pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
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dhismus und das, was wir heute<br />
Hinduismus nennen, haben etwa<br />
1500 Jahre aufeinander eingewirkt,<br />
bis der Buddhismus praktisch<br />
vom indischen Boden verschwunden<br />
war. Es ist meine<br />
Überzeugung, dass beide dieser<br />
großen Weltreligionen in ihrer<br />
Entwicklung von den gegenseitigen<br />
Beeinflussungen in hohem<br />
Maß profitiert haben.<br />
14<br />
Die Idee von Karma und Wiedergeburt,<br />
wie sie in den Upaniṣaden<br />
propagiert werden, waren<br />
zur Zeit des Buddha eine Geheimlehre,<br />
die nur brahmanischen<br />
Eingeweihten enthüllt wurde.<br />
Nur selten gab es Ausnahmen.<br />
So berichtet eine Upaniṣad<br />
über einen Jüngling, der auf die<br />
kritische Frage, wer denn sein<br />
Vater sei, wahrheitsgemäß antwortete,<br />
er wisse es nicht, da<br />
seine Mutter <strong>zum</strong> Zeitpunkt seiner<br />
Geburt als Magd von Ort zu<br />
Ort gezogen sei. Darauf der einweihende<br />
Brahmane: „Wer so<br />
furchtlos und wahrhaftig spricht,<br />
muss ein Brahmanensohn sein“ –<br />
und erteilt die Einweihung. Die<br />
Upaniṣad lässt es offen, ob nur<br />
ein Brahmane so edel sein kann<br />
oder ob hier die Idee des Buddha<br />
bereits in Ansätzen erkennbar<br />
wird, dass man nicht durch Abstammung,<br />
sondern aufgrund der<br />
eigenen Handlungsweise Brahmane<br />
genannt werden darf.<br />
Durch den Buddhismus wurden<br />
den religiösen Menschen Nordindiens<br />
die Konzepte von Karma<br />
und Wiedergeburt vertraut, wobei<br />
der Buddha aber der Idee einer<br />
unvergänglichen Seele (ātman)<br />
seine Vorstellung von Wiedergeburt<br />
als einen dynamischen Prozess<br />
eines karmisch bedingten<br />
Seins- und Bewusstseinsstroms<br />
entgegen stellte. Mit seiner<br />
anātman- Lehre, die antithetisch<br />
zur ātman- Theorie der Upaniṣaden<br />
formuliert wurde, verhinderte<br />
der Buddha, dass sich seine Anhänger<br />
an der Vorstellung einer<br />
Art „besseren Ichs“ in der Form<br />
eines Ātmans festklammerten.<br />
Dennoch machte er deutlich,<br />
dass es ein „Ungeborenes, Ungewordenes,<br />
Ungeschaffenes,<br />
Ungestaltetes“ gäbe, dass man<br />
erfahren könne und das Grundlage<br />
eines spirituellen Erwachens<br />
sei.<br />
Die ursprünglich geheime Lehre<br />
von Karma und Wiedergeburt<br />
war für die Brahmanen insofern<br />
teilweise gefährlich, als sie die<br />
vedischen Opferzeremonien, für<br />
die sie vom Volk bezahlt wurden,<br />
in ihrer Bedeutung <strong>zum</strong>indest relativierten.<br />
War doch durch diese<br />
Lehre deutlich geworden, dass<br />
unser Schicksal weitgehend<br />
durch uns selbst, durch unsere