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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Archäologische Erforschung von Stadtwüstungen des 13 . Jahrh<strong>und</strong>erts in Böhmen 99<br />

lung des böhmisch-mährischen Grenzgebietes motiviert . Stare Myto wurde 15<br />

km südöstlich in Richtung des Trstenicer Steiges vom ursprünglichen Burgverwaltungszentrum<br />

Vraclav gegründet, dessen Bedeutung damit zu Ende<br />

ging : der Burgwall Vraclav verfiel, <strong>und</strong> aus der Siedlung unter dem Burgwall<br />

entwickelte sich nur ein Dorf . Hingegen kann man die <strong>Entstehung</strong> von Vysoke<br />

Myto als ein Beispiel der Stadtverlegung betrachten, zumal in die neugegründete<br />

Stadt die ganze Kommunität der Bewohner der älteren Siedlung<br />

umgezogen war .<br />

sv.Mikuläse<br />

Abb . 11 : Tisovä, Stare Mgto . Schema der Bebauung . (Nach Richter -Sigl, im Druck)<br />

1 - Flächen mit Bebauung nach den archäologischen <strong>und</strong> geophysikalischen Untersuchungen ; 2 - die<br />

Richtung eines Zweiges sog . Trstenicer Steiges ; a - archäologisch untersuchte Fläche ; b - die Fläche,<br />

die nach der geophysikalischen Prospektion auch archäologisch untersucht wurde ; c - Flächen mit der<br />

Konzentration der verschiedenen Erzeugungsobjekte an beiden Rändern der Siedlung .<br />

Die letzte Stadt, die wir erwähnen werden, ist Decin (Tetschen) in Nordwestböhmen<br />

(Velimsky 1991) . Bei der premyslidischen Verwaltungsburg entstand<br />

schon während des 11 . <strong>und</strong> 12 . Jahrh<strong>und</strong>erts der Keim einer Siedlungsagglomeration,<br />

deren geringer Umfang den Möglichkeiten des Hinterlandes<br />

in einem weniger intensiv besiedelten Grenzgebiet Böhmens entsprach<br />

(Abb . 14) . Die traditionelle Erklärung der Stadtentstehung in Deein ging von<br />

der Lokalisierung der frühmittelalterlichen Vorburg mit Zollstätte im Raum<br />

der sog . Frauenwiese (südlich von Burg) aus, von dem die Besiedlung nach<br />

Gründung der hochmittelalterlichen Stadt in den jetzigen Stadtkern verlegt<br />

worden sein soll . Seit dem Jahre 1984 laufende archäologische Rettungsgrabungen<br />

auf der Frauenwiese zeigten jedoch, daß diese Interpretation der festgestellten<br />

Situation widerspricht. Die Anfänge der Siedlung auf der Frauen-

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