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pdf zum download - Arya Maitreya Mandala

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sionen formt, geöffnet werden<br />

kann. Er erkennt, dass er den<br />

Schlüssel hierzu selbst in der<br />

Hand hält in Form eines immer<br />

geschärfteren, geläuterteren und<br />

universelleren Bewusstseins.<br />

Und so öffnet sich ihm Tür um<br />

Tür, von Augenblick zu Augenblick<br />

ihn in immer größere Weiten<br />

entlassend. Dann aber liegen<br />

drei mögliche Wege vor ihm, die<br />

den drei (sich ergänzenden)<br />

buddhistischen Hauptrichtungen<br />

entsprechen:<br />

1) Er kann nacheinander einen<br />

Gefängnishof nach dem anderen<br />

durchschreiten, sich zunehmend<br />

von der Verhaftung an die Welt<br />

der Erscheinungen lösen und ist<br />

frei (Theravāda – Buddhismus);<br />

2) Er kann nunmehr –als relativ<br />

freies Wesen – in dem einen o-<br />

der anderen Gefängnis verweilen<br />

und anderen Gefangenen helfen,<br />

ihre eigenen Schlüssel zur Freiheit<br />

zu entwickeln. Gelegentlich<br />

aber geht er eine Weile vor das<br />

Gefängnis, um Kraft für eine erneute<br />

Zeit im Gefängnis zu finden<br />

(Mahāyāna – Buddhismus,<br />

Bodhisatva –Ideal).<br />

13<br />

3) Allmählich merkt er, dass es<br />

keinen wesentlichen Unterschied<br />

macht, ob er im Gefängnis oder<br />

außerhalb davon ist (entsprechend<br />

der Erkenntnis, dass die<br />

Welt der Erscheinungen und Nirvaṇa<br />

keine sich ausschließenden<br />

Gegensätze darstellen, sondern<br />

die zwei Pole einer Wirklichkeit<br />

sind). Mit dem einen Bein steht er<br />

im Gefängnis, mit dem anderen<br />

im Land der Freiheit. Doch vielleicht<br />

müsste man sagen:<br />

gleichzeitig steht er mit beiden<br />

Beinen im Gefängnis und im<br />

Land der Freiheit. Sein Bewusstsein<br />

ist weit wie der Himmel und<br />

so tief wie das Meer. Und wenn<br />

der Sturm des Lebens bläst, vereinen<br />

sich Weite und Tiefe in der<br />

aufspritzenden Gischt , - in flüchtiger,<br />

leidvoller, ich-freier und<br />

dennoch unendlicher Schönheit<br />

und Offenheit des Seins, in dem<br />

alles miteinander in dynamischer<br />

Beziehung steht (Vajrayāna –<br />

Buddhismus).<br />

Doch so unterschiedlich die<br />

Schwerpunkte im Hinduismus<br />

und Buddhismus auch sind, eint<br />

sie die Gewissheit, dass es dem<br />

Menschen möglich ist, über seine<br />

begrenzte Individualität hinauszuwachsen.<br />

Eine Eigenart indischer<br />

Philosophie und religiösem<br />

Erlebens ist es, dass die verschiedenartigsten<br />

Systeme sich<br />

stets gegenseitig beeinflusst haben.<br />

Ideen anderer wurden kopiert<br />

und im Sine eigener Vorstellungen<br />

weiter entwickelt. Bud-

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