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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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340 K. Fehn<br />

Velimsky hauptsachlich durch »Urbanisten <strong>und</strong> Kunsthistoriker« gepdigt<br />

worden ist. Diese fruhen Stadtanlagen waren durch Verwendung von Holz fur<br />

die Bauten <strong>und</strong> einfachen Grubenhausern anstatt vielgestaltigerer Verwendung<br />

von Hausern mit KeHern charakterisiert. Viele dieser stadtischen Fruhformen<br />

fielen rasch wieder wust; ihre Nachfolger entstanden an anderen<br />

Standorten. Erfreulicherweise wurde es der archaologischen Siedlungsforschung<br />

in Bohmen ermoglicht, eine groBere Zahl dieser Kleinstadtwustungen<br />

auszugraben <strong>und</strong> dadurch gr<strong>und</strong>legende Erkenntnisse uber die <strong>Entstehung</strong>szeit<br />

zu gewinnen.<br />

Drei Beitrage befaBten sich mit den Aufgaben <strong>und</strong> Moglichkeiten der archaologischen<br />

Forschung in Kleinstadten. Ubereinstimmend wurde zumindest<br />

fur die deutschen Lander ein Defizit bei der archaologischen Kleinstadtforschung<br />

beklagt; dabei wurden aber auch regionale Unterschiede deutlich.<br />

H. Losert (Bamberg) steHte in seinem Vortrag uber die Archaologie des Mittelalters<br />

<strong>und</strong> der Neuzeit in kleineren Stadten in Suddeutschland an hand einiger<br />

Beispiele vor aHem die Situation in Bayern vor, die sich nach seiner Meinung<br />

negativ von derjenigen in Baden-Wurttemberg <strong>und</strong> noch mehr von derjenigen<br />

in Norddeutschland unterscheidet. Vor aHem beklagte er das Fehlen<br />

von Spezialisten fur diese FragesteHungen <strong>und</strong> den Mangel an Gesamtkonzepten<br />

fur die archaologische Kleinstadtforschung. H.G. Stephan (Gottingen)<br />

bestatigte aus nord- bzw. nordwestdeutscher Sicht den im aHgemeinen groBen<br />

Forschungsbedarf, konnte aber immerhin auf einige positive Gegenbeispiele<br />

hinweisen. Er wandte sich gegen die oft wenig professioneHen Untersuchungen<br />

durch archaologisch unzureichend ausgebildete Forscher, betonte aber<br />

andererseits die Bedeutung einer konsequenten interdisziplinaren Zusammenarbeit.<br />

1m Gegensatz zu den durch NeubaumaBnahmen haufig stark zerstorten<br />

U ntergr<strong>und</strong>en der groBen Stadte steHten die kleineren Stadte noch ein<br />

groBes Forschungsreservoir fiir die Zukunft dar. Aus der Sicht der Universitat<br />

miiBten Moglichkeiten geschaffen werden, urn gezielte problemorientierte<br />

Forschungen auf groBeren Flachen durchfiihren zu konnen. G. Isenberg<br />

(Miinster) ging in ihrem Vortrag iiber »Probleme der Bodendenkmalpflege in<br />

kleineren <strong>und</strong> mittleren Stadten. Inventarisation - Denkmalschutz - Ausgrabung«<br />

die Thematik von einer anderen Seite an. Aus dieser Sicht erscheint es<br />

nicht nur wichtig forschen zu konnen, sondern moglichst groBe Teile des» Bodenarchivs«<br />

unzerstort durch UnterschutzsteHung zu erhalten. In der Forderung<br />

nach einer intensiveren Erforschung der Kleinstadte <strong>und</strong> der Ausweitung<br />

der ProblemsteHungen war sich die Referentin aber durchaus mit den<br />

beiden Vorrednern einig. GroBen Wert legte Isenberg auf die systematische<br />

Bestandsaufnahme fiir die gesamte Stadtflache, wozu unterschiedliche Methoden<br />

verwandt werden miiBten, u.a. die Auswertung von Karten, Bildern<br />

<strong>und</strong> Archivalien. Auch fiir diejenigen Zeiten, fiir die umfangreiche schriftliche<br />

Zeugnisse vorlagen, konnten durch die archaologische Kleinstadtforschung<br />

gr<strong>und</strong>legende Ergebnisse erzielt werden, vor aHem dann, wenn die<br />

stadtische <strong>Entwicklung</strong> nicht gradlinig verlaufen sei <strong>und</strong> Briiche aufwiese.<br />

Die folgenden Vortrage zweier Historiker basierten vorwiegend auf der Auswertung<br />

von Schriftzeugnissen. L. Enders (Potsdam) referierte iiber »Werden

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