pdf zum download - Arya Maitreya Mandala
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DIE SICHTWEISE DES BUDDHA<br />
Dieter Müller<br />
Nüchtern und wissenschaftlich<br />
formuliert, war das, was der Buddha<br />
uns hinterließ, nicht mehr<br />
und nicht weniger als eine Theorie<br />
des vereinheitlichten Feldes<br />
aller psychischen und physischen<br />
Phänomene.<br />
Was diese Theorie zur Religion<br />
macht, ist der Umstand, dass sie<br />
nur verstanden werden kann,<br />
wenn sie auch verinnerlicht,<br />
nachvollzogen und verkörpert<br />
wird.<br />
Indem er Gier, Hass und Wahn<br />
nicht nur als Verursacher aller<br />
psychischen Phänomene erkannte,<br />
sondern sie darüber hinaus<br />
auch für das In-Erscheinung-<br />
Treten einer stofflichen Welt verantwortlich<br />
machte, sich gleichzeitig<br />
aber von ihnen befreite,<br />
ließ der Buddha sowohl die psychische,<br />
wie auch die physikalische<br />
Dimension dessen, was er<br />
beschrieb, hinter sich und agierte<br />
fortan aus einem Kontinuum, das<br />
er als „ Leere“ bezeichnete.<br />
Die Worte, die hier benutzt werden,<br />
sind unvollkommene Hilfs<br />
mittel, denn: Weder ist Leere ein<br />
Kontinuum, noch ist sie leer, weil<br />
nur ihr Gegenteil, die Fülle, sie<br />
konstituiert.<br />
„Vorher“, so ein Zen Koan, „waren<br />
Berge nur Berge und Flüsse<br />
waren Flüsse. Dann waren sie es<br />
nicht mehr. Und nun sind sie es<br />
wieder, werden aber nie mehr die<br />
gleichen sein“.<br />
Leere, bzw. deren alles transformierende<br />
Erfahrung, ist somit<br />
das, was zwischen den Bergen<br />
liegt, die nur Berge waren, und<br />
jenen anderen Bergen, die es<br />
noch immer sind, obwohl sie den<br />
Erstgenannten in nichts mehr<br />
gleichen.<br />
Nach dieser Erfahrung, die von<br />
kausal bedingter Fülle über die<br />
Bewusstheit der Leere zu akausaler<br />
Fülle geführt hatte, bemühte<br />
sich der Buddha für den Rest<br />
seines Lebens darum, seinen<br />
Schülern die Sichtweise zu erläutern,<br />
die er gewonnen hatte.<br />
Und genau das tut er heute noch,<br />
weil die Leere, die er verkörperte,<br />
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