit<br />

einem Mikrokosmos zu vergleichen,<br />

der ein harmonisches<br />

Ideal unserer Welt verkörpert.<br />

Diese Umgebung soll uns während<br />

der zwei Jahre weniger zu<br />

erfolgreichen Studenten, die<br />

<strong>auf</strong> Topuniversitäten ihre Karriere<br />

fortsetzen, erziehen, sondern<br />

uns anhand dieses Beispiels<br />

einen Einblick in Regeln,<br />

Werte <strong>und</strong> Komplexität der<br />

Realität der internationalen<br />

Gemeinschaft geben, uns die<br />

Möglichkeit bieten, mit diesen<br />

umgehen zu lernen <strong>und</strong> unser<br />

Wissen später Mitmenschen zu<br />

vermitteln <strong>und</strong> uns für ein harmonisches<br />

Miteinander einzusetzen.<br />

Alles in Allem lautet die Mission<br />

der United World Colleges<br />

uns zu „agents of changes“ zu<br />

formen, zum Wohl einer besseren<br />

Welt. Dies mag ausgesprochen<br />

idealistisch <strong>und</strong> verwegen<br />

klingen, aber ich bin überzeugt<br />

Mit Kathtrin Kortschak, einer „welterfahrenen“<br />

jungen Steiererin,<br />

sprach Mag. Kurt Wiesinger über<br />

derenAuslandserfahrungen.<br />

davon, dass jeder, der zwei Jahre<br />

an einem dieser zehn Colleges<br />

verbracht hat, von dieser<br />

Zeit geprägt ist <strong>und</strong> viele sich<br />

im Anschluss für humanitäre<br />

<strong>und</strong>/oder politische Zwecke<br />

sehr stark engagieren.<br />

Das akademische System (IB)<br />

verlangt das Studium von sechs<br />

Fächern aus fünf verschiedenen<br />

Kategorien: Geisteswissenschaften,<br />

Naturwissenschaften,<br />

Mathematik, Muttersprache,<br />

eine Fremdsprache <strong>und</strong> Kunst,<br />

Musik oder Film als Option<br />

anstatt eines weiteren Kurses<br />

aus einer der oben genannten<br />

Kategorien.<br />

Generell wird das International<br />

Baccalaureat (IB) in Österreich<br />

anerkannt, allerdings müssen<br />

<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des hohen Standards<br />

der heimischen Matura gewisse<br />

Bedingungen erfüllt werden:<br />

Mathematik muss mindestens<br />

<strong>auf</strong> mittlerem Niveau, Deutsch<br />

<strong>auf</strong> hohem <strong>und</strong> eine Naturwissenschaft<br />

<strong>auf</strong> hohem Niveau<br />

absolviert werden. Hinzu<br />

kommt eine Prüfung in österreichischer<br />

Geographie <strong>und</strong><br />

Geschichte.<br />

Was hat dich dort am meisten<br />

beeindruckt?<br />

Kathrin Kortschak: Es fällt mir<br />

schwer zu definieren, was mich<br />

am Collegeleben am meisten<br />

beeindruckt hat, da es aus so<br />

unzählig vielen Puzzleteilen<br />

besteht, kleinen Momenten,<br />

Gesprächen, Diskussionen, die<br />

einfach alle <strong>auf</strong> ihre Art <strong>und</strong><br />

Weise zu der Einmaligkeit dieses<br />

Erlebnisses beigetragen<br />

haben. Natürlich bin ich ausgesprochen<br />

froh, Indien gewählt<br />

zu haben, da mich dieses Land<br />

<strong>und</strong> seine Leute zusätzlich<br />

noch vieles hinsichtlich Lebenseinstellung,<br />

Werthaltung<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaft lehrten.<br />

Jedoch fällt es mir schwer<br />

einen bestimmten Aspekt der<br />

UWC-Erfahrung zu nennen,<br />

denn je nach Situation <strong>und</strong><br />

Moment überwiegt die eine<br />

oder andere lehrreiche Erfahrung<br />

– <strong>auf</strong> alle Fälle haben diese<br />

zwei außergewöhnlichen <strong>und</strong>


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

5 FÜR DIE JUGEND<br />

2004 SCHULE<br />

ausgesprochen intensiven Jahre<br />

am Mahindra United World<br />

College of India in Indien (!)<br />

mein Leben stark geprägt <strong>und</strong><br />

verändert.<br />

Was mir ganz besonders ans<br />

Herz gewachsen ist <strong>und</strong> wofür<br />

ich mich auch jetzt noch besonders<br />

durch Spenden bei Indienvorträgen<br />

hier in Österreich<br />

einsetze, das sind „meine“ Waisenkinder<br />

im katholischen<br />

Waisenheim in Paud, einem der<br />

nächstgelegenen Dörfer unseres<br />

Colleges.<br />

Ein- bis dreimal wöchentlich<br />

fuhren wir zu siebent mit dem<br />

Jeep in das Dorf, um den Kindern<br />

im Heim Gesellschaft zu<br />

leisten, mit ihnen zu spielen<br />

<strong>und</strong> Aufgaben zu machen.<br />

Im L<strong>auf</strong>e des Jahres habe ich zu<br />

zweien der Mädchen im Alter<br />

von fünf bis 16 Jahren – <strong>und</strong><br />

das, obwohl ich kein Wort<br />

Marathi (Lokalsprache) spreche!<br />

– so eine innige Fre<strong>und</strong>schaft<br />

<strong>auf</strong>gebaut, dass sie mir<br />

auch jetzt noch regelmäßig<br />

Grüße nach Österreich schicken!<br />

Gab es zudem auch negative<br />

Eindrücke?<br />

Kathrin Kortschak: Bei aller<br />

Liebe für Land <strong>und</strong> Leute, so<br />

hatte ich als weißhäutiges<br />

Mädchen doch zu begreifen,<br />

dass ich in den Augen der<br />

männlichen Inder (vor allem im<br />

Norden) wenig zählte <strong>und</strong> nur<br />

in Begleitung eines Mannes vor<br />

etwaigen Angriffen vollkommen<br />

sicher war. Woran ich<br />

mich auch erst allmählich<br />

gewöhnte, das war das oft<br />

offensive Anstarren der männlichen<br />

Inder, für die eine weiße<br />

Jugendliche ein ungewohnter<br />

Anblick ist.<br />

Wer hat das alles bezahlt?<br />

Kathrin Kortschak: Das von<br />

der B<strong>und</strong>esregierung vergebene<br />

Stipendium inkludierte die<br />

dortigen Studengebühren,<br />

ebenso Wohn- <strong>und</strong> Essenskosten<br />

im College. Allerdings<br />

erklärten sich meine<br />

Eltern bereit, einen Beitrag zu<br />

diesen Kosten zu leisten, um<br />

damit einer weiteren Kandidatin<br />

ein Stipendium zu ermöglichen.<br />

Ich kann jedem, der reiselustig,<br />

selbstständig ist <strong>und</strong> nach<br />

neuen Erfahrungen dürstet,<br />

empfehlen, sich um ein UWC-<br />

Stipendium zu bewerben!<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Ich bin überglücklich, durch<br />

Zufall diese einmalige Chance<br />

erhalten zu haben; ich verbrachte<br />

eine <strong>auf</strong>regende, tolle<br />

<strong>und</strong> unvergessliche Zeit in<br />

Indien, schloss zahlreiche<br />

Fre<strong>und</strong>schaften mit Jugendlichen<br />

aus allen Teilen der Welt<br />

<strong>und</strong> lernte zu leben <strong>und</strong> das<br />

Leben zu schätzen!<br />

Kein Buch, kein Film <strong>und</strong> auch<br />

nicht das Internet können<br />

einem Selbstständigkeit,<br />

Unabhängigkeit, echte Fre<strong>und</strong>schaft,<br />

gegenseitiges Verständnis<br />

<strong>und</strong> Respekt vermitteln –<br />

die essenziellen, prägenden<br />

Erfahrungen sammelte ich im<br />

Umgang mit meinen KollegInnen<br />

<strong>und</strong> <strong>auf</strong> Reisen durch<br />

Indien!<br />

Dieses Wissen <strong>und</strong> diese Erlebnisse<br />

begleiten mich in meinem<br />

Universitätsalltag, bestimmen<br />

meine Meinung <strong>und</strong> Lebenshaltung<br />

<strong>und</strong> äußern sich immer<br />

wieder in meiner Einstellung<br />

zu Politik, Kultur <strong>und</strong> der<br />

Menschheit im Generellen.<br />

Wenn du Bilanz ziehst –<br />

würdest du diese Ausbildung<br />

noch einmal in dieser Form<br />

machen?<br />

Kathrin Kortschak: Mein Studium<br />

am MUWCI hat mich<br />

nicht nur reifen lassen <strong>und</strong> zu<br />

kritischer Betrachtung erzogen;<br />

dank meiner erfolgreichen<br />

akademischen Leistung studiere<br />

ich nun am Oriel College,<br />

Oxford University, moderne<br />

Geschichte <strong>und</strong> Französisch,<br />

genieße zur Abwechslung Stil<br />

<strong>und</strong> Lebensweise der Kolonialmacht<br />

sowie das verregnete<br />

Wetter – anstatt andauernden<br />

Sonnenscheins.<br />

Was sind deine weiteren<br />

Pläne?<br />

Kathrin Kortschak: Sofern<br />

alles gut läuft, werde ich die<br />

kommenden vier Jahre (mit<br />

einem Auslandsjahr in Frankreich)<br />

hier verbringen, rudern,<br />

in den ehrenvollen gotischen<br />

Hallen zu Abend speisen <strong>und</strong><br />

studieren.<br />

Kronkrete Berufsziele habe ich<br />

noch keine, jedoch würde ich<br />

gerne meinen Master’s an der<br />

School of Foreign Service der<br />

Georgetown University in<br />

Washington D.C., absolvieren.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Eröffnung<br />

Eine einzigartige<br />

Einrichtung zum Wohl<br />

der Jugend: das Pädagogische<br />

Lern- <strong>und</strong><br />

Beratungszentrum Gratwein.<br />

Im Juni des vergangenen<br />

Schuljahres wurde unter<br />

Anteilnahme von politischer<br />

<strong>und</strong> pädagogischer Prominenz<br />

im Schulbezirk Graz-Umgebung<br />

Nord eine Institution mit<br />

einem völlig neuen Organisationskonzept<br />

eröffnet: das<br />

Pädagogische Lern- <strong>und</strong> Beratungszentrum<br />

Gratwein (auch<br />

kurz PLBZ genannt). Nach<br />

einer Idee von BSIn Edith John,<br />

die auch die Leitung hat <strong>und</strong><br />

dabei von SDn Ingrid Bauer-<br />

Ebner koordinierend unterstützt<br />

wird,wurde in Gratwein<br />

ein pädagogisches Kompetenzzentrum<br />

geschaffen, das von<br />

allen Gemeinden des Bezirkes<br />

Graz-Umgebung Nord finanziert<br />

<strong>und</strong> getragen wird. Es<br />

steht SchülerInnen, LehrerInnen,<br />

Eltern <strong>und</strong> Verantwortlichen<br />

der Gemeinden gleichermaßen<br />

zur Verfügung.<br />

Das Angebot umfasst derzeit<br />

Lernwerkstätten für Schüler-<br />

Innen <strong>und</strong> LehrerInnen zu den<br />

Themen LRS, Dyskalkulie,<br />

<strong>Lesen</strong>, Soziales Lernen, Begabtenförderung<br />

<strong>und</strong> Berufsorientierung.<br />

Für Eltern<br />

werden Beratung <strong>und</strong> Information<br />

geboten <strong>und</strong> LehrerInnen<br />

können sich in Supervisionsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Informationsabenden<br />

Hilfe, Rat <strong>und</strong><br />

Know-how holen.<br />

Schließlich dient das Zentrum<br />

der Vernetzung von Gemeinden,<br />

Schulen <strong>und</strong> Fachexpert-<br />

Innen. In ersten Pilotprojekten<br />

wurden bereits im vergangenen<br />

Schuljahr SchülerInnen des 9.<br />

Schuljahres, die eine Hauptschule<br />

besuchen, in einem<br />

Bewerbungstraining für ihre<br />

Stellenbewerbung fit gemacht.<br />

HauptschülerInnen aus dem<br />

ganzen Bezirk wurden im Leseclub<br />

zum <strong>Lesen</strong> motiviert <strong>und</strong><br />

in ihrer Lesefertigkeit gefördert.<br />

Zu einem Abend mit dem<br />

Titel der Steirischen Schulcharta<br />

„Unsere Jugend verdient<br />

die besten Schulen“ trafen<br />

sich Gemeindevertreter,<br />

Vertreter der Schulverwaltung<br />

<strong>und</strong> LehrerInnen. Zum gleichen<br />

Thema diskutierten in<br />

einer weiteren Veranstaltung<br />

die Schuldirektoren <strong>und</strong> die<br />

VertreterInnen der Jugendwohlfahrt<br />

über ihre Arbeitsbereiche<br />

<strong>und</strong> eine bessere Zusammenarbeit<br />

beider Institutionen<br />

zum Wohl der Kinder.<br />

Der Zuspruch zu den bisherigen<br />

Veranstaltungen war sehr<br />

groß <strong>und</strong> die Angebote des<br />

PLBZ werden von allen <strong>Seiten</strong><br />

begrüßt. Auch l<strong>auf</strong>enden<br />

Schuljahr bietet das PLBZ<br />

Gratwein wieder eine Vielzahl<br />

von Informationsveranstaltungen,<br />

Lernwerkstätten <strong>und</strong><br />

Beratungsmöglichkeiten. Alle<br />

Angebote werden von Fachleuten<br />

<strong>und</strong> PädagogInnen mit<br />

besonderer Ausbildung <strong>und</strong><br />

Qualifikation geleitet.<br />

Das neue Pädagogische Lern<strong>und</strong><br />

Beratungszentrum Gratwein<br />

ist eine Einrichtung für<br />

alle Menschen, die mit Schule<br />

im Bezirk Graz-Umgebung<br />

Nord befasst sind <strong>und</strong> dient mit<br />

seinem Angebot dem Wohle<br />

aller Kinder des Bezirkes. Es<br />

wird Lücken zwischen Institutionen<br />

schließen <strong>und</strong> durch sein<br />

Angebot kompetente Unterstützung<br />

dort bieten, wo besonderes<br />

pädagogisches Wissen<br />

<strong>und</strong> Können nötig ist.<br />

HOL Irene Taucher, PLBZ Gratwein


PSYCHOLOGISCH<br />

Trainingsraum-Programm<br />

aus LehrerInnen-Sicht<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

6<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

DR. INGRID HAIDMAYER<br />

In der letzten Ausgabe habe ich<br />

Ihnen das Konzept des Trainingsraum-Programms<br />

erläutert.<br />

Welche Auswirkungen hat<br />

die Anwendung dieses Programms<br />

nun tatsächlich in der<br />

praktischen Arbeit? In diesem<br />

Artikel möchte ich <strong>auf</strong> die Auswirkungen<br />

des Trainingsraum-<br />

Programms aus der Sicht der<br />

LehrerInnen eingehen.<br />

In der Literatur wird (z. B. von<br />

Balke) berichtet, dass LehrerInnen<br />

viele Vorteile des<br />

Trainingsraum-Programms<br />

sehen. Hier werden als Beispiel<br />

nur einige Punkte <strong>auf</strong>gezählt:<br />

OR Dr. Ingrid Haidmayer ist<br />

Schulpsychologin in Graz<br />

● Störungsfreier Unterricht<br />

● Die Situation in der Klasse<br />

entspannt sich<br />

● Weniger Unterrichtsstörungen<br />

● Regeln werden klarer<br />

● Rückgang der Störungen bei<br />

„normalen“ Schülern/Schülerinnen<br />

● Vermeidung langer Diskussionen<br />

<strong>und</strong> einer Eskalation<br />

Als Belastungen werden von<br />

Lehrern unter anderem folgende<br />

genannt:<br />

● Die Formalitäten brauchen<br />

viel Zeit<br />

● SchülerInnen reflektieren ihr<br />

Verhalten nicht immer ausreichend.<br />

● Bei einigen Schülern greift<br />

das Programm nicht<br />

● LehrerkollegInnen handhaben<br />

das Programm unterschiedlich.<br />

Die Evaluierung des Trainingsraum-Programms<br />

an der NMS<br />

Straßgang ermöglicht es uns<br />

nun, bei uns in der <strong>Steiermark</strong><br />

erhobene Daten zu betrachten<br />

<strong>und</strong> mit internationalen Ergebnissen<br />

zu vergleichen.<br />

LehrerInnen, Eltern <strong>und</strong> SchülerInnen<br />

wurden in Interviews<br />

<strong>und</strong> mittels Fragebögen befragt.<br />

Hier nun die interessantesten<br />

Ergebnisse:<br />

Der überwiegende Teil der<br />

LehrerInnen der NMS Straßgang<br />

meint, dass der Trainingsraum<br />

zu mehr Ruhe im Unterricht<br />

beiträgt <strong>und</strong> dass die Zahl<br />

der Unterrichtsstörungen seit<br />

der Einführung des Trainingsraum-Programms<br />

zurückgegangen<br />

ist.<br />

Der Großteil der LehrerInnen<br />

betrachtet den Einsatz des Programms<br />

„Trainingsraum“ als<br />

lohnend <strong>und</strong> glaubt nicht, dass<br />

er eine besondere Belastung für<br />

ihren Unterricht darstellt.<br />

Diese Ergebnisse sind vergleichbar<br />

mit denen einer Evaluierung<br />

an einer deutschen<br />

Sek<strong>und</strong>arschule in Schömberg.<br />

Der Trainingsraum wird überwiegend<br />

als gutes Erziehungsmittel<br />

angesehen. Dass die<br />

Konfliktlösung außerhalb der<br />

Klasse stattfindet, wird von<br />

vielen LehrerInnen als Entlastung<br />

angesehen. Es wird aber<br />

auch beobachtet, dass der Trainingsraum<br />

bei Dauerstörern<br />

nicht wirkt. Dieser Umstand<br />

wird vielfach in der Fachliteratur<br />

erwähnt. Es besteht bei einzelnen<br />

LehrerInnen auch der<br />

Einwand, dass der Trainingsraum<br />

(zu) viele Ressourcen verbraucht.<br />

Manche Lehrer wünschen<br />

sich von ihren<br />

KollegInnen ein noch ruhigeres<br />

<strong>und</strong> konsequenteres Handhaben<br />

des Trainingsraum-Programms.<br />

Mittels Fragebögen wurde<br />

untersucht, ob sich die Situation<br />

in den Klassen hinsichtlich<br />

Disziplin-, Lern- bzw. Unterrichtsmöglichkeiten<br />

sowie<br />

Sozialverhalten <strong>und</strong> Befindlichkeit<br />

an der NMS Straßgang<br />

von der Situation an einer<br />

anderen vergleichbaren Schule<br />

unterscheidet, die das Trainingsraum-Programm<br />

nicht<br />

einsetzt.<br />

Dabei zeigten sich einige interessante<br />

Unterschiede: Lehrer-<br />

Innen, die das Trainingsraum-<br />

Programm einsetzen, schätzen<br />

sich als konsequenter im Einfordern<br />

von Regeln ein. <strong>Sie</strong><br />

geben seltener an, dass der<br />

Unterrichtsfluss gestört wird.<br />

<strong>Sie</strong> haben auch nicht so den<br />

Eindruck, dass störende SchülerInnen<br />

ihre Mitschüler als<br />

Publikum haben.<br />

Das Ausmaß von Lärm im<br />

Unterricht wird als geringer<br />

bezeichnet. Auch die Verweigerung<br />

der Mitarbeit wird seltener<br />

wahrgenommen.<br />

Die LehrerInnen der NMS<br />

Straßgang geben im Fragebogen<br />

eher an, dass es nach einer<br />

Störaktion eine Vereinbarung<br />

zwischen Schüler <strong>und</strong> Lehrer<br />

gibt. LehrerInnen, die den<br />

Trainingsraum zur Verfügung<br />

haben, geben häufiger an, dass<br />

Für alles Wissenswerte <strong>und</strong><br />

Neuheiten r<strong>und</strong> um die Themen<br />

Pädagogik, Fachliteratur,<br />

Spiele, Schulbücher,<br />

Lernmittel <strong>und</strong> -hilfen sowie<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Einrichtung<br />

gibt es eine zentrale Fachmesse-Plattform:<br />

die Interpädagogica<br />

mit Miniworld <strong>und</strong><br />

FISPA heuer in Graz, <strong>und</strong><br />

zwar vom 11. bis 13. November<br />

in der Stadthalle.<br />

So stellt unter anderen die<br />

AUVA ihre Initiative <strong>und</strong> das<br />

Präventionsprogramm für<br />

mehr Sicherheit in der Schule<br />

„!Gib 8“ vor. Zahlreiche<br />

Vorträge setzen sich mit den<br />

neuesten Erkenntnissen über<br />

didaktische Voraussetzungen<br />

sowie pädagogische Aufgaben<br />

auseinander. Themen wie<br />

„Bildung neu denken, von<br />

Anfang an“, „E-Learning“,<br />

„Empowerment – ein neues<br />

Konzept in der Betreuung von<br />

Benachteiligten in der Gesellschaft“<br />

stehen ebenso <strong>auf</strong><br />

sie das vorgenommene Stoffpensum<br />

im Unterricht erreichen<br />

können. <strong>Sie</strong> haben eher<br />

den Eindruck, dass sie ausreichend<br />

Zeit für fleißige <strong>und</strong> brave<br />

Kinder haben. Bei den LehrerInnen<br />

der NMS Straßgang<br />

überwiegt eher die gute Laune<br />

als bei jenen der Vergleichsschule.<br />

Es gibt also <strong>auf</strong> die Disziplin in<br />

der Klasse <strong>und</strong> somit auch <strong>auf</strong><br />

die Befindlichkeit der Lehrer-<br />

Innen positive Auswirkungen.<br />

Nach Balke ist ein erfolgreicher<br />

Einsatz des Trainingsraum-<br />

Programms dann gesichert,<br />

wenn das Team einer Schule<br />

hinter den Ideen steht <strong>und</strong> ein<br />

fortl<strong>auf</strong>ender Gedankenaustausch<br />

dazu stattfindet.<br />

Was sagen nun Eltern <strong>und</strong><br />

Schüler zum Trainingsraum-<br />

Programm?<br />

Die Sichtweise dieser Schulpartner<br />

stelle ich Ihnen in der<br />

Dezemberausgabe vor.<br />

dem Plan. Zudem können sich<br />

Lehrende Anregungen holen,<br />

welche Möglichkeiten sich für<br />

Schüler nach der Volksschule<br />

Interpädagogica 2004 in Graz<br />

bieten bzw. mehr über Wege<br />

zur Berufsorientierung an<br />

den AHS erfahren.<br />

Weiters wird das Projekt<br />

„Wirtschaft braucht Schule –<br />

Schule braucht Wirtschaft“<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es für die<br />

<strong>Steiermark</strong> in Kooperation<br />

mit der Wirtschaft <strong>und</strong> dem<br />

Land <strong>Steiermark</strong> vorgestellt.<br />

Das B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Kultur zeigt eine Vorschau<br />

<strong>auf</strong> drei große historische<br />

Jubiläen im kommenden<br />

Jahr: „10 Jahre EU-Mitgliedschaft<br />

Österreichs“, „50 Jahre<br />

Staatsvertrag“ <strong>und</strong> „60<br />

Jahre 2. Republik“. Projekte<br />

zum EU-Jahr unter dem Motto<br />

„Erziehung durch Sport“<br />

werden ebenso präsentiert.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.interpaedagogica.at


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

7 AUS DER PRAXIS<br />

2004 SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Trainingsraum<br />

in der Praxis<br />

Die Trainingsklasse an<br />

der Sport- <strong>und</strong><br />

Kreativhauptschule<br />

Staudinger in Leibnitz:<br />

ein Tag live im Trainingsraum.<br />

Ein Bericht über<br />

Problemsituationen.<br />

Kollegin schickt Schüler X in<br />

T-Klasse, weil schriftliche Mitteilungen<br />

an die Eltern nicht<br />

ankommen. Der Schüler X<br />

berichtet, dass er Angst hätte,<br />

sein Mitteilungsheft herzuzeigen,<br />

weil er dann geschlagen<br />

werde. Sein Vater ruft an, das<br />

Mitteilungsheft wäre gef<strong>und</strong>en<br />

worden, der Schüler hätte es<br />

versteckt.<br />

Intervention: Ein Bericht an<br />

das Jugendamt bewirkt, dass<br />

die Sache extern geklärt wird.<br />

Die Schülerin Y berichtet, sie<br />

wäre vom Schüler XX an der<br />

Bushaltestelle beschimpft <strong>und</strong><br />

bedroht worden.<br />

Es stellt sich heraus, dass der<br />

Schüler XX es satt hat, immer<br />

in ihre privaten Sachen hineingezogen<br />

zu werden. Am selben<br />

Tag übergibt mir der Schüler<br />

XX einen Brief der Schülerin<br />

Y, in dem sie schreibt, dass sie<br />

am liebsten vom Elternhaus<br />

wegl<strong>auf</strong>en würde, es nicht<br />

mehr aushielte <strong>und</strong> nicht mehr<br />

leben wolle.<br />

Intervention: Nach einem telefonischen<br />

Gespräch mit der<br />

zuständigen Sozialarbeiterin,<br />

die die familiären Gegebenheiten<br />

kennt, kann dem Schüler<br />

ein Erziehungshelfer beigestellt<br />

werden.<br />

In der Pause läuft plötzlich ein<br />

Schüler in eine andere Klasse<br />

<strong>und</strong> versetzt einem Mitschüler<br />

scheinbar gr<strong>und</strong>los einen<br />

Faustschlag, sodass diesem ein<br />

Stockzahn locker wird. Und<br />

das, obwohl die Gang<strong>auf</strong>sicht<br />

direkt vor der Klasse steht,<br />

aber so etwas war nicht vorherzusehen.<br />

Intervention: Ein <strong>auf</strong>klärendes<br />

Gespräch ergab als Backgro<strong>und</strong><br />

eine alte Geschichte mit<br />

seinem Bruder, die er erst jetzt<br />

erfahren hatte. Die gewalttätige<br />

Reaktion ist aus einer dramatischen<br />

persönlichen Überlastung<br />

des Schülers zu verstehen.<br />

Entschuldigung, Unfallmeldung<br />

<strong>und</strong> eventuell private<br />

Schadenersatzansprüche<br />

wurden eingeleitet.<br />

Drei Schülerinnen kommen zu<br />

mir <strong>und</strong> bieten spontan für die<br />

Schülerin Y ihre Hilfe an, weil<br />

der Brief auch an sie adressiert<br />

war. Eine Schülerin, die einer<br />

Kollegin wegen ihrer betrübten<br />

Stimmung <strong>auf</strong>gefallen war,<br />

kommt mit ihrer besten Fre<strong>und</strong>in<br />

zu mir, um mir zu erzählen,<br />

dass sie nun nach der Scheidung<br />

ihrer Eltern zum anderen<br />

Elternteil wolle, was aber nicht<br />

geht.<br />

Intervention: Der Besuch einer<br />

Familienberatungsstelle wird<br />

empfohlen.<br />

Was kann nun in der<br />

Trainingsklasse erreicht<br />

werden?<br />

SchülerInnen fühlen sich verstanden<br />

<strong>und</strong> unterstützt. Größere<br />

Probleme können in<br />

Angriff genommen werden.<br />

Eltern können über mögliche<br />

Hintergründe ihrer z. B. pubertierenden<br />

Kinder informiert<br />

werden. Die schulische Erziehungsleistung<br />

wird in Kooperation<br />

mit Trainingsklasse <strong>und</strong><br />

Elternkontakten effektiver. So<br />

genannte hartnäckige Schwierigkeiten<br />

können damit sukzessive<br />

einer Lösung zugeführt<br />

werden. Gut recherchierte Hintergründe<br />

verbessern die<br />

Effektivität <strong>und</strong> Treffsicherheit<br />

erzieherischer Maßnahmen<br />

Der Belastungsfaktor in Klassen<br />

kann präventiv verringert<br />

werden, sodass ein Kippen in<br />

eine so genannte „schlimme<br />

Klasse“ vermieden werden<br />

kann. Für belastete SchülerInnen<br />

bedeutet eine emotionale<br />

Entlastung überhaupt erst dass<br />

sie positive schulische Leistungen<br />

erbringen können<br />

Mit welchen Mitteln kann in<br />

Schach math ? mit<br />

Glückliches Erfolgs:Bewusst:Sein als Modell<br />

für unsere Kinder Hilfe bei Dyskalkulie nach<br />

Dr. Ursula Grohs<br />

Wir wissen heute, dass Gefühle <strong>und</strong> Gedanken als Folge unseres<br />

Körperzustandes entstehen. Ausgangspunkt für das Geschehen ist ein<br />

emotionsauslösender Reiz, der elektrische <strong>und</strong> chemische Impulse<br />

in unserem Gehirn in Gang setzt, die einen bestimmten<br />

Körperzustand erzeugen, der damit zu Gefühlen <strong>und</strong> Gedanken führt.<br />

Ob dieser Reiz in der Umwelt tatsächlich besteht oder durch die elektrische<br />

oder chemische Stimulation des Hirnareals gesetzt wird, oder<br />

durch mentale Inhalte (= Gedanken) erzeugt wird, ist gleichgültig:<br />

Immer werden Emotionen erzeugt, die zu einem bestimmten Körperzustand<br />

führen, welcher bestimmte Gefühle <strong>und</strong> Gedanken entstehen<br />

lässt. Unentdeckte Reize lösen auch bestimmt Denkschritte <strong>und</strong><br />

Rechenhandlungen aus. Das führt dazu, dass das Lösen von bestimmten<br />

Aufgaben manchmal gelingt ein anderes Mal aus scheinbar unerklärlichen<br />

Gründen misslingt.<br />

Jedes Kind denkt, auch in Mathematik. Schematisches Üben führt oft<br />

zum Aufbau von falschen – ureigenen – Rechenregeln bzw. Strategien.<br />

Tempo statt Denken behindert den Aufbau eines tragfähigen mathematischen<br />

Gr<strong>und</strong>gerüstes.<br />

Ergebnis richtig – alles in Ordnung? Richtige Ergebnisse können<br />

aus falschen Überlegungen hervorgehen, einem falschen Ergebnis können<br />

richtige Denkschritte vorangehen.<br />

SMEK knüpft an die vorhandenen Denkmuster an, macht sie transparent<br />

<strong>und</strong> ermöglicht so eine Korrektur der eigenen Strategien. Auf diese<br />

Weise ist die Mathematik gut vergleichbar mit dem Schachspiel als<br />

Strategiespiel, bei dem man flexibel <strong>auf</strong> immer neue Situationen reagieren<br />

muss, aber dabei immer wieder <strong>auf</strong> bereits erworbene Konzepte<br />

zurückgreift. „Mathematik ist eine Entdeckung des Menschen, <strong>und</strong> sie<br />

ist um nichts komplizierter als das, was Menschen zu begreifen<br />

imstande sind.“ (Richard P. Feynman,<br />

Nobelpreisträger für Physik)<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Kosten: Tel. (+43 316) 388 744-25<br />

Fax (+43 316) 388 744 27<br />

Postadresse: Fortbildungsakademie des Institutes<br />

für Klinische Psychologie, Psychotherapie <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Hilmgasse 12, A-8010 Graz. E-mail: office@pdmtraining.at<br />

€ 36,– pro Trainingst<strong>und</strong>e inkl. USt.<br />

einer Trainingsklasse gearbeitet<br />

werden?<br />

Rückkehrpläne, Feedbackbögen,<br />

ausführliche Gespräche in<br />

ruhiger Atmosphäre, Konfliktlösung<br />

mittels Mediation, Wiedergutmachung,<br />

Entschuldigungen,<br />

die auch inhaltlich gut<br />

vorbereitet werden, Versöhnung<br />

<strong>und</strong> die oft sehr kreativen<br />

selbsterzieherischen Lösungsvorschläge<br />

der SchülerInnen<br />

selbst sind neben den kollegialen<br />

Informationsgesprächen,<br />

den Elterngesprächen <strong>und</strong> kleineren<br />

oder größeren Helferkonferenzen<br />

nur einige der möglichen<br />

Methoden, die in <strong>und</strong> um<br />

die Trainingsklasse eingesetzt<br />

werden können.<br />

Die Arbeit in der Trainingsklasse<br />

kann aber nur in enger<br />

Kooperation mit den Kollegen<br />

<strong>und</strong> der Schulleitung gelingen,<br />

damit sie entlastend für alle<br />

Beteiligten erlebt wird.<br />

Das Projekt Trainingsklasse an<br />

der Sport- <strong>und</strong> Kreativhauptschule<br />

E. Staudinger in Leibnitz,<br />

das unter BSI Heinz Zechner<br />

zusammen mit Direktor<br />

Klaus Hartl <strong>und</strong> unter Einbindung<br />

des Schularztes Dr. Holik<br />

ANZEIGE<br />

<strong>und</strong> des Schulpsychologen Dr.<br />

Schradt eingerichtet wurde,<br />

läuft nun das zweite Schuljahr<br />

<strong>und</strong> wird von den SchülerInnen<br />

selbst sowie den Eltern <strong>und</strong><br />

LehrerInnen gut <strong>auf</strong>genommen.<br />

Im Schuljahr 2003/04 haben<br />

von r<strong>und</strong> 400 SchülerInnen 150<br />

SchülerInnen die Trainingsklasse<br />

kennen gelernt, von<br />

denen wiederum ca. 70 intensiver.<br />

Die Trainingsklasse beinhaltet<br />

einen Beratungslehrer, der 18<br />

St<strong>und</strong>en wöchentlich anwesend<br />

ist.<br />

Die Auslastung überschreitet<br />

oft diesen Rahmen. Von der<br />

Problematik her spielen vorwiegend<br />

gesellschaftliche <strong>und</strong><br />

familiäre Schwierigkeiten mit<br />

den daraus entstehenden<br />

Symptomen in die Schule<br />

herein, in dieser Hauptschule<br />

erziehen z. B. 100 AlleinerzieherInnen<br />

ihre Kinder, 80 SchülerInnen<br />

kommen aus dem Ausland<br />

<strong>und</strong> sollen integriert<br />

werden.<br />

Walter Klug, Beratungslehrer<br />

in der Trainingsklasse<br />

Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter der<br />

Tel. Nr. 03452/82304


GOOD PRACTICE<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Schulentwicklung am<br />

8<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Eine Serie mit Goodpractice-Beispielen<br />

11<br />

über die Entwicklung an<br />

steirischen allgemeinbildenden<br />

höheren Schulen<br />

Das Schulprogramm im engeren<br />

Sinn (Aktionsprogramm oder Entwicklungsprogramm),<br />

das einige<br />

vorrangige Anliegen der Schule<br />

<strong>auf</strong>listet, stellt die eigentliche<br />

Triebfeder der pädagogischen<br />

Schulentwicklung dar. In der Diktion<br />

des Klagenfurter Schulentwicklers<br />

Peter Posch dient es<br />

dazu, eine Dynamik kontinuierlicher<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung<br />

an der einzelnen<br />

Schule <strong>auf</strong>recht zu erhalten. Es<br />

konzentriert sich <strong>auf</strong> ausgewählte<br />

wichtige Themenbereiche, in<br />

denen Weiterentwicklungsbedarf<br />

besteht: „Schulprogramme sind<br />

die Antwort der Schule <strong>auf</strong> die<br />

wachsende Nachfrage der Gesellschaft<br />

nach kontinuierlicher Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Evaluation in den<br />

fünf großen Qualitätsbereichen, zu<br />

denen vorrangig der Unterricht<br />

gehört, der unverändert das wichtigste<br />

Feld schulischer Tätigkeit<br />

darstellt. Der vorrangige Punkt des<br />

Schulprogramms des BG <strong>und</strong><br />

BRG Carnerigasse bemüht sich<br />

erfolgreich darum, Schritt für<br />

Schritt <strong>auf</strong>steigend wichtige Projekte<br />

verbindlich in den Unterricht<br />

zu implementieren, die sich in erster<br />

Linie um Schlüsselqualifikationen<br />

drehen, die ansonsten oftmals<br />

nur zufällig vermittelt werden.<br />

DIR. MAG. HELMUT SZMEJ<br />

Gleichgültig wie viel von den<br />

Ideen der Zukunftskommission,<br />

die die Schulphilosophie<br />

der nächsten Jahrzehnte prägen<br />

sollen, in einen entsprechenden<br />

Gesetzestext einer<br />

großen Schulreform eingeht,<br />

die eigentliche Qualität wird<br />

immer die Schule an Ort <strong>und</strong><br />

Stelle selbst entwickeln.<br />

Dieses hohe Maß an Eigenverantwortung<br />

ist durch die Übertragung<br />

der Autonomie an die<br />

Schulen noch weiter gesteigert<br />

<strong>und</strong> der Schulentwicklungsprozess<br />

durch umfassende Evaluation<br />

– wie etwa Akzeptanz,<br />

Anmeldungszahl, Lehrer-,<br />

Schüler- <strong>und</strong> Elternbefragung,<br />

Feedback, Notendurchschnitt,<br />

Behaltequote, Abschneiden bei<br />

Konkurrenzen, Ranking, Reifeprüfungsergebnisse,<br />

Studienerfolg<br />

– permanent zu überprüfen.<br />

Besonders aussagekräftig<br />

dabei ist die externe Beurteilung<br />

von erfolgreichen Schulentwicklungsprojekten.<br />

In diesem Jahr stellte das<br />

Beispiel B(R)G Carneri<br />

BG/BRG Carnerigasse sein<br />

Programm des alle Schulstufen<br />

begleitenden Projektsystems<br />

der Jury der Dachorganisation<br />

der steirischen Elternvereine<br />

vor <strong>und</strong> erhielt dafür den<br />

„Pädagogischen Panther“, eine<br />

besonders wertvolle <strong>und</strong> motivierende<br />

Auszeichnung!<br />

Welche pädagogische Leistung<br />

steht dahinter?<br />

Auf methodisch-didaktischem<br />

Sektor hat das BG/BRG Carnerigasse<br />

in den Neunzigerjahren<br />

durch Fremdsprachenoffensive,<br />

Laborunterricht, EVA<br />

(eigenverantwortliches Arbeiten)<br />

<strong>und</strong> „Klippert-Klassen“<br />

Pionierarbeit geleistet. Trotz<br />

dieser zahlreichen Aktivitäten<br />

war die Sinnhaftigkeit eines<br />

verbalisierten Leitbildes <strong>und</strong><br />

Schulprogamms wegen der<br />

Gefahr der Selbstverständlichkeit<br />

<strong>und</strong> Unverbindlichkeit bei<br />

den LehrerInnen nicht unumstritten.<br />

Aber die aktive Schulentwicklungsgruppe<br />

erreichte im Zuge<br />

ihrer Arbeit magnetische Wirkung<br />

<strong>auf</strong> zahlreiche KollegInnen.<br />

Die Unzufriedenheit mit<br />

der eigenen Berufssituation<br />

<strong>und</strong> der Diskussionsbedarf<br />

über brennende <strong>und</strong> oftmals<br />

tabuisierte Probleme bewirkten<br />

aber, dass die Gruppe der<br />

notorischen Neinsager kleiner<br />

<strong>und</strong> leiser wurde.<br />

Ein pädagogisches Wochenende<br />

im Frühjahr 1999 stellte den<br />

Rohentwurf eines Schulprogramms<br />

zusammen. Leitbild,<br />

Schulprofil <strong>und</strong> Schulprogramm<br />

verflossen aber noch<br />

ineinander, <strong>und</strong> eine entsprechende<br />

Durchforstung blieb<br />

der neuen Direktion vorbehalten,<br />

die in behutsamer, aber<br />

konsequenter Weise vorgeht<br />

<strong>und</strong> Schulqualität ganzheitlich,<br />

zur Förderung des Bildungsprozesses<br />

der jungen<br />

Menschen <strong>und</strong> der Verbesserung<br />

des Arbeitsplatzes der<br />

LehrerInnen verstanden wissen<br />

will.<br />

Die Arbeitsgruppe „Pädagogische<br />

Schulentwicklung“ formte<br />

in der Folgezeit Leitbild <strong>und</strong><br />

Schulprogramm, das Leitbild<br />

hat die endgültige Fassung<br />

gef<strong>und</strong>en, das Schulprogramm<br />

fiel in der Sorge, nichts zu<br />

übersehen, zwar übersichtlich<br />

strukturiert, insgesamt aber zu<br />

umfangreich aus <strong>und</strong> bedurfte<br />

noch einer Reduktion <strong>auf</strong> vorrangige<br />

Anliegen <strong>und</strong> einer<br />

aktionistischen Zuspitzung.<br />

Von Anfang an war es das<br />

strikte Ziel, möglichst intensive<br />

praktische Auswirkungen des<br />

Schulprogramms zu erreichen,<br />

<strong>und</strong> so widmete man sich der<br />

Ausarbeitung eines Projektsystems,<br />

das jede/n Schüler/in alle<br />

Schulstufen hindurch begleitete<br />

<strong>und</strong> Wesentliches zu seiner/ihrer<br />

Persönlichkeitsbildung<br />

beitrug. Das Schulprogramm<br />

des BG <strong>und</strong> BRG Carnerigasse<br />

befasst sich daher<br />

vorrangig mit dem allerwichtigsten<br />

Feld der Schulqualität,<br />

mit dem Unterricht, der in<br />

zahlreichen Schulprogrammen<br />

unterbelichtet oder gar ausgespart<br />

bleibt.<br />

Eine Kurzübersicht über das<br />

Projektsystems veranschaulicht<br />

die entwicklungspsycholgische<br />

Dimension der unterschiedlichen<br />

Projekte, die Jahr<br />

für Jahr <strong>auf</strong>steigend in die<br />

Schulrealität implementiert<br />

werden:<br />

1. Klasse: Kennenlerntage,<br />

Lerntechniken I, Positives<br />

Denken<br />

2. Klasse: Lerntechniken II,<br />

Kreativitätstraining<br />

3. Klasse: Konfliktregelung,<br />

Körperbewusstsein<br />

4. Klasse: Berufsorientierung,<br />

Teamtraining I<br />

5. Klasse: Methodentraining<br />

<strong>und</strong> Teamtraining II<br />

6. Klasse: Kommunikationstraining,<br />

Zeitmanagement<br />

7. Klasse: Präsentationstraining,<br />

Wissenschaftliches<br />

Arbeiten<br />

8. Klasse: Assessment-Center<br />

(zusätzliche Informationen:<br />

www.carneri.at)<br />

In der Eröffnungskonferenz des<br />

Schuljahres 2001/02 hat die<br />

Arbeitsgruppe ihre Vorschläge<br />

der Schulgemeinschaft zur Diskussion<br />

gestellt. Innerhalb<br />

eines Pädagogischen Nachmittags<br />

im Oktober 2001 beschäftigten<br />

sich Lehrerkollegium,<br />

Eltern- <strong>und</strong> Schülervertreter<br />

mit Möglichkeiten der praktischen<br />

Umsetzung, deren<br />

Ergebnisse innerhalb der<br />

Schulgemeinschaft veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Über die Notwendigkeit der<br />

Projektserie gab es keine Zweifel<br />

mehr, lediglich der Zeitraum<br />

stand in Frage. Nach eingehender<br />

Diskussion mit der<br />

Arbeitsgruppe „PSE“, die stärker<br />

die unmittelbare Gesamtumsetzung<br />

forderte, entschied<br />

sich die Direktion trotzdem für<br />

die oben angeführte schrittweise<br />

Realisierung, was sich als<br />

sehr positiv herausstellte, weil<br />

viel mehr Ausbildungszeit für<br />

Projektleiter dadurch gegeben<br />

war, schulinterne Hilfestellungen<br />

erleichtert waren <strong>und</strong> weil<br />

das gewaltige Zusatzangebot<br />

gemächlich in Köpfe <strong>und</strong> Organisation<br />

einfließen konnte.<br />

Besonders erfreulich der<br />

Synergieeffekt: In kurzer Zeit<br />

wurden die allermeisten, eben<br />

auch zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht verpflichtenden Projekte<br />

umgesetzt. Die Erfahrungen<br />

damit <strong>und</strong> aktuelle Anlässe<br />

werden in das flexible System<br />

<strong>auf</strong>genommen.<br />

Die meisten Bausteine werden<br />

inzwischen von den schuleigenen<br />

LehrerInnen geleitet, aber<br />

auch einige SchülerInnen der<br />

Oberstufe haben sich zu Projektbegleitern<br />

(z. B. Mediatoren)<br />

ausbilden lassen.<br />

Welche Vorteile Projektunterricht<br />

<strong>und</strong> Exkursionen als Bildungselement<br />

haben, muss hier<br />

nicht diskutiert werden, aber<br />

nicht nur von LehrerInnenseite,<br />

auch da <strong>und</strong> dort von<br />

Elternseite wird hörbarer <strong>auf</strong><br />

das sinnvolle Maß verwiesen.<br />

Es ist also unsere vornehmliche<br />

Aufgabe, den Gang unserer<br />

Schulentwicklung zu evaluieren,<br />

mit wachsamem Auge die<br />

Wichtigkeit der einzelnen Elemente<br />

zu hinterfragen <strong>und</strong><br />

eventuell Änderungen in der<br />

Struktur vorzunehmen. Die<br />

Gesamtentwicklung dieser einmal<br />

eingeschlagenen pädagogischen<br />

Schulentwicklung ist<br />

jedoch unumkehrbar.


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

9 KONGRESS<br />

2004 SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Bildungskongress in Graz<br />

„Self-evaluation is a<br />

Dialogue“ –<br />

Internationaler<br />

Bildungskongress des<br />

Schulverb<strong>und</strong>s Graz-<br />

West.<br />

Exakt 110 LehrerInnen, DirektorInnen,<br />

InspektorInnen <strong>und</strong><br />

VertreterInnen von Ministerien<br />

aus 19 Ländern Europas trafen<br />

sich vom 22. bis 26. September<br />

2004 zu einem Bildungskongress<br />

in Graz. Der Schulverb<strong>und</strong><br />

Graz-West hatte eingeladen,<br />

die Frage „Was können<br />

LehrerInnen <strong>und</strong> ganze Schulen<br />

tun, um sich kontinuierlich<br />

zu verbessern?“ zu erörtern.<br />

Sich selbst zu evaluieren ist<br />

eine der vielen möglichen Antworten<br />

<strong>und</strong> sie war das Thema<br />

dieses Symposiums. Bei Selbstevaluation<br />

holen LehrerInnen<br />

<strong>und</strong> ganze Schulen von den<br />

SchülerInnen, den Eltern <strong>und</strong><br />

von KollegInnen Feedback ein,<br />

um daraus Konsequenzen zur<br />

Verbesserung zu ziehen. In<br />

Vorträgen, Workshops <strong>und</strong><br />

einer öffentlichen Podiumsdiskussion<br />

stellten die TeilnehmerInnen<br />

praktische Beispiele<br />

aus Schulen <strong>und</strong> Modelle aus<br />

verschiedenen Ländern vor,<br />

hörten neue wissenschaftliche<br />

Theorien über Selbstevaluation<br />

<strong>und</strong> tauschten Erfahrungen<br />

aus.<br />

Der Kongress fand im Rahmen<br />

der Zusammenarbeit des<br />

Schulverb<strong>und</strong>s mit dem Comenius-Netzwerk<br />

I – Probe Net –<br />

statt, dessen Ziel die Förderung<br />

von Selbstevaluation in Europa<br />

ist. Der Schulverb<strong>und</strong> Graz-<br />

West ist eine von den 17 Partnerinstitutionen<br />

aus zehn europäischen<br />

Ländern in diesem<br />

Netzwerk. Der Verb<strong>und</strong>koordinatorin,<br />

Mag. Christa Bauer,<br />

war es <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> mehrjähriger<br />

Mitarbeit <strong>und</strong> der international<br />

anerkannten Tradition für<br />

Selbstevaluation an den fünf<br />

steirischen Verb<strong>und</strong>schulen<br />

gelungen, diesen Kongress<br />

nach Graz zu holen. Vor Ort<br />

selbst halfen die Direktoren,<br />

einige SchülerInnen <strong>und</strong> viele<br />

KollegInnen der Verb<strong>und</strong>schulen<br />

den internationalen Gästen<br />

einen inhaltsreichen <strong>und</strong> angenehmen<br />

Aufenthalt zu bereiten.<br />

Alle Beiträge am Symposium<br />

bezogen sich eindrucksvoll <strong>auf</strong><br />

das Thema „Selbstevaluation<br />

ist ein Dialog“, das den konzeptuellen<br />

Zugang <strong>und</strong> die Philosophie<br />

unseres Verständnisses<br />

von Evaluation ausdrückt.<br />

Der Dialog wurde <strong>auf</strong> den drei<br />

Ebenen zwischen „actors and<br />

co-actors within the school“,<br />

„school and outside stakeholders“<br />

<strong>und</strong> zwischen „national<br />

systems and general audiences“<br />

Bewusst Verzicht üben<br />

An der Kooperativen Mittelschule<br />

Algersdorf hatten die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Gelegenheit, einmal ganz<br />

bewusst <strong>auf</strong> sonst selbstverständliche<br />

Genussartikel wie<br />

Cola, Wurstsemmeln <strong>und</strong><br />

Süßigkeiten zu verzichten.<br />

Dafür wurde ihnen gegen eine<br />

freiwillige Spende eine Suppe<br />

angeboten. Dieses Angebot<br />

wurde reichlich genutzt <strong>und</strong> es<br />

konnte eine Spendensumme<br />

von 159,01 Euro gesammelt<br />

beleuchtet. Um einen kurzen<br />

inhaltlichen Eindruck zu vermitteln,<br />

werfen wir hier einen<br />

Blick <strong>auf</strong> die Vorträge <strong>und</strong> einige<br />

Workshops des Kongresses.<br />

Vorträge – Herbert Altrichter,<br />

Univ. Linz, Österreich: „Evaluating<br />

ourselves – Dynamics<br />

and Processes in Schools“.<br />

Geert Kelchtermans, Univ.<br />

Leuven, Belgien: „Self evalua-<br />

werden. Durchgeführt wurde<br />

diese Aktion von Dietlind<br />

Kager mit Unterstützung von<br />

Silvia Höfler <strong>und</strong> einer<br />

SchülerInnengruppe.<br />

Der Erlös wurde nach dem<br />

Beschluss des SchülerInnenrates,<br />

einem Instrument der Mitbestimmung<br />

der SchülerInnen<br />

an der KMS Algersdorf, einer<br />

Initiative zur Verfügung<br />

gestellt, die behinderten Kindern<br />

eine Schwimmtherapie<br />

ermöglicht. Monika Gigerl<br />

tion – staff and students should<br />

benefit, before inspectors do“.<br />

Jaap van Lakerveld, Univ. Leiden,<br />

Niederlande: „The evolution<br />

of quality concept and<br />

models: a progressive dialogue“.<br />

Peter Posch, Univ. Klagenfurt,<br />

Österreich: „The<br />

National Interest in School<br />

Self-evaluation – Implications<br />

for Policy“<br />

Workshops – Maria Haindl u.<br />

Ulrike Pieslinger, BG/BRG<br />

Stainach, Österreich: „Adventure<br />

evaluation – What does<br />

quality in schools mean?“.<br />

Ingrid Ninaus u. Gertraud<br />

Grimm, KMS/BG/BRG Klusemannstr.<br />

u. KMS Puntigam:<br />

„Kissing the Frog – Evaluating<br />

students’ learning processes“.<br />

Elgrid Messner, Schulverb<strong>und</strong><br />

Graz-West: „About long spoons<br />

and the idea of heaven – Cooperation<br />

of schools in Selfevaluation“.<br />

Andreas Holvik, Norwegen:<br />

„Portfolio as an instrument for<br />

learning and evaluation“.<br />

Gertrud Graf, Deutschland:<br />

„K<strong>und</strong>e Kind? <strong>und</strong> nationale<br />

Bildungsstandards“.<br />

Chris Williams, England:<br />

„Dialogue with the Deaf – The<br />

interaction of school stakeholders<br />

within the school community“.<br />

Luc Zajac, Belgien: „A report<br />

for the teacher“. Greta Bratovs<br />

u. Natasa Privosnik, Slowenien:<br />

„Teachers’ Competencies:<br />

Self-evaluation of your own<br />

competencies“.<br />

Alle KongressteilnehmerInnen<br />

beteiligten sich aktiv an der<br />

Selbstevaluation des Kongresses<br />

<strong>und</strong> zeigten sich überaus<br />

beeindruckt von der hohen<br />

inhaltlichen Qualität der Veranstaltung.<br />

Besonders gelobt<br />

wurde der Einsatz der Schüler-<br />

Innen <strong>und</strong> Lehrer/innen beim<br />

Catering durch den Tourismuszweig<br />

der KMS Straßgang, für<br />

das Lebkuchenherz als Gastgeschenk<br />

aus der KMS Puntigam<br />

<strong>und</strong> der Klusemannstraße, bei<br />

der „Impro-Show“ des Kreativzweiges<br />

der Klusemannstraße<br />

<strong>und</strong> vor allem bei der Ton<strong>und</strong><br />

Informatikbetreuung der<br />

Klusemannstraße.<br />

Mag. Elgrid Messner,<br />

Mag. Christa Bauer, Koordination f.<br />

Schulentwicklung,<br />

Schulverb<strong>und</strong> Graz-West


ALLERHAND<br />

Lehrer <strong>und</strong> …<br />

… Botaniker<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

NaturLesePark<br />

10<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Kurzbeschreibungen von Lehrerpersönlichkeiten, die über<br />

ihre Lehrtätigkeit hinaus <strong>auf</strong> anderen Gebieten Leistungen<br />

erbracht haben, die das Übliche weit übersteigen. Eine Serie<br />

von Mag. Heidrun Gollesch.<br />

Karl Koegeler<br />

(1892 – 1952)<br />

Karl Koegeler wurde 1892 in<br />

Meran (Südtirol) geboren.<br />

Seine Kinder- <strong>und</strong> Jugendzeit<br />

verbrachte er in Pettau<br />

(Ptuj) <strong>und</strong> Cilli (Celje). Am<br />

Staatsgymnasium in Cilli<br />

legte er 1911 die Reifeprüfung<br />

ab. Die ersten Universitätsjahre<br />

verlebte er in Jena.<br />

1914 meldete er sich als<br />

Kriegsfreiwilliger. Nach<br />

einer Verw<strong>und</strong>ung im Jahr<br />

1915 kehrte er in die Heimat<br />

zurück <strong>und</strong> setzte seine Studien<br />

an der Universität Graz<br />

fort.1918 legte Koegeler die<br />

Lehramtsprüfung für Mittelschulen<br />

in Naturgeschichte,<br />

Mathematik <strong>und</strong> Physik ab.<br />

Seine erste Anstellung<br />

erhielt er an der Realschule<br />

in Fürstenfeld (Oststeiermark).<br />

1926 kam er an das Mädchenlyzeum<br />

in Graz, wo er<br />

bis 1945 wirkte. Karl Koegeler<br />

war ständig bemüht, seine<br />

botanischen Kenntnisse<br />

zu erweitern. So unternahm<br />

er viele Exkursionen in der<br />

<strong>Steiermark</strong> <strong>und</strong> in den<br />

angrenzenden Ländern Ungarn<br />

<strong>und</strong> Slowenien, aber<br />

auch in Kroatien <strong>und</strong> in den<br />

Mittelmeerländern. Seine<br />

botanischen Erkenntnisse<br />

wollte er nicht nur seinen<br />

Schülern weitergeben. Erwachsene<br />

konnten an Wanderfahrten,<br />

die er im Rahmen<br />

der „Urania“ <strong>und</strong> des<br />

Alpenvereins unternahm,<br />

teilnehmen <strong>und</strong> <strong>auf</strong> diesem<br />

Wege die heimische Flora<br />

näher kennen lernen.<br />

Koegeler gab sein botanisches<br />

Wissen nicht nur an<br />

seine Schüler weiter, sondern<br />

in vielen Wanderfahrten<br />

im Rahmen der „Urania“<br />

<strong>und</strong> des Alpenvereins<br />

auch an interessierte Erwachsene.<br />

Der Botaniker<br />

begnügte sich in seinen<br />

Publikationen nicht mit<br />

dem Aufzählen der Pflanzenf<strong>und</strong>orte,<br />

sondern er<br />

setzte sie in Bezug zu den<br />

Bodenverhältnissen (1934).<br />

Bereits 1925 beschäftigte er<br />

sich mit der Flora des Raumes<br />

Fürstenfeld <strong>und</strong> dokumentierte<br />

1155 Pflanzenarten<br />

für diesen Raum. Die<br />

Erforschung der weiteren<br />

Umgebung (Raabklamm,<br />

Weizklamm, Gleichenberg<br />

usw.) erbrachte weitere<br />

1376 Arten. 1934 publizierte<br />

er über die Mur- <strong>und</strong><br />

Draulandschaft. 1937 veröffentlichte<br />

Koegeler „Der<br />

Neumarkter <strong>und</strong> (Obdacher?)<br />

Sattel als Wanderweg<br />

für südliche Pflanzenarten<br />

nach Obersteier“, 1941 „Die<br />

Heilpflanzen der <strong>Steiermark</strong>“<br />

<strong>und</strong> nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg „Mittelmeerflora<br />

in Graz“. Karl<br />

Koegeler dokumentierte seine<br />

Pflanzenf<strong>und</strong>e durch Beschreibungen,<br />

Zeichnungen<br />

<strong>und</strong> als Herbarien mit Notizen.<br />

Eine groß angelegte<br />

Studie der Gattung Campanula<br />

blieb unvollendet, da<br />

der Botaniker 1952 verstarb.<br />

Die Notizen <strong>auf</strong> Karl Koegelers<br />

Herbariumblättern erfolgten<br />

in „Gabelsberger<br />

Kurzschrift“. Das Landesmuseum<br />

Joanneum, Abteilung<br />

Botanik, ist für jede<br />

„Lesehilfe“ dankbar (Mag.<br />

Zernig, 0316/8017-9755).<br />

Gelegen im w<strong>und</strong>erschönen<br />

Naturpark Grebenzen entstand<br />

<strong>auf</strong> dem Gelände eines ehemaligen<br />

Sägewerkes im Ortskern<br />

von Neumarkt der erste<br />

„NaturLesePark“ Europas.<br />

Von Juni 2003 bis Juli 2004 entstand<br />

unter der Mitarbeit vieler<br />

freiwilliger Helfer, unter anderen<br />

halfen auch SchülerInnen<br />

der beiden Hauptschulen tatkräftig<br />

mit, <strong>und</strong> unter der fachk<strong>und</strong>igen<br />

Leitung von Landschaftsarchitekt<br />

Dipl.-Ing.<br />

Mathiesen nach den Ideen von<br />

Dr. Günter Karner, einem<br />

gebürtigen Neumarkter, die<br />

Landschaft dieses Parks. Dieser<br />

soll durch seine künstlerische<br />

Gestaltung der oft ausgebeuteten<br />

Natur, Schönheit <strong>und</strong><br />

Bewusstsein zrückschenken.<br />

Auf 80 Lesetafeln befinden sich<br />

Texte von Philosophen, Naturwissenschaftlern,<br />

Künstlern,<br />

Schriftstellern <strong>und</strong> Politikern<br />

aus verschiedenen Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

zum Thema „Mensch <strong>und</strong><br />

Natur“. <strong>Sie</strong> sollen zum Nachdenken<br />

über das Verhältnis zur<br />

Erde <strong>und</strong> zum Mitgestalten der<br />

Zukunft anregen.<br />

Die verschiedenen Skulpturen<br />

aus Holz, Stein, Metall <strong>und</strong><br />

Erde verleihen diesem Ort<br />

unterschiedliche Stimmungen,<br />

durch ihren künstlerischen<br />

Ausdruck ermöglichen sie vielfältige<br />

persönliche Erlebnisse.<br />

Die Gesamtanlage in Form<br />

eines großen Blattes bietet die<br />

Möglichkeit, die Natur von<br />

innen zu begehen. Beim Durchwandern<br />

der bewegten Hügellandschaft<br />

kann man das<br />

rhythmische Auf <strong>und</strong> Ab, das<br />

Weiten <strong>und</strong> Verengen als großes<br />

Atmen miterleben. Die<br />

Wege sind die Adern in Blattgestalt.<br />

<strong>Sie</strong> laden ein, die Texte<br />

zu studieren, die in verschiedenen<br />

Themengruppen gegliedert<br />

sind. <strong>Seiten</strong>wege führen zu<br />

Skulpturengruppen, bei denen<br />

man verweilen <strong>und</strong> noch einmal<br />

über Gelesenes nachdenken<br />

soll, um dann wieder zum<br />

Hauptstrom zurückzukehren.<br />

Dies ist ein idealer Ort der<br />

Natur für Schulklassen, um die<br />

Natur bewusst zu erleben. Die<br />

Texte sind absolute Realität<br />

<strong>und</strong> haben die Kraft, die<br />

Zukunft zu gestalten. Durch<br />

den Eingangstunnel führt der<br />

Weg zum Amphitheater <strong>und</strong><br />

zum Säulentempel, vorbei an<br />

den Buchskulpturen, weiter<br />

zum Abstieg zur Erdenmutter<br />

Gaia <strong>und</strong> zur Skulptur Verbrannte<br />

Bücher. Entlang des<br />

Weges wandert der Besucher<br />

vorbei am Stahlrahmenbuch<br />

zum Keltischen Planetenkreis<br />

<strong>und</strong> zum Luft-Latten-Buch<br />

<strong>und</strong> noch weiteren Anziehungspunkten.<br />

Vor dem Ausgang<br />

wehen tibetische Gebetsfahnen<br />

<strong>und</strong> ein Bootsruder<br />

weist die Richtung.<br />

Als Fortsetzung <strong>und</strong> Weiterführung<br />

der Ausstellung „Sinneswandel“<br />

in Mariahof gibt es<br />

nun die „Schule der Sinne“. Bei<br />

dieser Erlebnisausstellung darf<br />

nach Lust <strong>und</strong> Laune gefragt,<br />

geforscht, berührt, gerochen,<br />

gefühlt <strong>und</strong> vor allem mitgemacht<br />

werden. Das Lernen soll<br />

als Erlebnis empf<strong>und</strong>en werden.<br />

Der Rohrstab, ehemaliges<br />

Hoheitszeichen schulmeisterliche<br />

Autorität <strong>und</strong> Härte,<br />

weicht dem Zauberstab von<br />

Neugier, Experimentierlust,<br />

Spontaneität <strong>und</strong> schulischer<br />

Wahrnehmungsfreude. Diese<br />

Ausstellung ist ebenfalls<br />

Schulklassen zu empfehlen,<br />

Anmeldung erforderlich.<br />

Informationen <strong>und</strong> Anmeldung für<br />

Schülergruppen: Tourismusbüro<br />

Neumarkt, 8820 Neumarkt<br />

Tel. 03584/2126<br />

naturpark-grebenzen@ murau.at.<br />

Der NaturLesePark kann auch im<br />

Internet unter www.naturpark.grebenzen.at<br />

besucht werden.<br />

Edeltraud Wohlesser


LANDESSCHULRAT<br />

FÜR STEIERMARK<br />

VERORDNUNGSBLATT<br />

Stück 11<br />

Jahrgang 2004<br />

November 2004<br />

Inhalt:<br />

herausgegeben<br />

in Graz,<br />

Körblergasse 23<br />

Nr. Seite Nr. Seite<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

84. Assessment-Center für Bewerber<br />

um Leiterstellen an allgemeinbildenden<br />

Pflichtschulen – Verfahrensbestimmungen<br />

. . . . . . 42<br />

85. Verleihung von Berufstiteln . .42<br />

86. Dank <strong>und</strong> Anerkennung . . . . . 35<br />

Sonstige Mitteilungen<br />

87. Ausschreibung von Leiterstellen<br />

– Hinweis . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

88. Todesfälle von Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrern bzw. Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern . . . . . . . . . . .43


Stück 11 / Jg. 2004 VERORDNUNGSBLATT SEITE 42<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Nr. 84<br />

Assessment-Center für Bewerber um<br />

Leiterstellen an allgemeinbildenden<br />

Pflichtschulen –<br />

Verfahrensbestimmungen (GZ.: VI<br />

Le 1/46-2004)<br />

A) Aufnahme in den Kandidaten-Pool<br />

Mit dem im Dienstweg beim <strong>Landesschulrat</strong> für<br />

<strong>Steiermark</strong> eingereichten schriftlichen Antrag<br />

um Aufnahme in den Kandidaten – Pool ist<br />

zugleich die Anmeldung zur Teilnahme am<br />

nächsten Assessment-Center-Termin verb<strong>und</strong>en.<br />

B) Das Assessment-Center für Bewerber um<br />

Leiterstellen an allgemeinbildenden Pflichtschulen<br />

Der Auftraggeber für die Durchführung der<br />

Assessment-Center ist der <strong>Landesschulrat</strong> für<br />

<strong>Steiermark</strong> in der Person des Amtsführenden<br />

Präsidenten. Dieser kann Aufgaben an den<br />

zuständigen Landesschulinspektor, bzw. Fachinspektor<br />

oder an andere Personen delegieren.<br />

Jährlich werden zwei Assessment-Termine<br />

angeboten.<br />

Eine Woche Mitte Oktober <strong>und</strong> eine Woche<br />

Anfang Februar.<br />

1. Assessment-Center: Die Senate<br />

1.1 Für die Durchführung der Assessment-Center<br />

werden 10 Senate gebildet.<br />

1.2 6 Senate für die Volksschule<br />

4 Senate für die Hauptschule<br />

1 Senat für die PTS wird aus den Senaten der<br />

HS gebildet.<br />

1 Senat für Sonder-/Integrationspädagogik<br />

wird aus den Senaten der VS bzw. der HS<br />

gebildet.<br />

1.1.1 Mitglieder des Senates sind Personen, die<br />

über eine systembezogene Gr<strong>und</strong>ausbildung <strong>und</strong><br />

über eine fokussierte Assessorenausbildung verfügen.<br />

1.1.2 Ein Moderator:<br />

Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Schulpsychologie,<br />

der Schulmanagementtrainer bzw.<br />

der Mitarbeiter des Pädagogischen Institutes.<br />

1.1.3 Ein Assessor:<br />

Ausgebildete Personen aus dem Kreis der<br />

Bezirksschulinspektoren.<br />

1.1.4 Ein Assessor:<br />

Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Schulleiter.<br />

1.1.5 Ein Assessor:<br />

Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Lehrer.<br />

1.1.6 Ein Assessor:<br />

Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Schulpsychologie,<br />

der Schulmanagementtrainer bzw.<br />

der Mitarbeiter des Pädagogischen Institutes<br />

oder einen Experte aus der Wirtschaft.<br />

Die Mitglieder der Assessment-Senate werden<br />

vom Amtsführenden Präsidenten nach Anhörung<br />

des Vizepräsidenten für die Dauer von 2<br />

Jahren bestellt. Eine Verlängerung für jeweils<br />

zwei weitere Jahre ist möglich.<br />

2. Die Teile des Assessment-Centers<br />

2.1 Persönliche Vorstellung Präsentation<br />

2.2 Gruppen<strong>auf</strong>gabe / Themenzentrierte Partnerarbeit<br />

(bei nur zwei Kandidaten)<br />

2.3 Einzel<strong>auf</strong>gabe (Fach<strong>auf</strong>gabe )<br />

Gespräch unter besonderen Umständen (Kritik-<br />

/ Korrektur-/ Konflikt-/ Mitarbeiter-/ Zielvereinbarungs-/<br />

Feedbackgespräch )<br />

Schlussreflexion<br />

3. Die Durchführung des Assessment-Centers<br />

Die Durchführung des Assessment-Centers<br />

obliegt dem Moderator, der im Auftrag des<br />

Amtsführenden Präsidenten des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> tätig wird.<br />

Für die Tätigkeit als Moderator, als Assessor<br />

bzw. als Rollenspieler besteht ein Dienst<strong>auf</strong>trag.<br />

Verb<strong>und</strong>en mit der Tätigkeit als Moderator, als<br />

Assessor bzw. als Rollenspieler ist der Besuch<br />

der entsprechenden Fortbildung.<br />

4. Die Erstellung der Aufgaben<br />

Die Aufgaben 1,2,3 <strong>und</strong> 5 des Assessment-Centers<br />

werden vom Auftraggeber dem zuständigen<br />

Landesschulinspektor <strong>und</strong> dem Moderator<br />

erstellt. Die Aufgabe 4 wird wie bereits beschrieben<br />

zusätzlich unter Mitwirkung des zuständigen<br />

Rollenspielers erstellt.<br />

5. Die Bewertung durch die Assessoren<br />

Die Assessoren haben für jeden Kandidaten für<br />

jede der fünf Aufgaben einen Bewertungsbogen<br />

auszufüllen, die Durchschnittsnote zu errechnen<br />

<strong>und</strong> dem Moderator nach jeder Aufgabe, vor<br />

Beginn der nächsten Aufgabe, bekannt zu geben.<br />

Eine Absprache der Assessoren ist bei der<br />

Bewertung der Kandidaten nicht zulässig.<br />

Die Bewertungsbögen <strong>und</strong> die Unterlagen des<br />

Assessment – Centers müssen vom Moderator<br />

abgesammelt werden <strong>und</strong> sind im <strong>Landesschulrat</strong><br />

<strong>auf</strong>zubewahren.<br />

Für die Bewertung sind folgende Kategorien <strong>und</strong><br />

folgende Noten vorgesehen:<br />

trifft in hohem Maße zu = 1<br />

trifft eher zu = 2<br />

trifft zu = 3 <strong>und</strong><br />

trifft nicht zu = 4.<br />

Aus diesen Ergebnissen ist der Durchschnitt zu<br />

errechnen.<br />

Ein Kandidat gilt bei einem Gesamtdurchschnittswert<br />

von 1,0 bis 1,6 als sehr gut geeignet,<br />

von 1,7 bis 2,6 als gut geeignet,<br />

von 2,7 bis 3,6 als geeignet <strong>und</strong><br />

ab 3,7 als nicht geeignet.<br />

Nach dem Assessment-Center ist in einer<br />

gemeinsamen Beratung die Überprüfung der<br />

einzelnen Notenwerte der Assessoren <strong>und</strong> der<br />

Übertrag für die Errechnung der Gesamtnote<br />

vorzunehmen. Die Gesamtnote ist zu errechnen<br />

<strong>und</strong> festzulegen.<br />

Gravierende Abweichungen bei der Benotung<br />

sind zu hinterfragen <strong>und</strong> schriftlich vom Assessor<br />

zu begründen.<br />

Große Abweichungen bei der Benotung sind<br />

vom Moderator schriftlich festzuhalten <strong>und</strong> dem<br />

Auftraggeber mitzuteilen.<br />

6. Die Dauer der Gültigkeit der Bewertung<br />

Die Bewertung aus dem Assessment-Center hat<br />

eine Gültigkeitsdauer von 4 Jahren. Für die Kandidaten<br />

besteht vor Abl<strong>auf</strong> der vier Jahre – frühestens<br />

nach einem Jahr die einmalige Möglichkeit<br />

der Wiederholung des Assessment-Centers.<br />

Es gilt in jedem Fall die aktuelle Bewertung.<br />

7. Feedback<br />

Nach Abschluss des Assessment Centers können<br />

die Kandidaten <strong>auf</strong> Wunsch ein Feedback-<br />

Gespräch mit dem Moderator vereinbaren.<br />

Nr. 85<br />

Verleihung von Berufstiteln<br />

Der Herr B<strong>und</strong>espräsident hat verliehen: Den<br />

Berufstitel Regierungsrätin an:<br />

ROL Gerrit Obermayr, FI f. d. kath. Religionsunterricht<br />

an APS<br />

Den Berufstitel Oberstudienrat/rätin an:<br />

Prof. Mag. Irmgard Auner, Priv. Gymnasium<br />

Sacre Coeur Graz, Prof. Mag. Charlotte Feldbacher,<br />

BG/BRG Leoben Moserhofstraße 5,<br />

Prof. Mag. Evelyne Fischer, BG/BRG Leoben<br />

Moserhofstraße 5, Prof. Mag. Horst Mauschitz,<br />

BG/BRG Leoben Moserhofstraße 5,<br />

Prof. Mag. Dr. Werner Steiner, BG/BRG<br />

Leoben Moserhofstraße 5, Prof. Mag. Michael<br />

Schöberl, BG/BRG Leoben Moserhofstraße 5,<br />

Prof. Mag. Ronald Zotter, BG/BRG Weiz,<br />

Prof. Mag. Elfriede Zöhrer, BG/BRG Graz<br />

Oeverseegasse, Prof. Mag. Roswitha Mastnak,<br />

BG/BRG Graz Carnerigasse, Prof. Mag. Manfred<br />

Glatz, BHAK/BHAS Graz Monsbergergasse,<br />

Prof. Mag. Franz Kollmann,<br />

BHAK/BHAS Judenburg, Prof. Mag. Dr. <strong>Sie</strong>gfried<br />

Ledolter, BHAK/BHAS Judenburg, Prof.<br />

Mag. Utz Weinberger, BHAK/BHAS Graz<br />

Grazbachgasse.<br />

Den Berufstitel Hofrat an:<br />

Dir. Mag. Manfred Hermann, BHAK/BHAS<br />

Judenburg, Dir. Mag. Dr. Kurt Dvorak, WIKU<br />

BRG Graz Sandgasse.<br />

Den Berufstitel Oberschulrat/rätin an:<br />

AV Monika Mößlacher, BBA Mureck, FOL<br />

Gisela Töfferl, Priv. BA Bruck/Mur, VDir.<br />

Hans Pichler, VS Mariazell.<br />

Den Berufstitel Schulrätin an:<br />

BOL Christine Mucknauer, LBS Hartberg.<br />

Nr. 86<br />

Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

Die Frau B<strong>und</strong>esministerin für Bildung, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Kultur hat OStR. Prof. Mag. Werner


SEITE 43 VERORDNUNGSBLATT Stück 11 / Jg. 2004<br />

Müller, Priv. Gymnasium <strong>und</strong> ORG der Ursulinen<br />

Graz, Prof. Mag. Maria Aumüller, HBLA<br />

Deutschlandsberg, Prof. Mag. Karl Gross,<br />

BBA Graz Grottenhofstraße, OStR. Prof. Mag.<br />

Anna Fabiani, BBA Graz Grottenhofstraße,<br />

Prof. DI Gerhard Spiegel, HTL Leoben, Prof.<br />

Mag. Maria Pauritsch, Akademisches Gymnasium<br />

Graz, OStR. Prof. Mag. Vilja Neuwirth,<br />

BBA Graz Grottenhofstraße, Prof. Mag. Evelyn<br />

Forstner, HTBLA Graz Ortweingasse, anlässlich<br />

der Versetzung in den Ruhestand für die der<br />

Republik Österreich während der langjährigen<br />

pädagogischen Tätigkeit im österreichischen<br />

Schulwesen geleisteten Dienste Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> für die Zukunft<br />

alles Gute gewünscht.<br />

Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat Dir. i.R. HR Mag. Pater<br />

Gebhard Grünfelder, ehem. Stiftsgymnasium<br />

Admont, anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses<br />

für das langjährige <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Wirken im Dienste des steirischen Schulwesens<br />

Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen <strong>und</strong><br />

damit auch die besten Wünsche für die Zukunft<br />

mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en, die Zeit des wohlverdienten<br />

Ruhestandes lange genießen zu können.<br />

Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat VOL Cäcilia Kammel,<br />

VS Murau, anlässlich der Versetzung in den<br />

Ruhestand für das langjährige <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Wirken im Dienste des steirischen Pflichtschulwesens<br />

Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen<br />

<strong>und</strong> damit auch die besten Wünsche für die<br />

Zukunft mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en, die Zeit<br />

des wohlverdienten Ruhestandes lange genießen<br />

zu können.<br />

Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat DI Mag. Sabine Strohmüller,<br />

BG/BRG Kapfenberg, für die Durchführung<br />

des Landeswettbewerbes der 30.<br />

Chemie-Olympiade 2004 sowie für die hervorragende<br />

Organisation vor Ort Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin viel<br />

Erfolg gewünscht.<br />

Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat Prof. Mag. Ingrid<br />

Strauß, 4BG/BRG Graz Oeverseegasse, für die<br />

umsichtige Betreuung der Kursleiterinnen <strong>und</strong><br />

Kursleiter sowie für die hervorragende Leitung<br />

<strong>und</strong> Organisation des Landeswettbewerbes der<br />

30. Österreichischen Chemie-Olympiade 2004<br />

Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin<br />

viel Erfolg gewünscht.<br />

Das Kollegium des <strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong><br />

hat mit Beschluss vom 11. 10. 2004<br />

folgenden Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen Dank <strong>und</strong><br />

Anerkennung ausgesprochen:<br />

Johanna, Eckart VOL., Volksschule St. Radeg<strong>und</strong>,<br />

Elisabeth Kern, VOL., Volksschule<br />

Großklein, Irmgard Piket, VOL., Volksschule<br />

Großklein, Maria Schwarzl, VOL., Volksschule<br />

Großklein, Herwig Brucker, HOL,<br />

Hauptschule Bad Gleichenberg, Franz Dreisiebner,<br />

HOL, Hauptschule Bad Gleichenberg,<br />

Manfred Grangl, HOL, Hauptschule Gamlitz,<br />

Kurt Hödl, HOL, Polytechnische Schule Voitsberg,<br />

Roswitha Kurtz, OL. für WE/EH, Hauptschule<br />

I Feldbach, Franziska Legenstein,<br />

HOL., Hauptschule I Feldbach, Annemarie<br />

Lienhart, HOL., Hauptschule Bad Gleichenberg,<br />

Ulrike Mohr, Vtl., Hauptschule I Feldbach,<br />

Daniela Pachler, Vtl., Hauptschule Bad<br />

Gleichenberg, Herta Piewald, HOL., Hauptschule<br />

I Feldbach, Ilse Pregartner, HOL.,<br />

Hauptschule I Feldbach, Gertrude Rath,<br />

HOL., Hauptschule Bärnbach, Maria Reiterer,<br />

HOL., Hauptschule Gamlitz, Gerhard Schatz,<br />

HOL, Hauptschule Gamlitz, Marie-Luise<br />

Scheer, ROL., Hauptschule Voitsberg II, Ingrid<br />

Wodits, HOL., Hauptschule Deutschfeistritz,<br />

Ute Knaus-Laurencic, SOL., Volksschule<br />

Seiersberg, Dank <strong>und</strong> Anerkennung in<br />

Würdigung der besonderen Verdienste <strong>auf</strong> dem<br />

Gebiete der Erziehung <strong>und</strong> des Unterrichtes;<br />

Margareta K<strong>auf</strong>mann, prov. Leiterin <strong>und</strong><br />

VOL., Volksschule St. Stefan i.R., Josef Neuherz,<br />

VDir., OSR, Volksschule I Feldbach,<br />

Rudolf Radlingmayr, VDir., Volksschule II<br />

Feldbach, Dank <strong>und</strong> Anerkennung in Würdigung<br />

der besonderen Verdienste <strong>auf</strong> dem Gebiete<br />

der Erziehung <strong>und</strong> des Unterrichtes sowie für<br />

die umsichtige Leitung einer Volksschule;<br />

Gerald Freymüller, Dir. der Polytechnischen<br />

Schule Voitsberg, Oswin Lamberger, HDir.,<br />

Hauptschule Kirchbach, Norbert Rungaldier,<br />

HDir., OSR, Hauptschule Riegersburg, August<br />

Trippl, HDir., Hauptschule St. Anna a.A., Dank<br />

<strong>und</strong> Anerkennung in Würdigung der besonderen<br />

Verdienste <strong>auf</strong> dem Gebiete der Erziehung <strong>und</strong><br />

des Unterrichtes sowie für die umsichtige Leitung<br />

einer Hauptschule.<br />

Sonstige Mitteilungen<br />

Nr. 87<br />

Ausschreibung von Leiterstellen –<br />

Hinweis<br />

Auf die in der „Grazer Zeitung – Amtsblatt für<br />

die <strong>Steiermark</strong>“ vom 15. Oktober 2004, Stück<br />

42, verlautbarte Ausschreibung von Leiterstellen<br />

allgemeinbildender Pflichtschulen wird hingewiesen.<br />

Einreichungsfrist:<br />

Bewerbungsansuchen sind innerhalb von 4<br />

Wochen – das ist bis zum 12. November 2004 –<br />

nach dem Ausschreibungstag in der „GRAZER<br />

ZEITUNG – Amtsblatt für die <strong>Steiermark</strong>“ einzureichen.<br />

Eine frühere Einschaltung dieser Ausschreibung<br />

in das Verordnungsblatt des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

war nicht mehr möglich, da es sich bereits im<br />

Druck befand.<br />

Nr. 88<br />

Todesfälle von Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrern bzw. Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern<br />

OSR VDir. i. R. Helmut Schitter, 25. 9. 2004,<br />

HOL. i. R. Elisabeth Resch-Poleßnig, 21. 6.<br />

2004.<br />

Impressum für den nichtamtlichen Teil des Verordnungsblattes: Eigentümer, Herausgeber <strong>und</strong> Verleger: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>; für den Inhalt verantwortlich: Dr. Elsa Brunner;<br />

alle Körblergasse 23, 8015 Graz. – Satz beigestellt. – Druck: Medienfabrik Graz. – XXXXXXX


INFORMATIV<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

10a<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Guter Zweck<br />

Die Sonnenschule von Lingshed,<br />

ein Bergdorf im nordindischen<br />

Himalaja, im B<strong>und</strong>esstaat<br />

Jammu <strong>und</strong> Kaschmir,<br />

Ladakh, wo die Temperaturen<br />

im Winter <strong>auf</strong> minus 30 Grad<br />

sinken, wo 5000 Meter hohe<br />

Pässe überw<strong>und</strong>en werden<br />

müssen, um ins Dorf zu gelangen,<br />

wo man vier Tage bis zur<br />

nächsten Straße geht, wo<br />

Schulbildung keine Selbstverständlichkeit<br />

ist ... dort engagiert<br />

sich eine Gruppe von Steirern<br />

seit zehn Jahren für<br />

Bildung <strong>und</strong> Kultur: die<br />

Friends of Lingshed<br />

In einer Zeit rasanter Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> der Industrialisierung,<br />

die langsam auch Ladakh<br />

erreicht, stehen die Friends of<br />

Lingshed den Dorfbewohnern<br />

von Lingshed zur Seite. Das<br />

Ziel des Vereins ist es, durch<br />

ein Bildungsprogramm nachhaltige<br />

Hilfe zu leisten, damit<br />

die Menschen ihre einzigartige<br />

Kultur <strong>und</strong> ihre Identität<br />

bewahren können. In Lingshed<br />

prallen zwei Welten <strong>auf</strong>einander:<br />

eine Gesellschaft mit fast<br />

archaisch anmutender Landwirtschaft,<br />

geprägt vom tibetischen<br />

Buddhismus, trifft <strong>auf</strong><br />

indische Technologien <strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />

den westlichen Tourismus mit<br />

seiner Überflussgesellschaft.<br />

Mit einem Vortrag von Greta<br />

Kostka begann die Vortragsreihe<br />

der Mittwoch-Abend-Akademie<br />

des „Akademienverb<strong>und</strong>es<br />

– Steirische Hochschule für<br />

Pädagogische Berufe“ zum<br />

Thema „Schule im Dialog“. Die<br />

Termine der weiteren Vorträge<br />

sind 15. Dezember 2004, 12.<br />

Jänner 2005, 16. Februar, 9.<br />

März, 13. April <strong>und</strong> 11. Mai.<br />

Die Veranstaltungen finden im<br />

Festsaal der Pädagogischen<br />

Akademie am Hasnerplatzin<br />

Graz statt, der Beginn ist<br />

jeweils um 18.30 Uhr.<br />

Nähere Informationen sind der<br />

Homepage der Pädagogischen<br />

Akademie am Hasnerplatz zu<br />

entnehmen: www.phgraz.at.<br />

Eine telefonische Kontakt<strong>auf</strong>nahme<br />

zur Projektleiterin Mag.<br />

Susanne Linhofer ist ebenso<br />

möglich: 0316/683189<br />

Streben nach guter Leistung<br />

Chancen <strong>und</strong> Grenzen<br />

des Wissenserwerbs im<br />

Erwachsenenalter. Was<br />

ist wichtiger: Intelligenz<br />

oder Wissen? Antworten<br />

aus Psychologie <strong>und</strong><br />

Neurowissenschaft.<br />

Viele Menschen verbringen<br />

große Teile ihres Lebens<br />

damit, nach guten, vielleicht<br />

sogar außergewöhnlichen<br />

Leistungen zu streben. Hierfür,<br />

so lehren uns Pädagogen<br />

<strong>und</strong> Psychologen, ist effizientes<br />

Lernen – beginnend<br />

womöglich schon im Kindergarten<br />

oder noch früher – eine<br />

unabdingbare Voraussetzung.<br />

„Neurodidaktiker“ erklären<br />

uns, warum wir gewisse Fertigkeiten<br />

nur in eng umschriebenen,<br />

„sensiblen“<br />

Phasen erwerben können,<br />

später aber nicht mehr oder<br />

nur mit großem Aufwand.<br />

Andererseits werden die<br />

meisten Inhalte schulischen<br />

<strong>und</strong> beruflichen Lernens erst<br />

(viel) später vermittelt; in der<br />

bislang von der Psychologie<br />

vernachlässigten Phase der<br />

Adoleszenz <strong>und</strong> immer mehr<br />

auch im Erwachsenenalter.<br />

Vielerorts wird „life-long<br />

learning“ propagiert; nicht<br />

nur in Bezug <strong>auf</strong> Wissen, sondern<br />

vor allem auch für „soft<br />

skills“ (soziale <strong>und</strong> emotionale<br />

Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit<br />

etc.). Hierfür<br />

bietet ein boomender Dienstleistungssektor<br />

Trainings,<br />

Coachings, Supervisionen<br />

inklusive einschlägiger Literatur<br />

an.<br />

Der Bildungs-, Trainings<strong>und</strong><br />

Coachingboom steht aber<br />

in einem faszinierenden<br />

Widerspruch zur Popularität<br />

von teils traditionellen, teils<br />

modernen Begabungsbegriffen.<br />

Intelligenz (IQ) wird von<br />

den meisten Menschen als<br />

notwendige, obgleich nicht<br />

hinreichende Voraussetzung<br />

für Erfolg in Schule, Berufsausbildung<br />

<strong>und</strong> Beruf angesehen.<br />

Zudem werden seit nunmehr<br />

20 Jahren immer mehr<br />

„Intelligenzen“ ge- bzw.<br />

erf<strong>und</strong>en (emotionale Intelligenz,<br />

spirituelle Intelligenz u.<br />

v. m.).<br />

Der Widerspruch zwischen<br />

eher statistischen Begabungen<br />

einerseits <strong>und</strong> der Forderung<br />

nach lebenslangem Lernen,<br />

nach ständiger Anpassung<br />

an neue gesellschaftliche<br />

Anforderungen andererseits<br />

steht im Mittelpunkt des<br />

Vortrags. Sind menschliche<br />

Begabungen primär genetisch<br />

festgelegt oder durch frühkindliche<br />

Einflüsse so stark<br />

beeinflusst, dass spätere Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen<br />

unsere Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> unsere Persönlichkeit<br />

kaum oder nur in sehr engen<br />

Grenzen verändern können?<br />

Oder sind Begabung <strong>und</strong> Persönlichkeit<br />

so flexibel, dass<br />

Erziehung, (Aus-)Bildung,<br />

Training aus jedem Menschen<br />

einen erfolgreichen Manager,<br />

Wissenschaftler, Künstler<br />

oder Politiker machen können?<br />

Eine zumindest vorläufige<br />

Beantwortung dieser Frage<br />

erscheint <strong>auf</strong> Basis jüngster<br />

psychologischer <strong>und</strong> neurowissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse<br />

der Begabungsforschung<br />

einerseits <strong>und</strong> der<br />

Lehr-/Lernforschung andererseits<br />

nun möglich.<br />

Zu diesem Thema wird Prof.<br />

Neubauer im Pädagogischen<br />

Zentrum der Diözese in Graz-<br />

Eggenberg, 8020 Graz, Georgigasse<br />

85-89, am Mittwoch,<br />

dem 1. Dezember, von 16 bis<br />

17.30 Uhr referieren.<br />

Aljoscha C. Neubauer,<br />

Universität Graz


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

11 AUF SICHEREM WEG<br />

2004 SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Eltern, Achtung<br />

Verkehrs-<br />

Erziehung<br />

Wie jedes Jahr bietet der Steirische<br />

Landesverband (LV) der<br />

Elternvereine an öffentlichen<br />

Pflichtschulen Informationsveranstaltungen<br />

bzw. Schulungen<br />

für ElternvertreterInnen<br />

an. Aus den Fragen <strong>und</strong> Berichten<br />

der ElternvertreterInnen<br />

muss man schließen, dass an<br />

etlichen Schulen „tiefste demokratiepolitische<br />

Steinzeit“<br />

herrscht. Unterlagen (z. B. die<br />

Zeitschrift „Schule“, Folder<br />

des bmbwk, Schreiben des LV),<br />

die ausdrücklich für die ElternvertreterInnen<br />

bestimmt sind,<br />

werden nicht weitergegeben.<br />

Neue gesetzliche Bestimmungen,<br />

Verordnungen, Erlässe<br />

werden den ElternvertreterInnen<br />

nicht zur Kenntnis<br />

gebracht. Es wird von Eltern<br />

Zustimmung zu Vorschlägen<br />

oder Anträgen gefordert, aber<br />

eine vorausgehende (verständliche)<br />

Information entfällt oder<br />

ist (bewusst?) falsch:<br />

So wurde z. B. Elternvertreter-<br />

Innen berichtet, der <strong>Landesschulrat</strong><br />

hätte den 25. Oktober<br />

2004 <strong>und</strong> den 7. Jänner 2005 für<br />

schulfrei erklärt. Für das Protokoll<br />

wurden diese beiden<br />

Tage vorsorglich ins Gesamtpaket<br />

verpackt. An einer anderen<br />

Schule wurde den Eltern<br />

mitgeteilt, dass der 25. Oktober<br />

„mit Konferenzbeschluss autonom<br />

für frei erklärt“ wurde.<br />

Diese Schule bemüht sich<br />

gleich gar nicht um einen „Proforma-Beschluss“<br />

im Schulforum,<br />

denn die Sitzung wurde<br />

erst mit 28. Oktober terminisiert.<br />

Schulbücher (Unterrichtsmittel)<br />

werden fast ausschließlich<br />

ohne Mitwirkung <strong>und</strong> Mitentscheidung<br />

der Elternvertreter-<br />

Innen ausgewählt bzw. festgelegt.<br />

Es gibt dazu nicht einmal<br />

die für Entscheidungen notwendige<br />

Sitzung des Schulforums.<br />

„Bestenfalls“ werden die<br />

ElternvertreterInnen einzeln<br />

zur Leistung ihrer Unterschrift<br />

in die Kanzlei bestellt. Dass<br />

rechtsgültige Beschlüsse nur<br />

gefasst werden können, wenn<br />

das Organ tagt, wird (oft nicht<br />

nur in diesem Zusammenhang)<br />

ignoriert – oder nicht gewusst<br />

(was die Sache auch nicht<br />

unbedenklicher macht).<br />

Eltern von PflichtschülerInnen<br />

(Volks- <strong>und</strong> Hauptschule)<br />

„müssen“ sich mit Unterschrift<br />

unter eine von der Schule verfasste<br />

Erklärung einverstanden<br />

erklären, dass ihr Kind jederzeit<br />

– also ohne vorherige Verständigung<br />

– früher entlassen<br />

werden darf, wenn die Schule<br />

Randst<strong>und</strong>en entfallen lässt.<br />

Die Liste könnte noch fortgesetzt<br />

werden. Doch blicken wir<br />

in die Zukunft: 2005 ist das<br />

„European Year of Citizenship<br />

through Education“: Bildung<br />

für demokratisches Denken<br />

<strong>und</strong> Handeln muss uns allen ein<br />

Anliegen sein/werden.<br />

www.bmbwk.gv.at/politischebildung<br />

Ilse Schmid<br />

„Lupu“ erhielt<br />

österreichischen<br />

Verkehrs-<br />

Sicherheitspreis<br />

Der Lehrfilm über die freiwillige<br />

Radfahrprüfung,<br />

wurde im Jahr 2003 im<br />

Schulverkehrsgarten St.<br />

Sebastian bei Mariazell<br />

unter Berücksichtigung<br />

neuester pädagogischer<br />

Erkenntnisse gedreht. Verteilt<br />

wurde der Film von<br />

Beamten der Gendarmerie<br />

<strong>und</strong> der Polizei an alle steirischen<br />

Volksschulen. Nachdem<br />

mit VD Karl Ederer ein<br />

pädagogisches Konzept entwickelt<br />

wurde, schrieb GI<br />

Herbert Berger vom Gendarmerieposten<br />

Mariazell das<br />

Drehbuch.<br />

GI Josef Weinzettel vom<br />

Landesgendarmeriekommando<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat<br />

einen altersgerechten Film<br />

gedreht, der zeigen soll, wie<br />

einfach die Radfahrpüfung<br />

eigentlich ist.<br />

„Lupu“, eine sprechende<br />

Luftpumpe, führt durch den<br />

Film <strong>und</strong> spricht die Sprache<br />

der Kinder. Am 7. Oktober<br />

wurde GI Josef Weinzettel<br />

<strong>und</strong> GI Herbert Berger stellvertretend<br />

für das gesamte<br />

Team (Gustav Spielbichler,<br />

Oswald Fluch, Hans Platzer,<br />

Gerhard Buder, Karl Ederer)<br />

der Österreichische Verkehrssicherheitspreis<br />

des<br />

Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />

anlässlich einer<br />

Galaveranstaltung verliehen.<br />

VD Karl Ederer, Landesreferent<br />

für Verkehrserziehung.<br />

Das BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi eröffnete am Tag der Schulbibliotheken<br />

seine neue multimediale Schulbibliothek. Zahlreiche<br />

Print- <strong>und</strong> digitale Medien, Computerarbeitsplätze <strong>und</strong> moderne<br />

Einrichtungen für das Training von Präsentationstechniken stehen<br />

nun allen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zur Verfügung. Am<br />

Festakt wirkten Kinder <strong>und</strong> Jugendliche von der 1. bis zur<br />

8. Klasse mit.


ALLERHAND<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Ohne Gewalt geht’s auch …<br />

12<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Peer-Trainer-Ausbildung<br />

im Rahmen des ADL-<br />

Programms „Eine Welt<br />

der Vielfalt“ am<br />

BG/BRG-Fürstenfeld.<br />

Die US-amerikanische Bürgerrechtsorganisation<br />

Anti-Defamation<br />

League (ADL) hat in<br />

jahrelanger Arbeit an Schulen<br />

mit ihrem Konzept der Peer<br />

Group im Bereich der Menschenrechtsarbeit<br />

große Erfolge<br />

erzielt. Dieses Konzept wurde<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Ludwig-Boltzmann-Institut<br />

für Menschenrechte in Wien<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsgemeinschaft<br />

Schule ohne Gewalt <strong>und</strong> Rassismus<br />

als Pilotprojekt für fünf<br />

österreichische Schulen adaptiert.<br />

Eine davon ist das<br />

BG/BRG-Fürstenfeld.<br />

Im Rahmen der Ausbildung<br />

behandelten unsere fünf<br />

Jugendlichen in einem fünf<br />

Tage dauernden Sensibilisierungsseminar<br />

Mechanismen<br />

der Entwicklung von Vorurteilen,<br />

Diskriminierung <strong>und</strong> Rassismus<br />

im gesellschaftlichen<br />

Kontext <strong>und</strong> suchten nach<br />

Wegen, gelernte Bilder <strong>und</strong><br />

gemachte Erfahrungen zu differenzieren.<br />

Diese Ausbildung<br />

gab Jugendlichen die Möglichkeit<br />

sich als junge Menschen zu<br />

engagieren, Führungsqualitäten<br />

zu zeigen <strong>und</strong> auszubilden<br />

<strong>und</strong> beruflich wichtige Kompetenzen<br />

wie z. B. Teamfähigkeit,<br />

Moderationstechniken, aktives<br />

Zuhören <strong>und</strong> Konfliktlösungsstrategien<br />

zu entwickeln <strong>und</strong><br />

zu erweitern. Wichtiges Ziel<br />

war es, Jugendliche zu befähigen,<br />

kulturelle Vielfalt <strong>und</strong><br />

vorhandene Unterschiede als<br />

Potenzial <strong>und</strong> Chance zu<br />

begreifen, ohne damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Konflikte zu bagatellisieren.<br />

Schüler <strong>und</strong> Zeitgeschichte!<br />

Ende Mai fand in Judenburg<br />

anlässlich der Auslieferung der<br />

Kosaken an die Sowjetunion<br />

eine Gedenkfeier statt. In ihren<br />

Ansprachen erinnerten die<br />

Ehrengäste an das Schicksal<br />

der Kosaken, die am 28. Mai<br />

1945 von der britischen Armee<br />

an die Armee Stalins übergeben<br />

(obwohl ihnen zuvor keine<br />

Auslieferung versprochen war)<br />

<strong>und</strong> von diesen als „Vaterlandsverräter“<br />

abgestraft <strong>und</strong><br />

teils ermordet, großteils nach<br />

Sibirien verschleppt wurden.<br />

Viele haben noch vor der Übergabe<br />

Selbstmord begangen. Die<br />

Kosaken hatten <strong>auf</strong> deutscher<br />

Seite gekämpft, um von Moskau<br />

unabhängig zu werden.<br />

Nur wenigen gelang die Flucht<br />

<strong>und</strong> eine kleine Anzahl hat die<br />

sibirischen Lager überlebt.<br />

Auch <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong> dieser Ereignisse<br />

wurde 1948 in der UNO-<br />

Generalversammlung die „Allgemeine<br />

Erklärung der<br />

Menschenrechte“ niedergeschrieben<br />

<strong>und</strong> von fast allen<br />

Staaten der Erde unterzeichnet.<br />

Die Schüler der 4. Klassen der<br />

HS Judenburg 2 haben im Rahmen<br />

des Geschichtsunterrichtes<br />

sich mit diesem Thema<br />

intensiv auseinandergesetzt<br />

<strong>und</strong> auch <strong>auf</strong> Probleme in der<br />

heutigen Zeit, wie die Auseinandersetzung<br />

<strong>auf</strong> dem Balkan,<br />

den Irak-Krieg <strong>und</strong> den Konflikt<br />

im Nahen Osten Bezug<br />

genommen <strong>und</strong> erkannt, dass<br />

man in vielen Ländern noch<br />

immer die Menschenrechte<br />

missachtet.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> dieser Beschäftigung<br />

gelangten sie zu der<br />

Erkenntnis, wie wichtig es ist,<br />

sich für demokratische Rechte<br />

einzusetzen <strong>und</strong> diese wahrzunehmen.<br />

Folgende Rückmeldung haben<br />

wir von unseren Peers Teresa<br />

Rauscher, Petra Resedaritz,<br />

Tatjana Rath (alle derzeit in der<br />

6a), Mathias Papst <strong>und</strong> Philipp<br />

Pacher (beide derzeit 7a) erhalten:<br />

„Hier lernten wir – angeleitet<br />

von Trainern des Ludwig-<br />

Boltzmann-Instituts für Menschenrechte<br />

aus Wien –, wie<br />

alltägliche Vorurteile zu rassistischen<br />

Äußerungen führen <strong>und</strong><br />

welche Auswirkungen sie<br />

haben können. In den ersten<br />

Tagen der Ausbildung erlebten<br />

wir in diversen Übungen, dass<br />

wir selber auch eine Reihe von<br />

Vorurteilen in uns tragen, die<br />

uns zunächst gar nicht bewusst<br />

waren. Wir wurden dabei <strong>auf</strong><br />

die Alltagssprache hin sensibilisiert.<br />

Das erstaunt uns immer<br />

wieder. In den beiden letzten<br />

Tagen des Seminars übten wir<br />

als Peers. Dies gefiel uns sehr<br />

gut <strong>und</strong> wir machten bereichernde<br />

Erfahrungen. Hier<br />

wurden wir qualifiziert, Workshops<br />

zur Antirassismusarbeit<br />

in unseren Klassen abzuhalten.“<br />

Inhalte der Workshops waren:<br />

Sensibilisierung für soziale <strong>und</strong><br />

kulturelle/religiöse Vielfalt;<br />

Unterstützung von Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> Diskussionen, die sich<br />

gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />

<strong>und</strong> Intoleranz<br />

richten; Entwicklung eines<br />

Verständnisses für die eigene<br />

soziale <strong>und</strong> kulturelle Identität;<br />

Vermittlung von Kenntnissen<br />

über persönliche <strong>und</strong> institutionelle<br />

Vorurteile <strong>und</strong> ihre<br />

Wirkung; Entwicklung von<br />

Empathie; Infragestellung von<br />

eigenen Vorurteilen sowie<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

für den Abbau jeder Art<br />

von Diskriminierung; Förderung<br />

von Selbstwert, kritischem<br />

Denken <strong>und</strong> Umgang<br />

mit Problemlösungsstrategien.<br />

Mehr Sensibilität im Umgang<br />

mit ihren Mitschülern, mehr<br />

Selbstbewusstsein im Auftreten,<br />

mehr Verständnis für Probleme<br />

von Außenseitern, tolles<br />

Engagement für die Verwirklichung<br />

der Menschenrechte in<br />

der Schule <strong>und</strong> auch das Lernen<br />

fürs Leben sowie soziales<br />

Engagement waren der Ertrag<br />

dieses Trainings für die<br />

SchülerInnen.<br />

Außerdem wurde <strong>und</strong> wird die<br />

Arbeit der Peers sowohl von<br />

<strong>Seiten</strong> der Kollegenschaft als<br />

auch von Direktorin Mag.<br />

Thalhammer großzügig <strong>und</strong> mit<br />

Interesse unterstützt.<br />

Mag. Günter Ertl<br />

Am Suezkanal<br />

Ein erfolgreiches Projekt<br />

der 5. a-Klasse des<br />

BG/BRG Kapfenberg:<br />

Egyptian Dreams – A<br />

Journey Through Egypt.<br />

Die 5a des BG/BRG Kapfenberg<br />

arbeitete im letzten Schuljahr<br />

unter der Leitung der Professorinnen<br />

Jeschek (Englisch),<br />

Gergitsch (Geschichte), Kolmayr<br />

(Biologie) <strong>und</strong> Donnerer<br />

(Religion) über eine Woche an<br />

einem Projekt über Ägypten.<br />

Gemeinsam mit den Professoren<br />

Kracher (Geographie), Weißenbacher<br />

(Mathematik), Kaltenegger<br />

(Bildnerische Erziehung)<br />

<strong>und</strong> Pößnicker (Musik)<br />

wurde in wahrhaft Fächer<br />

übergreifender Weise ein Konzept<br />

erstellt. In Gruppen <strong>auf</strong>geteilt<br />

<strong>und</strong> voller Motivation<br />

stürzten sich die Schüler in die<br />

Arbeit.<br />

Bühnenbilder <strong>und</strong> Kostüme<br />

wurden angefertigt <strong>und</strong> die<br />

Dialoge für die „Reise nach<br />

Ägypten“ verfasst – selbstverständlich<br />

in englischer Sprache,<br />

sollte das Projekt doch<br />

auch als „Erfolgsnachweis“ der<br />

EAA-Klasse (Englisch als<br />

Arbeitssprache) dienen.<br />

Der Suez-Kanal, die Pyramiden,<br />

der Assuan-Staudamm,<br />

das Tal der Könige – viele<br />

Sehenswürdigkeiten Ägyptens<br />

wurden anhand von Unterlagen<br />

der Bibliothek oder Informationen<br />

aus dem Internet<br />

erforscht. Auch für die musikalische<br />

Untermalung wurde<br />

gesorgt <strong>und</strong> ein eigener Song<br />

komponiert.<br />

Zahlreiche Gäste wie Eltern,<br />

Lehrer <strong>und</strong> Mitschüler waren<br />

zur erfolgreichen Präsentation<br />

gekommen <strong>und</strong> hatten ihr<br />

Kommen nicht zu bereuen. Den<br />

Höhepunkt bildete ein selbst<br />

einstudierter Bauchtanz, bei<br />

dem auch zwei Burschen mitwirkten.<br />

Ein Buffet mit ägyptischen<br />

Spezialitäten bildete<br />

einen stimmungsvollen Ausklang.<br />

Es gab auch die Möglichkeit,<br />

seinen Namen in Hieroglyphen<br />

übersetzen zu lassen.


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

13 KUNTERBUNT<br />

2004 SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Großbahnhof für Mode<br />

Schulbeginn einmal anders!<br />

Der Schulbeginn nach den<br />

Ferien fällt Kindern nie leicht.<br />

Schon gar nicht der Einstieg in<br />

eine neue Schule <strong>und</strong> Klasse.<br />

Deshalb gibt es am BG/BRG<br />

Knittelfeld in der ersten Schulwoche<br />

für die 1. (<strong>und</strong> 5.) Klassen<br />

ein neues Schulfach: Soziales<br />

Lernen! Der St<strong>und</strong>enplan<br />

ist <strong>auf</strong>gehoben, zwei Tage lang<br />

sind die Kinder mit ihrem<br />

Klassenvorstand zum „Lernen<br />

einmal anders“ zusammen.<br />

Schule kann nur gelingen,<br />

wenn sich die Kinder in der<br />

Schule wohlfühlen, einander<br />

kennen, gut zusammen arbeiten<br />

können.<br />

Spielerisch lernen die Kinder,<br />

die jetzt erstmals zusammen<br />

sind in einer Klasse, den<br />

Umgang miteinander, lernen<br />

die neuen MitschülerInnen besser<br />

kennen, ihre Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen. Konflikte, die es<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Profis<br />

schwebten gemeinsam über<br />

den L<strong>auf</strong>steg: „Es hat großen<br />

Spaß gemacht“, meint Chris<br />

aus der 4. Klasse der HAK<br />

Mürzzuschlag. „Außerdem<br />

haben wir viele neue Erfahrungen<br />

gesammelt!“ Bei der großen<br />

Modeschau „Fashion and<br />

Lifestyle“ präsentierte er mit<br />

seinen Schulkolleginnen <strong>und</strong><br />

gemeinsam mit professionellen<br />

Models der Agentur Ragazza<br />

die neuesten Herbstkollektionen<br />

<strong>und</strong> Produkte der führenden<br />

Mürztaler Fachgeschäfte.<br />

Der Südbahn-Kulturbahnhof<br />

bot anlässlich der beiden Jubiläen<br />

„150 Jahre Semmeringbahn“<br />

<strong>und</strong> „25 Jahre HAK<br />

Mürzzuschlag“ ein ansprechendes<br />

Ambiente. R<strong>und</strong> 400<br />

begeisterte Besucher erlebten<br />

ein schwungvolles <strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm.<br />

Frau Lernbeiß hatte das Programm<br />

mit den Schülern in 30<br />

Trainingseinheiten einstudiert.<br />

<strong>Sie</strong> zeigte sich nach der Schau<br />

äußerst zufrieden <strong>und</strong> lobte den<br />

großen Einsatz der Jugendlichen.<br />

Werner Ranacher vom<br />

ORF <strong>Steiermark</strong>, der den<br />

Abend moderierte: „Schule<br />

kann auch Spaß machen!“<br />

sicher geben wird, sollen<br />

gewaltfrei gelöst werden – <strong>und</strong><br />

das kann man lernen.<br />

Das gehört auch wesentlich zur<br />

Bildung <strong>und</strong> zum Bildungs<strong>auf</strong>trag<br />

der Schule. Und wenn Bildung<br />

dann noch dazu mit Spiel<br />

verb<strong>und</strong>en ist, durch Spielen<br />

geschieht – welche Kinder wollen<br />

das nicht?<br />

BAKIP Hartberg<br />

gewinnt<br />

Projektpreis<br />

Steigender Drogenkonsum bei<br />

Jugendlichen ist ein in den letzten<br />

Jahren in der Öffentlichkeit<br />

viel diskutiertes Thema. Aus<br />

dieser Situation heraus begann<br />

unter den Lehrern <strong>und</strong> Schülern<br />

der Bildungsanstalt Hartberg<br />

die Idee zu reifen, sich mit<br />

dem Thema Suchtprävention<br />

intensiv zu beschäftigen.<br />

So haben im Schuljahr<br />

2002/2003 alle SchülerInnen<br />

der dritten <strong>und</strong> vierten Klassen<br />

an einer Projektwoche zur Drogen-<br />

<strong>und</strong> Suchtprävention teilgenommen.<br />

Durch die Mitarbeit<br />

des gesamten Lehrkörpers<br />

<strong>und</strong> die Einbindung vieler<br />

externer Referenten, wie dem<br />

bekannten Jugendrichter Dr.<br />

Helmut Wlasak, war es möglich,<br />

das Thema Sucht aus verschiedensten<br />

Blickwinkeln <strong>auf</strong>zuarbeiten.<br />

Die Mühen der<br />

Durchführung solch eines Projektes<br />

haben sich für die<br />

BAKIP Hartberg gelohnt. So<br />

wurde das Projekt „Von der<br />

Suche zur Sucht“ jetzt vom Bildungsförderungsfonds<br />

für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung als wichtiger Beitrag<br />

zur Suchtprävention in<br />

Schulen mit dem Projektpreis<br />

2004 ausgezeichnet.


ALLERHAND<br />

„Dorfradio“ präsentiert<br />

Schul-Retrospektive<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

14<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Gegenpol zur<br />

Globalisierung<br />

Die Hauptschule Grafendorf<br />

war eine der ersten Hauptschulen<br />

im Bezirk Hartberg, die mit<br />

Elan den Sprung ins Informationszeitalter<br />

wagte. Nun präsentierten<br />

Lehrer, Schüler <strong>und</strong><br />

Eltern erstmals vierzig Jahre<br />

Schulgeschehen digital <strong>und</strong> in<br />

Form einer „R<strong>und</strong>funksendung“.<br />

Es war am Anfang der<br />

Sechzigerjahre, als die damals<br />

vierklassige Hauptschule Grafendorf<br />

als Expositur der einstigen<br />

Knabenhauptschule<br />

Hartberg errichtet <strong>und</strong> von<br />

Hauptschuldirektor Hermann<br />

Groß von Hartberg aus geleitet<br />

wurde. Damals gab es 58 Schüler,<br />

die vorerst in den Räumen<br />

der Volkschule unterrichtet<br />

wurden.<br />

Seither sind vier Jahrzehnte<br />

vergangen. Eine modernst ausgestattete<br />

Schule mit Informatikschwerpunkt<br />

bietet nun den<br />

baulichen Hintergr<strong>und</strong> für eine<br />

zeitgerechte Wissensvermittlung,<br />

aber auch für ein gewisses<br />

Maß an angenehmer Atmosphäre.<br />

„Nur ein Lehrerteam,<br />

das sich wohlfühlt, kann auch<br />

gute pädagogische Arbeit leisten“,<br />

bringt es Schulleiter<br />

Alfred Schuch <strong>auf</strong> den Punkt.<br />

Das gelte natürlich auch für die<br />

Schüler. Und richtige Wissensvermittlung<br />

definiert er so:<br />

„Wenn ein Schüler etwas dem<br />

anderen richtig erklären kann,<br />

ist das ein Beweis dafür, dass er<br />

die Materie verstanden hat.“<br />

In einer großen Ausstellung von<br />

Schülerarbeiten konnten sich<br />

die zahlreichen Eltern <strong>und</strong> Verwandten<br />

der Schüler ein Bild<br />

von der Arbeit ihrer Kinder<br />

machen, sich aber auch in<br />

einer Fotopräsentation mitunter<br />

selbst <strong>auf</strong> alten Klassenfotos<br />

wieder finden. Nach dem<br />

Festakt <strong>und</strong> einer digitalen<br />

Diaschau über „40 Jahre<br />

Schulgeschehen“ schritt man<br />

zum Höhepunkt des Festes.<br />

Religionslehrer Josef Grandits<br />

moderierte in Form einer<br />

„Radiosendung“ einen speziellen<br />

Frühschoppen, bei dem er<br />

die Bürgermeister von Grafendorf<br />

<strong>und</strong> der Nachbargemeinden<br />

zu Kurzinterviews bat, in<br />

denen die Interviewpartner<br />

ihren ersten Gedanken zu ganz<br />

bestimmten Reizworten artikulieren<br />

mussten.<br />

Die (Denk-)Ergebnisse waren<br />

mitunter sehr originell. Auch<br />

ehemalige Lehrer an der Schule<br />

kamen dabei in den Genuss,<br />

„Schnelldenker“ zu spielen.<br />

Zwischenzeitlich traten Lehrer<br />

<strong>und</strong> Schüler abwechselnd mit<br />

Tänzen, rhythmischen Liedern<br />

<strong>und</strong> Volksmusiknummern <strong>auf</strong>.<br />

Auch Schulleiter Alfred<br />

Schuch ließ es sich nicht nehmen,<br />

den Einmannsketch<br />

„Englischst<strong>und</strong>e“ zu spielen.<br />

Was ihn besonders freute, war<br />

auch das Interesse ehemaliger<br />

Schüler, die mit einem Lied<br />

zum Thema „Kindsein“ <strong>und</strong><br />

einer Square-Dance-Darbietung<br />

Schwung <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

in die Festveranstaltung<br />

brachten. Als weiteres Beispiel<br />

des guten Kontaktes zwischen<br />

ehemaligen <strong>und</strong> noch aktiven<br />

Schülern der HS Grafendorf<br />

gastierte auch die örtliche<br />

Jugendblaskapelle mit einem<br />

größeren Musikblock.<br />

Thomas Aititsch<br />

„Regionalcluster“ ist<br />

kein Zauberwort. Es ist<br />

vielmehr der Name eines<br />

Pilotprojektes im Bezirk<br />

Hartberg, in dessen Rahmen<br />

Wirtschaft, Natur<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft eng <strong>auf</strong>einander<br />

abgestimmt<br />

werden sollen.<br />

THOMAS AITITSCH<br />

„Die Schule könnte der Ausgangspunkt<br />

sein, die Entwicklung<br />

einer ganzen Region nachhaltig<br />

zu gestalten“, betonen<br />

Ferdinand Zisser vom Entwicklungsförderungsverband<br />

Hartberg <strong>und</strong> Sabine Baumer<br />

vom Umwelt-Bildungs-Zentrum<br />

in Graz. Postwendend<br />

kam auch die positive Rückmeldung<br />

des Bezirksschulrates<br />

Hartberg, von dem dieses Projekt<br />

auch von schulischer Seite<br />

her unterstützt wird. „Der<br />

Regionalcluster Hartberg ist<br />

eine Plattform für einen neuen<br />

gemeinsamen Weg im Hartbergerland“,<br />

wird in einer gemeinsamen<br />

Erklärung betont.<br />

Worum geht es? Im Projekt<br />

„Schule <strong>und</strong> Wirtschaft“ können<br />

Schüler einmal erk<strong>und</strong>en,<br />

welche Dienstleistungen es im<br />

Bezirk überhaupt gibt. Auch<br />

die Frage, wie wirtschaftlich,<br />

umweltschonend <strong>und</strong> sozial<br />

gerecht Produkte, Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> Bedingungen sind,<br />

ist ein weiterer Impuls für<br />

Schülerüberlegungen. Nicht<br />

zuletzt könnte auch hinterfragt<br />

werden, welche Anforderungen<br />

K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

an ihren Betrieb<br />

stellen. „Hier wird ein gemeinsamer<br />

Weg angestrebt, um dem<br />

Vorwurf, die Schule sei immer<br />

allein für alles verantwortlich,<br />

entgegenzuwirken“, betont<br />

Ferdinand Zisser.<br />

Aber auch hinsichtlich von<br />

Lebensqualität gibt es für<br />

Schüler <strong>und</strong> begleitende Lehrer<br />

ein breites Betätigungsfeld hinsichtlich<br />

der Fragen, wie die<br />

Nahversorgung in der Gemeinde<br />

funktioniert, wohin Arbeitnehmer<br />

eigentlich pendeln oder<br />

welche Möglichkeiten Landwirte,<br />

Kleingewerbebetriebe,<br />

Gasthöfe haben, unbefriedigende<br />

Situationen zu verbessern?<br />

Weitere Fragestellungen:<br />

Wohin geht der Trend? Wie<br />

kann der einzelne Bürger zur<br />

Verbesserung der Lebensqualität<br />

beitragen?<br />

Schließlich können Schüler im<br />

Bezirk Hartberg auch innovative<br />

Ideen, die langfristig positiv<br />

<strong>auf</strong> die Region wirken, entwickeln,<br />

dokumentieren <strong>und</strong> versuchen,<br />

sie mit Partnern umzusetzen.<br />

Ein Beispiel dafür<br />

wären Biolandbau <strong>und</strong> Direktvermarktung<br />

von Bioprodukten.<br />

Die Bezeichnung dafür:<br />

„Hartbergerland-Junior“-Projektwettbewerb.<br />

Eine Gruppe<br />

von Pädagogen aus dem Bezirk<br />

hat bereits unter dem Namen<br />

„Hartberg-Rally“ eine Impuls-<br />

CD mit 999 Fragen zu je elf<br />

Themenbereichen aus dem<br />

Bezirk Hartberg in vier<br />

Schwierigkeitsstufen entwickelt<br />

<strong>und</strong> an die einzelnen<br />

Schulen des Bezirkes geschickt.<br />

Nach dem Vorbild der „Millionenshow“<br />

könnte es dort<br />

bereits Vorentscheidungen in<br />

schulinternen Quizveranstaltungen<br />

geben.<br />

Im Rahmen eines großen<br />

„Nachhaltigkeit-macht-Schule-Festes“<br />

am 25. November<br />

2004 von 11 Uhr bis ca. 13 Uhr<br />

an der Hauptschule Vorau wird<br />

es dann die große Endausscheidung<br />

der besten Vorr<strong>und</strong>enkandidaten<br />

um den „Regionalcluster-Wiffzack-Preis“<br />

gehen.<br />

Dabei werden allerdings nicht<br />

nur die besten Schüler, sondern<br />

auch Erwachsene aus den<br />

Bereichen Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

die Möglichkeit bekommen,<br />

als Quizkandidaten zu<br />

agieren. Weiters soll auch ein<br />

Katalog mit Anregungen für<br />

Wandertage, Schnupperlehren,<br />

Praktika <strong>und</strong> Betriebsbesichtigungen<br />

mit dem Titel „Outdoor<br />

Guide“ an jede Haupt- <strong>und</strong><br />

Polytechnische Schule übergeben<br />

werden.<br />

Detaillierte Informationen gibt es beim<br />

UBZ <strong>Steiermark</strong> Tel: 0316/835404-5<br />

bzw. office@ubz-stmk.at oder beim<br />

Regionalcluster Hartberg Tel:<br />

03332/63914 bzw. unter office@regionalcluster.at.


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

15 KUNTERBUNT<br />

2004 SCHULE<br />

Ein Preisgewinn<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Ein große Überraschung <strong>und</strong><br />

besonderen Gr<strong>und</strong> zur Freude<br />

brachte die zweite Schulwoche<br />

für die Schüler der Realschule<br />

Passail. <strong>Sie</strong> hatten am europaweiten<br />

Schülerwettbewerb<br />

„Join Multimedia 2004“ der<br />

<strong>Sie</strong>mens AG zum Thema<br />

„Schule in 125 Jahren“ teilgenommen<br />

<strong>und</strong> einen der beiden<br />

von <strong>Sie</strong>mens Österreich ausgesetzten<br />

Sonderpreise von 1250<br />

Euro gewonnen.<br />

Mit viel Engagement <strong>und</strong><br />

Feuereifer waren im vergangenen<br />

Schuljahr die Schüler der<br />

3a-Klasse RS bei der Sache. Im<br />

Informatikunterricht erarbeiteten<br />

drei Schülergruppen mit<br />

ihrer Lehrerin Maria Kahlbacher<br />

das Thema <strong>und</strong> besprachen<br />

Möglichkeiten der Umsetzung.<br />

Gemeinsam wurde von<br />

März bis Mai auch viel Freizeit<br />

in die Gestaltung einer Multimedia-Präsentation<br />

investiert.<br />

Die Schüler spannten einen<br />

Bogen von der Vergangenheit<br />

über die Gegenwart in die<br />

Zukunft.<br />

Eine Videosequenz über die<br />

Schule vor 50 Jahren <strong>und</strong> heute,<br />

Interviews mit zwei pensionierten<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> natürlich<br />

die Vorstellung der Schule<br />

der Zukunft – vom Schulhaus<br />

bis zum möglichen St<strong>und</strong>enplan<br />

– wurde eingebaut <strong>und</strong><br />

multimedial <strong>auf</strong>bereitet.<br />

So beschrieben die Schüler ihre<br />

Arbeit: „Wir zeigen in dieser<br />

Präsentation, wie wir denken,<br />

dass die Schule in Zukunft aussehen<br />

wird, wie man lernt <strong>und</strong><br />

wie sie sich im L<strong>auf</strong>e der Jahre<br />

verändert hat <strong>und</strong> sich ändern<br />

wird. Eines ist uns klar, sie<br />

wird sicher noch viel schwieriger<br />

werden.“<br />

S. Sava meets Weiz<br />

Seit 1989 bietet der Europarat<br />

auch den neuen Mitgliedsländern<br />

in Mittel-, Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa<br />

im Rahmen der<br />

„Europäischen Kulturkonvention“<br />

die Möglichkeit zur<br />

Zusammenarbeit <strong>auf</strong> den<br />

Gebieten der Bildung <strong>und</strong><br />

Erziehung, der Kultur, kulturelles<br />

Erbe sowie Jugend <strong>und</strong><br />

Sport. Genau diese Möglichkeit<br />

nützte die Schule Sveti Sava<br />

aus Pirot in Serbien, als sie im<br />

Vorjahr die SHS Weiz aus der<br />

europäischen Zentralbörse für<br />

inernationale Schulpartnerschaften<br />

für ein „Bilaterales<br />

Schulpartnerschaftsprojekt“<br />

auswählte. Eines der Ziele der<br />

Europäischen Kulturkonvention,<br />

nämlich die Unterstützung<br />

des Lernens von Fremdsprachen,<br />

sollte im vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst,<br />

von dem Interkulturellen Zentrum<br />

in Wien <strong>und</strong> dem Landesjugendreferat<br />

geförderten Projekt<br />

mit dem Titel „Encouraging<br />

through learning<br />

foreign languages“ angestrebt<br />

<strong>und</strong> erreicht werden.<br />

Eine Woche lang hieß es für die<br />

jungen Serben mit speziell vorbereiteten<br />

Lernmaterialien <strong>und</strong><br />

der Methode des „Tandem-<br />

Teaching“ die ersten Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

der deutschen Sprache<br />

zu erlernen. Große<br />

Motivation, hohe Lernbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Ausdauer zeichnten<br />

die jungen Lernenden aus.<br />

Englisch als starker Partner<br />

des „Tandems“ ließ rasch die<br />

ersten Lernerfolge zu, wor<strong>auf</strong><br />

Lernende <strong>und</strong> Lehrende mit<br />

Recht stolz sein konnten.<br />

Ein Partnertag<br />

Am 12. Oktober herrschte in<br />

der VS Nibelungen in Graz am<br />

Vormittag reges Treiben. Die<br />

Schulgemeinschaft, Elternverein<br />

<strong>und</strong> Schule, rief wie schon<br />

im Vorjahr, zum „European<br />

Day of Parents and School“<br />

<strong>auf</strong>, dem viele Eltern gefolgt<br />

waren. Die Initiative ging<br />

bereits zum zweiten Mal von<br />

unserer Elternvereinsobfrau<br />

Friederike Genschel aus.<br />

An diesem besonderen Schultag<br />

gestalteten die Eltern den<br />

Vormittag in der Schule mit. In<br />

Zusammenarbeit von Eltern<br />

<strong>und</strong> Klassenlehrerinnen wurde<br />

den Kindern eine Vielfalt von<br />

Angeboten zuteil. Es wurde<br />

getöpfert, gebacken, gekocht,<br />

eine ges<strong>und</strong>e Jause hergestellt,<br />

kreativ gewerkt <strong>und</strong> künstlerisch<br />

gearbeitet. Zwischendurch<br />

konnte man <strong>auf</strong> dem<br />

Dachboden der Schule gespenstischen,<br />

gruseligen Geschichten<br />

lauschen. Aber auch<br />

die naturk<strong>und</strong>liche Seite kam<br />

nicht zu kurz <strong>und</strong> der Herbst<br />

spielte mit leuchtenden Kürbisköpfen<br />

mit. Da krochen<br />

sogar die Igel aus ihrem Laubh<strong>auf</strong>en<br />

heraus <strong>und</strong> stellten sich<br />

den begeisterten Kindern vor.<br />

Am Ende dieses begeisterten<br />

Miteinander-Schaffens hatte<br />

die VS Nibelungen Zuwachs<br />

bekommen. In jeder Ecke des<br />

Stiegenhauses saß lässig ein<br />

stiller Beobachter, der noch<br />

längere Zeit an diesen lustigen,<br />

kreativen, produktiven, interessanten<br />

<strong>und</strong> lehrreichen<br />

Schultag erinnern wird.<br />

Dieser spezielle Schultag hat<br />

gezeigt, wie wichtig gelebte<br />

Schulgemeinschaft ist. So ein<br />

Miteinander stärkt die Schulgemeinschaft<br />

ungemein! Miteinander<br />

– füreinander, das ist<br />

unser Leitsatz!<br />

VD Brigitte Kogler,<br />

Leiterin der VS Nibelungen<br />

Der Elternverein der VS Stiwoll veranstaltete anlässlich des „3.<br />

Tages der ElternMitWirkung“ einen Wandertag mit den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern sowie den Lehrerinnen im Heimatort<br />

Stiwoll. Dabei wollten die Eltern ein Zeichen des Miteinanders<br />

<strong>und</strong> die Mitgestaltung des Schulgeschehens setzen. Die Zusammenarbeit<br />

funktioniert in der Volksschule Stiwoll sehr gut.


BUCHKLUB AKTIV<br />

Buchklub aktuell<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

16<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Vom Leser zum Schriftsteller<br />

– Projekt fördert Kreativität<br />

Das Brot im Märchen<br />

war ein Thema im Rahmen<br />

des EU-Projektes.<br />

Im vergangenen Schuljahr,<br />

dem dritten Jahr des Comenius-Projektes<br />

„Brot ist der<br />

Stab des Lebens“ wurden<br />

unsere Schüler selbst zu<br />

Schriftstellern. <strong>Sie</strong> erfanden<br />

eigene Märchen – traurige,<br />

lustige, witzige, der Zeit<br />

angepasste ...<br />

Vorher hatten wir, die am<br />

Projekt interessierten Lehrer<br />

der VS Feldkirchen bei Graz<br />

<strong>und</strong> der Partnerschulen in<br />

Svelvik (Norwegen), Maidstone<br />

(England) <strong>und</strong> Santa<br />

Sofia (Italien), mit den Schülern<br />

bekannte Märchen<br />

gesucht, in denen Brot eine<br />

wichtige Rolle spielte. Dabei<br />

fanden wir verschiedene<br />

Varianten, lasen diese <strong>und</strong> in<br />

der Folge stellten die Schüler<br />

dazu Illustrationen her.<br />

Stand doch das gesamte Projekt<br />

unter dem Thema „Bread<br />

is the staff of life – Brot ist der<br />

Stab des Lebens“.<br />

Tatsächlich ist dieser Satz in<br />

Jonathan Swifts vielseitigem<br />

Märchen „The Tube“ zu lesen<br />

<strong>und</strong> ist darin lediglich ein<br />

Ausspruch.<br />

Für uns jedoch war dieser<br />

Satz die Headline für die<br />

Arbeit von drei Jahren, in<br />

denen wir im ersten Jahr<br />

Getreidesorten <strong>und</strong> Brotarten<br />

besprachen, Rezepte sammelten<br />

<strong>und</strong> austauschten, im<br />

zweiten Jahr „Brot in der<br />

Religion“ – mit dem Augenmerk<br />

<strong>auf</strong> Anlass- <strong>und</strong> Gebildbrote<br />

<strong>und</strong> – schließlich im<br />

dritten Jahr „Brot im Märchen,<br />

Brot in der Kunst“ als<br />

Schwerpunkt setzten. Bücher<br />

waren in beinahe jeder Phase<br />

unserer Arbeit die Basis, ob<br />

zum Anschauen, Nachlesen,<br />

Informieren, Erklären oder<br />

damit den Gedanken Flügel<br />

verliehen wurden.<br />

Flügel konnten die Schüler<br />

schließlich ihrer Fantasie<br />

beim Schreiben ihrer Märchen<br />

wachsen lassen. Die<br />

Ergebnisse waren erstaunlich.<br />

Welche Ideen die Schüler<br />

doch hatten.<br />

Bei der großen Schlussveranstaltung<br />

im Juni waren diese<br />

Märchen im Foyer der VS<br />

ausgehängt <strong>und</strong> alle Besucher<br />

konnten die vielen interessanten<br />

Ergebnisse lesen. Zwei<br />

Fassungen bekam das Publikum<br />

sogar zu hören.<br />

Melitta Jölly, VSFeldkirchen


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

17 LEBENSKULTUR<br />

2004 SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

BE-Projekt Clean Clothes<br />

„Willst du ruhigen Gewissens<br />

Sport betreiben, dann solltest<br />

du es nackt versuchen!“, denn<br />

ein Großteil unserer Freizeit<strong>und</strong><br />

Sportbekleidung wird<br />

unter Bedingungen hergestellt,<br />

unter denen Menschenrechte<br />

mit Füßen getreten werden. In<br />

Asien, Afrika <strong>und</strong> Lateinamerika<br />

sind Arbeitskräfte billig <strong>und</strong><br />

Gewerkschaften schwach, Arbeitswochen<br />

von mehr als 70<br />

St<strong>und</strong>en an der Tagesordnung.<br />

Unbezahlte Überst<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Wochenendarbeit inklusive.<br />

Vom Ladenpreis von 100 Euro<br />

für einen Markensportschuh<br />

bekommt ein – meist weiblicher<br />

– Arbeiter gerade mal 40 Cent!<br />

Den Rest teilen sich Markenfirmen,<br />

Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel.<br />

Solche <strong>und</strong> ähnliche Informationen<br />

waren die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die Auseinandersetzung mit<br />

einem ungewöhnlichen Thema<br />

in der 7b-Klasse des BG/BRG<br />

Weiz. Clean Clothes Österreich<br />

– vergleichbar mit Fair Trade<br />

<strong>auf</strong> dem Lebensmittelsektor –<br />

lieferte uns nicht nur die Informationen,<br />

sondern lud uns<br />

auch noch zu einem österreichweiten<br />

Wettbewerb ein. Unsere<br />

Ideen zu diesem Thema sollten<br />

der Öffentlichkeit präsentiert<br />

werden.<br />

In einer Erstinformation erfuhren<br />

wir einiges über den Herstellungsprozess<br />

unserer Alltagskleidung<br />

(Anbau, Verarbeitung<br />

<strong>und</strong> Aufrüstung von<br />

Baumwolle, Leinen <strong>und</strong> Kunstfasern).<br />

Es folgte die Festlegung<br />

<strong>auf</strong> Inhalte, die sich bildnerisch<br />

umsetzen ließen. Teams<br />

wurden gebildet, die die Arbeit<br />

von der Planung bis zur Fertigstellung<br />

übernahmen. Bilder,<br />

Objekte <strong>und</strong> Texte sollten entstehen,<br />

die <strong>auf</strong> die Problematik<br />

von unfairen Produktionsbedingungen<br />

hinweisen sollten;<br />

maßgeschneidert für die riesigen<br />

Auslagen eines leer stehenden<br />

Geschäftslokales, das uns<br />

für die Dauer der Ausstellung<br />

von der Stadtgemeinde Weiz<br />

vermittelt wurde. Weiters wurden<br />

wir eingeladen, das Logo<br />

für ein T-Shirt zum selben Thema<br />

zu entwerfen, das anlässlich<br />

des Weizer Altstadtl<strong>auf</strong>es der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt wurde.<br />

Die Dokumentation unserer<br />

Arbeit brachte uns schließlich<br />

den ersten Platz beim erwähnten<br />

Wettbewerb.<br />

Mag. Günter Pösinger<br />

Weltkulturerbe-Fest<br />

„Das Mittelalter lebt“ – unter<br />

diesem Motto stand das Weltkulturerbefest<br />

der UNESCO,<br />

an dem sich die Fachschule der<br />

Caritas Mariengasse, Graz, mit<br />

einem Stand beteiligte. Die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Lehrerinnen<br />

betreuten die Besucher in mittelalterlichen<br />

Umhängen <strong>und</strong><br />

hielten die in der Schule zubereitete<br />

hervorragende Hühnersuppe<br />

<strong>auf</strong> einem Kohleherd,<br />

der bei den Gästen für viel Aufsehen<br />

sorgte, warm. Die köstliche<br />

Kaisersuppe m<strong>und</strong>ete den<br />

Gästen sehr <strong>und</strong> verleitete diese<br />

oft zu einer zweiten Tasse,<br />

bei der sich dann auch die<br />

Gelegenheit ergab, über Friedrich<br />

III. zu erzählen.<br />

Friedrich III. (1415 – 1493) war<br />

König <strong>und</strong> Kaiser des deutschen<br />

Reiches <strong>und</strong> musste<br />

Wien, das von den Ungarn eingenommen<br />

wurde, verlassen.<br />

Er residierte dar<strong>auf</strong> hin in<br />

Graz, wo er unter anderem die<br />

Burg <strong>und</strong> den Dom errichten<br />

ließ. Seine Erfolge verdankte<br />

der Monarch seinem diplomatischen<br />

Geschick <strong>und</strong> seiner<br />

Langlebigkeit – er überlebte<br />

ganz einfach viele seiner Gegner.<br />

Sein Wahlspruch „Alles<br />

Erdreich ist Österreich untertan“<br />

(AEIOU) erlangte mit seinem<br />

Sohn Maximilian I., der<br />

ein Weltreich begründete,<br />

ungeahnte Bedeutung.<br />

Über Sex<br />

In der heutigen Zeit gibt es eine<br />

Informationsflut durch verschiedenste<br />

Medien zum Thema<br />

Sexualität. Fragt man<br />

jedoch Jugendliche nach ihren<br />

subjektiv empf<strong>und</strong>enen Informationsdefiziten<br />

im sexuellen<br />

Bereich, so wird erheblicher<br />

Bedarf bei Themen wie sexuelle<br />

Praktiken, Abtreibung,<br />

Empfängnisverhütung <strong>und</strong><br />

Schwangerschaft angemeldet.<br />

Burschen möchten noch mehr<br />

über Eisprung <strong>und</strong> Menstruationszyklus<br />

erfahren.<br />

Fünf Schülerinnen <strong>und</strong> ein<br />

Schüler des 2B-Jahrganges der<br />

HLW Fohnsdorf sowie mir war<br />

es daher ein Anliegen, ein Projekt<br />

zu diesen Themen von<br />

Gleichaltrigen für Gleichaltrige<br />

durchzuführen, um sich<br />

leichter im Dschungel von<br />

Kondom, Pille, Diaphragma,<br />

Spirale <strong>und</strong> Co. zurecht zu finden.<br />

Ziel des Projektteams war<br />

das Erstellen einer 20-minütigen<br />

PowerPoint-Präsentation,<br />

in der Verhütungsmittel,<br />

Methoden des Schwangerschaftsabbruchs<br />

<strong>und</strong> Informationen<br />

über Embryologie angeschnitten<br />

wurden.<br />

Bei diesen Stationen gab es für<br />

die ZuhörerInnen die Gelegenheit,<br />

in einem kleinen vertrauten<br />

Rahmen fachspezifische<br />

Fragen zu stellen, sich auszutauschen,<br />

über ethische Fragen<br />

zu diskutieren <strong>und</strong> einfach<br />

Spaß zu haben. Dies verlangte<br />

von den sechs PräsentatorInnen<br />

große Flexibilität <strong>und</strong> prof<strong>und</strong>es<br />

Fachwissen.<br />

Mag. Helga Kulac


KUNSTVOLL<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Grab, Spiegel, Desktop<br />

18<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

Die drei der fünf Filme für<br />

SchülerInnen im Programm des<br />

16. Internationalen Kinderfilmfestivals<br />

i Graz stellen, wie<br />

das Festival auch, eine Ausnahmeerscheinung<br />

im Kino- <strong>und</strong><br />

Filmalltag dar. <strong>Sie</strong> sind unterhaltsam<br />

<strong>und</strong> anspruchsvoll zu<br />

gleich, sie erzählen Geschichten<br />

aus der Welt von Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> nehmen<br />

dabei ihr Publikum sehr ernst.<br />

Wir laden <strong>Sie</strong> mit Ihren<br />

SchülerInnen ein, spannende<br />

Entdeckungen <strong>und</strong> abenteuerliche<br />

Reisen zu unternehmen.<br />

Dies können Ihre SchülerInnen<br />

heuer auch im Original.<br />

„Ein Engel für May“ (empfohlen<br />

ab 10 Jahren) ist ein fantasievoller<br />

Film, der geschickt<br />

mit den verschiedenen Zeitebenen<br />

spielt, in denen die<br />

Geschichte stattfindet. (Großbritannien<br />

2002/100 Minuten,<br />

Mittwoch, 24. November,<br />

deutsch eingesprochen um 11<br />

Wir vom BORG Bad Radkersburg<br />

machen nun bereits das 7.<br />

Jahr mit der 7. Klasse ein Bildhauerprojekt<br />

mit dem Ziel, das<br />

projektorientierte Denken <strong>und</strong><br />

Handeln zu fördern <strong>und</strong> Sinn<br />

stiftende, zweckfreie künstlerische<br />

Gestaltung in ein Spannungsverhältnis<br />

mit zeitgenössischen<br />

Tendenzen der bloßen<br />

Effektivierung zu bringen, sie<br />

zu hinterfragen <strong>und</strong> ihnen<br />

etwas Sinnvolles entgegenzusetzen.<br />

Obwohl wir immer auch<br />

Aspekte der Vermarktung, der<br />

Produkterfindung <strong>und</strong> der<br />

Marktpositionierung im Auge<br />

behalten, verfolgen diese Projekte<br />

einzig das Ziel, individuelle<br />

Gestaltungen hervorzubringen,<br />

die sich in Zeiten<br />

reiner Kommerzialisierung<br />

behaupten können.<br />

Beim diesjährigen Projekt ging<br />

es darum, einen Bogen zu spannen<br />

von der Höhlenmalerei bis<br />

Virtualisierung. In beiden Fällen<br />

geht es um die Beeinflussung<br />

der Wirklichkeit durch<br />

Zeichen <strong>und</strong> deren Manipulation.<br />

Durch die rituelle Bestattung<br />

wurde der Tote in ein Zeichen<br />

verwandelt <strong>und</strong> die<br />

Grabbeigaben waren gleichermaßen<br />

real wie Nachsende<strong>auf</strong>träge,<br />

Attachements, E-Mails<br />

ins Jenseits (= Jenseits der sinnlichen<br />

Wahrnehmung). Was<br />

damals magisch/mystisch war<br />

(Identität zwischen Zeichen<br />

<strong>und</strong> Bezeichnetem) <strong>und</strong> über<br />

Rituale kommuniziert wurde,<br />

ist heute durch Programmierung<br />

<strong>und</strong> Digitalisierung elektronisch<br />

vorbereitet <strong>und</strong> hat<br />

letztlich in der Genmanipulation<br />

ihre biologische <strong>und</strong> reale<br />

Auswirkung.<br />

Neben diesem theoretischen<br />

Aspekt war es praktisch ganz<br />

wichtig, einen Ansatzpunkt zu<br />

finden, der die Schematisierungstendenz<br />

unseres Gehirns<br />

unterläuft. So entstanden Projektthemen<br />

wie: Grabmal für<br />

einen Sonnenstrahl, für ein<br />

Taschentuch, für ein Klavier,<br />

für eine Schokolade, für eine<br />

Vagina, für meine Frisur etc.<br />

Wir haben auch versucht religiöse,<br />

also Sinn stiftende<br />

Ergänzungen, die hinausweisen<br />

über unsere Welt, zu beleuchten<br />

<strong>und</strong> ebenso Formfindung<br />

als überzeitliches Schutzschild<br />

gegen das Nichts zu behandeln.<br />

Kunstgeschichtlich würde das<br />

den Auffassungen der Gegen-<br />

Filmfestival<br />

Uhr, in englischer Originalfassung<br />

um 9 Uhr)<br />

Der Zeichentrickfilm „Der verzauberte<br />

Wald“ für die kleinsten<br />

Zuschauer (ab 6) besticht<br />

besonders durch seine technische<br />

Machart in 3D-Animation<br />

<strong>und</strong> die liebevolle Zeichnung<br />

seiner Figuren. (Spanien<br />

2002/84 Minuten, Originalfassung,<br />

deutsch eingesprochen<br />

Donnerstag, 25. November um<br />

11 Uhr)<br />

„Im vierten Stock“ lebt eine<br />

Gruppe von Jugendlichen eines<br />

Krankenhauses, wo sie nächtens<br />

die Gänge unsicher<br />

machen, die Krankenschwestern<br />

mit virtuellen Pizzabestellungen<br />

nerven <strong>und</strong> hübsche<br />

Frauen Eis essend von der<br />

Dachterrasse aus beim Ausziehen<br />

beobachten. <strong>Sie</strong> teilen ein<br />

gemeinsames Schicksal. <strong>Sie</strong><br />

haben Knochenkrebs <strong>und</strong><br />

kämpfen um ihr Überleben.<br />

(Spanien 2003/100 Minuten,<br />

satzpaare Romantik – Klassizismus<br />

entsprechen.<br />

Unser Projekt war ein Jahresprojekt.<br />

Für alle, die sich für<br />

das Projekt interessieren, stellen<br />

wir die Projektzeitung, die<br />

uns von der Bestattung der<br />

Grazer Stadtwerkefinanziert<br />

wurde, als pdf-Datei <strong>auf</strong> unsere<br />

Schulhomepage: www.borgradkersburg.stsnet.at.<br />

Erwin Michenthaler<br />

Freitag, 26. November deutsch<br />

eingesprochen um 11 Uhr, in<br />

spanischer Originalfassung um<br />

9 Uhr).<br />

Schubert-Kino, Mehlplatz 2, 8010 Graz<br />

Reservierungen unter 0699/11648114<br />

oder sabine.fuchs@bka.gv.at<br />

3 Euro pro Person/Begleitpersonen frei<br />

Internet: www.kinderfilmfestival.at<br />

Der<br />

von Molière, Deutsch:<br />

Simon Werte. Regie:<br />

Tobias Lend. Bühne:<br />

Susanne Maier-St<strong>auf</strong>en.<br />

Kostüme: Gabi Rahm.<br />

Schauspielhaus Graz.<br />

Der arme, jedoch offenbar sehr<br />

fromme, aber mittellose Tartuffe<br />

(Daniel Doujenis) hat sich<br />

im Hause des reichen Orgon<br />

(Stefan Maaß) einquartiert.<br />

Sein scheinheiliges Gehabe<br />

beeindruckt Orgon so sehr,<br />

dass er ihn zum Schwiegersohn<br />

machen will <strong>und</strong> ihm sein Haus<br />

<strong>und</strong> Vermögen überschreibt.<br />

Elmire, Orgons Gemahlin<br />

(Friederike Bellstedt), kann<br />

ihren Gatten jedoch durch die<br />

geschickte Inszenierung einer<br />

eindeutigen Situation davon<br />

überzeugen, was für ein<br />

Mensch dieser Tartuffe in<br />

Wahrheit ist.<br />

Mit „Tartuffe“ schuf Molière,<br />

eigentlich Jean Baptiste Poquelin<br />

(1622–1673), ein zeitloses<br />

Bild eines Heuchlers <strong>und</strong> religiösen<br />

Eiferers. Unübersehbar<br />

sind <strong>Seiten</strong>hiebe <strong>auf</strong> Kirche<br />

<strong>und</strong> Königshof. So rief das<br />

Stück Empörung hervor. 1667<br />

verbot der Bischof von Paris<br />

jegliche Aufführung. Fünf Jahre<br />

lang bemühte sich der Autor<br />

um die Aufführung bis nach<br />

der dritten Fassung im Jahre<br />

1669 die triumphale Ur<strong>auf</strong>führung<br />

stattfand.<br />

*** ab 14 Alexander Loretto


Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

19 ALLES THEATER<br />

2004 SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Jesus Christ Superstar<br />

alexander.loretto@schule.at<br />

Rockoper in englischer<br />

Sprache mit deutschen<br />

Übertiteln von Andrew<br />

Lloyd Webber, Text: Tim<br />

Rice. Musik. Leitung:<br />

Sandy Lopicic. Regie <strong>und</strong><br />

Licht: Josef E. Köpplinger.<br />

Choreographie:<br />

Ricarda Regine<br />

Ludigkeit. Oper Graz<br />

Webbers Rockoper schildert<br />

die letzten sieben Tage aus dem<br />

Leben Jesu Christi. Zweifel<br />

<strong>und</strong> Ängste plagen den Superstar<br />

der eigentlich keiner ist.<br />

Judas Ischariot verstrickt in<br />

quälende Fragen. Ist er tatsächlich<br />

Verräter? Oder ist er<br />

nicht vielmehr Werkzeug Gottes,<br />

um den Heilsplan zu vollenden?<br />

Sehr gut gewählt die<br />

Besetzung sowohl hinsichtlich<br />

gesanglicher wie auch schauspielerischer<br />

Qualität. Stimmig<br />

das Bühnenbild (Rainer Sinell)<br />

<strong>und</strong> die Kostüme (Gera Graf) in<br />

dieser in die heutige Zeit verlegten<br />

Aufführung. Souverän<br />

führt Sandy Lopicic sein<br />

Orchester. Zweifellos die<br />

Superstars dieses Abends sind<br />

der Amerikaner Previn Moore<br />

<strong>und</strong> die Wienerin Carin Filipcic.<br />

Der Opern- <strong>und</strong> Musicalsänger<br />

brilliert als Herodes in<br />

einem leider nur zu kurzen<br />

Auftritt. Filipcic fasziniert als<br />

Maria Magdalena, die Frau aus<br />

verruchtem Milieu, die den<br />

Mann Jesus (Daniel Prohaska)<br />

liebt. **** ab 16 Alexander Loretto<br />

Tartuffe<br />

Der Wildschütz<br />

von Albert Lortzing,<br />

Komische Oper in drei<br />

Akten, Libretto von<br />

Albert Lortzing. Nach<br />

dem Lustspiel „Der Rehbock<br />

oder Die<br />

schuldlosen<br />

Schuldbewussten“<br />

von August Friedrich<br />

Ferdinand von<br />

Kotzebue. Musik.<br />

Leitung: Karel Mark<br />

Chichon. Regie: Michael<br />

Schilhan. Opernhaus<br />

Graz.<br />

Der bereits in die Jahre gekommene<br />

Schulmeister Baculus<br />

(Wilfried Zelinka) feiert Verlobung<br />

mit dem jungen Gretchen<br />

(Dorit Machatsch).<br />

Um das Fest gebührend zu<br />

feiern, wollte der Lehrer einen<br />

Rehbock schießen. Da erreicht<br />

ihn ein Brief des Grafen (Alexander<br />

Puhrer). Er, Baculus,<br />

werde entlassen, da er gewildert<br />

habe.<br />

Erst will Gretchen ins Schloss,<br />

um den Grafen zu besänftigen.<br />

Da dieser jedoch den Ruf hat,<br />

hinter jeder Schürze herzul<strong>auf</strong>en,<br />

ist dies dem Schulmeister<br />

nicht recht.<br />

Nun erscheint die als Mann<br />

verkleidete Schwester des Grafen,<br />

Baronin Freimann (Margareta<br />

Klobucar). <strong>Sie</strong> erklärt sich<br />

bereit, als Gretchen <strong>auf</strong>s<br />

Schloss zu gehen, um den Grafen<br />

milde zu stimmen.<br />

Ein amüsantes Verwirrspiel<br />

beginnt.<br />

Mit Witz <strong>und</strong> Charme inszeniert<br />

Schilhan in gutem Einvernehmen<br />

mit Chichon. Bühne<br />

(Mignon Ritter) <strong>und</strong> Kostüme<br />

(Michaela Mayer-Michnay) tragen<br />

zum harmonischen Gesamteindruck<br />

bei. Einwandfrei<br />

die musikalischen Darbietungen.<br />

Für den Schulunterricht sehr<br />

zu empfehlen; allerdings sollten<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

<strong>auf</strong> den Inhalt vorbereitet werden.<br />

**** ab 14 Alexander Loretto


LAST, BUT NOT LEAST<br />

<strong>Lesen</strong> <strong>Sie</strong> in der nächsten<br />

„Schule“-Ausgabe über ein<br />

Weltreligionen-Projekt der LA<br />

für Sozialberufe Rottenmann.<br />

Geehrtes Redaktionsteam!<br />

Bisher hat immer der Schulwart<br />

am Morgen (ca. 7 Uhr) die<br />

Schule <strong>auf</strong>gesperrt <strong>und</strong> unsere<br />

Kinder in die Garderobe gelassen.<br />

Jetzt heißt es plötzlich, das<br />

sei rechtlich nicht gedeckt. Die<br />

Lehrer machen es nicht (kann<br />

man sie nicht zwingen?). Jetzt<br />

sagt der Bürgermeister, wir sollen<br />

eine Person (Mutter?)<br />

anstellen <strong>und</strong> bezahlen. Geht<br />

das? Ist diese Person dann<br />

rechtlich gedeckt? Können wir<br />

wirklich zur Kasse gebeten<br />

werden?<br />

Eine Mutter schulpflichtiger Kinder<br />

Gemäß § 51 Abs. 3 des Schulunterrichtsgesetzes<br />

beginnt die<br />

Aufsichtspflicht der Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer 15 Minuten vor<br />

Beginn des Unterrichtes. Eine<br />

gesetzliche Verpflichtung von<br />

Lehrerinnen/Lehrern zu einer<br />

früheren Aufsichtsführung<br />

besteht nicht <strong>und</strong> es ist auch<br />

kein diesbezüglicher dienstlicher<br />

Auftrag möglich. Im Interesse<br />

der Kinder, die <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong><br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

IM RECHTECK<br />

der Verkehrszeiten öffentlicher<br />

Verkehrsmittel oder aus anderen<br />

Gründen der Schülerbeförderung<br />

bereits zu einem früheren<br />

Zeitpunkt in der Schule<br />

eintreffen müssen, sollte es ein<br />

dringendes gemeinsames Anliegen<br />

der Schulleitung, des<br />

Elternvereines sowie der schulerhaltenden<br />

Gemeinde sein,<br />

eine Be<strong>auf</strong>sichtigung der Kinder<br />

im fraglichen Zeitraum <strong>auf</strong><br />

freiwilliger Basis sicherzustellen.<br />

Die Aufsichtsführung<br />

könnte – eventuell abwechselnd<br />

– von einzelnen Eltern, aber<br />

§<br />

auch vom Schulwart oder von<br />

einzelnen Lehrerinnen/Lehrern,<br />

die sich dazu bereit erklären,<br />

außerhalb ihrer Dienstpflichten<br />

übernommen werden.<br />

Für eine eventuelle finanzielle<br />

Abgeltung könnte der Elternverein<br />

aus den ihm zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln, die<br />

Gemeinde oder ein Sponsor <strong>auf</strong>kommen.<br />

In rechtlicher Hinsicht wären<br />

folgende Schritte zu setzen: In<br />

der vom Schulforum zu<br />

beschließenden Hausordnung<br />

wäre zu bestimmen, inwieweit<br />

die Schüler/innen bereits früher<br />

als 15 Minuten vor Beginn des<br />

Unterrichtes im Schulgebäude<br />

anwesend sein dürfen <strong>und</strong> dass<br />

dabei eine Be<strong>auf</strong>sichtigung der<br />

Schüler seitens der Schule<br />

erfolgt (siehe § 2 Abs. 6 der Verordnung<br />

des B<strong>und</strong>esministers<br />

für Unterricht <strong>und</strong> Kunst<br />

betreffend die Schulordnung).<br />

Die Personen, die sich zur Aufsichtsführung<br />

bereit erklärt<br />

haben, müssten sodann von der<br />

Schulleiterin/vom Schulleiter<br />

ausdrücklich mit der Aufsichtsführung<br />

im betreffenden Zeitraum<br />

betraut werden. In diesem<br />

Fall werden sie funktionell als<br />

B<strong>und</strong>esorgane tätig (§ 44a des<br />

Schulunterrichtsgesetzes); dies<br />

bedeutet, dass sie durch das<br />

Amtshaftungsgesetz gedeckt<br />

sind <strong>und</strong> bei einer allfälligen<br />

Aufsichtspflichtverletzung<br />

nicht unmittelbar persönlich<br />

zum Schadensersatz herangezogen<br />

werden könnten.<br />

Dr. Klaus Perko<br />

Haben <strong>Sie</strong> eine interessante Frage für das Rechteck? Wenn ja, dann mailen <strong>Sie</strong> diese an:<br />

heinz.zechner@stmk.gv.at<br />

Die Antwort lesen <strong>Sie</strong> dann in der „Schule“<br />

20<br />

Nr. 160<br />

NOVEMBER<br />

2004<br />

DRESS CODE<br />

Mode von 1570 bis 1960<br />

Fünf Jahrh<strong>und</strong>erte Mode <strong>und</strong> Bekleidungsvorschriften beleuchtet die Ausstellung<br />

„DRESS CODE – Mode von 1570 bis 1960“ anhand ausgewählter Kostüme<br />

von der späten Renaissance bis in die 1960er-Jahre. Den kostbaren Objekten<br />

aus der Kulturhistorischen<br />

Sammlung, aber auch aus Privatbesitz<br />

sowie internationalen Sammlungen<br />

werden zeittypische Accessoires<br />

wie Hüte, Fächer, Schirme, Taschen,<br />

Schmuck <strong>und</strong> Schuhe zur Seite<br />

gestellt.<br />

Parallel zu dieser Ausstellung läuft,<br />

quasi als Fortführung der Thematik<br />

Mode in die <strong>Sie</strong>bzigerjahre des vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts, die Schau<br />

„BILDER MACHEN MODE – F. C.<br />

G<strong>und</strong>lach“. Die Publikationen von F.<br />

C. G<strong>und</strong>lachs Aufnahmen in Illustrierten<br />

wie „Film <strong>und</strong> Frau“, „Constanze“,<br />

„Twen“ <strong>und</strong> „Brigitte“ sind ein fester<br />

Bestandteil deutscher Medien-, Mode<strong>und</strong><br />

Fotogeschichte. International<br />

gesehen ist das Werk von größter<br />

fotohistorischer <strong>und</strong> kunsthistorischer<br />

Bedeutung.<br />

Folgende Führungsangebote können<br />

für alle Altersgruppen, d. h. für SchülerInnen<br />

von 6 bis 19 Jahren, gebucht<br />

werden.<br />

Überblicksführung: Nach einem<br />

R<strong>und</strong>gang durch die Ausstellung Dress Code<br />

wird bis zum 16. Jänner auch noch ein Blick<br />

<strong>auf</strong> die Modefotografien von F. C. G<strong>und</strong>lach<br />

geworfen.<br />

Dress Code – Der erste Teil: Hier wird ein Einblick in die Modegeschichte von<br />

der Zeit der Spanischen Mode bis in die Zeit des Biedermeier gegeben.<br />

Dress Code – Der zweite Teil: Wir beginnen nun in der Zeit der ersten Modeschauen,<br />

das heißt im 2. Rokoko (1840–1870) <strong>und</strong> beenden unseren R<strong>und</strong>gang<br />

mit den 50er-Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Die Modefotografien von F. C. G<strong>und</strong>lach können auch als eigene Führung<br />

bestellt werden.<br />

Im Anschluss an jede Führung können<br />

Workshops, die von SchülerInnen der<br />

BAKIP (Lehranstalt für Kindergartenpädagogik)<br />

entwickelt wurden,<br />

gebucht werden.<br />

Ausstellungsübergreifende Spezialthemen<br />

für SchülerInnen von 12 bis 19<br />

Jahren: Von den wilden Zwanzigern<br />

bis zu den Hippies – Frauenpower<br />

DRESS CODE – Mode von 1570 –<br />

1960 (bis 1. Mai 2005)<br />

BILDER MACHEN MODE – F. C.<br />

G<strong>und</strong>lach (bis 16. Jänner 2005)<br />

Neutorgasse 45, 8010 Graz.<br />

Anmeldung: T: 0316/8017-9716 . 21.<br />

Oktober 2004 – 1. Mai 2005. Di. – So.<br />

10-18 Uhr, Do. 10-20 Uhr<br />

Eintrittspreise:<br />

EUR 3.– (Eintritt + Führung), EUR 4.–<br />

(Eintritt, Führung, Workshop)<br />

P. R.

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