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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Archäologie des Mittelalters <strong>und</strong> der Neuzeit in kleineren <strong>Städte</strong>n Süddeutschlands 59<br />

garagen autogerecht zu gestalten oder großzügige Innenstadtsanierungen nach<br />

»großstädtischem« Vorbild durchzuführen . Der in den Großstädten seit den<br />

sechziger Jahren grassierende Bauboom wurde in der Regel mit all seinen<br />

Fehlern <strong>und</strong> Versäumnissen nach einer gewissen Verzögerung wiederholt . Dieser<br />

<strong>Entwicklung</strong> wurde in Baden-Württemberg im Gegensatz zu Bayern mit<br />

einer gewissen Verzögerung durch die Einbeziehung <strong>kleinerer</strong> <strong>Städte</strong> in die<br />

Forschung der Archäologie des Mittelalters <strong>und</strong> der Neuzeit Rechnung getragen.<br />

Die angeführten Beispiele aus Bayern können nicht darüber hinweg<br />

tauschen, daß in diesem B<strong>und</strong>esland der Forschungsstand immer noch ausgesprochen<br />

schlecht ist. Die bescheidenen Ansätze reichen nicht aus, um komplexere<br />

historische Fragestellungen beurteilen zu können. Die Stadtarchäologie<br />

ist in Bayern in der Regel immer noch darauf beschränkt, die historische<br />

Forschung mit punktuellen Einzelergebnissen zu »bereichern« . Für die Anfertigung<br />

einer systematischen <strong>und</strong> flächendekenden Bestandsaufnahme<br />

durch ein archäologisches Stadtkataster mit Positiv- <strong>und</strong> Negativkartierung,<br />

wie es in Baden-Württemberg entsteht, fehlen in Bayern bislang die finanziellen<br />

<strong>und</strong> personellen Voraussetzungen . Voraussetzungen, die in Nord- oder<br />

Mitteldeutschland <strong>und</strong> in jüngerer Zeit durchaus auch in Baden-Württemberg<br />

als selbstverständlich gelten, sind ebenso wie mittel- oder langfristig durchführbare<br />

Konzepte einer regionalen oder überregionalen Stadtarchäologie gegenwärtig<br />

nicht zu erwarten . Dieser ganz <strong>und</strong> gar unbefriedigende Zustand<br />

kann sich nur dann ändern, wenn das durchaus vorhandene Interesse der<br />

Öffentlichkeit durch eine die Grabungen begleitende Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />

Ausstellungen <strong>und</strong> Publikationen weiter gefördert <strong>und</strong> befriedigt wird .<br />

Ohne eine bessere <strong>und</strong> auch langfristig gesicherte finanzielle <strong>und</strong> vor allem<br />

personelle Ausstattung der Denkmalpflege, Museen <strong>und</strong> Universitäten durch<br />

den Staat sowie der Schaffung von Stellen für weitere Stadtarchäologen auch<br />

in kleineren <strong>Städte</strong>n wird dies in Bayern nicht zu erreichen <strong>und</strong> der in Baden-<br />

Württemberg erreichte Zustand nicht zu halten sein . Es gilt von allen historisch<br />

Interessierten darauf hinzuarbeiten, daß die archäologische Denkmalpflege<br />

nicht in hoffnungslose Abhängigkeit von der jeweiligen wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> politischen Lage gerät <strong>und</strong> in Zukunft durch eine geeignete finanzielle<br />

<strong>und</strong> personelle Ausstattung ihre von Rechts wegen gestellten Anforderungen<br />

erfüllen kann .<br />

Summary<br />

Medieval and postmedieval archaeology in smaller towns in Southern<br />

Germany, including some examples from North Bavaria<br />

The article is divided into three sections . A short description of the different<br />

geographical and historical basics in Southern Germany is followed by a<br />

comparison of the archaeology in smaller towns between Bavaria and Baden-<br />

Württemberg . The contemporary knowledge of Southern Germany is<br />

separated into different levels . Whereas improved standards have been<br />

attained from Baden-Wiirttemberg to Northern Germany, the archaeology of

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