pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
pdf zum download - Arya Maitreya Mandala pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
sehen wir sie in der menschlichen Lebensumwelt und in der Architektur. Aber auch bei der inneren Suche halfen sie. Das Kreuz ist eine der „strukturgebenden Grundformen“, mit deren Hilfe der Mensch das Leben, aber auch sein Innenleben, seine Emotionen verstehen und bewältigen kann. [2] Zur psychischen Bedeutung des Kreuzes schreibt J. JACOBI: „Das Kreuz ist eines der wichtigsten Symbole der katholischen Kirche. Es beruht unter anderem auf psychischen Bedingungen, das heißt auf einem archetypischen Grundmodell, das tief in der menschlichen Seele verwurzelt ist.“ [3] Das Unbewusste kann, ebenso wie das Bewusste, Unbekanntes aufgreifen und verarbeiten. Mit Hilfe dieser „archetypischen Verarbeitung“, die instinktiv, vergleichbar der „ … Fähigkeit von Zugvögeln in Formation zu fliegen ...“ verläuft, ist dem Menschen im Laufe seiner emotionalen Entwicklung bis heute ein Instrumentarium zur Bewältigung psychischer Probleme geblieben. Da diese Archetypen tief in unserem Seelischen verwurzelt sind, können sie uns auch dort berühren, ansprechen und verändern. Denn: „Wenn ein Bild aber mit Emotionen geladen ist, gewinnt es an Numinosität (psychischer Energie); es wird dynamisch und hat zwangsläufig Wirkungen.“ [1] 27 So kann der symbolische Aspekt des Kreuzes aus psychologischer Sicht gesehen werden als eine Gestaltung des menschlichen Tiefenbewusstseins, deren psychische Energie dann wiederum Einfluss auf unser Inneres nimmt. Zum Abschluss des einen und zu Beginn des anderen Themas ein Zitat von LAMA ANAGARIKA GO- VINDA: „Die Ideen des Christentums würden nie die Welt so nachhaltig beeinflusst haben, wenn nicht der Kreuzestod Christi zum anschaulichen Symbol seiner Lehre geworden wäre. Auch ein Buddha hätte nie über seine Zeit und die Grenzen des indischen Subkontinents hinaus wirken können, wenn er nicht zur lebendigen Verkörperung seiner Lehre geworden wäre und wenn es ihm nicht gelungen wäre, die von ihm gefundenen Wahrheiten in plastischanschaulicher Form darzustellen.“ [5] Zu Buddha-Darstellungen: Der Buddhismus verzichtete, ebenso wie das Christentum, in der ersten Zeit auf figürliche Darstellungen seines Lehrers. Ab dem 1.Jahrhundert n.Chr. entstanden dann Plastiken unter Einfluss griechischer Kunst, die Arbeiten im Gandhara-Stil. Erst als aber in darauffolgender Zeit die Abbildung der historischen Persönlichkeit und die
eine Ästhetik zweitrangig wurden und versucht wurde die inneren Werte darzustellen, entstanden Werke mit beeindruckender Ausstrahlung, die die Fähigkeit zur religiösen Inspiration hatten. [5] Es war die „universelle Gestalt des Erleuchteten“, die nun dargestellt werden sollte, die Gestalt eines ganz gewordenen Menschen, der sich seiner göttlichen Natur bewusst ist und sie verwirklicht hat. [4] Diese Konzentration auf Inneres ließ Generationen von meditativ arbeitenden Menschen die Darstellung einer Verinnerlichung, Vergeistigung immer weiter verfeinern. So entstanden eine Steigerung der Aussage und Werke, die die Ausstrahlung eines vergeistigten, in sich ruhenden Menschen, die sein verändertes, gewandeltes Inneres in seinem Äußeren darstellten und die die, in jedem Menschen vorhandene und in den Buddhas verwirklichte Anlage zur Erleuchtung als figuratives Bild, als Kultbild, visualisieren [5], wobei hier mit „ Buddha“ die Erleuchteten aller Zeiten gemeint sind. Es ist hierbei nicht ohne Bedeutung, dass der zur Vollkommenheit gelangte Mensch meist im Lotus- Sitz, in dem der Kreis der vitalen und psychischen Energien geschlossen ist [4], dargestellt ist,- ist die Meditation doch eine zentrale 28 spirituelle Übung des Buddhismus zur inneren Veränderung, zur geistigen Entwicklung. Diese Buddha-Darstellungen wurden nun zu „ … Symbole(n), in denen die höchsten Qualitäten des erleuchteten Geistes zum Ausdruck kommen … “ und sie können in den meditativen Übungen zur Vergegenwärtigung dieser Ideale, der Erleuchteten und deren geistiger Gegenwart dienen, wenn wir uns ihnen öffnen können. In der Vajrayāna - Meditation werden sie Impulse und Vorbereitung zur Entfaltung des inneren Schaubilds und haben besonders dadurch die Kraft auf unser Inneres zu wirken. Die verschiedenen Buddha-Figuren stellen unterschiedliche Eigenschaften des Buddha-Geistes dar, die auch als Anlagen in uns allen vorhanden sind. Sie sind Bilder meditativer Erfahrungen und wurden von den einzelnen Schulen o- der Lehrern ausgearbeitet und weiter entwickelt. [4] Diese meisten dieser in der Meditation gefundenen ikonografischen Formen des Mahāyāna- Buddhismus stellen archetypische Aspekte unserer Psyche dar, die in meditativen Übungen über Jahrhunderte erforscht wurden. [5] Die Konzentration unserer Übungen auf einen dieser Aspekte kann dann unsere meditative Arbeit für eine bestimmte Zeit werden.
- Seite 1: Der Kreis Zeitschrift für Buddhism
- Seite 4 und 5: VORWORT Liebe Freunde des Ārya Mai
- Seite 6 und 7: schwamm ich nicht mit im kosmischen
- Seite 8 und 9: überwinden, den Brand löschen, de
- Seite 10 und 11: HERBST Lama Anagarika Govinda Der H
- Seite 12 und 13: nicht mit seinem physischen Dahinsc
- Seite 14 und 15: ÜBER DEN EINFLUSS DES BUDDHISMUS A
- Seite 16 und 17: sionen formt, geöffnet werden kann
- Seite 18 und 19: eigenen Taten und Willensimpulse ve
- Seite 20 und 21: weisen, dass jegliche Aussage nur i
- Seite 22 und 23: he gekommen sind. Dies ist auf Pata
- Seite 24 und 25: die Schwachen der Gesellschaft för
- Seite 26 und 27: BUDDHA-DARSTELLUNGEN Sakrale figura
- Seite 28 und 29: worden, die u.a. in den Religionen
- Seite 32 und 33: Die geistige und künstlerische Ent
- Seite 34 und 35: Diese Wirksamkeit können wir auch
- Seite 36 und 37: BOTSCHAFT ZUM 60. JAHRESTAG DER GR
- Seite 38 und 39: NACHRICHTEN DES ORDENS UND DER GEME
- Seite 40 und 41: VERANSTALTUNGEN DES ĀRYA MAITREYA
- Seite 42: PUBLIKATIONEN Bücher Lama Anagarik
sehen wir sie in der menschlichen<br />
Lebensumwelt und in der Architektur.<br />
Aber auch bei der inneren Suche<br />
halfen sie. Das Kreuz ist eine<br />
der „strukturgebenden Grundformen“,<br />
mit deren Hilfe der Mensch<br />
das Leben, aber auch sein Innenleben,<br />
seine Emotionen verstehen<br />
und bewältigen kann. [2]<br />
Zur psychischen Bedeutung des<br />
Kreuzes schreibt J. JACOBI: „Das<br />
Kreuz ist eines der wichtigsten<br />
Symbole der katholischen Kirche.<br />
Es beruht unter anderem auf psychischen<br />
Bedingungen, das heißt<br />
auf einem archetypischen<br />
Grundmodell, das tief in der menschlichen<br />
Seele verwurzelt ist.“ [3]<br />
Das Unbewusste kann, ebenso wie<br />
das Bewusste, Unbekanntes aufgreifen<br />
und verarbeiten. Mit Hilfe<br />
dieser „archetypischen Verarbeitung“,<br />
die instinktiv, vergleichbar<br />
der „ … Fähigkeit von Zugvögeln in<br />
Formation zu fliegen ...“ verläuft, ist<br />
dem Menschen im Laufe seiner<br />
emotionalen Entwicklung bis heute<br />
ein Instrumentarium zur Bewältigung<br />
psychischer Probleme geblieben.<br />
Da diese Archetypen tief in<br />
unserem Seelischen verwurzelt<br />
sind, können sie uns auch dort berühren,<br />
ansprechen und verändern.<br />
Denn: „Wenn ein Bild aber mit<br />
Emotionen geladen ist, gewinnt es<br />
an Numinosität (psychischer Energie);<br />
es wird dynamisch und hat<br />
zwangsläufig Wirkungen.“ [1]<br />
27<br />
So kann der symbolische Aspekt<br />
des Kreuzes aus psychologischer<br />
Sicht gesehen werden als eine Gestaltung<br />
des menschlichen Tiefenbewusstseins,<br />
deren psychische<br />
Energie dann wiederum Einfluss<br />
auf unser Inneres nimmt.<br />
Zum Abschluss des einen und zu<br />
Beginn des anderen Themas ein<br />
Zitat von LAMA ANAGARIKA GO-<br />
VINDA: „Die Ideen des Christentums<br />
würden nie die Welt so nachhaltig<br />
beeinflusst haben, wenn nicht<br />
der Kreuzestod Christi <strong>zum</strong> anschaulichen<br />
Symbol seiner Lehre<br />
geworden wäre. Auch ein Buddha<br />
hätte nie über seine Zeit und die<br />
Grenzen des indischen Subkontinents<br />
hinaus wirken können, wenn<br />
er nicht zur lebendigen Verkörperung<br />
seiner Lehre geworden wäre<br />
und wenn es ihm nicht gelungen<br />
wäre, die von ihm gefundenen<br />
Wahrheiten in plastischanschaulicher<br />
Form darzustellen.“<br />
[5]<br />
Zu Buddha-Darstellungen:<br />
Der Buddhismus verzichtete, ebenso<br />
wie das Christentum, in der ersten<br />
Zeit auf figürliche Darstellungen<br />
seines Lehrers. Ab dem<br />
1.Jahrhundert n.Chr. entstanden<br />
dann Plastiken unter Einfluss griechischer<br />
Kunst, die Arbeiten im<br />
Gandhara-Stil. Erst als aber in darauffolgender<br />
Zeit die Abbildung der<br />
historischen Persönlichkeit und die