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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Siedlungsforschung . Archäologie-Geschichte-Geographie 11, 1993, S. 73-82<br />

Gabriele Isenberg<br />

Probleme der Bodendenkmalpflege in kleineren <strong>und</strong> mittleren<br />

<strong>Städte</strong>n Westfalens . Inventarisation - Denkmalschutz - Ausgrabungen<br />

.'<br />

1) Die historischen Voraussetzungen<br />

Wenn in der Themaformulierung die Rede von Problemen der Bodendenkmalpflege<br />

in kleinen <strong>und</strong> mittleren <strong>Städte</strong>n ist, dann kann das nicht heißen,<br />

daß es dort ausschließlich auf sie beschränkte spezielle Probleme gibt . Denn<br />

die archäologische Arbeit in einer größeren Stadt unterscheidet sich methodisch<br />

überhaupt nicht von der in der kleineren Stadt . Es ist lediglich eine<br />

Frage der Quantität . Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, daß die größere<br />

Stadt ein wesentlich höheres Interesse der Bodendenkmalpflege auf sich<br />

zu ziehen vermag als die kleinere Stadt . Um dem Thema einigermaßen gerecht<br />

zu werden, haben wir zunächst nach den Gründen dafür zu fragen .<br />

Betrachtet man in Westfalen die <strong>Städte</strong>landschaft des ausgehenden Alten<br />

Reiches, zu einer Zeit also, in der die großen Veränderungen, die das fortschreitende<br />

19 . Jahrh<strong>und</strong>ert für die Stadt <strong>und</strong> ihr bäuerliches Umland mit sich<br />

brachte, noch nicht raumgreifend waren, dann wird mit einem Blick deutlich,<br />

daß die kleinen <strong>und</strong> mittleren <strong>Städte</strong> das Bild absolut dominieren. Sog . Großstädte<br />

von einer Größenordnung bis zu 50 000 Einwohnern <strong>und</strong> 50-100 ha<br />

Fläche finden sich dagegen deutlich in der Minderzahl (Haase, 1960, Bodendenkmalpflege<br />

1992, 30ff .) .<br />

Im Gr<strong>und</strong>satz ist der Verlauf des <strong>Entwicklung</strong>sprozesses einer Stadt nicht<br />

unbedingt durch den Zeitpunkt ihrer <strong>Entstehung</strong> vorherbestimmt . Doch zeigt<br />

sich bereits bei einem schnellen Blick auf städtische Altersschichten, daß unter<br />

den kleineren <strong>Städte</strong>n vermehrt jüngere Gründungen zu finden sind, während<br />

die <strong>Städte</strong> höheren Alters öfter zu großstädtischen Anlagen mit zentralörtlicher<br />

Bedeutung heranwuchsen (Haase, 1960, 16ff .) .<br />

Ebenfalls auf den ersten Blick scheint sich die Möglichkeit einer Typisierung<br />

anzubieten . Betrachtet man die Geschichte der <strong>Städte</strong> nur oberflächlich,<br />

so lassen diese sich ganz offenbar ohne größere Bedenken Begriffen wie Planoder<br />

gewachsene Stadt, Dom-, Stifts-, Residenz- oder Burgstadt, Hafen- oder<br />

Binnenstadt zuordnen . Sieht man jedoch genauer hin, so treten die individuellen<br />

Züge ihrer <strong>Entwicklung</strong> stärker hervor .<br />

' Dem Beitrag liegt der Vortrag zugr<strong>und</strong>e, der auf der 19 . Tagung des Arbeitskreises für genetische<br />

Siedlungsforschung in Mitteleuropa (Paderborn, 23 .-26 . September 1992) gehalten wurde .<br />

Vergleiche dazu auch den Tagungsbericht von K. Fehn in diesem Bande!

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