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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Siedlungsforschung. Archaologie-Geschichte-Geographie 11, 1993, S. 335-337<br />

Christian Seeber<br />

Historische Verkehrsgeographie in Hochgebirgsregionen<br />

Sitzung des »Arbeitskreises fur genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa«<br />

auf dem 49. Deutschen Geographentag am 7.10.1993 in Bochum<br />

Das Ziel der Sitzung, die von Professor Dr. Klaus Aerni (Bern) <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />

Rainer Graafen (Bonn) vorbereitet worden war, bestand in der Prasentation<br />

<strong>und</strong> im Vergleich zweier interdisziplinarer Forschungsprojekte zur Historischen<br />

Verkehrsgeographie in Hochgebirgsraumen verschiedener Kontinente.<br />

Leider war es nicht moglich, in dem vorliegenden Band der »Siedlungsforschung«<br />

die Beitrage sowohl fiir die Alpen als auch fiir den Himalaya zu<br />

veroffentlichen. In diesem Band ist der Vortrag von Klaus Aerni iiber das<br />

»Inventar Historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS)« enthalten; im<br />

nachsten Band wird ausfiihrlich iiber das Schwerpunktprogramm der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft »Siedlungsprozesse <strong>und</strong> Staatenbildung im tibetischen<br />

Himalaya« unter besonderer Beriicksichtigung des Teilprojekts<br />

»Verkehrswege <strong>und</strong> Handel im Himalaya« berichtet. 1m ersten Vortrag informierte<br />

Aerni iiber Auftrag, Ziele, Arbeitsweisen <strong>und</strong> Stand der Arbeiten am<br />

»Inventar der Historischen Verkehrswege der Schweiz« (IVS). Aerni betonte,<br />

daB in den letzten J ahrzehnten vor allem die aus der Zeit vor der Motorisierung<br />

stammenden Wege (Feldwege, Hohlwege, gemauerte Wege) <strong>und</strong> Wegbegleiter<br />

(Mauern, Hecken, Baumreihen, Wegkreuze, Kapellen etc.) in erheblichern<br />

Umfang verschw<strong>und</strong>en seien. Die Zerstorung dieser Kleinobjekte <strong>und</strong><br />

fossilen Gelandespuren fiihre zu einem Verlust an Uberlieferung <strong>und</strong> damit<br />

an Verwurzelung der Bewohner in der Vergangenheit. Dies wiederum bedeute<br />

einen Verlust an Identitat <strong>und</strong> eine Verschlechterung der Umweltqualitat.<br />

Diesem zunehmenden Substanzverlust sollte begegnet werden; dafiir wurde<br />

das »Inventar der Historischen Verkehrswege der Schweiz« gegriindet. Sein<br />

Ziel ist die »Erhebung der durch Urk<strong>und</strong>en nachweisbaren <strong>und</strong> im Gelande<br />

feststellbaren, seit der Ur-<strong>und</strong> Friihgeschichte entstandenen, dem Personen<strong>und</strong><br />

Warentransport dienenden Kommunikationsanlagen aufgr<strong>und</strong> von Literatur-<br />

<strong>und</strong> Archivforschung <strong>und</strong> Feldbegehung«. Aerni fiihrte aus, daB bestimmte<br />

Bewertungskriterien fiir die Erhaltung <strong>und</strong> Weiterverwendung bestehender<br />

Wege <strong>und</strong> Moglichkeiten der Wiederherstellung unterbrochener<br />

Wegeverbindungen erarbeitet werden muBten <strong>und</strong> die Offentlichkeit laufend<br />

iiber die Ziele <strong>und</strong> den Fortgang der Arbeiten informiert wiirde. Das Arbeitskonzept<br />

des IVS unterscheidet zwei Ebenen: die kurzfristige <strong>und</strong> die mittelfristige;<br />

nur bei den letzteren ist systematische Gr<strong>und</strong>lagenarbeit moglich. Die

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