Lesen Sie auf Seiten 2 und 3 - Landesschulrat Steiermark
Lesen Sie auf Seiten 2 und 3 - Landesschulrat Steiermark
Lesen Sie auf Seiten 2 und 3 - Landesschulrat Steiermark
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nr. 160<br />
November<br />
2004<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Die Schule bewegt (sich)<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Sie</strong> <strong>auf</strong> <strong>Seiten</strong> 2 <strong>und</strong> 3
PRÄSIDIAL<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Und sie bewegt sich doch ...<br />
2<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Allen Unkenrufen zum<br />
Trotz bewegt sich in der<br />
österreichischen<br />
Bildungslandschaft<br />
einiges, für manche zu<br />
schnell, für andere zu<br />
wenig spektakulär. Die<br />
folgenden Zeilen bilden<br />
einen kleinen Auszug von<br />
dem, was sich <strong>und</strong> uns<br />
bewegt.<br />
HR DR. HORST LATTINGER<br />
Zukunftskommission: Die ersten<br />
konkreten Umsetzungsmaßnahmen<br />
in Bezug <strong>auf</strong> Vorschläge<br />
der Zukunftskommission<br />
sind angel<strong>auf</strong>en. Zu<br />
den bedeutsamsten zählen die<br />
sukzessive Einführung von Bildungsstandards<br />
<strong>und</strong> das Projekt<br />
„Leadership Academy“.<br />
Die Rückmeldungen der Pilotschulen<br />
für die Bildungsstandards<br />
sind durchwegs recht<br />
vielversprechend, obgleich der<br />
Weg zu einer flächendeckenden<br />
Vergleichsmöglichkeit der<br />
Schülerleistungen noch weit<br />
ist. Haupt<strong>auf</strong>gabe der Bildungsstandards<br />
ist es, den<br />
Betroffenen selbst eine Rückmeldung<br />
zu geben – sie sollen<br />
wissen, wo sie im Vergleich zu<br />
ihren Nachbarn stehen. Damit<br />
unterscheidet sich der österreichische<br />
Weg sehr deutlich von<br />
dem besonders im anglo-amerikanischen<br />
Bereich üblichen<br />
Ranking.<br />
Durch das Projekt „Leadership<br />
Academy“ wird nicht nur eine<br />
große Anzahl von Führungskräften<br />
des Bildungswesens<br />
weitergebildet, sondern es entstehen<br />
neue Kompetenznetzwerke,<br />
in denen die Führungskräfte<br />
voneinander lernen <strong>und</strong><br />
sich das vorhandene Knowhow<br />
durch gegenseitige Unterstützung<br />
vervielfacht. Ein völ-<br />
lig neuer, viel versprechender<br />
Weg!<br />
Österreichkonvent: Nach wie<br />
vor offen ist die Frage, wie die<br />
Kompetenzverteilung im Bildungswesen<br />
der Zukunft aussehen<br />
soll. Wird es weiterhin<br />
B<strong>und</strong>esbehörden in den Ländern<br />
geben oder sollen alle<br />
Kompetenzen den Ländern<br />
übertragen werden bzw. in der<br />
mittelbaren B<strong>und</strong>esverwaltung<br />
<strong>auf</strong>gehen? Favorisiert wird derzeit<br />
die Einrichtung von Landesbildungsdirektionen<br />
als<br />
Schulbehörde erster Instanz<br />
für alle Schularten. Die BezirksschulinspektorInnen<br />
–<br />
oder wie immer sie künftig heißen<br />
mögen – wären dann MitarbeiterInnen<br />
des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
mit externen Dienststandorten,<br />
wie dies bereits<br />
jetzt zum Beispiel bei den<br />
SchulpsychologInnen der Fall<br />
ist. Die Kollegien der Bezirksschulräte<br />
<strong>und</strong> des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
sollen abgeschafft werden.<br />
Ob diese Änderungsvorschläge<br />
auch die erforderliche<br />
Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament<br />
bekommen könnten,<br />
lässt sich derzeit nicht abschätzen.<br />
Pädagogische Hochschulen:<br />
Gemäß Akademienstudiengesetz<br />
wird es ab 2007 statt der<br />
r<strong>und</strong> 51 Institutionen der Lehrerausbildung<br />
im Pflichtschulbereich<br />
<strong>und</strong> Lehrerfortbildung<br />
aller Schularten nur noch neun<br />
bis zehn pädagogische Hochschulen<br />
in Österreich geben. In<br />
der <strong>Steiermark</strong> haben die drei<br />
B<strong>und</strong>eseinrichtungen (Pädagogische<br />
Akademie Hasnerplatz,<br />
Berufspädagogische Akademie,<br />
Pädagogisches Institut) einen<br />
Akademienverb<strong>und</strong> <strong>und</strong> die<br />
kirchlichen (Pädagogische<br />
Akademie Eggenberg, Religionspädagogische<br />
Akademie,<br />
Religionspädagogisches Institut,<br />
Kolleg für Sozialpädagogik)<br />
einen zweiten gegründet.<br />
Aus beiden Verbünden soll eine<br />
pädagogische Hochschule entstehen.<br />
Durch die Zusammenführung<br />
aller Ressourcen sind<br />
beträchtliche Synergieeffekte<br />
zu erwarten. Ich wurde von der<br />
B<strong>und</strong>esministerin <strong>und</strong> der Präsidentenkonferenz<br />
ersucht, mit<br />
ExpertInnen ein Modell auszuarbeiten,<br />
das in der <strong>Steiermark</strong><br />
verwirklicht werden <strong>und</strong> den<br />
anderen B<strong>und</strong>esländern als<br />
Anregung dienen könnte.<br />
Finanzausgleich <strong>und</strong> St<strong>und</strong>enressourcen:<br />
Das Angebot des<br />
Finanzministers, als Basis für<br />
die Ref<strong>und</strong>ierung der Landeslehrerkosten<br />
den Ertrag 2004<br />
plus Gehaltserhöhung plus<br />
Struktureffekt (= Mehrkosten<br />
durch Vorrückung in höhere<br />
Bezüge) minus Schülerrückgang<br />
festzuschreiben, war zur<br />
Drucklegung dieser Ausgabe<br />
noch Gegenstand intensiver<br />
Verhandlungen. Der springende<br />
Punkt ist dabei die Berücksichtigung<br />
des Schülerrückgangs.<br />
Sinkende Schülerzahlen<br />
bedeuten nicht automatisch<br />
sinkende Kosten!<br />
Generell kann man feststellen,<br />
dass im Pflichtschulbereich das<br />
Limit erreicht ist. Der strukturbedingte<br />
Mehrbedarf in der<br />
<strong>Steiermark</strong> findet im derzeitigen<br />
Zuteilungssystem zu wenig<br />
Berücksichtigung.<br />
Im Bereich der mittleren <strong>und</strong><br />
höheren Schulen gibt es ebenfalls<br />
da <strong>und</strong> dort strukturbedingte<br />
Engpässe. Autonomie<br />
bedeutet unter anderem, dass<br />
Schulen selbst entscheiden<br />
können, ob sie kleinere Klassen<br />
oder mehr St<strong>und</strong>en für Teilungen,<br />
Freigegenstände, unverbindliche<br />
Übungen etc. haben<br />
wollen. Einige wenige Schulleiter<br />
meinen, alles haben zu können,<br />
nach dem Motto „es wird<br />
sich bei mir schon ausgehen,<br />
wenn die anderen ordentlich<br />
sparen“. Besonders fies ist es,<br />
wenn Schulleiter von der eigenen<br />
Planungsinkompetenz dadurch<br />
ablenken, dass sie erstens<br />
genau jene Extras im<br />
sportlichen oder musischen<br />
Bereich streichen, die sich<br />
besonderer Beliebtheit erfreuen<br />
<strong>und</strong> zweitens die Schulpartner<br />
<strong>auf</strong>wiegeln <strong>und</strong> zu Protesten<br />
animieren. Da Eltern<br />
aber zugleich auch Steuerzahler<br />
sind, durchschauen sie<br />
meistens dieses üble Spiel ...<br />
Administrative Belastung:<br />
Immer wieder erreichen mich<br />
Klagen, dass Führungskräfte<br />
zu wenig Zeit für ihre Kern<strong>auf</strong>gaben<br />
– pädagogische Schulentwicklung,<br />
Personalführung,<br />
Kommunikation mit Schulpartnern<br />
<strong>und</strong> Öffentlichkeit –<br />
haben, weil die administrativen<br />
Aufgaben so viel Zeit in<br />
Anspruch nehmen. An den<br />
Pflichtschulen fehlt die administrative<br />
Unterstützung des<br />
Schulleiters/der Schulleiterin<br />
vielfach überhaupt, an den<br />
mittleren <strong>und</strong> höheren Schulen,<br />
die ja keine erste Instanz <strong>auf</strong><br />
Bezirksebene haben, sind vor<br />
allem die AministratorInnen<br />
<strong>und</strong> SchulsekretärInnen permanent<br />
überlastet. Die Schulsekretärin<br />
einer Bildungsanstalt<br />
für Kindergartenpädagogik<br />
hat mir kürzlich die<br />
EDV-Programme <strong>auf</strong>gelistet,<br />
mit denen sie tagtäglich arbeiten<br />
muss – weit mehr als ein<br />
Dutzend, sehr unterschiedlich<br />
in ihrer Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
<strong>und</strong> Komplexität – <strong>und</strong><br />
natürlich mit unterschiedlichen<br />
Passwörtern ...<br />
Pädagogische Schulentwicklung<br />
in der <strong>Steiermark</strong>: Das<br />
kleine, für Schulentwicklungs-<br />
Programm-Planung (SEPP) zuständige<br />
Team, in dem Expert-<br />
Innen aller Führungsebenen<br />
vertreten sind, musste <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
etlicher Ruhestandsversetzungen<br />
neu konstituiert<br />
werden. Vor drei Jahren wurde<br />
in diesem Team die so genannte<br />
Gr<strong>und</strong>satzerklärung konzipiert,<br />
in der bereits jene wesentlichen<br />
Forderungen enthalten<br />
sind, die nunmehr auch<br />
von der Zukunftskommission<br />
gestellt werden. Derzeit erarbeitet<br />
das Team eine Prioritätenliste,<br />
damit die bisher<br />
durchaus erfolgreiche Tätigkeit<br />
dieser Steuerungsgruppe möglichst<br />
zielführend <strong>und</strong> effizient<br />
fortgesetzt werden kann.<br />
„Wissen S’, welche<br />
Speisen mir am wenigsten<br />
schmecken?<br />
Die aus dem Topf C!“
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
3<br />
2004 SCHULE<br />
Aus dem Inhalt<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
S. 4–7<br />
S. 8–11<br />
S. 12–15<br />
S. 16–19<br />
Im Gespräch ist die Judenburgerin<br />
Kathrin Kortschak, die trotz<br />
ihrer Jugend international<br />
erfahren ist: Als Absolventin des<br />
Mahindra United World College<br />
hat sie einiges zu erzählen. – Das<br />
Trainingsraum-Programm aus<br />
Psychologen- <strong>und</strong> Praxissicht. –<br />
Ein PLBZ wurde eröffnet.<br />
Als Good-Practice-Beispiel wird<br />
die Schulentwicklung am<br />
BG/BRG Carneri vorgestellt. –<br />
Selbstevaluation ist ein Dialog<br />
war ein Kongressthema. – Den<br />
ersten Natur-Lese-Park Europas<br />
gibt es in Neumarkt. – Steirer<br />
lassen die Bildung am Himalaja<br />
nicht verkommen.<br />
Ohne Gewalt geht’s auch ist das<br />
Motto der Peers nicht trotz, sondern<br />
wegen einer Welt der Vielfalt.<br />
– Am BG/BRG Knittelfeld<br />
wird der Schulbeginn anders<br />
gestaltet. – Zum Jubiläum einer<br />
Hauptschule gab’s ein Dorfradioprogramm.<br />
– Volksschulen<br />
gehen im „Partnerlook“ …<br />
Vom Leser zum Schriftsteller<br />
kann man werden, wenn der<br />
Buchklub Kreativität fördert. –<br />
Saubere (in allen Wortsinnen)<br />
Kleidung war dem BG/BRG<br />
Weiz ein arbeitsintesives Projekt<br />
wert. – Es ist wieder soweit: Alexander<br />
Loretto empfiehlt eine<br />
Auslese an Thaterstücken.<br />
IMPRESSUM: Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>. – Redaktion: BSI<br />
Heinz Zechner, Bezirksschulrat, 8430 Leibnitz, Kadagasse 12; Werner Egger (Redaktion): Am<br />
Langedelwehr 26, 8010 Graz; Edith Weichlbauer-Lichtenegger (Inserate, Abonnements), LSR für<br />
<strong>Steiermark</strong>, Tel. 0316/345-221/110. – Satz beigestellt. – Herstellung: Medienfabrik Graz.<br />
E-Mail: heinz.zechner@stmk.gv.at – werner.egger@kleinezeitung.at (egger.w@aon.at) –<br />
edith.weichlbauer@lsr-stmk.gv.at<br />
Internet: www.lsr-stmk.gv.at – www.dieschule-stmk.com.<br />
Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8010 Graz, Hofgasse 15, zurücksenden.<br />
Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ <strong>und</strong> das Verordnungsblatt des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> werden allen Pflichtbeziehern (Bezirksschulräten, Schulleitungen <strong>und</strong> DirektorInnen<br />
aller öffentlichen <strong>und</strong> mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Unterrichtsanstalten)<br />
von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“<br />
<strong>und</strong> das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Ruhestandes,<br />
den Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen <strong>und</strong> sonstige Interessenten <strong>auf</strong> Bestellung<br />
abgegeben. Der Bezugspreis beträgt derzeit € 55,–. Die Bestellung nimmt die Medienfabrik Graz,<br />
Hofgasse 15, 8010 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen.<br />
Adressenänderungen bitte an: Büro des Präsidenten, Tel. 0316/345-221 oder 110!<br />
Liebe Leserin,<br />
Lieber Leser!<br />
Jedes Jahr<br />
im<br />
Oktober findet<br />
die so<br />
genannte Jahrestagung der<br />
Redaktionsmitglieder dieser Zeitschrift<br />
statt. Zum Unterschied von<br />
den monatlichen Redaktionssitzungen<br />
ist dieses Meeting ganztägig,<br />
es wird die gemeinsame<br />
Arbeit des letzten Jahres evaluiert<br />
<strong>und</strong> es werden Strategien für die<br />
Zukunft erarbeitet. Der Präsident<br />
des <strong>Landesschulrat</strong>es HR Dr.<br />
Horst Lattinger referierte über<br />
aktuelle Entwicklungen in Schule<br />
<strong>und</strong> Schulpolitik. <strong>Sie</strong> können die<br />
interessanten Ausführungen <strong>auf</strong><br />
der Seite 2 nachlesen.<br />
Rückblick<br />
Im Rückblick zeigte man sich<br />
recht zufrieden mit der Entwicklung<br />
der Zeitschrift. Vor allem<br />
AHS <strong>und</strong> BMHS konnten wesentlich<br />
stärker in die Mitarbeit eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden (z. B. Serie<br />
„Good Practice an der AHS“).<br />
Damit konnte auch die Leserschaft<br />
an den höheren Schulen<br />
deutlich erweitert werden. Dass<br />
die Anzahl der eingesandten Artikel<br />
stetig steigt, werten wir ebenso<br />
als Erfolg wie das Interesse<br />
von Firmen <strong>und</strong> Institutionen, bei<br />
uns zu inserieren.<br />
Verbesserungen<br />
Die „Schule“ nennt sich im Untertitel<br />
„Zeitschrift für LehrerInnen,<br />
SchülerInnen <strong>und</strong> Eltern“. Wenn<br />
es ihr auch nicht gelingen wird,<br />
eine Zeitschrift für SchülerInnen<br />
zu sein (da müsste sie wohl ganz<br />
anders aussehen!), so möchte<br />
<strong>und</strong> könnte unsere Zeitschrift<br />
bestimmt auch für Eltern sein.<br />
Organisatorisch könnten <strong>Sie</strong> uns<br />
helfen: Bitte geben <strong>Sie</strong> überzählige<br />
Exemplare an SchülerInnen<br />
<strong>und</strong> Eltern weiter! Bitte legen <strong>Sie</strong><br />
Zeitschriften in öffentlichen Räumen<br />
<strong>auf</strong>! Weisen <strong>Sie</strong> bei Elternabenden<br />
<strong>auf</strong> die Zeitschrift (oder<br />
bestimmte Artikel) hin! Machen<br />
<strong>Sie</strong> einen Link von Ihrer Schulhomepage<br />
<strong>auf</strong> die Homepage<br />
unserer Zeitschrift (www.dieschule-stmk.com)!<br />
Oder verwenden<br />
<strong>Sie</strong> die „Schule“ einmal im Unterricht.<br />
Bitte das Exemplar für den<br />
Elternverein <strong>und</strong> überzählige<br />
Zeitungen an Eltern weitergeben!<br />
Neue Schwerpunktthemen<br />
Schon in unserer Oktobernummer<br />
haben wir ein aktuelles Thema<br />
<strong>auf</strong>gegriffen: „Schule <strong>und</strong><br />
Wirtschaft“. Ein Bericht von der<br />
Großveranstaltung „Wirtschaft<br />
braucht Schule – Schule braucht<br />
Wirtschaft“ im Europasaal der<br />
Wirtschaftskammer wird folgen.<br />
Das Jahr 2005 wird ein großes<br />
Jubiläumsjahr für unser Land (60<br />
Jahre Kriegsende, 50 Jahre<br />
Staatsvertrag <strong>und</strong> 10 Jahre EU-<br />
Mitgliedschaft). Unterlagen <strong>und</strong><br />
Unterrichtsmaterialien sind vorbereitet,<br />
zahlreiche schulische Aktivitäten<br />
geplant. Wir werden gerne<br />
darüber berichten.<br />
In der Diskussion über St<strong>und</strong>enkürzungen<br />
der letzten Jahre hört<br />
man immer wieder die Klage,<br />
dass die kreativen Fächer unter<br />
die Räder gekommen seien. Wir<br />
kennen die Bedeutung der Kreativität<br />
für eine positive Entwicklung<br />
der jungen Menschen <strong>und</strong><br />
möchten in den nächsten Monaten<br />
einen Schwerpunkt unserer<br />
Berichterstattung dar<strong>auf</strong> legen.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, ich<br />
freue mich <strong>auf</strong> Ihre Artikel zu<br />
unseren neuen Schwerpunktthemen.<br />
Helfen <strong>Sie</strong> mit, unsere Zeitung<br />
interessant zu gestalten <strong>und</strong><br />
helfen <strong>Sie</strong> bitte mit, unsere Zeitung<br />
an noch mehr LeserInnen<br />
heran zu bringen.<br />
Heinz Zechner<br />
heinz.zechner@stmk.gv.at
GESPRÄCH<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Hier lernt man anders für<br />
4<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Kathrin Kortschak, Jahrgang<br />
1984,7 Jahre AHS in<br />
Judenburg, dann 2 Jahre Stipendiatin<br />
im Mahindra United<br />
World College of India, Matura<br />
im Mai 2004, derzeit Studium<br />
der modernen Geschichte<br />
<strong>und</strong> Französisch am Oriel<br />
College, Oxford University<br />
<strong>Sie</strong> hat im Mai 2001 die<br />
Redaktionsmitglieder der<br />
„Schule“ anlässlich deren<br />
Studienreise nach<br />
Annecy/Savoyen als<br />
kompetente „Reiseleiterin“,<br />
Dolmetsch <strong>und</strong> Quasi-Gastgeberin<br />
betreut.<br />
Für Interessierte: United<br />
World Colleges Network<br />
Austria, Ing.-Sigl-Straße 26,<br />
A-6020 Innsbruck,<br />
Tel: 0669/10142972<br />
Fax: 0512/287 669<br />
e-mail:<br />
uwcnet_austria@hotmail.com<br />
http://www.uwcaustria.net<br />
das Leben<br />
Kathrin, das letzte Mal, als<br />
wir Kontakt hatten, warst du<br />
als Sechzehnjährige für ein<br />
Semester in Frankreich. Seither<br />
hast du deinen Horizont<br />
(im wahrsten Sinne des Wortes)<br />
sukzessive erweitert.<br />
Kathrin Kortschak: Ja, im Rahmen<br />
meiner Nachforschungen<br />
nach Angeboten für längere<br />
Auslands<strong>auf</strong>enthalte fand ich<br />
einen Artikel des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Kultur <strong>und</strong> Bildung<br />
über United World Colleges<br />
(UWCs).<br />
Die Tatsache, dass für diese<br />
zehn Colleges weltweit (eine<br />
Art Minim<strong>und</strong>us mit 200 Studenten<br />
aus über 80 verschiedenen<br />
Ländern) sich europäische<br />
Schüler für eine Aufnahme<br />
allein durch die Qualifikation<br />
für ein von der B<strong>und</strong>esregierung<br />
(in Österreich wurde dieses<br />
bis heuer für drei Schüler<br />
alle zwei Jahre vergeben) angebotenes<br />
Stipendium bewerben<br />
konnten, faszinierte mich. Mit<br />
hartnäckiger Ausdauer gelang<br />
es mir im Herbst 2001 schließlich,<br />
die nötigen Bewerbungsunterlagen<br />
für diese UWC-Stipendien<br />
zu erlangen.<br />
Der Ausscheidungsprozess für<br />
diese Stipendien verlief in drei<br />
Etappen: einer schriftlichen<br />
Bewerbung, ein Auswahltag in<br />
Salzburg, an dem den Qualifikanten<br />
soziale <strong>und</strong> psychologische<br />
Aufgaben gestellt<br />
wurden (Gruppendynamik,<br />
Toleranz, Gemeinschaftsinn)<br />
<strong>und</strong> dem Endinterview in Wien.<br />
Wie unterscheidet sich diese<br />
Schule von einer<br />
österreichischen AHS? Gilt<br />
deine UWC-Matura auch bei<br />
uns?<br />
Kathrin Kortschak: Das akademische<br />
Programm eines United<br />
World Colleges ebenso wie<br />
seine soziale Struktur ist mit<br />
einer österreichischen AHS<br />
kaum zu vergleichen. Der Kern<br />
<strong>und</strong> das Ziel der Erziehung an<br />
einem United World College<br />
sind im Mission Statement der<br />
United World College Organization<br />
klar definiert:<br />
…<br />
Through international education,<br />
experience and community<br />
service, United World<br />
Colleges enables young people<br />
to become responsible citizens,<br />
politically and environmentally<br />
aware, and committed to the<br />
ideals of peace and justice,<br />
<strong>und</strong>erstanding and cooperation,<br />
and the implementation<br />
of these ideals through action<br />
and personal example.<br />
Im Rahmen dieser Zielsetzung<br />
sollen jene ausgewählten Repräsentanten,<br />
nicht nur akademische<br />
Erfolge erzielen (das<br />
akademische System, das<br />
International Baccalaureat, ist<br />
übrigens etwas an die A-Levels<br />
angelehnt <strong>und</strong> wird auch an<br />
„gewöhnlichen“ internationalen<br />
Schulen wie etwa der Vienna<br />
International School unterrichtet),<br />
sondern durch kreative,<br />
sportliche <strong>und</strong> besonders<br />
soziale Freizeitaktivitäten<br />
sowie das internationale Gemeinschaftsleben<br />
<strong>auf</strong> dem<br />
Campus reifen <strong>und</strong> zu überdachten,<br />
toleranten, verständnisvollen<br />
Vorbildern, die sich<br />
für Frieden, Gerechtigkeit <strong>und</strong><br />
Zusammenarbeit einsetzen, heranwachsen.<br />
Meiner Meinung nach ist eine<br />
UWC-Gemeinschaft eher mit<br />
einem Mikrokosmos zu vergleichen,<br />
der ein harmonisches<br />
Ideal unserer Welt verkörpert.<br />
Diese Umgebung soll uns während<br />
der zwei Jahre weniger zu<br />
erfolgreichen Studenten, die<br />
<strong>auf</strong> Topuniversitäten ihre Karriere<br />
fortsetzen, erziehen, sondern<br />
uns anhand dieses Beispiels<br />
einen Einblick in Regeln,<br />
Werte <strong>und</strong> Komplexität der<br />
Realität der internationalen<br />
Gemeinschaft geben, uns die<br />
Möglichkeit bieten, mit diesen<br />
umgehen zu lernen <strong>und</strong> unser<br />
Wissen später Mitmenschen zu<br />
vermitteln <strong>und</strong> uns für ein harmonisches<br />
Miteinander einzusetzen.<br />
Alles in Allem lautet die Mission<br />
der United World Colleges<br />
uns zu „agents of changes“ zu<br />
formen, zum Wohl einer besseren<br />
Welt. Dies mag ausgesprochen<br />
idealistisch <strong>und</strong> verwegen<br />
klingen, aber ich bin überzeugt<br />
Mit Kathtrin Kortschak, einer „welterfahrenen“<br />
jungen Steiererin,<br />
sprach Mag. Kurt Wiesinger über<br />
derenAuslandserfahrungen.<br />
davon, dass jeder, der zwei Jahre<br />
an einem dieser zehn Colleges<br />
verbracht hat, von dieser<br />
Zeit geprägt ist <strong>und</strong> viele sich<br />
im Anschluss für humanitäre<br />
<strong>und</strong>/oder politische Zwecke<br />
sehr stark engagieren.<br />
Das akademische System (IB)<br />
verlangt das Studium von sechs<br />
Fächern aus fünf verschiedenen<br />
Kategorien: Geisteswissenschaften,<br />
Naturwissenschaften,<br />
Mathematik, Muttersprache,<br />
eine Fremdsprache <strong>und</strong> Kunst,<br />
Musik oder Film als Option<br />
anstatt eines weiteren Kurses<br />
aus einer der oben genannten<br />
Kategorien.<br />
Generell wird das International<br />
Baccalaureat (IB) in Österreich<br />
anerkannt, allerdings müssen<br />
<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des hohen Standards<br />
der heimischen Matura gewisse<br />
Bedingungen erfüllt werden:<br />
Mathematik muss mindestens<br />
<strong>auf</strong> mittlerem Niveau, Deutsch<br />
<strong>auf</strong> hohem <strong>und</strong> eine Naturwissenschaft<br />
<strong>auf</strong> hohem Niveau<br />
absolviert werden. Hinzu<br />
kommt eine Prüfung in österreichischer<br />
Geographie <strong>und</strong><br />
Geschichte.<br />
Was hat dich dort am meisten<br />
beeindruckt?<br />
Kathrin Kortschak: Es fällt mir<br />
schwer zu definieren, was mich<br />
am Collegeleben am meisten<br />
beeindruckt hat, da es aus so<br />
unzählig vielen Puzzleteilen<br />
besteht, kleinen Momenten,<br />
Gesprächen, Diskussionen, die<br />
einfach alle <strong>auf</strong> ihre Art <strong>und</strong><br />
Weise zu der Einmaligkeit dieses<br />
Erlebnisses beigetragen<br />
haben. Natürlich bin ich ausgesprochen<br />
froh, Indien gewählt<br />
zu haben, da mich dieses Land<br />
<strong>und</strong> seine Leute zusätzlich<br />
noch vieles hinsichtlich Lebenseinstellung,<br />
Werthaltung<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaft lehrten.<br />
Jedoch fällt es mir schwer<br />
einen bestimmten Aspekt der<br />
UWC-Erfahrung zu nennen,<br />
denn je nach Situation <strong>und</strong><br />
Moment überwiegt die eine<br />
oder andere lehrreiche Erfahrung<br />
– <strong>auf</strong> alle Fälle haben diese<br />
zwei außergewöhnlichen <strong>und</strong>
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
5 FÜR DIE JUGEND<br />
2004 SCHULE<br />
ausgesprochen intensiven Jahre<br />
am Mahindra United World<br />
College of India in Indien (!)<br />
mein Leben stark geprägt <strong>und</strong><br />
verändert.<br />
Was mir ganz besonders ans<br />
Herz gewachsen ist <strong>und</strong> wofür<br />
ich mich auch jetzt noch besonders<br />
durch Spenden bei Indienvorträgen<br />
hier in Österreich<br />
einsetze, das sind „meine“ Waisenkinder<br />
im katholischen<br />
Waisenheim in Paud, einem der<br />
nächstgelegenen Dörfer unseres<br />
Colleges.<br />
Ein- bis dreimal wöchentlich<br />
fuhren wir zu siebent mit dem<br />
Jeep in das Dorf, um den Kindern<br />
im Heim Gesellschaft zu<br />
leisten, mit ihnen zu spielen<br />
<strong>und</strong> Aufgaben zu machen.<br />
Im L<strong>auf</strong>e des Jahres habe ich zu<br />
zweien der Mädchen im Alter<br />
von fünf bis 16 Jahren – <strong>und</strong><br />
das, obwohl ich kein Wort<br />
Marathi (Lokalsprache) spreche!<br />
– so eine innige Fre<strong>und</strong>schaft<br />
<strong>auf</strong>gebaut, dass sie mir<br />
auch jetzt noch regelmäßig<br />
Grüße nach Österreich schicken!<br />
Gab es zudem auch negative<br />
Eindrücke?<br />
Kathrin Kortschak: Bei aller<br />
Liebe für Land <strong>und</strong> Leute, so<br />
hatte ich als weißhäutiges<br />
Mädchen doch zu begreifen,<br />
dass ich in den Augen der<br />
männlichen Inder (vor allem im<br />
Norden) wenig zählte <strong>und</strong> nur<br />
in Begleitung eines Mannes vor<br />
etwaigen Angriffen vollkommen<br />
sicher war. Woran ich<br />
mich auch erst allmählich<br />
gewöhnte, das war das oft<br />
offensive Anstarren der männlichen<br />
Inder, für die eine weiße<br />
Jugendliche ein ungewohnter<br />
Anblick ist.<br />
Wer hat das alles bezahlt?<br />
Kathrin Kortschak: Das von<br />
der B<strong>und</strong>esregierung vergebene<br />
Stipendium inkludierte die<br />
dortigen Studengebühren,<br />
ebenso Wohn- <strong>und</strong> Essenskosten<br />
im College. Allerdings<br />
erklärten sich meine<br />
Eltern bereit, einen Beitrag zu<br />
diesen Kosten zu leisten, um<br />
damit einer weiteren Kandidatin<br />
ein Stipendium zu ermöglichen.<br />
Ich kann jedem, der reiselustig,<br />
selbstständig ist <strong>und</strong> nach<br />
neuen Erfahrungen dürstet,<br />
empfehlen, sich um ein UWC-<br />
Stipendium zu bewerben!<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Ich bin überglücklich, durch<br />
Zufall diese einmalige Chance<br />
erhalten zu haben; ich verbrachte<br />
eine <strong>auf</strong>regende, tolle<br />
<strong>und</strong> unvergessliche Zeit in<br />
Indien, schloss zahlreiche<br />
Fre<strong>und</strong>schaften mit Jugendlichen<br />
aus allen Teilen der Welt<br />
<strong>und</strong> lernte zu leben <strong>und</strong> das<br />
Leben zu schätzen!<br />
Kein Buch, kein Film <strong>und</strong> auch<br />
nicht das Internet können<br />
einem Selbstständigkeit,<br />
Unabhängigkeit, echte Fre<strong>und</strong>schaft,<br />
gegenseitiges Verständnis<br />
<strong>und</strong> Respekt vermitteln –<br />
die essenziellen, prägenden<br />
Erfahrungen sammelte ich im<br />
Umgang mit meinen KollegInnen<br />
<strong>und</strong> <strong>auf</strong> Reisen durch<br />
Indien!<br />
Dieses Wissen <strong>und</strong> diese Erlebnisse<br />
begleiten mich in meinem<br />
Universitätsalltag, bestimmen<br />
meine Meinung <strong>und</strong> Lebenshaltung<br />
<strong>und</strong> äußern sich immer<br />
wieder in meiner Einstellung<br />
zu Politik, Kultur <strong>und</strong> der<br />
Menschheit im Generellen.<br />
Wenn du Bilanz ziehst –<br />
würdest du diese Ausbildung<br />
noch einmal in dieser Form<br />
machen?<br />
Kathrin Kortschak: Mein Studium<br />
am MUWCI hat mich<br />
nicht nur reifen lassen <strong>und</strong> zu<br />
kritischer Betrachtung erzogen;<br />
dank meiner erfolgreichen<br />
akademischen Leistung studiere<br />
ich nun am Oriel College,<br />
Oxford University, moderne<br />
Geschichte <strong>und</strong> Französisch,<br />
genieße zur Abwechslung Stil<br />
<strong>und</strong> Lebensweise der Kolonialmacht<br />
sowie das verregnete<br />
Wetter – anstatt andauernden<br />
Sonnenscheins.<br />
Was sind deine weiteren<br />
Pläne?<br />
Kathrin Kortschak: Sofern<br />
alles gut läuft, werde ich die<br />
kommenden vier Jahre (mit<br />
einem Auslandsjahr in Frankreich)<br />
hier verbringen, rudern,<br />
in den ehrenvollen gotischen<br />
Hallen zu Abend speisen <strong>und</strong><br />
studieren.<br />
Kronkrete Berufsziele habe ich<br />
noch keine, jedoch würde ich<br />
gerne meinen Master’s an der<br />
School of Foreign Service der<br />
Georgetown University in<br />
Washington D.C., absolvieren.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Eröffnung<br />
Eine einzigartige<br />
Einrichtung zum Wohl<br />
der Jugend: das Pädagogische<br />
Lern- <strong>und</strong><br />
Beratungszentrum Gratwein.<br />
Im Juni des vergangenen<br />
Schuljahres wurde unter<br />
Anteilnahme von politischer<br />
<strong>und</strong> pädagogischer Prominenz<br />
im Schulbezirk Graz-Umgebung<br />
Nord eine Institution mit<br />
einem völlig neuen Organisationskonzept<br />
eröffnet: das<br />
Pädagogische Lern- <strong>und</strong> Beratungszentrum<br />
Gratwein (auch<br />
kurz PLBZ genannt). Nach<br />
einer Idee von BSIn Edith John,<br />
die auch die Leitung hat <strong>und</strong><br />
dabei von SDn Ingrid Bauer-<br />
Ebner koordinierend unterstützt<br />
wird,wurde in Gratwein<br />
ein pädagogisches Kompetenzzentrum<br />
geschaffen, das von<br />
allen Gemeinden des Bezirkes<br />
Graz-Umgebung Nord finanziert<br />
<strong>und</strong> getragen wird. Es<br />
steht SchülerInnen, LehrerInnen,<br />
Eltern <strong>und</strong> Verantwortlichen<br />
der Gemeinden gleichermaßen<br />
zur Verfügung.<br />
Das Angebot umfasst derzeit<br />
Lernwerkstätten für Schüler-<br />
Innen <strong>und</strong> LehrerInnen zu den<br />
Themen LRS, Dyskalkulie,<br />
<strong>Lesen</strong>, Soziales Lernen, Begabtenförderung<br />
<strong>und</strong> Berufsorientierung.<br />
Für Eltern<br />
werden Beratung <strong>und</strong> Information<br />
geboten <strong>und</strong> LehrerInnen<br />
können sich in Supervisionsveranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Informationsabenden<br />
Hilfe, Rat <strong>und</strong><br />
Know-how holen.<br />
Schließlich dient das Zentrum<br />
der Vernetzung von Gemeinden,<br />
Schulen <strong>und</strong> Fachexpert-<br />
Innen. In ersten Pilotprojekten<br />
wurden bereits im vergangenen<br />
Schuljahr SchülerInnen des 9.<br />
Schuljahres, die eine Hauptschule<br />
besuchen, in einem<br />
Bewerbungstraining für ihre<br />
Stellenbewerbung fit gemacht.<br />
HauptschülerInnen aus dem<br />
ganzen Bezirk wurden im Leseclub<br />
zum <strong>Lesen</strong> motiviert <strong>und</strong><br />
in ihrer Lesefertigkeit gefördert.<br />
Zu einem Abend mit dem<br />
Titel der Steirischen Schulcharta<br />
„Unsere Jugend verdient<br />
die besten Schulen“ trafen<br />
sich Gemeindevertreter,<br />
Vertreter der Schulverwaltung<br />
<strong>und</strong> LehrerInnen. Zum gleichen<br />
Thema diskutierten in<br />
einer weiteren Veranstaltung<br />
die Schuldirektoren <strong>und</strong> die<br />
VertreterInnen der Jugendwohlfahrt<br />
über ihre Arbeitsbereiche<br />
<strong>und</strong> eine bessere Zusammenarbeit<br />
beider Institutionen<br />
zum Wohl der Kinder.<br />
Der Zuspruch zu den bisherigen<br />
Veranstaltungen war sehr<br />
groß <strong>und</strong> die Angebote des<br />
PLBZ werden von allen <strong>Seiten</strong><br />
begrüßt. Auch l<strong>auf</strong>enden<br />
Schuljahr bietet das PLBZ<br />
Gratwein wieder eine Vielzahl<br />
von Informationsveranstaltungen,<br />
Lernwerkstätten <strong>und</strong><br />
Beratungsmöglichkeiten. Alle<br />
Angebote werden von Fachleuten<br />
<strong>und</strong> PädagogInnen mit<br />
besonderer Ausbildung <strong>und</strong><br />
Qualifikation geleitet.<br />
Das neue Pädagogische Lern<strong>und</strong><br />
Beratungszentrum Gratwein<br />
ist eine Einrichtung für<br />
alle Menschen, die mit Schule<br />
im Bezirk Graz-Umgebung<br />
Nord befasst sind <strong>und</strong> dient mit<br />
seinem Angebot dem Wohle<br />
aller Kinder des Bezirkes. Es<br />
wird Lücken zwischen Institutionen<br />
schließen <strong>und</strong> durch sein<br />
Angebot kompetente Unterstützung<br />
dort bieten, wo besonderes<br />
pädagogisches Wissen<br />
<strong>und</strong> Können nötig ist.<br />
HOL Irene Taucher, PLBZ Gratwein
PSYCHOLOGISCH<br />
Trainingsraum-Programm<br />
aus LehrerInnen-Sicht<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
6<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
DR. INGRID HAIDMAYER<br />
In der letzten Ausgabe habe ich<br />
Ihnen das Konzept des Trainingsraum-Programms<br />
erläutert.<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
die Anwendung dieses Programms<br />
nun tatsächlich in der<br />
praktischen Arbeit? In diesem<br />
Artikel möchte ich <strong>auf</strong> die Auswirkungen<br />
des Trainingsraum-<br />
Programms aus der Sicht der<br />
LehrerInnen eingehen.<br />
In der Literatur wird (z. B. von<br />
Balke) berichtet, dass LehrerInnen<br />
viele Vorteile des<br />
Trainingsraum-Programms<br />
sehen. Hier werden als Beispiel<br />
nur einige Punkte <strong>auf</strong>gezählt:<br />
OR Dr. Ingrid Haidmayer ist<br />
Schulpsychologin in Graz<br />
● Störungsfreier Unterricht<br />
● Die Situation in der Klasse<br />
entspannt sich<br />
● Weniger Unterrichtsstörungen<br />
● Regeln werden klarer<br />
● Rückgang der Störungen bei<br />
„normalen“ Schülern/Schülerinnen<br />
● Vermeidung langer Diskussionen<br />
<strong>und</strong> einer Eskalation<br />
Als Belastungen werden von<br />
Lehrern unter anderem folgende<br />
genannt:<br />
● Die Formalitäten brauchen<br />
viel Zeit<br />
● SchülerInnen reflektieren ihr<br />
Verhalten nicht immer ausreichend.<br />
● Bei einigen Schülern greift<br />
das Programm nicht<br />
● LehrerkollegInnen handhaben<br />
das Programm unterschiedlich.<br />
Die Evaluierung des Trainingsraum-Programms<br />
an der NMS<br />
Straßgang ermöglicht es uns<br />
nun, bei uns in der <strong>Steiermark</strong><br />
erhobene Daten zu betrachten<br />
<strong>und</strong> mit internationalen Ergebnissen<br />
zu vergleichen.<br />
LehrerInnen, Eltern <strong>und</strong> SchülerInnen<br />
wurden in Interviews<br />
<strong>und</strong> mittels Fragebögen befragt.<br />
Hier nun die interessantesten<br />
Ergebnisse:<br />
Der überwiegende Teil der<br />
LehrerInnen der NMS Straßgang<br />
meint, dass der Trainingsraum<br />
zu mehr Ruhe im Unterricht<br />
beiträgt <strong>und</strong> dass die Zahl<br />
der Unterrichtsstörungen seit<br />
der Einführung des Trainingsraum-Programms<br />
zurückgegangen<br />
ist.<br />
Der Großteil der LehrerInnen<br />
betrachtet den Einsatz des Programms<br />
„Trainingsraum“ als<br />
lohnend <strong>und</strong> glaubt nicht, dass<br />
er eine besondere Belastung für<br />
ihren Unterricht darstellt.<br />
Diese Ergebnisse sind vergleichbar<br />
mit denen einer Evaluierung<br />
an einer deutschen<br />
Sek<strong>und</strong>arschule in Schömberg.<br />
Der Trainingsraum wird überwiegend<br />
als gutes Erziehungsmittel<br />
angesehen. Dass die<br />
Konfliktlösung außerhalb der<br />
Klasse stattfindet, wird von<br />
vielen LehrerInnen als Entlastung<br />
angesehen. Es wird aber<br />
auch beobachtet, dass der Trainingsraum<br />
bei Dauerstörern<br />
nicht wirkt. Dieser Umstand<br />
wird vielfach in der Fachliteratur<br />
erwähnt. Es besteht bei einzelnen<br />
LehrerInnen auch der<br />
Einwand, dass der Trainingsraum<br />
(zu) viele Ressourcen verbraucht.<br />
Manche Lehrer wünschen<br />
sich von ihren<br />
KollegInnen ein noch ruhigeres<br />
<strong>und</strong> konsequenteres Handhaben<br />
des Trainingsraum-Programms.<br />
Mittels Fragebögen wurde<br />
untersucht, ob sich die Situation<br />
in den Klassen hinsichtlich<br />
Disziplin-, Lern- bzw. Unterrichtsmöglichkeiten<br />
sowie<br />
Sozialverhalten <strong>und</strong> Befindlichkeit<br />
an der NMS Straßgang<br />
von der Situation an einer<br />
anderen vergleichbaren Schule<br />
unterscheidet, die das Trainingsraum-Programm<br />
nicht<br />
einsetzt.<br />
Dabei zeigten sich einige interessante<br />
Unterschiede: Lehrer-<br />
Innen, die das Trainingsraum-<br />
Programm einsetzen, schätzen<br />
sich als konsequenter im Einfordern<br />
von Regeln ein. <strong>Sie</strong><br />
geben seltener an, dass der<br />
Unterrichtsfluss gestört wird.<br />
<strong>Sie</strong> haben auch nicht so den<br />
Eindruck, dass störende SchülerInnen<br />
ihre Mitschüler als<br />
Publikum haben.<br />
Das Ausmaß von Lärm im<br />
Unterricht wird als geringer<br />
bezeichnet. Auch die Verweigerung<br />
der Mitarbeit wird seltener<br />
wahrgenommen.<br />
Die LehrerInnen der NMS<br />
Straßgang geben im Fragebogen<br />
eher an, dass es nach einer<br />
Störaktion eine Vereinbarung<br />
zwischen Schüler <strong>und</strong> Lehrer<br />
gibt. LehrerInnen, die den<br />
Trainingsraum zur Verfügung<br />
haben, geben häufiger an, dass<br />
Für alles Wissenswerte <strong>und</strong><br />
Neuheiten r<strong>und</strong> um die Themen<br />
Pädagogik, Fachliteratur,<br />
Spiele, Schulbücher,<br />
Lernmittel <strong>und</strong> -hilfen sowie<br />
Ausstattung <strong>und</strong> Einrichtung<br />
gibt es eine zentrale Fachmesse-Plattform:<br />
die Interpädagogica<br />
mit Miniworld <strong>und</strong><br />
FISPA heuer in Graz, <strong>und</strong><br />
zwar vom 11. bis 13. November<br />
in der Stadthalle.<br />
So stellt unter anderen die<br />
AUVA ihre Initiative <strong>und</strong> das<br />
Präventionsprogramm für<br />
mehr Sicherheit in der Schule<br />
„!Gib 8“ vor. Zahlreiche<br />
Vorträge setzen sich mit den<br />
neuesten Erkenntnissen über<br />
didaktische Voraussetzungen<br />
sowie pädagogische Aufgaben<br />
auseinander. Themen wie<br />
„Bildung neu denken, von<br />
Anfang an“, „E-Learning“,<br />
„Empowerment – ein neues<br />
Konzept in der Betreuung von<br />
Benachteiligten in der Gesellschaft“<br />
stehen ebenso <strong>auf</strong><br />
sie das vorgenommene Stoffpensum<br />
im Unterricht erreichen<br />
können. <strong>Sie</strong> haben eher<br />
den Eindruck, dass sie ausreichend<br />
Zeit für fleißige <strong>und</strong> brave<br />
Kinder haben. Bei den LehrerInnen<br />
der NMS Straßgang<br />
überwiegt eher die gute Laune<br />
als bei jenen der Vergleichsschule.<br />
Es gibt also <strong>auf</strong> die Disziplin in<br />
der Klasse <strong>und</strong> somit auch <strong>auf</strong><br />
die Befindlichkeit der Lehrer-<br />
Innen positive Auswirkungen.<br />
Nach Balke ist ein erfolgreicher<br />
Einsatz des Trainingsraum-<br />
Programms dann gesichert,<br />
wenn das Team einer Schule<br />
hinter den Ideen steht <strong>und</strong> ein<br />
fortl<strong>auf</strong>ender Gedankenaustausch<br />
dazu stattfindet.<br />
Was sagen nun Eltern <strong>und</strong><br />
Schüler zum Trainingsraum-<br />
Programm?<br />
Die Sichtweise dieser Schulpartner<br />
stelle ich Ihnen in der<br />
Dezemberausgabe vor.<br />
dem Plan. Zudem können sich<br />
Lehrende Anregungen holen,<br />
welche Möglichkeiten sich für<br />
Schüler nach der Volksschule<br />
Interpädagogica 2004 in Graz<br />
bieten bzw. mehr über Wege<br />
zur Berufsorientierung an<br />
den AHS erfahren.<br />
Weiters wird das Projekt<br />
„Wirtschaft braucht Schule –<br />
Schule braucht Wirtschaft“<br />
des <strong>Landesschulrat</strong>es für die<br />
<strong>Steiermark</strong> in Kooperation<br />
mit der Wirtschaft <strong>und</strong> dem<br />
Land <strong>Steiermark</strong> vorgestellt.<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Kultur zeigt eine Vorschau<br />
<strong>auf</strong> drei große historische<br />
Jubiläen im kommenden<br />
Jahr: „10 Jahre EU-Mitgliedschaft<br />
Österreichs“, „50 Jahre<br />
Staatsvertrag“ <strong>und</strong> „60<br />
Jahre 2. Republik“. Projekte<br />
zum EU-Jahr unter dem Motto<br />
„Erziehung durch Sport“<br />
werden ebenso präsentiert.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.interpaedagogica.at
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
7 AUS DER PRAXIS<br />
2004 SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Trainingsraum<br />
in der Praxis<br />
Die Trainingsklasse an<br />
der Sport- <strong>und</strong><br />
Kreativhauptschule<br />
Staudinger in Leibnitz:<br />
ein Tag live im Trainingsraum.<br />
Ein Bericht über<br />
Problemsituationen.<br />
Kollegin schickt Schüler X in<br />
T-Klasse, weil schriftliche Mitteilungen<br />
an die Eltern nicht<br />
ankommen. Der Schüler X<br />
berichtet, dass er Angst hätte,<br />
sein Mitteilungsheft herzuzeigen,<br />
weil er dann geschlagen<br />
werde. Sein Vater ruft an, das<br />
Mitteilungsheft wäre gef<strong>und</strong>en<br />
worden, der Schüler hätte es<br />
versteckt.<br />
Intervention: Ein Bericht an<br />
das Jugendamt bewirkt, dass<br />
die Sache extern geklärt wird.<br />
Die Schülerin Y berichtet, sie<br />
wäre vom Schüler XX an der<br />
Bushaltestelle beschimpft <strong>und</strong><br />
bedroht worden.<br />
Es stellt sich heraus, dass der<br />
Schüler XX es satt hat, immer<br />
in ihre privaten Sachen hineingezogen<br />
zu werden. Am selben<br />
Tag übergibt mir der Schüler<br />
XX einen Brief der Schülerin<br />
Y, in dem sie schreibt, dass sie<br />
am liebsten vom Elternhaus<br />
wegl<strong>auf</strong>en würde, es nicht<br />
mehr aushielte <strong>und</strong> nicht mehr<br />
leben wolle.<br />
Intervention: Nach einem telefonischen<br />
Gespräch mit der<br />
zuständigen Sozialarbeiterin,<br />
die die familiären Gegebenheiten<br />
kennt, kann dem Schüler<br />
ein Erziehungshelfer beigestellt<br />
werden.<br />
In der Pause läuft plötzlich ein<br />
Schüler in eine andere Klasse<br />
<strong>und</strong> versetzt einem Mitschüler<br />
scheinbar gr<strong>und</strong>los einen<br />
Faustschlag, sodass diesem ein<br />
Stockzahn locker wird. Und<br />
das, obwohl die Gang<strong>auf</strong>sicht<br />
direkt vor der Klasse steht,<br />
aber so etwas war nicht vorherzusehen.<br />
Intervention: Ein <strong>auf</strong>klärendes<br />
Gespräch ergab als Backgro<strong>und</strong><br />
eine alte Geschichte mit<br />
seinem Bruder, die er erst jetzt<br />
erfahren hatte. Die gewalttätige<br />
Reaktion ist aus einer dramatischen<br />
persönlichen Überlastung<br />
des Schülers zu verstehen.<br />
Entschuldigung, Unfallmeldung<br />
<strong>und</strong> eventuell private<br />
Schadenersatzansprüche<br />
wurden eingeleitet.<br />
Drei Schülerinnen kommen zu<br />
mir <strong>und</strong> bieten spontan für die<br />
Schülerin Y ihre Hilfe an, weil<br />
der Brief auch an sie adressiert<br />
war. Eine Schülerin, die einer<br />
Kollegin wegen ihrer betrübten<br />
Stimmung <strong>auf</strong>gefallen war,<br />
kommt mit ihrer besten Fre<strong>und</strong>in<br />
zu mir, um mir zu erzählen,<br />
dass sie nun nach der Scheidung<br />
ihrer Eltern zum anderen<br />
Elternteil wolle, was aber nicht<br />
geht.<br />
Intervention: Der Besuch einer<br />
Familienberatungsstelle wird<br />
empfohlen.<br />
Was kann nun in der<br />
Trainingsklasse erreicht<br />
werden?<br />
SchülerInnen fühlen sich verstanden<br />
<strong>und</strong> unterstützt. Größere<br />
Probleme können in<br />
Angriff genommen werden.<br />
Eltern können über mögliche<br />
Hintergründe ihrer z. B. pubertierenden<br />
Kinder informiert<br />
werden. Die schulische Erziehungsleistung<br />
wird in Kooperation<br />
mit Trainingsklasse <strong>und</strong><br />
Elternkontakten effektiver. So<br />
genannte hartnäckige Schwierigkeiten<br />
können damit sukzessive<br />
einer Lösung zugeführt<br />
werden. Gut recherchierte Hintergründe<br />
verbessern die<br />
Effektivität <strong>und</strong> Treffsicherheit<br />
erzieherischer Maßnahmen<br />
Der Belastungsfaktor in Klassen<br />
kann präventiv verringert<br />
werden, sodass ein Kippen in<br />
eine so genannte „schlimme<br />
Klasse“ vermieden werden<br />
kann. Für belastete SchülerInnen<br />
bedeutet eine emotionale<br />
Entlastung überhaupt erst dass<br />
sie positive schulische Leistungen<br />
erbringen können<br />
Mit welchen Mitteln kann in<br />
Schach math ? mit<br />
Glückliches Erfolgs:Bewusst:Sein als Modell<br />
für unsere Kinder Hilfe bei Dyskalkulie nach<br />
Dr. Ursula Grohs<br />
Wir wissen heute, dass Gefühle <strong>und</strong> Gedanken als Folge unseres<br />
Körperzustandes entstehen. Ausgangspunkt für das Geschehen ist ein<br />
emotionsauslösender Reiz, der elektrische <strong>und</strong> chemische Impulse<br />
in unserem Gehirn in Gang setzt, die einen bestimmten<br />
Körperzustand erzeugen, der damit zu Gefühlen <strong>und</strong> Gedanken führt.<br />
Ob dieser Reiz in der Umwelt tatsächlich besteht oder durch die elektrische<br />
oder chemische Stimulation des Hirnareals gesetzt wird, oder<br />
durch mentale Inhalte (= Gedanken) erzeugt wird, ist gleichgültig:<br />
Immer werden Emotionen erzeugt, die zu einem bestimmten Körperzustand<br />
führen, welcher bestimmte Gefühle <strong>und</strong> Gedanken entstehen<br />
lässt. Unentdeckte Reize lösen auch bestimmt Denkschritte <strong>und</strong><br />
Rechenhandlungen aus. Das führt dazu, dass das Lösen von bestimmten<br />
Aufgaben manchmal gelingt ein anderes Mal aus scheinbar unerklärlichen<br />
Gründen misslingt.<br />
Jedes Kind denkt, auch in Mathematik. Schematisches Üben führt oft<br />
zum Aufbau von falschen – ureigenen – Rechenregeln bzw. Strategien.<br />
Tempo statt Denken behindert den Aufbau eines tragfähigen mathematischen<br />
Gr<strong>und</strong>gerüstes.<br />
Ergebnis richtig – alles in Ordnung? Richtige Ergebnisse können<br />
aus falschen Überlegungen hervorgehen, einem falschen Ergebnis können<br />
richtige Denkschritte vorangehen.<br />
SMEK knüpft an die vorhandenen Denkmuster an, macht sie transparent<br />
<strong>und</strong> ermöglicht so eine Korrektur der eigenen Strategien. Auf diese<br />
Weise ist die Mathematik gut vergleichbar mit dem Schachspiel als<br />
Strategiespiel, bei dem man flexibel <strong>auf</strong> immer neue Situationen reagieren<br />
muss, aber dabei immer wieder <strong>auf</strong> bereits erworbene Konzepte<br />
zurückgreift. „Mathematik ist eine Entdeckung des Menschen, <strong>und</strong> sie<br />
ist um nichts komplizierter als das, was Menschen zu begreifen<br />
imstande sind.“ (Richard P. Feynman,<br />
Nobelpreisträger für Physik)<br />
Anmeldung <strong>und</strong> Kosten: Tel. (+43 316) 388 744-25<br />
Fax (+43 316) 388 744 27<br />
Postadresse: Fortbildungsakademie des Institutes<br />
für Klinische Psychologie, Psychotherapie <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
Hilmgasse 12, A-8010 Graz. E-mail: office@pdmtraining.at<br />
€ 36,– pro Trainingst<strong>und</strong>e inkl. USt.<br />
einer Trainingsklasse gearbeitet<br />
werden?<br />
Rückkehrpläne, Feedbackbögen,<br />
ausführliche Gespräche in<br />
ruhiger Atmosphäre, Konfliktlösung<br />
mittels Mediation, Wiedergutmachung,<br />
Entschuldigungen,<br />
die auch inhaltlich gut<br />
vorbereitet werden, Versöhnung<br />
<strong>und</strong> die oft sehr kreativen<br />
selbsterzieherischen Lösungsvorschläge<br />
der SchülerInnen<br />
selbst sind neben den kollegialen<br />
Informationsgesprächen,<br />
den Elterngesprächen <strong>und</strong> kleineren<br />
oder größeren Helferkonferenzen<br />
nur einige der möglichen<br />
Methoden, die in <strong>und</strong> um<br />
die Trainingsklasse eingesetzt<br />
werden können.<br />
Die Arbeit in der Trainingsklasse<br />
kann aber nur in enger<br />
Kooperation mit den Kollegen<br />
<strong>und</strong> der Schulleitung gelingen,<br />
damit sie entlastend für alle<br />
Beteiligten erlebt wird.<br />
Das Projekt Trainingsklasse an<br />
der Sport- <strong>und</strong> Kreativhauptschule<br />
E. Staudinger in Leibnitz,<br />
das unter BSI Heinz Zechner<br />
zusammen mit Direktor<br />
Klaus Hartl <strong>und</strong> unter Einbindung<br />
des Schularztes Dr. Holik<br />
ANZEIGE<br />
<strong>und</strong> des Schulpsychologen Dr.<br />
Schradt eingerichtet wurde,<br />
läuft nun das zweite Schuljahr<br />
<strong>und</strong> wird von den SchülerInnen<br />
selbst sowie den Eltern <strong>und</strong><br />
LehrerInnen gut <strong>auf</strong>genommen.<br />
Im Schuljahr 2003/04 haben<br />
von r<strong>und</strong> 400 SchülerInnen 150<br />
SchülerInnen die Trainingsklasse<br />
kennen gelernt, von<br />
denen wiederum ca. 70 intensiver.<br />
Die Trainingsklasse beinhaltet<br />
einen Beratungslehrer, der 18<br />
St<strong>und</strong>en wöchentlich anwesend<br />
ist.<br />
Die Auslastung überschreitet<br />
oft diesen Rahmen. Von der<br />
Problematik her spielen vorwiegend<br />
gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
familiäre Schwierigkeiten mit<br />
den daraus entstehenden<br />
Symptomen in die Schule<br />
herein, in dieser Hauptschule<br />
erziehen z. B. 100 AlleinerzieherInnen<br />
ihre Kinder, 80 SchülerInnen<br />
kommen aus dem Ausland<br />
<strong>und</strong> sollen integriert<br />
werden.<br />
Walter Klug, Beratungslehrer<br />
in der Trainingsklasse<br />
Informationen erhalten <strong>Sie</strong> unter der<br />
Tel. Nr. 03452/82304
GOOD PRACTICE<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Schulentwicklung am<br />
8<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Eine Serie mit Goodpractice-Beispielen<br />
11<br />
über die Entwicklung an<br />
steirischen allgemeinbildenden<br />
höheren Schulen<br />
Das Schulprogramm im engeren<br />
Sinn (Aktionsprogramm oder Entwicklungsprogramm),<br />
das einige<br />
vorrangige Anliegen der Schule<br />
<strong>auf</strong>listet, stellt die eigentliche<br />
Triebfeder der pädagogischen<br />
Schulentwicklung dar. In der Diktion<br />
des Klagenfurter Schulentwicklers<br />
Peter Posch dient es<br />
dazu, eine Dynamik kontinuierlicher<br />
Weiterentwicklung <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung<br />
an der einzelnen<br />
Schule <strong>auf</strong>recht zu erhalten. Es<br />
konzentriert sich <strong>auf</strong> ausgewählte<br />
wichtige Themenbereiche, in<br />
denen Weiterentwicklungsbedarf<br />
besteht: „Schulprogramme sind<br />
die Antwort der Schule <strong>auf</strong> die<br />
wachsende Nachfrage der Gesellschaft<br />
nach kontinuierlicher Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Evaluation in den<br />
fünf großen Qualitätsbereichen, zu<br />
denen vorrangig der Unterricht<br />
gehört, der unverändert das wichtigste<br />
Feld schulischer Tätigkeit<br />
darstellt. Der vorrangige Punkt des<br />
Schulprogramms des BG <strong>und</strong><br />
BRG Carnerigasse bemüht sich<br />
erfolgreich darum, Schritt für<br />
Schritt <strong>auf</strong>steigend wichtige Projekte<br />
verbindlich in den Unterricht<br />
zu implementieren, die sich in erster<br />
Linie um Schlüsselqualifikationen<br />
drehen, die ansonsten oftmals<br />
nur zufällig vermittelt werden.<br />
DIR. MAG. HELMUT SZMEJ<br />
Gleichgültig wie viel von den<br />
Ideen der Zukunftskommission,<br />
die die Schulphilosophie<br />
der nächsten Jahrzehnte prägen<br />
sollen, in einen entsprechenden<br />
Gesetzestext einer<br />
großen Schulreform eingeht,<br />
die eigentliche Qualität wird<br />
immer die Schule an Ort <strong>und</strong><br />
Stelle selbst entwickeln.<br />
Dieses hohe Maß an Eigenverantwortung<br />
ist durch die Übertragung<br />
der Autonomie an die<br />
Schulen noch weiter gesteigert<br />
<strong>und</strong> der Schulentwicklungsprozess<br />
durch umfassende Evaluation<br />
– wie etwa Akzeptanz,<br />
Anmeldungszahl, Lehrer-,<br />
Schüler- <strong>und</strong> Elternbefragung,<br />
Feedback, Notendurchschnitt,<br />
Behaltequote, Abschneiden bei<br />
Konkurrenzen, Ranking, Reifeprüfungsergebnisse,<br />
Studienerfolg<br />
– permanent zu überprüfen.<br />
Besonders aussagekräftig<br />
dabei ist die externe Beurteilung<br />
von erfolgreichen Schulentwicklungsprojekten.<br />
In diesem Jahr stellte das<br />
Beispiel B(R)G Carneri<br />
BG/BRG Carnerigasse sein<br />
Programm des alle Schulstufen<br />
begleitenden Projektsystems<br />
der Jury der Dachorganisation<br />
der steirischen Elternvereine<br />
vor <strong>und</strong> erhielt dafür den<br />
„Pädagogischen Panther“, eine<br />
besonders wertvolle <strong>und</strong> motivierende<br />
Auszeichnung!<br />
Welche pädagogische Leistung<br />
steht dahinter?<br />
Auf methodisch-didaktischem<br />
Sektor hat das BG/BRG Carnerigasse<br />
in den Neunzigerjahren<br />
durch Fremdsprachenoffensive,<br />
Laborunterricht, EVA<br />
(eigenverantwortliches Arbeiten)<br />
<strong>und</strong> „Klippert-Klassen“<br />
Pionierarbeit geleistet. Trotz<br />
dieser zahlreichen Aktivitäten<br />
war die Sinnhaftigkeit eines<br />
verbalisierten Leitbildes <strong>und</strong><br />
Schulprogamms wegen der<br />
Gefahr der Selbstverständlichkeit<br />
<strong>und</strong> Unverbindlichkeit bei<br />
den LehrerInnen nicht unumstritten.<br />
Aber die aktive Schulentwicklungsgruppe<br />
erreichte im Zuge<br />
ihrer Arbeit magnetische Wirkung<br />
<strong>auf</strong> zahlreiche KollegInnen.<br />
Die Unzufriedenheit mit<br />
der eigenen Berufssituation<br />
<strong>und</strong> der Diskussionsbedarf<br />
über brennende <strong>und</strong> oftmals<br />
tabuisierte Probleme bewirkten<br />
aber, dass die Gruppe der<br />
notorischen Neinsager kleiner<br />
<strong>und</strong> leiser wurde.<br />
Ein pädagogisches Wochenende<br />
im Frühjahr 1999 stellte den<br />
Rohentwurf eines Schulprogramms<br />
zusammen. Leitbild,<br />
Schulprofil <strong>und</strong> Schulprogramm<br />
verflossen aber noch<br />
ineinander, <strong>und</strong> eine entsprechende<br />
Durchforstung blieb<br />
der neuen Direktion vorbehalten,<br />
die in behutsamer, aber<br />
konsequenter Weise vorgeht<br />
<strong>und</strong> Schulqualität ganzheitlich,<br />
zur Förderung des Bildungsprozesses<br />
der jungen<br />
Menschen <strong>und</strong> der Verbesserung<br />
des Arbeitsplatzes der<br />
LehrerInnen verstanden wissen<br />
will.<br />
Die Arbeitsgruppe „Pädagogische<br />
Schulentwicklung“ formte<br />
in der Folgezeit Leitbild <strong>und</strong><br />
Schulprogramm, das Leitbild<br />
hat die endgültige Fassung<br />
gef<strong>und</strong>en, das Schulprogramm<br />
fiel in der Sorge, nichts zu<br />
übersehen, zwar übersichtlich<br />
strukturiert, insgesamt aber zu<br />
umfangreich aus <strong>und</strong> bedurfte<br />
noch einer Reduktion <strong>auf</strong> vorrangige<br />
Anliegen <strong>und</strong> einer<br />
aktionistischen Zuspitzung.<br />
Von Anfang an war es das<br />
strikte Ziel, möglichst intensive<br />
praktische Auswirkungen des<br />
Schulprogramms zu erreichen,<br />
<strong>und</strong> so widmete man sich der<br />
Ausarbeitung eines Projektsystems,<br />
das jede/n Schüler/in alle<br />
Schulstufen hindurch begleitete<br />
<strong>und</strong> Wesentliches zu seiner/ihrer<br />
Persönlichkeitsbildung<br />
beitrug. Das Schulprogramm<br />
des BG <strong>und</strong> BRG Carnerigasse<br />
befasst sich daher<br />
vorrangig mit dem allerwichtigsten<br />
Feld der Schulqualität,<br />
mit dem Unterricht, der in<br />
zahlreichen Schulprogrammen<br />
unterbelichtet oder gar ausgespart<br />
bleibt.<br />
Eine Kurzübersicht über das<br />
Projektsystems veranschaulicht<br />
die entwicklungspsycholgische<br />
Dimension der unterschiedlichen<br />
Projekte, die Jahr<br />
für Jahr <strong>auf</strong>steigend in die<br />
Schulrealität implementiert<br />
werden:<br />
1. Klasse: Kennenlerntage,<br />
Lerntechniken I, Positives<br />
Denken<br />
2. Klasse: Lerntechniken II,<br />
Kreativitätstraining<br />
3. Klasse: Konfliktregelung,<br />
Körperbewusstsein<br />
4. Klasse: Berufsorientierung,<br />
Teamtraining I<br />
5. Klasse: Methodentraining<br />
<strong>und</strong> Teamtraining II<br />
6. Klasse: Kommunikationstraining,<br />
Zeitmanagement<br />
7. Klasse: Präsentationstraining,<br />
Wissenschaftliches<br />
Arbeiten<br />
8. Klasse: Assessment-Center<br />
(zusätzliche Informationen:<br />
www.carneri.at)<br />
In der Eröffnungskonferenz des<br />
Schuljahres 2001/02 hat die<br />
Arbeitsgruppe ihre Vorschläge<br />
der Schulgemeinschaft zur Diskussion<br />
gestellt. Innerhalb<br />
eines Pädagogischen Nachmittags<br />
im Oktober 2001 beschäftigten<br />
sich Lehrerkollegium,<br />
Eltern- <strong>und</strong> Schülervertreter<br />
mit Möglichkeiten der praktischen<br />
Umsetzung, deren<br />
Ergebnisse innerhalb der<br />
Schulgemeinschaft veröffentlicht<br />
wurden.<br />
Über die Notwendigkeit der<br />
Projektserie gab es keine Zweifel<br />
mehr, lediglich der Zeitraum<br />
stand in Frage. Nach eingehender<br />
Diskussion mit der<br />
Arbeitsgruppe „PSE“, die stärker<br />
die unmittelbare Gesamtumsetzung<br />
forderte, entschied<br />
sich die Direktion trotzdem für<br />
die oben angeführte schrittweise<br />
Realisierung, was sich als<br />
sehr positiv herausstellte, weil<br />
viel mehr Ausbildungszeit für<br />
Projektleiter dadurch gegeben<br />
war, schulinterne Hilfestellungen<br />
erleichtert waren <strong>und</strong> weil<br />
das gewaltige Zusatzangebot<br />
gemächlich in Köpfe <strong>und</strong> Organisation<br />
einfließen konnte.<br />
Besonders erfreulich der<br />
Synergieeffekt: In kurzer Zeit<br />
wurden die allermeisten, eben<br />
auch zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht verpflichtenden Projekte<br />
umgesetzt. Die Erfahrungen<br />
damit <strong>und</strong> aktuelle Anlässe<br />
werden in das flexible System<br />
<strong>auf</strong>genommen.<br />
Die meisten Bausteine werden<br />
inzwischen von den schuleigenen<br />
LehrerInnen geleitet, aber<br />
auch einige SchülerInnen der<br />
Oberstufe haben sich zu Projektbegleitern<br />
(z. B. Mediatoren)<br />
ausbilden lassen.<br />
Welche Vorteile Projektunterricht<br />
<strong>und</strong> Exkursionen als Bildungselement<br />
haben, muss hier<br />
nicht diskutiert werden, aber<br />
nicht nur von LehrerInnenseite,<br />
auch da <strong>und</strong> dort von<br />
Elternseite wird hörbarer <strong>auf</strong><br />
das sinnvolle Maß verwiesen.<br />
Es ist also unsere vornehmliche<br />
Aufgabe, den Gang unserer<br />
Schulentwicklung zu evaluieren,<br />
mit wachsamem Auge die<br />
Wichtigkeit der einzelnen Elemente<br />
zu hinterfragen <strong>und</strong><br />
eventuell Änderungen in der<br />
Struktur vorzunehmen. Die<br />
Gesamtentwicklung dieser einmal<br />
eingeschlagenen pädagogischen<br />
Schulentwicklung ist<br />
jedoch unumkehrbar.
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
9 KONGRESS<br />
2004 SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Bildungskongress in Graz<br />
„Self-evaluation is a<br />
Dialogue“ –<br />
Internationaler<br />
Bildungskongress des<br />
Schulverb<strong>und</strong>s Graz-<br />
West.<br />
Exakt 110 LehrerInnen, DirektorInnen,<br />
InspektorInnen <strong>und</strong><br />
VertreterInnen von Ministerien<br />
aus 19 Ländern Europas trafen<br />
sich vom 22. bis 26. September<br />
2004 zu einem Bildungskongress<br />
in Graz. Der Schulverb<strong>und</strong><br />
Graz-West hatte eingeladen,<br />
die Frage „Was können<br />
LehrerInnen <strong>und</strong> ganze Schulen<br />
tun, um sich kontinuierlich<br />
zu verbessern?“ zu erörtern.<br />
Sich selbst zu evaluieren ist<br />
eine der vielen möglichen Antworten<br />
<strong>und</strong> sie war das Thema<br />
dieses Symposiums. Bei Selbstevaluation<br />
holen LehrerInnen<br />
<strong>und</strong> ganze Schulen von den<br />
SchülerInnen, den Eltern <strong>und</strong><br />
von KollegInnen Feedback ein,<br />
um daraus Konsequenzen zur<br />
Verbesserung zu ziehen. In<br />
Vorträgen, Workshops <strong>und</strong><br />
einer öffentlichen Podiumsdiskussion<br />
stellten die TeilnehmerInnen<br />
praktische Beispiele<br />
aus Schulen <strong>und</strong> Modelle aus<br />
verschiedenen Ländern vor,<br />
hörten neue wissenschaftliche<br />
Theorien über Selbstevaluation<br />
<strong>und</strong> tauschten Erfahrungen<br />
aus.<br />
Der Kongress fand im Rahmen<br />
der Zusammenarbeit des<br />
Schulverb<strong>und</strong>s mit dem Comenius-Netzwerk<br />
I – Probe Net –<br />
statt, dessen Ziel die Förderung<br />
von Selbstevaluation in Europa<br />
ist. Der Schulverb<strong>und</strong> Graz-<br />
West ist eine von den 17 Partnerinstitutionen<br />
aus zehn europäischen<br />
Ländern in diesem<br />
Netzwerk. Der Verb<strong>und</strong>koordinatorin,<br />
Mag. Christa Bauer,<br />
war es <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> mehrjähriger<br />
Mitarbeit <strong>und</strong> der international<br />
anerkannten Tradition für<br />
Selbstevaluation an den fünf<br />
steirischen Verb<strong>und</strong>schulen<br />
gelungen, diesen Kongress<br />
nach Graz zu holen. Vor Ort<br />
selbst halfen die Direktoren,<br />
einige SchülerInnen <strong>und</strong> viele<br />
KollegInnen der Verb<strong>und</strong>schulen<br />
den internationalen Gästen<br />
einen inhaltsreichen <strong>und</strong> angenehmen<br />
Aufenthalt zu bereiten.<br />
Alle Beiträge am Symposium<br />
bezogen sich eindrucksvoll <strong>auf</strong><br />
das Thema „Selbstevaluation<br />
ist ein Dialog“, das den konzeptuellen<br />
Zugang <strong>und</strong> die Philosophie<br />
unseres Verständnisses<br />
von Evaluation ausdrückt.<br />
Der Dialog wurde <strong>auf</strong> den drei<br />
Ebenen zwischen „actors and<br />
co-actors within the school“,<br />
„school and outside stakeholders“<br />
<strong>und</strong> zwischen „national<br />
systems and general audiences“<br />
Bewusst Verzicht üben<br />
An der Kooperativen Mittelschule<br />
Algersdorf hatten die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
Gelegenheit, einmal ganz<br />
bewusst <strong>auf</strong> sonst selbstverständliche<br />
Genussartikel wie<br />
Cola, Wurstsemmeln <strong>und</strong><br />
Süßigkeiten zu verzichten.<br />
Dafür wurde ihnen gegen eine<br />
freiwillige Spende eine Suppe<br />
angeboten. Dieses Angebot<br />
wurde reichlich genutzt <strong>und</strong> es<br />
konnte eine Spendensumme<br />
von 159,01 Euro gesammelt<br />
beleuchtet. Um einen kurzen<br />
inhaltlichen Eindruck zu vermitteln,<br />
werfen wir hier einen<br />
Blick <strong>auf</strong> die Vorträge <strong>und</strong> einige<br />
Workshops des Kongresses.<br />
Vorträge – Herbert Altrichter,<br />
Univ. Linz, Österreich: „Evaluating<br />
ourselves – Dynamics<br />
and Processes in Schools“.<br />
Geert Kelchtermans, Univ.<br />
Leuven, Belgien: „Self evalua-<br />
werden. Durchgeführt wurde<br />
diese Aktion von Dietlind<br />
Kager mit Unterstützung von<br />
Silvia Höfler <strong>und</strong> einer<br />
SchülerInnengruppe.<br />
Der Erlös wurde nach dem<br />
Beschluss des SchülerInnenrates,<br />
einem Instrument der Mitbestimmung<br />
der SchülerInnen<br />
an der KMS Algersdorf, einer<br />
Initiative zur Verfügung<br />
gestellt, die behinderten Kindern<br />
eine Schwimmtherapie<br />
ermöglicht. Monika Gigerl<br />
tion – staff and students should<br />
benefit, before inspectors do“.<br />
Jaap van Lakerveld, Univ. Leiden,<br />
Niederlande: „The evolution<br />
of quality concept and<br />
models: a progressive dialogue“.<br />
Peter Posch, Univ. Klagenfurt,<br />
Österreich: „The<br />
National Interest in School<br />
Self-evaluation – Implications<br />
for Policy“<br />
Workshops – Maria Haindl u.<br />
Ulrike Pieslinger, BG/BRG<br />
Stainach, Österreich: „Adventure<br />
evaluation – What does<br />
quality in schools mean?“.<br />
Ingrid Ninaus u. Gertraud<br />
Grimm, KMS/BG/BRG Klusemannstr.<br />
u. KMS Puntigam:<br />
„Kissing the Frog – Evaluating<br />
students’ learning processes“.<br />
Elgrid Messner, Schulverb<strong>und</strong><br />
Graz-West: „About long spoons<br />
and the idea of heaven – Cooperation<br />
of schools in Selfevaluation“.<br />
Andreas Holvik, Norwegen:<br />
„Portfolio as an instrument for<br />
learning and evaluation“.<br />
Gertrud Graf, Deutschland:<br />
„K<strong>und</strong>e Kind? <strong>und</strong> nationale<br />
Bildungsstandards“.<br />
Chris Williams, England:<br />
„Dialogue with the Deaf – The<br />
interaction of school stakeholders<br />
within the school community“.<br />
Luc Zajac, Belgien: „A report<br />
for the teacher“. Greta Bratovs<br />
u. Natasa Privosnik, Slowenien:<br />
„Teachers’ Competencies:<br />
Self-evaluation of your own<br />
competencies“.<br />
Alle KongressteilnehmerInnen<br />
beteiligten sich aktiv an der<br />
Selbstevaluation des Kongresses<br />
<strong>und</strong> zeigten sich überaus<br />
beeindruckt von der hohen<br />
inhaltlichen Qualität der Veranstaltung.<br />
Besonders gelobt<br />
wurde der Einsatz der Schüler-<br />
Innen <strong>und</strong> Lehrer/innen beim<br />
Catering durch den Tourismuszweig<br />
der KMS Straßgang, für<br />
das Lebkuchenherz als Gastgeschenk<br />
aus der KMS Puntigam<br />
<strong>und</strong> der Klusemannstraße, bei<br />
der „Impro-Show“ des Kreativzweiges<br />
der Klusemannstraße<br />
<strong>und</strong> vor allem bei der Ton<strong>und</strong><br />
Informatikbetreuung der<br />
Klusemannstraße.<br />
Mag. Elgrid Messner,<br />
Mag. Christa Bauer, Koordination f.<br />
Schulentwicklung,<br />
Schulverb<strong>und</strong> Graz-West
ALLERHAND<br />
Lehrer <strong>und</strong> …<br />
… Botaniker<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
NaturLesePark<br />
10<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Kurzbeschreibungen von Lehrerpersönlichkeiten, die über<br />
ihre Lehrtätigkeit hinaus <strong>auf</strong> anderen Gebieten Leistungen<br />
erbracht haben, die das Übliche weit übersteigen. Eine Serie<br />
von Mag. Heidrun Gollesch.<br />
Karl Koegeler<br />
(1892 – 1952)<br />
Karl Koegeler wurde 1892 in<br />
Meran (Südtirol) geboren.<br />
Seine Kinder- <strong>und</strong> Jugendzeit<br />
verbrachte er in Pettau<br />
(Ptuj) <strong>und</strong> Cilli (Celje). Am<br />
Staatsgymnasium in Cilli<br />
legte er 1911 die Reifeprüfung<br />
ab. Die ersten Universitätsjahre<br />
verlebte er in Jena.<br />
1914 meldete er sich als<br />
Kriegsfreiwilliger. Nach<br />
einer Verw<strong>und</strong>ung im Jahr<br />
1915 kehrte er in die Heimat<br />
zurück <strong>und</strong> setzte seine Studien<br />
an der Universität Graz<br />
fort.1918 legte Koegeler die<br />
Lehramtsprüfung für Mittelschulen<br />
in Naturgeschichte,<br />
Mathematik <strong>und</strong> Physik ab.<br />
Seine erste Anstellung<br />
erhielt er an der Realschule<br />
in Fürstenfeld (Oststeiermark).<br />
1926 kam er an das Mädchenlyzeum<br />
in Graz, wo er<br />
bis 1945 wirkte. Karl Koegeler<br />
war ständig bemüht, seine<br />
botanischen Kenntnisse<br />
zu erweitern. So unternahm<br />
er viele Exkursionen in der<br />
<strong>Steiermark</strong> <strong>und</strong> in den<br />
angrenzenden Ländern Ungarn<br />
<strong>und</strong> Slowenien, aber<br />
auch in Kroatien <strong>und</strong> in den<br />
Mittelmeerländern. Seine<br />
botanischen Erkenntnisse<br />
wollte er nicht nur seinen<br />
Schülern weitergeben. Erwachsene<br />
konnten an Wanderfahrten,<br />
die er im Rahmen<br />
der „Urania“ <strong>und</strong> des<br />
Alpenvereins unternahm,<br />
teilnehmen <strong>und</strong> <strong>auf</strong> diesem<br />
Wege die heimische Flora<br />
näher kennen lernen.<br />
Koegeler gab sein botanisches<br />
Wissen nicht nur an<br />
seine Schüler weiter, sondern<br />
in vielen Wanderfahrten<br />
im Rahmen der „Urania“<br />
<strong>und</strong> des Alpenvereins<br />
auch an interessierte Erwachsene.<br />
Der Botaniker<br />
begnügte sich in seinen<br />
Publikationen nicht mit<br />
dem Aufzählen der Pflanzenf<strong>und</strong>orte,<br />
sondern er<br />
setzte sie in Bezug zu den<br />
Bodenverhältnissen (1934).<br />
Bereits 1925 beschäftigte er<br />
sich mit der Flora des Raumes<br />
Fürstenfeld <strong>und</strong> dokumentierte<br />
1155 Pflanzenarten<br />
für diesen Raum. Die<br />
Erforschung der weiteren<br />
Umgebung (Raabklamm,<br />
Weizklamm, Gleichenberg<br />
usw.) erbrachte weitere<br />
1376 Arten. 1934 publizierte<br />
er über die Mur- <strong>und</strong><br />
Draulandschaft. 1937 veröffentlichte<br />
Koegeler „Der<br />
Neumarkter <strong>und</strong> (Obdacher?)<br />
Sattel als Wanderweg<br />
für südliche Pflanzenarten<br />
nach Obersteier“, 1941 „Die<br />
Heilpflanzen der <strong>Steiermark</strong>“<br />
<strong>und</strong> nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg „Mittelmeerflora<br />
in Graz“. Karl<br />
Koegeler dokumentierte seine<br />
Pflanzenf<strong>und</strong>e durch Beschreibungen,<br />
Zeichnungen<br />
<strong>und</strong> als Herbarien mit Notizen.<br />
Eine groß angelegte<br />
Studie der Gattung Campanula<br />
blieb unvollendet, da<br />
der Botaniker 1952 verstarb.<br />
Die Notizen <strong>auf</strong> Karl Koegelers<br />
Herbariumblättern erfolgten<br />
in „Gabelsberger<br />
Kurzschrift“. Das Landesmuseum<br />
Joanneum, Abteilung<br />
Botanik, ist für jede<br />
„Lesehilfe“ dankbar (Mag.<br />
Zernig, 0316/8017-9755).<br />
Gelegen im w<strong>und</strong>erschönen<br />
Naturpark Grebenzen entstand<br />
<strong>auf</strong> dem Gelände eines ehemaligen<br />
Sägewerkes im Ortskern<br />
von Neumarkt der erste<br />
„NaturLesePark“ Europas.<br />
Von Juni 2003 bis Juli 2004 entstand<br />
unter der Mitarbeit vieler<br />
freiwilliger Helfer, unter anderen<br />
halfen auch SchülerInnen<br />
der beiden Hauptschulen tatkräftig<br />
mit, <strong>und</strong> unter der fachk<strong>und</strong>igen<br />
Leitung von Landschaftsarchitekt<br />
Dipl.-Ing.<br />
Mathiesen nach den Ideen von<br />
Dr. Günter Karner, einem<br />
gebürtigen Neumarkter, die<br />
Landschaft dieses Parks. Dieser<br />
soll durch seine künstlerische<br />
Gestaltung der oft ausgebeuteten<br />
Natur, Schönheit <strong>und</strong><br />
Bewusstsein zrückschenken.<br />
Auf 80 Lesetafeln befinden sich<br />
Texte von Philosophen, Naturwissenschaftlern,<br />
Künstlern,<br />
Schriftstellern <strong>und</strong> Politikern<br />
aus verschiedenen Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
zum Thema „Mensch <strong>und</strong><br />
Natur“. <strong>Sie</strong> sollen zum Nachdenken<br />
über das Verhältnis zur<br />
Erde <strong>und</strong> zum Mitgestalten der<br />
Zukunft anregen.<br />
Die verschiedenen Skulpturen<br />
aus Holz, Stein, Metall <strong>und</strong><br />
Erde verleihen diesem Ort<br />
unterschiedliche Stimmungen,<br />
durch ihren künstlerischen<br />
Ausdruck ermöglichen sie vielfältige<br />
persönliche Erlebnisse.<br />
Die Gesamtanlage in Form<br />
eines großen Blattes bietet die<br />
Möglichkeit, die Natur von<br />
innen zu begehen. Beim Durchwandern<br />
der bewegten Hügellandschaft<br />
kann man das<br />
rhythmische Auf <strong>und</strong> Ab, das<br />
Weiten <strong>und</strong> Verengen als großes<br />
Atmen miterleben. Die<br />
Wege sind die Adern in Blattgestalt.<br />
<strong>Sie</strong> laden ein, die Texte<br />
zu studieren, die in verschiedenen<br />
Themengruppen gegliedert<br />
sind. <strong>Seiten</strong>wege führen zu<br />
Skulpturengruppen, bei denen<br />
man verweilen <strong>und</strong> noch einmal<br />
über Gelesenes nachdenken<br />
soll, um dann wieder zum<br />
Hauptstrom zurückzukehren.<br />
Dies ist ein idealer Ort der<br />
Natur für Schulklassen, um die<br />
Natur bewusst zu erleben. Die<br />
Texte sind absolute Realität<br />
<strong>und</strong> haben die Kraft, die<br />
Zukunft zu gestalten. Durch<br />
den Eingangstunnel führt der<br />
Weg zum Amphitheater <strong>und</strong><br />
zum Säulentempel, vorbei an<br />
den Buchskulpturen, weiter<br />
zum Abstieg zur Erdenmutter<br />
Gaia <strong>und</strong> zur Skulptur Verbrannte<br />
Bücher. Entlang des<br />
Weges wandert der Besucher<br />
vorbei am Stahlrahmenbuch<br />
zum Keltischen Planetenkreis<br />
<strong>und</strong> zum Luft-Latten-Buch<br />
<strong>und</strong> noch weiteren Anziehungspunkten.<br />
Vor dem Ausgang<br />
wehen tibetische Gebetsfahnen<br />
<strong>und</strong> ein Bootsruder<br />
weist die Richtung.<br />
Als Fortsetzung <strong>und</strong> Weiterführung<br />
der Ausstellung „Sinneswandel“<br />
in Mariahof gibt es<br />
nun die „Schule der Sinne“. Bei<br />
dieser Erlebnisausstellung darf<br />
nach Lust <strong>und</strong> Laune gefragt,<br />
geforscht, berührt, gerochen,<br />
gefühlt <strong>und</strong> vor allem mitgemacht<br />
werden. Das Lernen soll<br />
als Erlebnis empf<strong>und</strong>en werden.<br />
Der Rohrstab, ehemaliges<br />
Hoheitszeichen schulmeisterliche<br />
Autorität <strong>und</strong> Härte,<br />
weicht dem Zauberstab von<br />
Neugier, Experimentierlust,<br />
Spontaneität <strong>und</strong> schulischer<br />
Wahrnehmungsfreude. Diese<br />
Ausstellung ist ebenfalls<br />
Schulklassen zu empfehlen,<br />
Anmeldung erforderlich.<br />
Informationen <strong>und</strong> Anmeldung für<br />
Schülergruppen: Tourismusbüro<br />
Neumarkt, 8820 Neumarkt<br />
Tel. 03584/2126<br />
naturpark-grebenzen@ murau.at.<br />
Der NaturLesePark kann auch im<br />
Internet unter www.naturpark.grebenzen.at<br />
besucht werden.<br />
Edeltraud Wohlesser
LANDESSCHULRAT<br />
FÜR STEIERMARK<br />
VERORDNUNGSBLATT<br />
Stück 11<br />
Jahrgang 2004<br />
November 2004<br />
Inhalt:<br />
herausgegeben<br />
in Graz,<br />
Körblergasse 23<br />
Nr. Seite Nr. Seite<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
84. Assessment-Center für Bewerber<br />
um Leiterstellen an allgemeinbildenden<br />
Pflichtschulen – Verfahrensbestimmungen<br />
. . . . . . 42<br />
85. Verleihung von Berufstiteln . .42<br />
86. Dank <strong>und</strong> Anerkennung . . . . . 35<br />
Sonstige Mitteilungen<br />
87. Ausschreibung von Leiterstellen<br />
– Hinweis . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />
88. Todesfälle von Lehrerinnen <strong>und</strong><br />
Lehrern bzw. Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern . . . . . . . . . . .43
Stück 11 / Jg. 2004 VERORDNUNGSBLATT SEITE 42<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Nr. 84<br />
Assessment-Center für Bewerber um<br />
Leiterstellen an allgemeinbildenden<br />
Pflichtschulen –<br />
Verfahrensbestimmungen (GZ.: VI<br />
Le 1/46-2004)<br />
A) Aufnahme in den Kandidaten-Pool<br />
Mit dem im Dienstweg beim <strong>Landesschulrat</strong> für<br />
<strong>Steiermark</strong> eingereichten schriftlichen Antrag<br />
um Aufnahme in den Kandidaten – Pool ist<br />
zugleich die Anmeldung zur Teilnahme am<br />
nächsten Assessment-Center-Termin verb<strong>und</strong>en.<br />
B) Das Assessment-Center für Bewerber um<br />
Leiterstellen an allgemeinbildenden Pflichtschulen<br />
Der Auftraggeber für die Durchführung der<br />
Assessment-Center ist der <strong>Landesschulrat</strong> für<br />
<strong>Steiermark</strong> in der Person des Amtsführenden<br />
Präsidenten. Dieser kann Aufgaben an den<br />
zuständigen Landesschulinspektor, bzw. Fachinspektor<br />
oder an andere Personen delegieren.<br />
Jährlich werden zwei Assessment-Termine<br />
angeboten.<br />
Eine Woche Mitte Oktober <strong>und</strong> eine Woche<br />
Anfang Februar.<br />
1. Assessment-Center: Die Senate<br />
1.1 Für die Durchführung der Assessment-Center<br />
werden 10 Senate gebildet.<br />
1.2 6 Senate für die Volksschule<br />
4 Senate für die Hauptschule<br />
1 Senat für die PTS wird aus den Senaten der<br />
HS gebildet.<br />
1 Senat für Sonder-/Integrationspädagogik<br />
wird aus den Senaten der VS bzw. der HS<br />
gebildet.<br />
1.1.1 Mitglieder des Senates sind Personen, die<br />
über eine systembezogene Gr<strong>und</strong>ausbildung <strong>und</strong><br />
über eine fokussierte Assessorenausbildung verfügen.<br />
1.1.2 Ein Moderator:<br />
Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Schulpsychologie,<br />
der Schulmanagementtrainer bzw.<br />
der Mitarbeiter des Pädagogischen Institutes.<br />
1.1.3 Ein Assessor:<br />
Ausgebildete Personen aus dem Kreis der<br />
Bezirksschulinspektoren.<br />
1.1.4 Ein Assessor:<br />
Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Schulleiter.<br />
1.1.5 Ein Assessor:<br />
Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Lehrer.<br />
1.1.6 Ein Assessor:<br />
Ausgebildete Personen aus dem Kreis der Schulpsychologie,<br />
der Schulmanagementtrainer bzw.<br />
der Mitarbeiter des Pädagogischen Institutes<br />
oder einen Experte aus der Wirtschaft.<br />
Die Mitglieder der Assessment-Senate werden<br />
vom Amtsführenden Präsidenten nach Anhörung<br />
des Vizepräsidenten für die Dauer von 2<br />
Jahren bestellt. Eine Verlängerung für jeweils<br />
zwei weitere Jahre ist möglich.<br />
2. Die Teile des Assessment-Centers<br />
2.1 Persönliche Vorstellung Präsentation<br />
2.2 Gruppen<strong>auf</strong>gabe / Themenzentrierte Partnerarbeit<br />
(bei nur zwei Kandidaten)<br />
2.3 Einzel<strong>auf</strong>gabe (Fach<strong>auf</strong>gabe )<br />
Gespräch unter besonderen Umständen (Kritik-<br />
/ Korrektur-/ Konflikt-/ Mitarbeiter-/ Zielvereinbarungs-/<br />
Feedbackgespräch )<br />
Schlussreflexion<br />
3. Die Durchführung des Assessment-Centers<br />
Die Durchführung des Assessment-Centers<br />
obliegt dem Moderator, der im Auftrag des<br />
Amtsführenden Präsidenten des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> tätig wird.<br />
Für die Tätigkeit als Moderator, als Assessor<br />
bzw. als Rollenspieler besteht ein Dienst<strong>auf</strong>trag.<br />
Verb<strong>und</strong>en mit der Tätigkeit als Moderator, als<br />
Assessor bzw. als Rollenspieler ist der Besuch<br />
der entsprechenden Fortbildung.<br />
4. Die Erstellung der Aufgaben<br />
Die Aufgaben 1,2,3 <strong>und</strong> 5 des Assessment-Centers<br />
werden vom Auftraggeber dem zuständigen<br />
Landesschulinspektor <strong>und</strong> dem Moderator<br />
erstellt. Die Aufgabe 4 wird wie bereits beschrieben<br />
zusätzlich unter Mitwirkung des zuständigen<br />
Rollenspielers erstellt.<br />
5. Die Bewertung durch die Assessoren<br />
Die Assessoren haben für jeden Kandidaten für<br />
jede der fünf Aufgaben einen Bewertungsbogen<br />
auszufüllen, die Durchschnittsnote zu errechnen<br />
<strong>und</strong> dem Moderator nach jeder Aufgabe, vor<br />
Beginn der nächsten Aufgabe, bekannt zu geben.<br />
Eine Absprache der Assessoren ist bei der<br />
Bewertung der Kandidaten nicht zulässig.<br />
Die Bewertungsbögen <strong>und</strong> die Unterlagen des<br />
Assessment – Centers müssen vom Moderator<br />
abgesammelt werden <strong>und</strong> sind im <strong>Landesschulrat</strong><br />
<strong>auf</strong>zubewahren.<br />
Für die Bewertung sind folgende Kategorien <strong>und</strong><br />
folgende Noten vorgesehen:<br />
trifft in hohem Maße zu = 1<br />
trifft eher zu = 2<br />
trifft zu = 3 <strong>und</strong><br />
trifft nicht zu = 4.<br />
Aus diesen Ergebnissen ist der Durchschnitt zu<br />
errechnen.<br />
Ein Kandidat gilt bei einem Gesamtdurchschnittswert<br />
von 1,0 bis 1,6 als sehr gut geeignet,<br />
von 1,7 bis 2,6 als gut geeignet,<br />
von 2,7 bis 3,6 als geeignet <strong>und</strong><br />
ab 3,7 als nicht geeignet.<br />
Nach dem Assessment-Center ist in einer<br />
gemeinsamen Beratung die Überprüfung der<br />
einzelnen Notenwerte der Assessoren <strong>und</strong> der<br />
Übertrag für die Errechnung der Gesamtnote<br />
vorzunehmen. Die Gesamtnote ist zu errechnen<br />
<strong>und</strong> festzulegen.<br />
Gravierende Abweichungen bei der Benotung<br />
sind zu hinterfragen <strong>und</strong> schriftlich vom Assessor<br />
zu begründen.<br />
Große Abweichungen bei der Benotung sind<br />
vom Moderator schriftlich festzuhalten <strong>und</strong> dem<br />
Auftraggeber mitzuteilen.<br />
6. Die Dauer der Gültigkeit der Bewertung<br />
Die Bewertung aus dem Assessment-Center hat<br />
eine Gültigkeitsdauer von 4 Jahren. Für die Kandidaten<br />
besteht vor Abl<strong>auf</strong> der vier Jahre – frühestens<br />
nach einem Jahr die einmalige Möglichkeit<br />
der Wiederholung des Assessment-Centers.<br />
Es gilt in jedem Fall die aktuelle Bewertung.<br />
7. Feedback<br />
Nach Abschluss des Assessment Centers können<br />
die Kandidaten <strong>auf</strong> Wunsch ein Feedback-<br />
Gespräch mit dem Moderator vereinbaren.<br />
Nr. 85<br />
Verleihung von Berufstiteln<br />
Der Herr B<strong>und</strong>espräsident hat verliehen: Den<br />
Berufstitel Regierungsrätin an:<br />
ROL Gerrit Obermayr, FI f. d. kath. Religionsunterricht<br />
an APS<br />
Den Berufstitel Oberstudienrat/rätin an:<br />
Prof. Mag. Irmgard Auner, Priv. Gymnasium<br />
Sacre Coeur Graz, Prof. Mag. Charlotte Feldbacher,<br />
BG/BRG Leoben Moserhofstraße 5,<br />
Prof. Mag. Evelyne Fischer, BG/BRG Leoben<br />
Moserhofstraße 5, Prof. Mag. Horst Mauschitz,<br />
BG/BRG Leoben Moserhofstraße 5,<br />
Prof. Mag. Dr. Werner Steiner, BG/BRG<br />
Leoben Moserhofstraße 5, Prof. Mag. Michael<br />
Schöberl, BG/BRG Leoben Moserhofstraße 5,<br />
Prof. Mag. Ronald Zotter, BG/BRG Weiz,<br />
Prof. Mag. Elfriede Zöhrer, BG/BRG Graz<br />
Oeverseegasse, Prof. Mag. Roswitha Mastnak,<br />
BG/BRG Graz Carnerigasse, Prof. Mag. Manfred<br />
Glatz, BHAK/BHAS Graz Monsbergergasse,<br />
Prof. Mag. Franz Kollmann,<br />
BHAK/BHAS Judenburg, Prof. Mag. Dr. <strong>Sie</strong>gfried<br />
Ledolter, BHAK/BHAS Judenburg, Prof.<br />
Mag. Utz Weinberger, BHAK/BHAS Graz<br />
Grazbachgasse.<br />
Den Berufstitel Hofrat an:<br />
Dir. Mag. Manfred Hermann, BHAK/BHAS<br />
Judenburg, Dir. Mag. Dr. Kurt Dvorak, WIKU<br />
BRG Graz Sandgasse.<br />
Den Berufstitel Oberschulrat/rätin an:<br />
AV Monika Mößlacher, BBA Mureck, FOL<br />
Gisela Töfferl, Priv. BA Bruck/Mur, VDir.<br />
Hans Pichler, VS Mariazell.<br />
Den Berufstitel Schulrätin an:<br />
BOL Christine Mucknauer, LBS Hartberg.<br />
Nr. 86<br />
Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
Die Frau B<strong>und</strong>esministerin für Bildung, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Kultur hat OStR. Prof. Mag. Werner
SEITE 43 VERORDNUNGSBLATT Stück 11 / Jg. 2004<br />
Müller, Priv. Gymnasium <strong>und</strong> ORG der Ursulinen<br />
Graz, Prof. Mag. Maria Aumüller, HBLA<br />
Deutschlandsberg, Prof. Mag. Karl Gross,<br />
BBA Graz Grottenhofstraße, OStR. Prof. Mag.<br />
Anna Fabiani, BBA Graz Grottenhofstraße,<br />
Prof. DI Gerhard Spiegel, HTL Leoben, Prof.<br />
Mag. Maria Pauritsch, Akademisches Gymnasium<br />
Graz, OStR. Prof. Mag. Vilja Neuwirth,<br />
BBA Graz Grottenhofstraße, Prof. Mag. Evelyn<br />
Forstner, HTBLA Graz Ortweingasse, anlässlich<br />
der Versetzung in den Ruhestand für die der<br />
Republik Österreich während der langjährigen<br />
pädagogischen Tätigkeit im österreichischen<br />
Schulwesen geleisteten Dienste Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
ausgesprochen <strong>und</strong> für die Zukunft<br />
alles Gute gewünscht.<br />
Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat Dir. i.R. HR Mag. Pater<br />
Gebhard Grünfelder, ehem. Stiftsgymnasium<br />
Admont, anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses<br />
für das langjährige <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Wirken im Dienste des steirischen Schulwesens<br />
Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen <strong>und</strong><br />
damit auch die besten Wünsche für die Zukunft<br />
mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en, die Zeit des wohlverdienten<br />
Ruhestandes lange genießen zu können.<br />
Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat VOL Cäcilia Kammel,<br />
VS Murau, anlässlich der Versetzung in den<br />
Ruhestand für das langjährige <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Wirken im Dienste des steirischen Pflichtschulwesens<br />
Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen<br />
<strong>und</strong> damit auch die besten Wünsche für die<br />
Zukunft mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en, die Zeit<br />
des wohlverdienten Ruhestandes lange genießen<br />
zu können.<br />
Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat DI Mag. Sabine Strohmüller,<br />
BG/BRG Kapfenberg, für die Durchführung<br />
des Landeswettbewerbes der 30.<br />
Chemie-Olympiade 2004 sowie für die hervorragende<br />
Organisation vor Ort Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin viel<br />
Erfolg gewünscht.<br />
Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat Prof. Mag. Ingrid<br />
Strauß, 4BG/BRG Graz Oeverseegasse, für die<br />
umsichtige Betreuung der Kursleiterinnen <strong>und</strong><br />
Kursleiter sowie für die hervorragende Leitung<br />
<strong>und</strong> Organisation des Landeswettbewerbes der<br />
30. Österreichischen Chemie-Olympiade 2004<br />
Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin<br />
viel Erfolg gewünscht.<br />
Das Kollegium des <strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong><br />
hat mit Beschluss vom 11. 10. 2004<br />
folgenden Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen Dank <strong>und</strong><br />
Anerkennung ausgesprochen:<br />
Johanna, Eckart VOL., Volksschule St. Radeg<strong>und</strong>,<br />
Elisabeth Kern, VOL., Volksschule<br />
Großklein, Irmgard Piket, VOL., Volksschule<br />
Großklein, Maria Schwarzl, VOL., Volksschule<br />
Großklein, Herwig Brucker, HOL,<br />
Hauptschule Bad Gleichenberg, Franz Dreisiebner,<br />
HOL, Hauptschule Bad Gleichenberg,<br />
Manfred Grangl, HOL, Hauptschule Gamlitz,<br />
Kurt Hödl, HOL, Polytechnische Schule Voitsberg,<br />
Roswitha Kurtz, OL. für WE/EH, Hauptschule<br />
I Feldbach, Franziska Legenstein,<br />
HOL., Hauptschule I Feldbach, Annemarie<br />
Lienhart, HOL., Hauptschule Bad Gleichenberg,<br />
Ulrike Mohr, Vtl., Hauptschule I Feldbach,<br />
Daniela Pachler, Vtl., Hauptschule Bad<br />
Gleichenberg, Herta Piewald, HOL., Hauptschule<br />
I Feldbach, Ilse Pregartner, HOL.,<br />
Hauptschule I Feldbach, Gertrude Rath,<br />
HOL., Hauptschule Bärnbach, Maria Reiterer,<br />
HOL., Hauptschule Gamlitz, Gerhard Schatz,<br />
HOL, Hauptschule Gamlitz, Marie-Luise<br />
Scheer, ROL., Hauptschule Voitsberg II, Ingrid<br />
Wodits, HOL., Hauptschule Deutschfeistritz,<br />
Ute Knaus-Laurencic, SOL., Volksschule<br />
Seiersberg, Dank <strong>und</strong> Anerkennung in<br />
Würdigung der besonderen Verdienste <strong>auf</strong> dem<br />
Gebiete der Erziehung <strong>und</strong> des Unterrichtes;<br />
Margareta K<strong>auf</strong>mann, prov. Leiterin <strong>und</strong><br />
VOL., Volksschule St. Stefan i.R., Josef Neuherz,<br />
VDir., OSR, Volksschule I Feldbach,<br />
Rudolf Radlingmayr, VDir., Volksschule II<br />
Feldbach, Dank <strong>und</strong> Anerkennung in Würdigung<br />
der besonderen Verdienste <strong>auf</strong> dem Gebiete<br />
der Erziehung <strong>und</strong> des Unterrichtes sowie für<br />
die umsichtige Leitung einer Volksschule;<br />
Gerald Freymüller, Dir. der Polytechnischen<br />
Schule Voitsberg, Oswin Lamberger, HDir.,<br />
Hauptschule Kirchbach, Norbert Rungaldier,<br />
HDir., OSR, Hauptschule Riegersburg, August<br />
Trippl, HDir., Hauptschule St. Anna a.A., Dank<br />
<strong>und</strong> Anerkennung in Würdigung der besonderen<br />
Verdienste <strong>auf</strong> dem Gebiete der Erziehung <strong>und</strong><br />
des Unterrichtes sowie für die umsichtige Leitung<br />
einer Hauptschule.<br />
Sonstige Mitteilungen<br />
Nr. 87<br />
Ausschreibung von Leiterstellen –<br />
Hinweis<br />
Auf die in der „Grazer Zeitung – Amtsblatt für<br />
die <strong>Steiermark</strong>“ vom 15. Oktober 2004, Stück<br />
42, verlautbarte Ausschreibung von Leiterstellen<br />
allgemeinbildender Pflichtschulen wird hingewiesen.<br />
Einreichungsfrist:<br />
Bewerbungsansuchen sind innerhalb von 4<br />
Wochen – das ist bis zum 12. November 2004 –<br />
nach dem Ausschreibungstag in der „GRAZER<br />
ZEITUNG – Amtsblatt für die <strong>Steiermark</strong>“ einzureichen.<br />
Eine frühere Einschaltung dieser Ausschreibung<br />
in das Verordnungsblatt des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
war nicht mehr möglich, da es sich bereits im<br />
Druck befand.<br />
Nr. 88<br />
Todesfälle von Lehrerinnen <strong>und</strong><br />
Lehrern bzw. Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeitern<br />
OSR VDir. i. R. Helmut Schitter, 25. 9. 2004,<br />
HOL. i. R. Elisabeth Resch-Poleßnig, 21. 6.<br />
2004.<br />
Impressum für den nichtamtlichen Teil des Verordnungsblattes: Eigentümer, Herausgeber <strong>und</strong> Verleger: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>; für den Inhalt verantwortlich: Dr. Elsa Brunner;<br />
alle Körblergasse 23, 8015 Graz. – Satz beigestellt. – Druck: Medienfabrik Graz. – XXXXXXX
INFORMATIV<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
10a<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Guter Zweck<br />
Die Sonnenschule von Lingshed,<br />
ein Bergdorf im nordindischen<br />
Himalaja, im B<strong>und</strong>esstaat<br />
Jammu <strong>und</strong> Kaschmir,<br />
Ladakh, wo die Temperaturen<br />
im Winter <strong>auf</strong> minus 30 Grad<br />
sinken, wo 5000 Meter hohe<br />
Pässe überw<strong>und</strong>en werden<br />
müssen, um ins Dorf zu gelangen,<br />
wo man vier Tage bis zur<br />
nächsten Straße geht, wo<br />
Schulbildung keine Selbstverständlichkeit<br />
ist ... dort engagiert<br />
sich eine Gruppe von Steirern<br />
seit zehn Jahren für<br />
Bildung <strong>und</strong> Kultur: die<br />
Friends of Lingshed<br />
In einer Zeit rasanter Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> der Industrialisierung,<br />
die langsam auch Ladakh<br />
erreicht, stehen die Friends of<br />
Lingshed den Dorfbewohnern<br />
von Lingshed zur Seite. Das<br />
Ziel des Vereins ist es, durch<br />
ein Bildungsprogramm nachhaltige<br />
Hilfe zu leisten, damit<br />
die Menschen ihre einzigartige<br />
Kultur <strong>und</strong> ihre Identität<br />
bewahren können. In Lingshed<br />
prallen zwei Welten <strong>auf</strong>einander:<br />
eine Gesellschaft mit fast<br />
archaisch anmutender Landwirtschaft,<br />
geprägt vom tibetischen<br />
Buddhismus, trifft <strong>auf</strong><br />
indische Technologien <strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />
den westlichen Tourismus mit<br />
seiner Überflussgesellschaft.<br />
Mit einem Vortrag von Greta<br />
Kostka begann die Vortragsreihe<br />
der Mittwoch-Abend-Akademie<br />
des „Akademienverb<strong>und</strong>es<br />
– Steirische Hochschule für<br />
Pädagogische Berufe“ zum<br />
Thema „Schule im Dialog“. Die<br />
Termine der weiteren Vorträge<br />
sind 15. Dezember 2004, 12.<br />
Jänner 2005, 16. Februar, 9.<br />
März, 13. April <strong>und</strong> 11. Mai.<br />
Die Veranstaltungen finden im<br />
Festsaal der Pädagogischen<br />
Akademie am Hasnerplatzin<br />
Graz statt, der Beginn ist<br />
jeweils um 18.30 Uhr.<br />
Nähere Informationen sind der<br />
Homepage der Pädagogischen<br />
Akademie am Hasnerplatz zu<br />
entnehmen: www.phgraz.at.<br />
Eine telefonische Kontakt<strong>auf</strong>nahme<br />
zur Projektleiterin Mag.<br />
Susanne Linhofer ist ebenso<br />
möglich: 0316/683189<br />
Streben nach guter Leistung<br />
Chancen <strong>und</strong> Grenzen<br />
des Wissenserwerbs im<br />
Erwachsenenalter. Was<br />
ist wichtiger: Intelligenz<br />
oder Wissen? Antworten<br />
aus Psychologie <strong>und</strong><br />
Neurowissenschaft.<br />
Viele Menschen verbringen<br />
große Teile ihres Lebens<br />
damit, nach guten, vielleicht<br />
sogar außergewöhnlichen<br />
Leistungen zu streben. Hierfür,<br />
so lehren uns Pädagogen<br />
<strong>und</strong> Psychologen, ist effizientes<br />
Lernen – beginnend<br />
womöglich schon im Kindergarten<br />
oder noch früher – eine<br />
unabdingbare Voraussetzung.<br />
„Neurodidaktiker“ erklären<br />
uns, warum wir gewisse Fertigkeiten<br />
nur in eng umschriebenen,<br />
„sensiblen“<br />
Phasen erwerben können,<br />
später aber nicht mehr oder<br />
nur mit großem Aufwand.<br />
Andererseits werden die<br />
meisten Inhalte schulischen<br />
<strong>und</strong> beruflichen Lernens erst<br />
(viel) später vermittelt; in der<br />
bislang von der Psychologie<br />
vernachlässigten Phase der<br />
Adoleszenz <strong>und</strong> immer mehr<br />
auch im Erwachsenenalter.<br />
Vielerorts wird „life-long<br />
learning“ propagiert; nicht<br />
nur in Bezug <strong>auf</strong> Wissen, sondern<br />
vor allem auch für „soft<br />
skills“ (soziale <strong>und</strong> emotionale<br />
Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit<br />
etc.). Hierfür<br />
bietet ein boomender Dienstleistungssektor<br />
Trainings,<br />
Coachings, Supervisionen<br />
inklusive einschlägiger Literatur<br />
an.<br />
Der Bildungs-, Trainings<strong>und</strong><br />
Coachingboom steht aber<br />
in einem faszinierenden<br />
Widerspruch zur Popularität<br />
von teils traditionellen, teils<br />
modernen Begabungsbegriffen.<br />
Intelligenz (IQ) wird von<br />
den meisten Menschen als<br />
notwendige, obgleich nicht<br />
hinreichende Voraussetzung<br />
für Erfolg in Schule, Berufsausbildung<br />
<strong>und</strong> Beruf angesehen.<br />
Zudem werden seit nunmehr<br />
20 Jahren immer mehr<br />
„Intelligenzen“ ge- bzw.<br />
erf<strong>und</strong>en (emotionale Intelligenz,<br />
spirituelle Intelligenz u.<br />
v. m.).<br />
Der Widerspruch zwischen<br />
eher statistischen Begabungen<br />
einerseits <strong>und</strong> der Forderung<br />
nach lebenslangem Lernen,<br />
nach ständiger Anpassung<br />
an neue gesellschaftliche<br />
Anforderungen andererseits<br />
steht im Mittelpunkt des<br />
Vortrags. Sind menschliche<br />
Begabungen primär genetisch<br />
festgelegt oder durch frühkindliche<br />
Einflüsse so stark<br />
beeinflusst, dass spätere Bildungs-<br />
<strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen<br />
unsere Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> unsere Persönlichkeit<br />
kaum oder nur in sehr engen<br />
Grenzen verändern können?<br />
Oder sind Begabung <strong>und</strong> Persönlichkeit<br />
so flexibel, dass<br />
Erziehung, (Aus-)Bildung,<br />
Training aus jedem Menschen<br />
einen erfolgreichen Manager,<br />
Wissenschaftler, Künstler<br />
oder Politiker machen können?<br />
Eine zumindest vorläufige<br />
Beantwortung dieser Frage<br />
erscheint <strong>auf</strong> Basis jüngster<br />
psychologischer <strong>und</strong> neurowissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse<br />
der Begabungsforschung<br />
einerseits <strong>und</strong> der<br />
Lehr-/Lernforschung andererseits<br />
nun möglich.<br />
Zu diesem Thema wird Prof.<br />
Neubauer im Pädagogischen<br />
Zentrum der Diözese in Graz-<br />
Eggenberg, 8020 Graz, Georgigasse<br />
85-89, am Mittwoch,<br />
dem 1. Dezember, von 16 bis<br />
17.30 Uhr referieren.<br />
Aljoscha C. Neubauer,<br />
Universität Graz
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
11 AUF SICHEREM WEG<br />
2004 SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Eltern, Achtung<br />
Verkehrs-<br />
Erziehung<br />
Wie jedes Jahr bietet der Steirische<br />
Landesverband (LV) der<br />
Elternvereine an öffentlichen<br />
Pflichtschulen Informationsveranstaltungen<br />
bzw. Schulungen<br />
für ElternvertreterInnen<br />
an. Aus den Fragen <strong>und</strong> Berichten<br />
der ElternvertreterInnen<br />
muss man schließen, dass an<br />
etlichen Schulen „tiefste demokratiepolitische<br />
Steinzeit“<br />
herrscht. Unterlagen (z. B. die<br />
Zeitschrift „Schule“, Folder<br />
des bmbwk, Schreiben des LV),<br />
die ausdrücklich für die ElternvertreterInnen<br />
bestimmt sind,<br />
werden nicht weitergegeben.<br />
Neue gesetzliche Bestimmungen,<br />
Verordnungen, Erlässe<br />
werden den ElternvertreterInnen<br />
nicht zur Kenntnis<br />
gebracht. Es wird von Eltern<br />
Zustimmung zu Vorschlägen<br />
oder Anträgen gefordert, aber<br />
eine vorausgehende (verständliche)<br />
Information entfällt oder<br />
ist (bewusst?) falsch:<br />
So wurde z. B. Elternvertreter-<br />
Innen berichtet, der <strong>Landesschulrat</strong><br />
hätte den 25. Oktober<br />
2004 <strong>und</strong> den 7. Jänner 2005 für<br />
schulfrei erklärt. Für das Protokoll<br />
wurden diese beiden<br />
Tage vorsorglich ins Gesamtpaket<br />
verpackt. An einer anderen<br />
Schule wurde den Eltern<br />
mitgeteilt, dass der 25. Oktober<br />
„mit Konferenzbeschluss autonom<br />
für frei erklärt“ wurde.<br />
Diese Schule bemüht sich<br />
gleich gar nicht um einen „Proforma-Beschluss“<br />
im Schulforum,<br />
denn die Sitzung wurde<br />
erst mit 28. Oktober terminisiert.<br />
Schulbücher (Unterrichtsmittel)<br />
werden fast ausschließlich<br />
ohne Mitwirkung <strong>und</strong> Mitentscheidung<br />
der Elternvertreter-<br />
Innen ausgewählt bzw. festgelegt.<br />
Es gibt dazu nicht einmal<br />
die für Entscheidungen notwendige<br />
Sitzung des Schulforums.<br />
„Bestenfalls“ werden die<br />
ElternvertreterInnen einzeln<br />
zur Leistung ihrer Unterschrift<br />
in die Kanzlei bestellt. Dass<br />
rechtsgültige Beschlüsse nur<br />
gefasst werden können, wenn<br />
das Organ tagt, wird (oft nicht<br />
nur in diesem Zusammenhang)<br />
ignoriert – oder nicht gewusst<br />
(was die Sache auch nicht<br />
unbedenklicher macht).<br />
Eltern von PflichtschülerInnen<br />
(Volks- <strong>und</strong> Hauptschule)<br />
„müssen“ sich mit Unterschrift<br />
unter eine von der Schule verfasste<br />
Erklärung einverstanden<br />
erklären, dass ihr Kind jederzeit<br />
– also ohne vorherige Verständigung<br />
– früher entlassen<br />
werden darf, wenn die Schule<br />
Randst<strong>und</strong>en entfallen lässt.<br />
Die Liste könnte noch fortgesetzt<br />
werden. Doch blicken wir<br />
in die Zukunft: 2005 ist das<br />
„European Year of Citizenship<br />
through Education“: Bildung<br />
für demokratisches Denken<br />
<strong>und</strong> Handeln muss uns allen ein<br />
Anliegen sein/werden.<br />
www.bmbwk.gv.at/politischebildung<br />
Ilse Schmid<br />
„Lupu“ erhielt<br />
österreichischen<br />
Verkehrs-<br />
Sicherheitspreis<br />
Der Lehrfilm über die freiwillige<br />
Radfahrprüfung,<br />
wurde im Jahr 2003 im<br />
Schulverkehrsgarten St.<br />
Sebastian bei Mariazell<br />
unter Berücksichtigung<br />
neuester pädagogischer<br />
Erkenntnisse gedreht. Verteilt<br />
wurde der Film von<br />
Beamten der Gendarmerie<br />
<strong>und</strong> der Polizei an alle steirischen<br />
Volksschulen. Nachdem<br />
mit VD Karl Ederer ein<br />
pädagogisches Konzept entwickelt<br />
wurde, schrieb GI<br />
Herbert Berger vom Gendarmerieposten<br />
Mariazell das<br />
Drehbuch.<br />
GI Josef Weinzettel vom<br />
Landesgendarmeriekommando<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat<br />
einen altersgerechten Film<br />
gedreht, der zeigen soll, wie<br />
einfach die Radfahrpüfung<br />
eigentlich ist.<br />
„Lupu“, eine sprechende<br />
Luftpumpe, führt durch den<br />
Film <strong>und</strong> spricht die Sprache<br />
der Kinder. Am 7. Oktober<br />
wurde GI Josef Weinzettel<br />
<strong>und</strong> GI Herbert Berger stellvertretend<br />
für das gesamte<br />
Team (Gustav Spielbichler,<br />
Oswald Fluch, Hans Platzer,<br />
Gerhard Buder, Karl Ederer)<br />
der Österreichische Verkehrssicherheitspreis<br />
des<br />
Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />
anlässlich einer<br />
Galaveranstaltung verliehen.<br />
VD Karl Ederer, Landesreferent<br />
für Verkehrserziehung.<br />
Das BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi eröffnete am Tag der Schulbibliotheken<br />
seine neue multimediale Schulbibliothek. Zahlreiche<br />
Print- <strong>und</strong> digitale Medien, Computerarbeitsplätze <strong>und</strong> moderne<br />
Einrichtungen für das Training von Präsentationstechniken stehen<br />
nun allen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zur Verfügung. Am<br />
Festakt wirkten Kinder <strong>und</strong> Jugendliche von der 1. bis zur<br />
8. Klasse mit.
ALLERHAND<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Ohne Gewalt geht’s auch …<br />
12<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Peer-Trainer-Ausbildung<br />
im Rahmen des ADL-<br />
Programms „Eine Welt<br />
der Vielfalt“ am<br />
BG/BRG-Fürstenfeld.<br />
Die US-amerikanische Bürgerrechtsorganisation<br />
Anti-Defamation<br />
League (ADL) hat in<br />
jahrelanger Arbeit an Schulen<br />
mit ihrem Konzept der Peer<br />
Group im Bereich der Menschenrechtsarbeit<br />
große Erfolge<br />
erzielt. Dieses Konzept wurde<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Ludwig-Boltzmann-Institut<br />
für Menschenrechte in Wien<br />
<strong>und</strong> der Arbeitsgemeinschaft<br />
Schule ohne Gewalt <strong>und</strong> Rassismus<br />
als Pilotprojekt für fünf<br />
österreichische Schulen adaptiert.<br />
Eine davon ist das<br />
BG/BRG-Fürstenfeld.<br />
Im Rahmen der Ausbildung<br />
behandelten unsere fünf<br />
Jugendlichen in einem fünf<br />
Tage dauernden Sensibilisierungsseminar<br />
Mechanismen<br />
der Entwicklung von Vorurteilen,<br />
Diskriminierung <strong>und</strong> Rassismus<br />
im gesellschaftlichen<br />
Kontext <strong>und</strong> suchten nach<br />
Wegen, gelernte Bilder <strong>und</strong><br />
gemachte Erfahrungen zu differenzieren.<br />
Diese Ausbildung<br />
gab Jugendlichen die Möglichkeit<br />
sich als junge Menschen zu<br />
engagieren, Führungsqualitäten<br />
zu zeigen <strong>und</strong> auszubilden<br />
<strong>und</strong> beruflich wichtige Kompetenzen<br />
wie z. B. Teamfähigkeit,<br />
Moderationstechniken, aktives<br />
Zuhören <strong>und</strong> Konfliktlösungsstrategien<br />
zu entwickeln <strong>und</strong><br />
zu erweitern. Wichtiges Ziel<br />
war es, Jugendliche zu befähigen,<br />
kulturelle Vielfalt <strong>und</strong><br />
vorhandene Unterschiede als<br />
Potenzial <strong>und</strong> Chance zu<br />
begreifen, ohne damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Konflikte zu bagatellisieren.<br />
Schüler <strong>und</strong> Zeitgeschichte!<br />
Ende Mai fand in Judenburg<br />
anlässlich der Auslieferung der<br />
Kosaken an die Sowjetunion<br />
eine Gedenkfeier statt. In ihren<br />
Ansprachen erinnerten die<br />
Ehrengäste an das Schicksal<br />
der Kosaken, die am 28. Mai<br />
1945 von der britischen Armee<br />
an die Armee Stalins übergeben<br />
(obwohl ihnen zuvor keine<br />
Auslieferung versprochen war)<br />
<strong>und</strong> von diesen als „Vaterlandsverräter“<br />
abgestraft <strong>und</strong><br />
teils ermordet, großteils nach<br />
Sibirien verschleppt wurden.<br />
Viele haben noch vor der Übergabe<br />
Selbstmord begangen. Die<br />
Kosaken hatten <strong>auf</strong> deutscher<br />
Seite gekämpft, um von Moskau<br />
unabhängig zu werden.<br />
Nur wenigen gelang die Flucht<br />
<strong>und</strong> eine kleine Anzahl hat die<br />
sibirischen Lager überlebt.<br />
Auch <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong> dieser Ereignisse<br />
wurde 1948 in der UNO-<br />
Generalversammlung die „Allgemeine<br />
Erklärung der<br />
Menschenrechte“ niedergeschrieben<br />
<strong>und</strong> von fast allen<br />
Staaten der Erde unterzeichnet.<br />
Die Schüler der 4. Klassen der<br />
HS Judenburg 2 haben im Rahmen<br />
des Geschichtsunterrichtes<br />
sich mit diesem Thema<br />
intensiv auseinandergesetzt<br />
<strong>und</strong> auch <strong>auf</strong> Probleme in der<br />
heutigen Zeit, wie die Auseinandersetzung<br />
<strong>auf</strong> dem Balkan,<br />
den Irak-Krieg <strong>und</strong> den Konflikt<br />
im Nahen Osten Bezug<br />
genommen <strong>und</strong> erkannt, dass<br />
man in vielen Ländern noch<br />
immer die Menschenrechte<br />
missachtet.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> dieser Beschäftigung<br />
gelangten sie zu der<br />
Erkenntnis, wie wichtig es ist,<br />
sich für demokratische Rechte<br />
einzusetzen <strong>und</strong> diese wahrzunehmen.<br />
Folgende Rückmeldung haben<br />
wir von unseren Peers Teresa<br />
Rauscher, Petra Resedaritz,<br />
Tatjana Rath (alle derzeit in der<br />
6a), Mathias Papst <strong>und</strong> Philipp<br />
Pacher (beide derzeit 7a) erhalten:<br />
„Hier lernten wir – angeleitet<br />
von Trainern des Ludwig-<br />
Boltzmann-Instituts für Menschenrechte<br />
aus Wien –, wie<br />
alltägliche Vorurteile zu rassistischen<br />
Äußerungen führen <strong>und</strong><br />
welche Auswirkungen sie<br />
haben können. In den ersten<br />
Tagen der Ausbildung erlebten<br />
wir in diversen Übungen, dass<br />
wir selber auch eine Reihe von<br />
Vorurteilen in uns tragen, die<br />
uns zunächst gar nicht bewusst<br />
waren. Wir wurden dabei <strong>auf</strong><br />
die Alltagssprache hin sensibilisiert.<br />
Das erstaunt uns immer<br />
wieder. In den beiden letzten<br />
Tagen des Seminars übten wir<br />
als Peers. Dies gefiel uns sehr<br />
gut <strong>und</strong> wir machten bereichernde<br />
Erfahrungen. Hier<br />
wurden wir qualifiziert, Workshops<br />
zur Antirassismusarbeit<br />
in unseren Klassen abzuhalten.“<br />
Inhalte der Workshops waren:<br />
Sensibilisierung für soziale <strong>und</strong><br />
kulturelle/religiöse Vielfalt;<br />
Unterstützung von Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> Diskussionen, die sich<br />
gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />
<strong>und</strong> Intoleranz<br />
richten; Entwicklung eines<br />
Verständnisses für die eigene<br />
soziale <strong>und</strong> kulturelle Identität;<br />
Vermittlung von Kenntnissen<br />
über persönliche <strong>und</strong> institutionelle<br />
Vorurteile <strong>und</strong> ihre<br />
Wirkung; Entwicklung von<br />
Empathie; Infragestellung von<br />
eigenen Vorurteilen sowie<br />
Übernahme von Verantwortung<br />
für den Abbau jeder Art<br />
von Diskriminierung; Förderung<br />
von Selbstwert, kritischem<br />
Denken <strong>und</strong> Umgang<br />
mit Problemlösungsstrategien.<br />
Mehr Sensibilität im Umgang<br />
mit ihren Mitschülern, mehr<br />
Selbstbewusstsein im Auftreten,<br />
mehr Verständnis für Probleme<br />
von Außenseitern, tolles<br />
Engagement für die Verwirklichung<br />
der Menschenrechte in<br />
der Schule <strong>und</strong> auch das Lernen<br />
fürs Leben sowie soziales<br />
Engagement waren der Ertrag<br />
dieses Trainings für die<br />
SchülerInnen.<br />
Außerdem wurde <strong>und</strong> wird die<br />
Arbeit der Peers sowohl von<br />
<strong>Seiten</strong> der Kollegenschaft als<br />
auch von Direktorin Mag.<br />
Thalhammer großzügig <strong>und</strong> mit<br />
Interesse unterstützt.<br />
Mag. Günter Ertl<br />
Am Suezkanal<br />
Ein erfolgreiches Projekt<br />
der 5. a-Klasse des<br />
BG/BRG Kapfenberg:<br />
Egyptian Dreams – A<br />
Journey Through Egypt.<br />
Die 5a des BG/BRG Kapfenberg<br />
arbeitete im letzten Schuljahr<br />
unter der Leitung der Professorinnen<br />
Jeschek (Englisch),<br />
Gergitsch (Geschichte), Kolmayr<br />
(Biologie) <strong>und</strong> Donnerer<br />
(Religion) über eine Woche an<br />
einem Projekt über Ägypten.<br />
Gemeinsam mit den Professoren<br />
Kracher (Geographie), Weißenbacher<br />
(Mathematik), Kaltenegger<br />
(Bildnerische Erziehung)<br />
<strong>und</strong> Pößnicker (Musik)<br />
wurde in wahrhaft Fächer<br />
übergreifender Weise ein Konzept<br />
erstellt. In Gruppen <strong>auf</strong>geteilt<br />
<strong>und</strong> voller Motivation<br />
stürzten sich die Schüler in die<br />
Arbeit.<br />
Bühnenbilder <strong>und</strong> Kostüme<br />
wurden angefertigt <strong>und</strong> die<br />
Dialoge für die „Reise nach<br />
Ägypten“ verfasst – selbstverständlich<br />
in englischer Sprache,<br />
sollte das Projekt doch<br />
auch als „Erfolgsnachweis“ der<br />
EAA-Klasse (Englisch als<br />
Arbeitssprache) dienen.<br />
Der Suez-Kanal, die Pyramiden,<br />
der Assuan-Staudamm,<br />
das Tal der Könige – viele<br />
Sehenswürdigkeiten Ägyptens<br />
wurden anhand von Unterlagen<br />
der Bibliothek oder Informationen<br />
aus dem Internet<br />
erforscht. Auch für die musikalische<br />
Untermalung wurde<br />
gesorgt <strong>und</strong> ein eigener Song<br />
komponiert.<br />
Zahlreiche Gäste wie Eltern,<br />
Lehrer <strong>und</strong> Mitschüler waren<br />
zur erfolgreichen Präsentation<br />
gekommen <strong>und</strong> hatten ihr<br />
Kommen nicht zu bereuen. Den<br />
Höhepunkt bildete ein selbst<br />
einstudierter Bauchtanz, bei<br />
dem auch zwei Burschen mitwirkten.<br />
Ein Buffet mit ägyptischen<br />
Spezialitäten bildete<br />
einen stimmungsvollen Ausklang.<br />
Es gab auch die Möglichkeit,<br />
seinen Namen in Hieroglyphen<br />
übersetzen zu lassen.
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
13 KUNTERBUNT<br />
2004 SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Großbahnhof für Mode<br />
Schulbeginn einmal anders!<br />
Der Schulbeginn nach den<br />
Ferien fällt Kindern nie leicht.<br />
Schon gar nicht der Einstieg in<br />
eine neue Schule <strong>und</strong> Klasse.<br />
Deshalb gibt es am BG/BRG<br />
Knittelfeld in der ersten Schulwoche<br />
für die 1. (<strong>und</strong> 5.) Klassen<br />
ein neues Schulfach: Soziales<br />
Lernen! Der St<strong>und</strong>enplan<br />
ist <strong>auf</strong>gehoben, zwei Tage lang<br />
sind die Kinder mit ihrem<br />
Klassenvorstand zum „Lernen<br />
einmal anders“ zusammen.<br />
Schule kann nur gelingen,<br />
wenn sich die Kinder in der<br />
Schule wohlfühlen, einander<br />
kennen, gut zusammen arbeiten<br />
können.<br />
Spielerisch lernen die Kinder,<br />
die jetzt erstmals zusammen<br />
sind in einer Klasse, den<br />
Umgang miteinander, lernen<br />
die neuen MitschülerInnen besser<br />
kennen, ihre Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen. Konflikte, die es<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Profis<br />
schwebten gemeinsam über<br />
den L<strong>auf</strong>steg: „Es hat großen<br />
Spaß gemacht“, meint Chris<br />
aus der 4. Klasse der HAK<br />
Mürzzuschlag. „Außerdem<br />
haben wir viele neue Erfahrungen<br />
gesammelt!“ Bei der großen<br />
Modeschau „Fashion and<br />
Lifestyle“ präsentierte er mit<br />
seinen Schulkolleginnen <strong>und</strong><br />
gemeinsam mit professionellen<br />
Models der Agentur Ragazza<br />
die neuesten Herbstkollektionen<br />
<strong>und</strong> Produkte der führenden<br />
Mürztaler Fachgeschäfte.<br />
Der Südbahn-Kulturbahnhof<br />
bot anlässlich der beiden Jubiläen<br />
„150 Jahre Semmeringbahn“<br />
<strong>und</strong> „25 Jahre HAK<br />
Mürzzuschlag“ ein ansprechendes<br />
Ambiente. R<strong>und</strong> 400<br />
begeisterte Besucher erlebten<br />
ein schwungvolles <strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm.<br />
Frau Lernbeiß hatte das Programm<br />
mit den Schülern in 30<br />
Trainingseinheiten einstudiert.<br />
<strong>Sie</strong> zeigte sich nach der Schau<br />
äußerst zufrieden <strong>und</strong> lobte den<br />
großen Einsatz der Jugendlichen.<br />
Werner Ranacher vom<br />
ORF <strong>Steiermark</strong>, der den<br />
Abend moderierte: „Schule<br />
kann auch Spaß machen!“<br />
sicher geben wird, sollen<br />
gewaltfrei gelöst werden – <strong>und</strong><br />
das kann man lernen.<br />
Das gehört auch wesentlich zur<br />
Bildung <strong>und</strong> zum Bildungs<strong>auf</strong>trag<br />
der Schule. Und wenn Bildung<br />
dann noch dazu mit Spiel<br />
verb<strong>und</strong>en ist, durch Spielen<br />
geschieht – welche Kinder wollen<br />
das nicht?<br />
BAKIP Hartberg<br />
gewinnt<br />
Projektpreis<br />
Steigender Drogenkonsum bei<br />
Jugendlichen ist ein in den letzten<br />
Jahren in der Öffentlichkeit<br />
viel diskutiertes Thema. Aus<br />
dieser Situation heraus begann<br />
unter den Lehrern <strong>und</strong> Schülern<br />
der Bildungsanstalt Hartberg<br />
die Idee zu reifen, sich mit<br />
dem Thema Suchtprävention<br />
intensiv zu beschäftigen.<br />
So haben im Schuljahr<br />
2002/2003 alle SchülerInnen<br />
der dritten <strong>und</strong> vierten Klassen<br />
an einer Projektwoche zur Drogen-<br />
<strong>und</strong> Suchtprävention teilgenommen.<br />
Durch die Mitarbeit<br />
des gesamten Lehrkörpers<br />
<strong>und</strong> die Einbindung vieler<br />
externer Referenten, wie dem<br />
bekannten Jugendrichter Dr.<br />
Helmut Wlasak, war es möglich,<br />
das Thema Sucht aus verschiedensten<br />
Blickwinkeln <strong>auf</strong>zuarbeiten.<br />
Die Mühen der<br />
Durchführung solch eines Projektes<br />
haben sich für die<br />
BAKIP Hartberg gelohnt. So<br />
wurde das Projekt „Von der<br />
Suche zur Sucht“ jetzt vom Bildungsförderungsfonds<br />
für<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung als wichtiger Beitrag<br />
zur Suchtprävention in<br />
Schulen mit dem Projektpreis<br />
2004 ausgezeichnet.
ALLERHAND<br />
„Dorfradio“ präsentiert<br />
Schul-Retrospektive<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
14<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Gegenpol zur<br />
Globalisierung<br />
Die Hauptschule Grafendorf<br />
war eine der ersten Hauptschulen<br />
im Bezirk Hartberg, die mit<br />
Elan den Sprung ins Informationszeitalter<br />
wagte. Nun präsentierten<br />
Lehrer, Schüler <strong>und</strong><br />
Eltern erstmals vierzig Jahre<br />
Schulgeschehen digital <strong>und</strong> in<br />
Form einer „R<strong>und</strong>funksendung“.<br />
Es war am Anfang der<br />
Sechzigerjahre, als die damals<br />
vierklassige Hauptschule Grafendorf<br />
als Expositur der einstigen<br />
Knabenhauptschule<br />
Hartberg errichtet <strong>und</strong> von<br />
Hauptschuldirektor Hermann<br />
Groß von Hartberg aus geleitet<br />
wurde. Damals gab es 58 Schüler,<br />
die vorerst in den Räumen<br />
der Volkschule unterrichtet<br />
wurden.<br />
Seither sind vier Jahrzehnte<br />
vergangen. Eine modernst ausgestattete<br />
Schule mit Informatikschwerpunkt<br />
bietet nun den<br />
baulichen Hintergr<strong>und</strong> für eine<br />
zeitgerechte Wissensvermittlung,<br />
aber auch für ein gewisses<br />
Maß an angenehmer Atmosphäre.<br />
„Nur ein Lehrerteam,<br />
das sich wohlfühlt, kann auch<br />
gute pädagogische Arbeit leisten“,<br />
bringt es Schulleiter<br />
Alfred Schuch <strong>auf</strong> den Punkt.<br />
Das gelte natürlich auch für die<br />
Schüler. Und richtige Wissensvermittlung<br />
definiert er so:<br />
„Wenn ein Schüler etwas dem<br />
anderen richtig erklären kann,<br />
ist das ein Beweis dafür, dass er<br />
die Materie verstanden hat.“<br />
In einer großen Ausstellung von<br />
Schülerarbeiten konnten sich<br />
die zahlreichen Eltern <strong>und</strong> Verwandten<br />
der Schüler ein Bild<br />
von der Arbeit ihrer Kinder<br />
machen, sich aber auch in<br />
einer Fotopräsentation mitunter<br />
selbst <strong>auf</strong> alten Klassenfotos<br />
wieder finden. Nach dem<br />
Festakt <strong>und</strong> einer digitalen<br />
Diaschau über „40 Jahre<br />
Schulgeschehen“ schritt man<br />
zum Höhepunkt des Festes.<br />
Religionslehrer Josef Grandits<br />
moderierte in Form einer<br />
„Radiosendung“ einen speziellen<br />
Frühschoppen, bei dem er<br />
die Bürgermeister von Grafendorf<br />
<strong>und</strong> der Nachbargemeinden<br />
zu Kurzinterviews bat, in<br />
denen die Interviewpartner<br />
ihren ersten Gedanken zu ganz<br />
bestimmten Reizworten artikulieren<br />
mussten.<br />
Die (Denk-)Ergebnisse waren<br />
mitunter sehr originell. Auch<br />
ehemalige Lehrer an der Schule<br />
kamen dabei in den Genuss,<br />
„Schnelldenker“ zu spielen.<br />
Zwischenzeitlich traten Lehrer<br />
<strong>und</strong> Schüler abwechselnd mit<br />
Tänzen, rhythmischen Liedern<br />
<strong>und</strong> Volksmusiknummern <strong>auf</strong>.<br />
Auch Schulleiter Alfred<br />
Schuch ließ es sich nicht nehmen,<br />
den Einmannsketch<br />
„Englischst<strong>und</strong>e“ zu spielen.<br />
Was ihn besonders freute, war<br />
auch das Interesse ehemaliger<br />
Schüler, die mit einem Lied<br />
zum Thema „Kindsein“ <strong>und</strong><br />
einer Square-Dance-Darbietung<br />
Schwung <strong>und</strong> Unterhaltung<br />
in die Festveranstaltung<br />
brachten. Als weiteres Beispiel<br />
des guten Kontaktes zwischen<br />
ehemaligen <strong>und</strong> noch aktiven<br />
Schülern der HS Grafendorf<br />
gastierte auch die örtliche<br />
Jugendblaskapelle mit einem<br />
größeren Musikblock.<br />
Thomas Aititsch<br />
„Regionalcluster“ ist<br />
kein Zauberwort. Es ist<br />
vielmehr der Name eines<br />
Pilotprojektes im Bezirk<br />
Hartberg, in dessen Rahmen<br />
Wirtschaft, Natur<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft eng <strong>auf</strong>einander<br />
abgestimmt<br />
werden sollen.<br />
THOMAS AITITSCH<br />
„Die Schule könnte der Ausgangspunkt<br />
sein, die Entwicklung<br />
einer ganzen Region nachhaltig<br />
zu gestalten“, betonen<br />
Ferdinand Zisser vom Entwicklungsförderungsverband<br />
Hartberg <strong>und</strong> Sabine Baumer<br />
vom Umwelt-Bildungs-Zentrum<br />
in Graz. Postwendend<br />
kam auch die positive Rückmeldung<br />
des Bezirksschulrates<br />
Hartberg, von dem dieses Projekt<br />
auch von schulischer Seite<br />
her unterstützt wird. „Der<br />
Regionalcluster Hartberg ist<br />
eine Plattform für einen neuen<br />
gemeinsamen Weg im Hartbergerland“,<br />
wird in einer gemeinsamen<br />
Erklärung betont.<br />
Worum geht es? Im Projekt<br />
„Schule <strong>und</strong> Wirtschaft“ können<br />
Schüler einmal erk<strong>und</strong>en,<br />
welche Dienstleistungen es im<br />
Bezirk überhaupt gibt. Auch<br />
die Frage, wie wirtschaftlich,<br />
umweltschonend <strong>und</strong> sozial<br />
gerecht Produkte, Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Bedingungen sind,<br />
ist ein weiterer Impuls für<br />
Schülerüberlegungen. Nicht<br />
zuletzt könnte auch hinterfragt<br />
werden, welche Anforderungen<br />
K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />
an ihren Betrieb<br />
stellen. „Hier wird ein gemeinsamer<br />
Weg angestrebt, um dem<br />
Vorwurf, die Schule sei immer<br />
allein für alles verantwortlich,<br />
entgegenzuwirken“, betont<br />
Ferdinand Zisser.<br />
Aber auch hinsichtlich von<br />
Lebensqualität gibt es für<br />
Schüler <strong>und</strong> begleitende Lehrer<br />
ein breites Betätigungsfeld hinsichtlich<br />
der Fragen, wie die<br />
Nahversorgung in der Gemeinde<br />
funktioniert, wohin Arbeitnehmer<br />
eigentlich pendeln oder<br />
welche Möglichkeiten Landwirte,<br />
Kleingewerbebetriebe,<br />
Gasthöfe haben, unbefriedigende<br />
Situationen zu verbessern?<br />
Weitere Fragestellungen:<br />
Wohin geht der Trend? Wie<br />
kann der einzelne Bürger zur<br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
beitragen?<br />
Schließlich können Schüler im<br />
Bezirk Hartberg auch innovative<br />
Ideen, die langfristig positiv<br />
<strong>auf</strong> die Region wirken, entwickeln,<br />
dokumentieren <strong>und</strong> versuchen,<br />
sie mit Partnern umzusetzen.<br />
Ein Beispiel dafür<br />
wären Biolandbau <strong>und</strong> Direktvermarktung<br />
von Bioprodukten.<br />
Die Bezeichnung dafür:<br />
„Hartbergerland-Junior“-Projektwettbewerb.<br />
Eine Gruppe<br />
von Pädagogen aus dem Bezirk<br />
hat bereits unter dem Namen<br />
„Hartberg-Rally“ eine Impuls-<br />
CD mit 999 Fragen zu je elf<br />
Themenbereichen aus dem<br />
Bezirk Hartberg in vier<br />
Schwierigkeitsstufen entwickelt<br />
<strong>und</strong> an die einzelnen<br />
Schulen des Bezirkes geschickt.<br />
Nach dem Vorbild der „Millionenshow“<br />
könnte es dort<br />
bereits Vorentscheidungen in<br />
schulinternen Quizveranstaltungen<br />
geben.<br />
Im Rahmen eines großen<br />
„Nachhaltigkeit-macht-Schule-Festes“<br />
am 25. November<br />
2004 von 11 Uhr bis ca. 13 Uhr<br />
an der Hauptschule Vorau wird<br />
es dann die große Endausscheidung<br />
der besten Vorr<strong>und</strong>enkandidaten<br />
um den „Regionalcluster-Wiffzack-Preis“<br />
gehen.<br />
Dabei werden allerdings nicht<br />
nur die besten Schüler, sondern<br />
auch Erwachsene aus den<br />
Bereichen Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
die Möglichkeit bekommen,<br />
als Quizkandidaten zu<br />
agieren. Weiters soll auch ein<br />
Katalog mit Anregungen für<br />
Wandertage, Schnupperlehren,<br />
Praktika <strong>und</strong> Betriebsbesichtigungen<br />
mit dem Titel „Outdoor<br />
Guide“ an jede Haupt- <strong>und</strong><br />
Polytechnische Schule übergeben<br />
werden.<br />
Detaillierte Informationen gibt es beim<br />
UBZ <strong>Steiermark</strong> Tel: 0316/835404-5<br />
bzw. office@ubz-stmk.at oder beim<br />
Regionalcluster Hartberg Tel:<br />
03332/63914 bzw. unter office@regionalcluster.at.
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
15 KUNTERBUNT<br />
2004 SCHULE<br />
Ein Preisgewinn<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Ein große Überraschung <strong>und</strong><br />
besonderen Gr<strong>und</strong> zur Freude<br />
brachte die zweite Schulwoche<br />
für die Schüler der Realschule<br />
Passail. <strong>Sie</strong> hatten am europaweiten<br />
Schülerwettbewerb<br />
„Join Multimedia 2004“ der<br />
<strong>Sie</strong>mens AG zum Thema<br />
„Schule in 125 Jahren“ teilgenommen<br />
<strong>und</strong> einen der beiden<br />
von <strong>Sie</strong>mens Österreich ausgesetzten<br />
Sonderpreise von 1250<br />
Euro gewonnen.<br />
Mit viel Engagement <strong>und</strong><br />
Feuereifer waren im vergangenen<br />
Schuljahr die Schüler der<br />
3a-Klasse RS bei der Sache. Im<br />
Informatikunterricht erarbeiteten<br />
drei Schülergruppen mit<br />
ihrer Lehrerin Maria Kahlbacher<br />
das Thema <strong>und</strong> besprachen<br />
Möglichkeiten der Umsetzung.<br />
Gemeinsam wurde von<br />
März bis Mai auch viel Freizeit<br />
in die Gestaltung einer Multimedia-Präsentation<br />
investiert.<br />
Die Schüler spannten einen<br />
Bogen von der Vergangenheit<br />
über die Gegenwart in die<br />
Zukunft.<br />
Eine Videosequenz über die<br />
Schule vor 50 Jahren <strong>und</strong> heute,<br />
Interviews mit zwei pensionierten<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> natürlich<br />
die Vorstellung der Schule<br />
der Zukunft – vom Schulhaus<br />
bis zum möglichen St<strong>und</strong>enplan<br />
– wurde eingebaut <strong>und</strong><br />
multimedial <strong>auf</strong>bereitet.<br />
So beschrieben die Schüler ihre<br />
Arbeit: „Wir zeigen in dieser<br />
Präsentation, wie wir denken,<br />
dass die Schule in Zukunft aussehen<br />
wird, wie man lernt <strong>und</strong><br />
wie sie sich im L<strong>auf</strong>e der Jahre<br />
verändert hat <strong>und</strong> sich ändern<br />
wird. Eines ist uns klar, sie<br />
wird sicher noch viel schwieriger<br />
werden.“<br />
S. Sava meets Weiz<br />
Seit 1989 bietet der Europarat<br />
auch den neuen Mitgliedsländern<br />
in Mittel-, Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa<br />
im Rahmen der<br />
„Europäischen Kulturkonvention“<br />
die Möglichkeit zur<br />
Zusammenarbeit <strong>auf</strong> den<br />
Gebieten der Bildung <strong>und</strong><br />
Erziehung, der Kultur, kulturelles<br />
Erbe sowie Jugend <strong>und</strong><br />
Sport. Genau diese Möglichkeit<br />
nützte die Schule Sveti Sava<br />
aus Pirot in Serbien, als sie im<br />
Vorjahr die SHS Weiz aus der<br />
europäischen Zentralbörse für<br />
inernationale Schulpartnerschaften<br />
für ein „Bilaterales<br />
Schulpartnerschaftsprojekt“<br />
auswählte. Eines der Ziele der<br />
Europäischen Kulturkonvention,<br />
nämlich die Unterstützung<br />
des Lernens von Fremdsprachen,<br />
sollte im vom<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst,<br />
von dem Interkulturellen Zentrum<br />
in Wien <strong>und</strong> dem Landesjugendreferat<br />
geförderten Projekt<br />
mit dem Titel „Encouraging<br />
through learning<br />
foreign languages“ angestrebt<br />
<strong>und</strong> erreicht werden.<br />
Eine Woche lang hieß es für die<br />
jungen Serben mit speziell vorbereiteten<br />
Lernmaterialien <strong>und</strong><br />
der Methode des „Tandem-<br />
Teaching“ die ersten Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />
der deutschen Sprache<br />
zu erlernen. Große<br />
Motivation, hohe Lernbereitschaft<br />
<strong>und</strong> Ausdauer zeichnten<br />
die jungen Lernenden aus.<br />
Englisch als starker Partner<br />
des „Tandems“ ließ rasch die<br />
ersten Lernerfolge zu, wor<strong>auf</strong><br />
Lernende <strong>und</strong> Lehrende mit<br />
Recht stolz sein konnten.<br />
Ein Partnertag<br />
Am 12. Oktober herrschte in<br />
der VS Nibelungen in Graz am<br />
Vormittag reges Treiben. Die<br />
Schulgemeinschaft, Elternverein<br />
<strong>und</strong> Schule, rief wie schon<br />
im Vorjahr, zum „European<br />
Day of Parents and School“<br />
<strong>auf</strong>, dem viele Eltern gefolgt<br />
waren. Die Initiative ging<br />
bereits zum zweiten Mal von<br />
unserer Elternvereinsobfrau<br />
Friederike Genschel aus.<br />
An diesem besonderen Schultag<br />
gestalteten die Eltern den<br />
Vormittag in der Schule mit. In<br />
Zusammenarbeit von Eltern<br />
<strong>und</strong> Klassenlehrerinnen wurde<br />
den Kindern eine Vielfalt von<br />
Angeboten zuteil. Es wurde<br />
getöpfert, gebacken, gekocht,<br />
eine ges<strong>und</strong>e Jause hergestellt,<br />
kreativ gewerkt <strong>und</strong> künstlerisch<br />
gearbeitet. Zwischendurch<br />
konnte man <strong>auf</strong> dem<br />
Dachboden der Schule gespenstischen,<br />
gruseligen Geschichten<br />
lauschen. Aber auch<br />
die naturk<strong>und</strong>liche Seite kam<br />
nicht zu kurz <strong>und</strong> der Herbst<br />
spielte mit leuchtenden Kürbisköpfen<br />
mit. Da krochen<br />
sogar die Igel aus ihrem Laubh<strong>auf</strong>en<br />
heraus <strong>und</strong> stellten sich<br />
den begeisterten Kindern vor.<br />
Am Ende dieses begeisterten<br />
Miteinander-Schaffens hatte<br />
die VS Nibelungen Zuwachs<br />
bekommen. In jeder Ecke des<br />
Stiegenhauses saß lässig ein<br />
stiller Beobachter, der noch<br />
längere Zeit an diesen lustigen,<br />
kreativen, produktiven, interessanten<br />
<strong>und</strong> lehrreichen<br />
Schultag erinnern wird.<br />
Dieser spezielle Schultag hat<br />
gezeigt, wie wichtig gelebte<br />
Schulgemeinschaft ist. So ein<br />
Miteinander stärkt die Schulgemeinschaft<br />
ungemein! Miteinander<br />
– füreinander, das ist<br />
unser Leitsatz!<br />
VD Brigitte Kogler,<br />
Leiterin der VS Nibelungen<br />
Der Elternverein der VS Stiwoll veranstaltete anlässlich des „3.<br />
Tages der ElternMitWirkung“ einen Wandertag mit den Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern sowie den Lehrerinnen im Heimatort<br />
Stiwoll. Dabei wollten die Eltern ein Zeichen des Miteinanders<br />
<strong>und</strong> die Mitgestaltung des Schulgeschehens setzen. Die Zusammenarbeit<br />
funktioniert in der Volksschule Stiwoll sehr gut.
BUCHKLUB AKTIV<br />
Buchklub aktuell<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
16<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Vom Leser zum Schriftsteller<br />
– Projekt fördert Kreativität<br />
Das Brot im Märchen<br />
war ein Thema im Rahmen<br />
des EU-Projektes.<br />
Im vergangenen Schuljahr,<br />
dem dritten Jahr des Comenius-Projektes<br />
„Brot ist der<br />
Stab des Lebens“ wurden<br />
unsere Schüler selbst zu<br />
Schriftstellern. <strong>Sie</strong> erfanden<br />
eigene Märchen – traurige,<br />
lustige, witzige, der Zeit<br />
angepasste ...<br />
Vorher hatten wir, die am<br />
Projekt interessierten Lehrer<br />
der VS Feldkirchen bei Graz<br />
<strong>und</strong> der Partnerschulen in<br />
Svelvik (Norwegen), Maidstone<br />
(England) <strong>und</strong> Santa<br />
Sofia (Italien), mit den Schülern<br />
bekannte Märchen<br />
gesucht, in denen Brot eine<br />
wichtige Rolle spielte. Dabei<br />
fanden wir verschiedene<br />
Varianten, lasen diese <strong>und</strong> in<br />
der Folge stellten die Schüler<br />
dazu Illustrationen her.<br />
Stand doch das gesamte Projekt<br />
unter dem Thema „Bread<br />
is the staff of life – Brot ist der<br />
Stab des Lebens“.<br />
Tatsächlich ist dieser Satz in<br />
Jonathan Swifts vielseitigem<br />
Märchen „The Tube“ zu lesen<br />
<strong>und</strong> ist darin lediglich ein<br />
Ausspruch.<br />
Für uns jedoch war dieser<br />
Satz die Headline für die<br />
Arbeit von drei Jahren, in<br />
denen wir im ersten Jahr<br />
Getreidesorten <strong>und</strong> Brotarten<br />
besprachen, Rezepte sammelten<br />
<strong>und</strong> austauschten, im<br />
zweiten Jahr „Brot in der<br />
Religion“ – mit dem Augenmerk<br />
<strong>auf</strong> Anlass- <strong>und</strong> Gebildbrote<br />
<strong>und</strong> – schließlich im<br />
dritten Jahr „Brot im Märchen,<br />
Brot in der Kunst“ als<br />
Schwerpunkt setzten. Bücher<br />
waren in beinahe jeder Phase<br />
unserer Arbeit die Basis, ob<br />
zum Anschauen, Nachlesen,<br />
Informieren, Erklären oder<br />
damit den Gedanken Flügel<br />
verliehen wurden.<br />
Flügel konnten die Schüler<br />
schließlich ihrer Fantasie<br />
beim Schreiben ihrer Märchen<br />
wachsen lassen. Die<br />
Ergebnisse waren erstaunlich.<br />
Welche Ideen die Schüler<br />
doch hatten.<br />
Bei der großen Schlussveranstaltung<br />
im Juni waren diese<br />
Märchen im Foyer der VS<br />
ausgehängt <strong>und</strong> alle Besucher<br />
konnten die vielen interessanten<br />
Ergebnisse lesen. Zwei<br />
Fassungen bekam das Publikum<br />
sogar zu hören.<br />
Melitta Jölly, VSFeldkirchen
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
17 LEBENSKULTUR<br />
2004 SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
BE-Projekt Clean Clothes<br />
„Willst du ruhigen Gewissens<br />
Sport betreiben, dann solltest<br />
du es nackt versuchen!“, denn<br />
ein Großteil unserer Freizeit<strong>und</strong><br />
Sportbekleidung wird<br />
unter Bedingungen hergestellt,<br />
unter denen Menschenrechte<br />
mit Füßen getreten werden. In<br />
Asien, Afrika <strong>und</strong> Lateinamerika<br />
sind Arbeitskräfte billig <strong>und</strong><br />
Gewerkschaften schwach, Arbeitswochen<br />
von mehr als 70<br />
St<strong>und</strong>en an der Tagesordnung.<br />
Unbezahlte Überst<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Wochenendarbeit inklusive.<br />
Vom Ladenpreis von 100 Euro<br />
für einen Markensportschuh<br />
bekommt ein – meist weiblicher<br />
– Arbeiter gerade mal 40 Cent!<br />
Den Rest teilen sich Markenfirmen,<br />
Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel.<br />
Solche <strong>und</strong> ähnliche Informationen<br />
waren die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die Auseinandersetzung mit<br />
einem ungewöhnlichen Thema<br />
in der 7b-Klasse des BG/BRG<br />
Weiz. Clean Clothes Österreich<br />
– vergleichbar mit Fair Trade<br />
<strong>auf</strong> dem Lebensmittelsektor –<br />
lieferte uns nicht nur die Informationen,<br />
sondern lud uns<br />
auch noch zu einem österreichweiten<br />
Wettbewerb ein. Unsere<br />
Ideen zu diesem Thema sollten<br />
der Öffentlichkeit präsentiert<br />
werden.<br />
In einer Erstinformation erfuhren<br />
wir einiges über den Herstellungsprozess<br />
unserer Alltagskleidung<br />
(Anbau, Verarbeitung<br />
<strong>und</strong> Aufrüstung von<br />
Baumwolle, Leinen <strong>und</strong> Kunstfasern).<br />
Es folgte die Festlegung<br />
<strong>auf</strong> Inhalte, die sich bildnerisch<br />
umsetzen ließen. Teams<br />
wurden gebildet, die die Arbeit<br />
von der Planung bis zur Fertigstellung<br />
übernahmen. Bilder,<br />
Objekte <strong>und</strong> Texte sollten entstehen,<br />
die <strong>auf</strong> die Problematik<br />
von unfairen Produktionsbedingungen<br />
hinweisen sollten;<br />
maßgeschneidert für die riesigen<br />
Auslagen eines leer stehenden<br />
Geschäftslokales, das uns<br />
für die Dauer der Ausstellung<br />
von der Stadtgemeinde Weiz<br />
vermittelt wurde. Weiters wurden<br />
wir eingeladen, das Logo<br />
für ein T-Shirt zum selben Thema<br />
zu entwerfen, das anlässlich<br />
des Weizer Altstadtl<strong>auf</strong>es der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt wurde.<br />
Die Dokumentation unserer<br />
Arbeit brachte uns schließlich<br />
den ersten Platz beim erwähnten<br />
Wettbewerb.<br />
Mag. Günter Pösinger<br />
Weltkulturerbe-Fest<br />
„Das Mittelalter lebt“ – unter<br />
diesem Motto stand das Weltkulturerbefest<br />
der UNESCO,<br />
an dem sich die Fachschule der<br />
Caritas Mariengasse, Graz, mit<br />
einem Stand beteiligte. Die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Lehrerinnen<br />
betreuten die Besucher in mittelalterlichen<br />
Umhängen <strong>und</strong><br />
hielten die in der Schule zubereitete<br />
hervorragende Hühnersuppe<br />
<strong>auf</strong> einem Kohleherd,<br />
der bei den Gästen für viel Aufsehen<br />
sorgte, warm. Die köstliche<br />
Kaisersuppe m<strong>und</strong>ete den<br />
Gästen sehr <strong>und</strong> verleitete diese<br />
oft zu einer zweiten Tasse,<br />
bei der sich dann auch die<br />
Gelegenheit ergab, über Friedrich<br />
III. zu erzählen.<br />
Friedrich III. (1415 – 1493) war<br />
König <strong>und</strong> Kaiser des deutschen<br />
Reiches <strong>und</strong> musste<br />
Wien, das von den Ungarn eingenommen<br />
wurde, verlassen.<br />
Er residierte dar<strong>auf</strong> hin in<br />
Graz, wo er unter anderem die<br />
Burg <strong>und</strong> den Dom errichten<br />
ließ. Seine Erfolge verdankte<br />
der Monarch seinem diplomatischen<br />
Geschick <strong>und</strong> seiner<br />
Langlebigkeit – er überlebte<br />
ganz einfach viele seiner Gegner.<br />
Sein Wahlspruch „Alles<br />
Erdreich ist Österreich untertan“<br />
(AEIOU) erlangte mit seinem<br />
Sohn Maximilian I., der<br />
ein Weltreich begründete,<br />
ungeahnte Bedeutung.<br />
Über Sex<br />
In der heutigen Zeit gibt es eine<br />
Informationsflut durch verschiedenste<br />
Medien zum Thema<br />
Sexualität. Fragt man<br />
jedoch Jugendliche nach ihren<br />
subjektiv empf<strong>und</strong>enen Informationsdefiziten<br />
im sexuellen<br />
Bereich, so wird erheblicher<br />
Bedarf bei Themen wie sexuelle<br />
Praktiken, Abtreibung,<br />
Empfängnisverhütung <strong>und</strong><br />
Schwangerschaft angemeldet.<br />
Burschen möchten noch mehr<br />
über Eisprung <strong>und</strong> Menstruationszyklus<br />
erfahren.<br />
Fünf Schülerinnen <strong>und</strong> ein<br />
Schüler des 2B-Jahrganges der<br />
HLW Fohnsdorf sowie mir war<br />
es daher ein Anliegen, ein Projekt<br />
zu diesen Themen von<br />
Gleichaltrigen für Gleichaltrige<br />
durchzuführen, um sich<br />
leichter im Dschungel von<br />
Kondom, Pille, Diaphragma,<br />
Spirale <strong>und</strong> Co. zurecht zu finden.<br />
Ziel des Projektteams war<br />
das Erstellen einer 20-minütigen<br />
PowerPoint-Präsentation,<br />
in der Verhütungsmittel,<br />
Methoden des Schwangerschaftsabbruchs<br />
<strong>und</strong> Informationen<br />
über Embryologie angeschnitten<br />
wurden.<br />
Bei diesen Stationen gab es für<br />
die ZuhörerInnen die Gelegenheit,<br />
in einem kleinen vertrauten<br />
Rahmen fachspezifische<br />
Fragen zu stellen, sich auszutauschen,<br />
über ethische Fragen<br />
zu diskutieren <strong>und</strong> einfach<br />
Spaß zu haben. Dies verlangte<br />
von den sechs PräsentatorInnen<br />
große Flexibilität <strong>und</strong> prof<strong>und</strong>es<br />
Fachwissen.<br />
Mag. Helga Kulac
KUNSTVOLL<br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Grab, Spiegel, Desktop<br />
18<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
Die drei der fünf Filme für<br />
SchülerInnen im Programm des<br />
16. Internationalen Kinderfilmfestivals<br />
i Graz stellen, wie<br />
das Festival auch, eine Ausnahmeerscheinung<br />
im Kino- <strong>und</strong><br />
Filmalltag dar. <strong>Sie</strong> sind unterhaltsam<br />
<strong>und</strong> anspruchsvoll zu<br />
gleich, sie erzählen Geschichten<br />
aus der Welt von Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> nehmen<br />
dabei ihr Publikum sehr ernst.<br />
Wir laden <strong>Sie</strong> mit Ihren<br />
SchülerInnen ein, spannende<br />
Entdeckungen <strong>und</strong> abenteuerliche<br />
Reisen zu unternehmen.<br />
Dies können Ihre SchülerInnen<br />
heuer auch im Original.<br />
„Ein Engel für May“ (empfohlen<br />
ab 10 Jahren) ist ein fantasievoller<br />
Film, der geschickt<br />
mit den verschiedenen Zeitebenen<br />
spielt, in denen die<br />
Geschichte stattfindet. (Großbritannien<br />
2002/100 Minuten,<br />
Mittwoch, 24. November,<br />
deutsch eingesprochen um 11<br />
Wir vom BORG Bad Radkersburg<br />
machen nun bereits das 7.<br />
Jahr mit der 7. Klasse ein Bildhauerprojekt<br />
mit dem Ziel, das<br />
projektorientierte Denken <strong>und</strong><br />
Handeln zu fördern <strong>und</strong> Sinn<br />
stiftende, zweckfreie künstlerische<br />
Gestaltung in ein Spannungsverhältnis<br />
mit zeitgenössischen<br />
Tendenzen der bloßen<br />
Effektivierung zu bringen, sie<br />
zu hinterfragen <strong>und</strong> ihnen<br />
etwas Sinnvolles entgegenzusetzen.<br />
Obwohl wir immer auch<br />
Aspekte der Vermarktung, der<br />
Produkterfindung <strong>und</strong> der<br />
Marktpositionierung im Auge<br />
behalten, verfolgen diese Projekte<br />
einzig das Ziel, individuelle<br />
Gestaltungen hervorzubringen,<br />
die sich in Zeiten<br />
reiner Kommerzialisierung<br />
behaupten können.<br />
Beim diesjährigen Projekt ging<br />
es darum, einen Bogen zu spannen<br />
von der Höhlenmalerei bis<br />
Virtualisierung. In beiden Fällen<br />
geht es um die Beeinflussung<br />
der Wirklichkeit durch<br />
Zeichen <strong>und</strong> deren Manipulation.<br />
Durch die rituelle Bestattung<br />
wurde der Tote in ein Zeichen<br />
verwandelt <strong>und</strong> die<br />
Grabbeigaben waren gleichermaßen<br />
real wie Nachsende<strong>auf</strong>träge,<br />
Attachements, E-Mails<br />
ins Jenseits (= Jenseits der sinnlichen<br />
Wahrnehmung). Was<br />
damals magisch/mystisch war<br />
(Identität zwischen Zeichen<br />
<strong>und</strong> Bezeichnetem) <strong>und</strong> über<br />
Rituale kommuniziert wurde,<br />
ist heute durch Programmierung<br />
<strong>und</strong> Digitalisierung elektronisch<br />
vorbereitet <strong>und</strong> hat<br />
letztlich in der Genmanipulation<br />
ihre biologische <strong>und</strong> reale<br />
Auswirkung.<br />
Neben diesem theoretischen<br />
Aspekt war es praktisch ganz<br />
wichtig, einen Ansatzpunkt zu<br />
finden, der die Schematisierungstendenz<br />
unseres Gehirns<br />
unterläuft. So entstanden Projektthemen<br />
wie: Grabmal für<br />
einen Sonnenstrahl, für ein<br />
Taschentuch, für ein Klavier,<br />
für eine Schokolade, für eine<br />
Vagina, für meine Frisur etc.<br />
Wir haben auch versucht religiöse,<br />
also Sinn stiftende<br />
Ergänzungen, die hinausweisen<br />
über unsere Welt, zu beleuchten<br />
<strong>und</strong> ebenso Formfindung<br />
als überzeitliches Schutzschild<br />
gegen das Nichts zu behandeln.<br />
Kunstgeschichtlich würde das<br />
den Auffassungen der Gegen-<br />
Filmfestival<br />
Uhr, in englischer Originalfassung<br />
um 9 Uhr)<br />
Der Zeichentrickfilm „Der verzauberte<br />
Wald“ für die kleinsten<br />
Zuschauer (ab 6) besticht<br />
besonders durch seine technische<br />
Machart in 3D-Animation<br />
<strong>und</strong> die liebevolle Zeichnung<br />
seiner Figuren. (Spanien<br />
2002/84 Minuten, Originalfassung,<br />
deutsch eingesprochen<br />
Donnerstag, 25. November um<br />
11 Uhr)<br />
„Im vierten Stock“ lebt eine<br />
Gruppe von Jugendlichen eines<br />
Krankenhauses, wo sie nächtens<br />
die Gänge unsicher<br />
machen, die Krankenschwestern<br />
mit virtuellen Pizzabestellungen<br />
nerven <strong>und</strong> hübsche<br />
Frauen Eis essend von der<br />
Dachterrasse aus beim Ausziehen<br />
beobachten. <strong>Sie</strong> teilen ein<br />
gemeinsames Schicksal. <strong>Sie</strong><br />
haben Knochenkrebs <strong>und</strong><br />
kämpfen um ihr Überleben.<br />
(Spanien 2003/100 Minuten,<br />
satzpaare Romantik – Klassizismus<br />
entsprechen.<br />
Unser Projekt war ein Jahresprojekt.<br />
Für alle, die sich für<br />
das Projekt interessieren, stellen<br />
wir die Projektzeitung, die<br />
uns von der Bestattung der<br />
Grazer Stadtwerkefinanziert<br />
wurde, als pdf-Datei <strong>auf</strong> unsere<br />
Schulhomepage: www.borgradkersburg.stsnet.at.<br />
Erwin Michenthaler<br />
Freitag, 26. November deutsch<br />
eingesprochen um 11 Uhr, in<br />
spanischer Originalfassung um<br />
9 Uhr).<br />
Schubert-Kino, Mehlplatz 2, 8010 Graz<br />
Reservierungen unter 0699/11648114<br />
oder sabine.fuchs@bka.gv.at<br />
3 Euro pro Person/Begleitpersonen frei<br />
Internet: www.kinderfilmfestival.at<br />
Der<br />
von Molière, Deutsch:<br />
Simon Werte. Regie:<br />
Tobias Lend. Bühne:<br />
Susanne Maier-St<strong>auf</strong>en.<br />
Kostüme: Gabi Rahm.<br />
Schauspielhaus Graz.<br />
Der arme, jedoch offenbar sehr<br />
fromme, aber mittellose Tartuffe<br />
(Daniel Doujenis) hat sich<br />
im Hause des reichen Orgon<br />
(Stefan Maaß) einquartiert.<br />
Sein scheinheiliges Gehabe<br />
beeindruckt Orgon so sehr,<br />
dass er ihn zum Schwiegersohn<br />
machen will <strong>und</strong> ihm sein Haus<br />
<strong>und</strong> Vermögen überschreibt.<br />
Elmire, Orgons Gemahlin<br />
(Friederike Bellstedt), kann<br />
ihren Gatten jedoch durch die<br />
geschickte Inszenierung einer<br />
eindeutigen Situation davon<br />
überzeugen, was für ein<br />
Mensch dieser Tartuffe in<br />
Wahrheit ist.<br />
Mit „Tartuffe“ schuf Molière,<br />
eigentlich Jean Baptiste Poquelin<br />
(1622–1673), ein zeitloses<br />
Bild eines Heuchlers <strong>und</strong> religiösen<br />
Eiferers. Unübersehbar<br />
sind <strong>Seiten</strong>hiebe <strong>auf</strong> Kirche<br />
<strong>und</strong> Königshof. So rief das<br />
Stück Empörung hervor. 1667<br />
verbot der Bischof von Paris<br />
jegliche Aufführung. Fünf Jahre<br />
lang bemühte sich der Autor<br />
um die Aufführung bis nach<br />
der dritten Fassung im Jahre<br />
1669 die triumphale Ur<strong>auf</strong>führung<br />
stattfand.<br />
*** ab 14 Alexander Loretto
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
19 ALLES THEATER<br />
2004 SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Jesus Christ Superstar<br />
alexander.loretto@schule.at<br />
Rockoper in englischer<br />
Sprache mit deutschen<br />
Übertiteln von Andrew<br />
Lloyd Webber, Text: Tim<br />
Rice. Musik. Leitung:<br />
Sandy Lopicic. Regie <strong>und</strong><br />
Licht: Josef E. Köpplinger.<br />
Choreographie:<br />
Ricarda Regine<br />
Ludigkeit. Oper Graz<br />
Webbers Rockoper schildert<br />
die letzten sieben Tage aus dem<br />
Leben Jesu Christi. Zweifel<br />
<strong>und</strong> Ängste plagen den Superstar<br />
der eigentlich keiner ist.<br />
Judas Ischariot verstrickt in<br />
quälende Fragen. Ist er tatsächlich<br />
Verräter? Oder ist er<br />
nicht vielmehr Werkzeug Gottes,<br />
um den Heilsplan zu vollenden?<br />
Sehr gut gewählt die<br />
Besetzung sowohl hinsichtlich<br />
gesanglicher wie auch schauspielerischer<br />
Qualität. Stimmig<br />
das Bühnenbild (Rainer Sinell)<br />
<strong>und</strong> die Kostüme (Gera Graf) in<br />
dieser in die heutige Zeit verlegten<br />
Aufführung. Souverän<br />
führt Sandy Lopicic sein<br />
Orchester. Zweifellos die<br />
Superstars dieses Abends sind<br />
der Amerikaner Previn Moore<br />
<strong>und</strong> die Wienerin Carin Filipcic.<br />
Der Opern- <strong>und</strong> Musicalsänger<br />
brilliert als Herodes in<br />
einem leider nur zu kurzen<br />
Auftritt. Filipcic fasziniert als<br />
Maria Magdalena, die Frau aus<br />
verruchtem Milieu, die den<br />
Mann Jesus (Daniel Prohaska)<br />
liebt. **** ab 16 Alexander Loretto<br />
Tartuffe<br />
Der Wildschütz<br />
von Albert Lortzing,<br />
Komische Oper in drei<br />
Akten, Libretto von<br />
Albert Lortzing. Nach<br />
dem Lustspiel „Der Rehbock<br />
oder Die<br />
schuldlosen<br />
Schuldbewussten“<br />
von August Friedrich<br />
Ferdinand von<br />
Kotzebue. Musik.<br />
Leitung: Karel Mark<br />
Chichon. Regie: Michael<br />
Schilhan. Opernhaus<br />
Graz.<br />
Der bereits in die Jahre gekommene<br />
Schulmeister Baculus<br />
(Wilfried Zelinka) feiert Verlobung<br />
mit dem jungen Gretchen<br />
(Dorit Machatsch).<br />
Um das Fest gebührend zu<br />
feiern, wollte der Lehrer einen<br />
Rehbock schießen. Da erreicht<br />
ihn ein Brief des Grafen (Alexander<br />
Puhrer). Er, Baculus,<br />
werde entlassen, da er gewildert<br />
habe.<br />
Erst will Gretchen ins Schloss,<br />
um den Grafen zu besänftigen.<br />
Da dieser jedoch den Ruf hat,<br />
hinter jeder Schürze herzul<strong>auf</strong>en,<br />
ist dies dem Schulmeister<br />
nicht recht.<br />
Nun erscheint die als Mann<br />
verkleidete Schwester des Grafen,<br />
Baronin Freimann (Margareta<br />
Klobucar). <strong>Sie</strong> erklärt sich<br />
bereit, als Gretchen <strong>auf</strong>s<br />
Schloss zu gehen, um den Grafen<br />
milde zu stimmen.<br />
Ein amüsantes Verwirrspiel<br />
beginnt.<br />
Mit Witz <strong>und</strong> Charme inszeniert<br />
Schilhan in gutem Einvernehmen<br />
mit Chichon. Bühne<br />
(Mignon Ritter) <strong>und</strong> Kostüme<br />
(Michaela Mayer-Michnay) tragen<br />
zum harmonischen Gesamteindruck<br />
bei. Einwandfrei<br />
die musikalischen Darbietungen.<br />
Für den Schulunterricht sehr<br />
zu empfehlen; allerdings sollten<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
<strong>auf</strong> den Inhalt vorbereitet werden.<br />
**** ab 14 Alexander Loretto
LAST, BUT NOT LEAST<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Sie</strong> in der nächsten<br />
„Schule“-Ausgabe über ein<br />
Weltreligionen-Projekt der LA<br />
für Sozialberufe Rottenmann.<br />
Geehrtes Redaktionsteam!<br />
Bisher hat immer der Schulwart<br />
am Morgen (ca. 7 Uhr) die<br />
Schule <strong>auf</strong>gesperrt <strong>und</strong> unsere<br />
Kinder in die Garderobe gelassen.<br />
Jetzt heißt es plötzlich, das<br />
sei rechtlich nicht gedeckt. Die<br />
Lehrer machen es nicht (kann<br />
man sie nicht zwingen?). Jetzt<br />
sagt der Bürgermeister, wir sollen<br />
eine Person (Mutter?)<br />
anstellen <strong>und</strong> bezahlen. Geht<br />
das? Ist diese Person dann<br />
rechtlich gedeckt? Können wir<br />
wirklich zur Kasse gebeten<br />
werden?<br />
Eine Mutter schulpflichtiger Kinder<br />
Gemäß § 51 Abs. 3 des Schulunterrichtsgesetzes<br />
beginnt die<br />
Aufsichtspflicht der Lehrerinnen<br />
<strong>und</strong> Lehrer 15 Minuten vor<br />
Beginn des Unterrichtes. Eine<br />
gesetzliche Verpflichtung von<br />
Lehrerinnen/Lehrern zu einer<br />
früheren Aufsichtsführung<br />
besteht nicht <strong>und</strong> es ist auch<br />
kein diesbezüglicher dienstlicher<br />
Auftrag möglich. Im Interesse<br />
der Kinder, die <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong><br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
IM RECHTECK<br />
der Verkehrszeiten öffentlicher<br />
Verkehrsmittel oder aus anderen<br />
Gründen der Schülerbeförderung<br />
bereits zu einem früheren<br />
Zeitpunkt in der Schule<br />
eintreffen müssen, sollte es ein<br />
dringendes gemeinsames Anliegen<br />
der Schulleitung, des<br />
Elternvereines sowie der schulerhaltenden<br />
Gemeinde sein,<br />
eine Be<strong>auf</strong>sichtigung der Kinder<br />
im fraglichen Zeitraum <strong>auf</strong><br />
freiwilliger Basis sicherzustellen.<br />
Die Aufsichtsführung<br />
könnte – eventuell abwechselnd<br />
– von einzelnen Eltern, aber<br />
§<br />
auch vom Schulwart oder von<br />
einzelnen Lehrerinnen/Lehrern,<br />
die sich dazu bereit erklären,<br />
außerhalb ihrer Dienstpflichten<br />
übernommen werden.<br />
Für eine eventuelle finanzielle<br />
Abgeltung könnte der Elternverein<br />
aus den ihm zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln, die<br />
Gemeinde oder ein Sponsor <strong>auf</strong>kommen.<br />
In rechtlicher Hinsicht wären<br />
folgende Schritte zu setzen: In<br />
der vom Schulforum zu<br />
beschließenden Hausordnung<br />
wäre zu bestimmen, inwieweit<br />
die Schüler/innen bereits früher<br />
als 15 Minuten vor Beginn des<br />
Unterrichtes im Schulgebäude<br />
anwesend sein dürfen <strong>und</strong> dass<br />
dabei eine Be<strong>auf</strong>sichtigung der<br />
Schüler seitens der Schule<br />
erfolgt (siehe § 2 Abs. 6 der Verordnung<br />
des B<strong>und</strong>esministers<br />
für Unterricht <strong>und</strong> Kunst<br />
betreffend die Schulordnung).<br />
Die Personen, die sich zur Aufsichtsführung<br />
bereit erklärt<br />
haben, müssten sodann von der<br />
Schulleiterin/vom Schulleiter<br />
ausdrücklich mit der Aufsichtsführung<br />
im betreffenden Zeitraum<br />
betraut werden. In diesem<br />
Fall werden sie funktionell als<br />
B<strong>und</strong>esorgane tätig (§ 44a des<br />
Schulunterrichtsgesetzes); dies<br />
bedeutet, dass sie durch das<br />
Amtshaftungsgesetz gedeckt<br />
sind <strong>und</strong> bei einer allfälligen<br />
Aufsichtspflichtverletzung<br />
nicht unmittelbar persönlich<br />
zum Schadensersatz herangezogen<br />
werden könnten.<br />
Dr. Klaus Perko<br />
Haben <strong>Sie</strong> eine interessante Frage für das Rechteck? Wenn ja, dann mailen <strong>Sie</strong> diese an:<br />
heinz.zechner@stmk.gv.at<br />
Die Antwort lesen <strong>Sie</strong> dann in der „Schule“<br />
20<br />
Nr. 160<br />
NOVEMBER<br />
2004<br />
DRESS CODE<br />
Mode von 1570 bis 1960<br />
Fünf Jahrh<strong>und</strong>erte Mode <strong>und</strong> Bekleidungsvorschriften beleuchtet die Ausstellung<br />
„DRESS CODE – Mode von 1570 bis 1960“ anhand ausgewählter Kostüme<br />
von der späten Renaissance bis in die 1960er-Jahre. Den kostbaren Objekten<br />
aus der Kulturhistorischen<br />
Sammlung, aber auch aus Privatbesitz<br />
sowie internationalen Sammlungen<br />
werden zeittypische Accessoires<br />
wie Hüte, Fächer, Schirme, Taschen,<br />
Schmuck <strong>und</strong> Schuhe zur Seite<br />
gestellt.<br />
Parallel zu dieser Ausstellung läuft,<br />
quasi als Fortführung der Thematik<br />
Mode in die <strong>Sie</strong>bzigerjahre des vergangenen<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts, die Schau<br />
„BILDER MACHEN MODE – F. C.<br />
G<strong>und</strong>lach“. Die Publikationen von F.<br />
C. G<strong>und</strong>lachs Aufnahmen in Illustrierten<br />
wie „Film <strong>und</strong> Frau“, „Constanze“,<br />
„Twen“ <strong>und</strong> „Brigitte“ sind ein fester<br />
Bestandteil deutscher Medien-, Mode<strong>und</strong><br />
Fotogeschichte. International<br />
gesehen ist das Werk von größter<br />
fotohistorischer <strong>und</strong> kunsthistorischer<br />
Bedeutung.<br />
Folgende Führungsangebote können<br />
für alle Altersgruppen, d. h. für SchülerInnen<br />
von 6 bis 19 Jahren, gebucht<br />
werden.<br />
Überblicksführung: Nach einem<br />
R<strong>und</strong>gang durch die Ausstellung Dress Code<br />
wird bis zum 16. Jänner auch noch ein Blick<br />
<strong>auf</strong> die Modefotografien von F. C. G<strong>und</strong>lach<br />
geworfen.<br />
Dress Code – Der erste Teil: Hier wird ein Einblick in die Modegeschichte von<br />
der Zeit der Spanischen Mode bis in die Zeit des Biedermeier gegeben.<br />
Dress Code – Der zweite Teil: Wir beginnen nun in der Zeit der ersten Modeschauen,<br />
das heißt im 2. Rokoko (1840–1870) <strong>und</strong> beenden unseren R<strong>und</strong>gang<br />
mit den 50er-Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Die Modefotografien von F. C. G<strong>und</strong>lach können auch als eigene Führung<br />
bestellt werden.<br />
Im Anschluss an jede Führung können<br />
Workshops, die von SchülerInnen der<br />
BAKIP (Lehranstalt für Kindergartenpädagogik)<br />
entwickelt wurden,<br />
gebucht werden.<br />
Ausstellungsübergreifende Spezialthemen<br />
für SchülerInnen von 12 bis 19<br />
Jahren: Von den wilden Zwanzigern<br />
bis zu den Hippies – Frauenpower<br />
DRESS CODE – Mode von 1570 –<br />
1960 (bis 1. Mai 2005)<br />
BILDER MACHEN MODE – F. C.<br />
G<strong>und</strong>lach (bis 16. Jänner 2005)<br />
Neutorgasse 45, 8010 Graz.<br />
Anmeldung: T: 0316/8017-9716 . 21.<br />
Oktober 2004 – 1. Mai 2005. Di. – So.<br />
10-18 Uhr, Do. 10-20 Uhr<br />
Eintrittspreise:<br />
EUR 3.– (Eintritt + Führung), EUR 4.–<br />
(Eintritt, Führung, Workshop)<br />
P. R.