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Unsicherheitsbetrachtungen bei Kreismessungen in der ... - MplusM

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Weber 4<br />

2.2.1 Zufällige Messabweichungen<br />

Im Vermessungswesen werden Messergebnisse meist durch Ausgleich zufälliger Messabweichungen<br />

gewonnen. Dieser Ansatz liegt auch <strong>der</strong> Berechnung des LSCI zugrunde: Die Summe <strong>der</strong> Quadrate <strong>der</strong><br />

Abweichungen, die zwischen den Messpunkten und dem Ersatzkreis auftreten, wird m<strong>in</strong>imiert. Unterstellt<br />

man, dass die Abweichungen alle<strong>in</strong> aus Messabweichungen resultieren und nicht durch Konturabweichungen<br />

überlagert werden, so zeigt [Lotze 1983] durch Anwendung des Varianzfortpflanzungsgesetzes,<br />

dass für die Standardabweichungen <strong>bei</strong> gleichmäßiger Anordnung <strong>der</strong> n Messpunkte<br />

gilt:<br />

u<br />

u<br />

x<br />

D<br />

M<br />

= u<br />

=<br />

y<br />

M<br />

=<br />

2<br />

⋅u<br />

n<br />

u N ist die Standardabweichung <strong>in</strong> Normalenrichtung zur Kreiskontur im Antastpunkt. Mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Anzahl n <strong>der</strong> Messpunkte wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss zufälliger Messabweichungen auf die LSCI-Parameter<br />

stetig kle<strong>in</strong>er. Dies war über Jahrzehnte neben <strong>der</strong> leichten programmtechnischen Umsetzung<br />

<strong>der</strong> wichtige Grund für den ausschließlichen E<strong>in</strong>satz dieses Berechnungsverfahrens.<br />

N<br />

2<br />

⋅u<br />

n<br />

N<br />

Abb. 4:<br />

Verteilung <strong>der</strong> Parameter des MZCI <strong>bei</strong> Simulation von 5000 Wie<strong>der</strong>holungsmessungen<br />

(n = 145 Punkte) mit e<strong>in</strong>er Standardabweichung von 2 µm<br />

Die Berechnungsverfahren <strong>der</strong> M<strong>in</strong>imum-, Hüll- und Pferch-Kreise orientieren sich ausschließlich an<br />

<strong>der</strong> zu prüfenden Funktion des Werkstücks (Durchmesser, Rundheitsabweichung) und nicht am Ausgleich<br />

zufälliger Messabweichungen. Das führt dazu, dass diese „anliegenden“ Ersatzkreise nur durch<br />

die für die Werkstückfunktion relevanten Konturbereiche bestimmt werden: Hüll- und Pferchkreis<br />

werden durch drei Punkte, <strong>der</strong> M<strong>in</strong>imumkreis durch vier Punkte aus diesen Bereichen bestimmt. Diese<br />

tragenden Punkte werden also aus <strong>der</strong> Gesamtmenge aller Punkte ausgewählt und bestimmen alle<strong>in</strong><br />

die Kreisparameter, während <strong>bei</strong>m Gauss-Kreis e<strong>in</strong>e Mittelung über alle Messpunkte erfolgt. Es ist<br />

also unmöglich, für anliegende Ersatzkreise e<strong>in</strong>en funktionalen Zusammenhang zwischen allen Messpunkten<br />

und den Kreisparametern herzustellen, <strong>der</strong> für die Anwendung des Varianzfortpflanzungsgesetzes<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist. Durch rechnergestützte Simulation von z. B. normalverteilten Wie<strong>der</strong>holungsmessungen<br />

kann man jedoch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck gew<strong>in</strong>nen von <strong>der</strong> Auswirkung zufälliger Messabweichungen<br />

[Weber 1993]. In Abb. 4 wird deutlich, dass trotz normalverteilter Messabweichungen die

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