Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

Arbeitskreis-Sitzung Geographentag Bochum 337
(Dr. Simons, Dr. Schon, Dr. Huttel), die vor allem die Burgen und Hohlensysteme
untersuchten, ist zu vermuten, daB die Besiedlung in diesem Gebiet
bereits in vorchristlicher Zeit einsetzte. Fur die Herausbildung eines Wegenetzes
in diesem Gebiet ist z.Zt. immerhin bereits eine Gesamthypothese
moglich. Bereits etwa 800 v. Chr. bahnten sich erstmals Menschen den Weg
durch das Tal, und zwar nicht wie spater oftmals uber Berge, Plateaus und
Terrassen, also siedlungsorientiert, sondern den FluBlaufen entlang, relieforientiert.
Die Wohnhohlen wurden wohl von den Talern aus genutzt. In einer
spateren Phase wanderte die Bevolkerung ab und die alteren Siedlungen fielen
wust. Damit verbunden war der Verfall des alten Wegenetzes. Wie eng die
Entwicklung der Kommunikationsadern mit der Entwicklung der Siedlungen
verbunden war, zeigen vor allem das 16. und das beginnende 17. lahrhundert.
Damals wurden in der Nahe bestehender Siedlungen Festungen mit Fluchtund
Wehrburgcharakter sowie zahlreiche Beobachtungsturme errichtet. Dabei
kam es wahrscheinlich zur Aufgabe von weniger geschutzten Siedlungen und
dem Verfall zahlreicher Wege.
Obwohl noch zahlreiche Fragen offen sind, hat die historisch-geographische
Wegeforschung bereits unter Beweis gestellt, daB sie mit den fur den andersartigen
Untersuchungsraum leicht modifizierten bewahrten Methoden
aus den Alpen auch in einem interdisziplinaren Projekt auBerhalb von Europa
einen wichtigen Part iibernehmen kann.