pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
glauben. Es ist dies der kleinste<br />
gemeinsame Nenner aller Richtungen<br />
des heutigen Hinduismus.<br />
Aber der heutige Hinduismus ist<br />
weit mehr als nur der Glauben an<br />
die Veden oder bloßer Brahmanismus<br />
(der z.T. auf den Lehren<br />
der Upaniṣaden fußt). Im Gegensatz<br />
hierzu stehen die Nāstikas –<br />
die Anhänger jener indischen<br />
Weltanschauungen und Religionen,<br />
die eine göttliche Autorität<br />
der Veden nicht akzeptieren. Es<br />
sind dies insbesondere die Carvakas<br />
(die heute ausgestorbene<br />
philosophische Schule der Materialisten),<br />
die Jainas und die<br />
Buddhisten.<br />
12<br />
Der Hinduismus sucht die Einheit<br />
hinter der Vielheit der Welt der<br />
Erscheinungsformen. Er will Befreiung<br />
des Menschen erreichen<br />
durch Annäherung an die Gottheit<br />
durch Gottesliebe (bhakti)<br />
oder durch ein Sich-Lösen im<br />
göttlichen Urgrund (brahman),<br />
der sowohl immanent wie transzendent<br />
vorgestellt wird. Oder er<br />
möchte sich im letzten Schritt der<br />
Spiritualität ablösen von den<br />
Banden der Materie. Der Hindu<br />
fühlt sich wie ein Wanderer, der<br />
die Vielheit der Welt in immer<br />
neuen Existenzen genossen und<br />
erlitten hat. Er war wie ein<br />
Schauspieler, der immer wieder<br />
neue Rollen in vielen Leben annahm<br />
und darüber vergaß, wer er<br />
ist – nämlich göttliches Sein- und<br />
nunmehr nach Hause <strong>zum</strong> Ursprung<br />
zurückkehren möchte. So<br />
liegt der Schwerpunkt im Hinduismus<br />
bei der Gottheit oder dem<br />
transzendenten Ursprung, dem<br />
man sich zu nähern und erkennen<br />
trachtet, in anderen Formen<br />
des Hinduismus in der Loslösung<br />
einer ewigen Seele (purusa) von<br />
der Materie (prakrti).<br />
Der Buddhismus hat einen anderen<br />
Schwerpunkt religiösen Erlebens:<br />
bei ihm steht der leidende<br />
Mensch im Mittelpunkt – und<br />
letztlich alles Leben, wo immer<br />
es sich auch in diesem unendlichen<br />
All befinden mag. Es geht<br />
dem Buddhisten um die Freiheit<br />
von der Enge, den Zwängen und<br />
dem Leiden, die aus bloßer Ichbezogener<br />
individueller Existenz<br />
resultieren. Die Begriffe „Buddha“,<br />
der Erwachte und „Bodhi“,<br />
Erleuchtung, leiten sich ab von<br />
dem Sanskritverb “buddh“ = wissen,<br />
erkennen. Der Buddhist fühlt<br />
sich wie ein Mensch, der seit undenklichen<br />
Zeiten (deren Anfang<br />
nicht zu erkennen ist) in verschiedenartigsten<br />
und <strong>zum</strong> Teil<br />
auch angenehm erscheinenden<br />
„Gefängnissen“ haust. Um bei<br />
diesem Bild zu bleiben: Er versucht<br />
herauszufinden, wie die<br />
„Schließanlage“ der Gefängnisse,<br />
die sich aus Gier, Hass und Illu-