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Diese Wirksamkeit können wir auch heute noch erfahren und von ihr getragen werden. So ist unser spiritueller Weg einer, den wir in eigener Verantwortung selbstständig, aber nicht alleinstehend gehen, denn wir können von den Erleuchteten aller Zeiten Hilfe erhalten, wenn wir uns vertrauensvoll an sie wenden. Ein abschließender Vergleich der beiden Darstellungen kann ergeben: Der Christ kann über eine Figur von Jesus Christus, der dadurch, dass er Gott und Mensch in einem ist, dem Menschen näher, fassbarer ist, den Weg zu Gott – Vater finden. Der symbolische Aspekt des Kreuzes eröffnet hierbei innere Welten, das Seelisch – Psychische und so neben der intellektuellen eine weitere Wahrnehmungsmöglichkeit. Die Buddha-Darstellung gibt uns ein Bild des vollkommenen Menschen. Die Vielfalt der bildlichen und figurativen Abbildungen entfaltet hierbei die Möglichkeiten des menschlichen Inneren, an denen nun bewusst gearbeitet werden kann, um die Ganzheit, Vollkommenheit zu erreichen. Der Buddhismus wäre aber keine Religion, würde er sich mit der bestmöglichen Verwirklichung des Menschen begnügen. Die zeitlebens innere Arbeit eines Mahāyāna-Buddhisten ist eine folgerichtige Konsequenz und eine zwingende Notwendigkeit des Boddhisattva-Gelöbnisses,- des Entschlusses, sein Denken, Fühlen und Handeln <strong>zum</strong> Wohle aller einzusetzen. Und ein weiterer, wichtiger Aspekt der Religionen, mit dem sich die Aussage der Darstellungen für mich in seiner Tiefe erst erschließt, ist die Hingabe, die Öffnung, die Aufgabe selbstbezogener Wünsche. Dann kann über das eigene Wohl das Wirken am Wohl aller beginnen. Für LAMA GOVINDA ist Jesus Christus einer der „erleuchteten Helfer der Menschheit“ [4]. Zu ihm kann der Christ mit Hilfe der Darstellungen in Beziehung treten. Der Buddhist kann an den Buddha- Darstellungen sein Menschenbild, das zur Vollkommenheit verwirklicht wurde, wahrnehmen und ihm sich annähern. Beide Darstellungen hätten aber nicht die Ausstrahlung, könnten uns nicht mit dem in Kontakt bringen, was beide Religions-Gründer hinterlassen haben, würde nicht in beiden deren „selbstlose Liebe“ [4] erinnerbar und spürbar. 31
Verwendete Literatur: [1] C.G.Jung: Der Mensch und seine Symbole, 13.Aufl. 1981, Erstaufl. Olten 1968 [2] Ingrid Riedel: Formen: Kreis, Kreuz, Dreieck, Quadrat, Spirale, Stuttgart 1985 [3] Jolande Jakobi: Vom Bilderreich der Seele, Olten 1969 [4] Lama Anagarika Govinda: Schöpferische Meditation und multidimensionales Bewusstsein, Freiburg im Breisgau 1977 [5] Lama Anagarika Govinda: Einsichten eines Pilgers im Himalaya, Münster 1993 [6] Lama Anagarika Govinda: Das Buch der Gespräche, Bern 1998 [7] Asanga in: Einführung in die Grundlagen buddhistischer Schaubildentfaltung, www.lama-govinda.de/Texte [8] Armin Gottmann / Asaṅga in: Der Kreis 267, 1/2011 [9] Lama Anagarika Govinda: Die psychologische Haltung der frühbuddhistischen Philosophie, Wien 1980 32
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