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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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330 K. Aerni<br />

Beispiel 1: Walderschliessungsprojekt Bollodingen bei Herzogenbuchsee<br />

Der 1985 projektierte Forstweg hatte in der Steilstufe zwischen dem tieferen<br />

<strong>und</strong> hoheren Mittelland ein Hohlwegbiindel zerschnitten. Es ist das schonste<br />

Beispiel eines Hohlwegbiindels, das wir zur Zeit kennen. Es ordnet sich ein in<br />

eine Weganlage, die in zahringischer Zeit von Rheinfelden her iiber den Jura<br />

geradlinig nach Thun zielte. Das Wegbiindel lasst sich in seiner Anlage aufgr<strong>und</strong><br />

einer abgegangenen Burgstelle in das 11. bis friihe 13. Jahrh<strong>und</strong>ert zuriickfiihren.<br />

Seine Beniitzung bis urn 1960 ist durch das Auffinden von Metallteilen<br />

mittels eines Metalldetektors nachgewiesen.<br />

Obwohl die Eidgenossische Forstdirektion die Schutzwiirdigkeit des Objektes<br />

bejahte, zeigte die Bernische Forstdirektion kein Verstandnis fiir unser<br />

Anliegen. In der Folge blieb der Konflikt unbereinigt <strong>und</strong> die eidgenossische<br />

Forstdirektion sicherte 1988 einen Beitrag von 30% an die Kosten der<br />

Walderschliessung zu. Danach deponierte der Schweizer Heimatschutz beim<br />

B<strong>und</strong>esgericht eine Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen die Subventionsverfiigung.<br />

Das B<strong>und</strong>esgericht veranlasste eine Vernehmlassung, der 1989 ein Augenschein<br />

durch die B<strong>und</strong>esrichter <strong>und</strong> die Beteiligten folgte. Der Kantonsarchao<br />

loge bezeichnete das Hohlwegbiindel als von nationaler Bedeutung, ein<br />

forstliches Expertengutachten dagegen beurteilte das Walderschliessungsprojekt<br />

als zweckmassig. In der zweiten Vernehmlassung anerkannte die Eidgenossische<br />

Forstdirektion aufgr<strong>und</strong> der yom IVS vorgelegten Detailbelege die<br />

nationale Bedeutung des IVS-Objektes. 1m Juli 1990 hiess das B<strong>und</strong>esgericht<br />

die Beschwerde des Schweizer Heimatschutzes gut, hob die Subventionsverfiigung<br />

auf <strong>und</strong> wies das Projekt an das Departement des Innern zuriick<br />

(Schneider 1990). Das Beispiel wurde wegweisend fiir analoge FaIle.<br />

Beispiel 2: Historische Wege im Perimeter der Eisenbahn-Transversalen<br />

In idealer Form gestaltete sich die Zusammenarbeit mit B<strong>und</strong>esstellen in der<br />

Projektierung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT, neu als »Alp­<br />

Transit« bezeichnet). Bereits im November 1990, zwei Jahre vor der positiv<br />

verlaufenen Volksabstimmung, legte das B<strong>und</strong>esamt fiir Verkehr (BAV) die<br />

Vorschlage fiir die Linienfiihrung der Neubaustrecken am Lotschberg <strong>und</strong> am<br />

Gotthard vor. Das IVS erhielt Einsicht in die U nterlagen <strong>und</strong> konnte erreichen,<br />

ab Sommer 1992 im Auf trag des BAV generelle Vorabklarungen im<br />

Perimeter der Projekte vornehmen zu konnen. Es konnte sich dabei einerseits<br />

auf abgeschlossene Gelandeaufnahmen <strong>und</strong> Dokumentationen des IVS stiitzen,<br />

andererseits waren grossere Strecken nach dem kurzfristigen Konzept<br />

aufzunehmen. 1m Februar 1993 wurden die Dossiers AlpTransit Lotschberg<br />

<strong>und</strong> Gotthard abgegeben. 1m April 1993 fanden Besprechungen mit der Bauleitung<br />

statt, so dass nun in der Vergebung der Projektierungsauftrage an die<br />

Ingenieurbiiros die beiden IVS-Dossiers als Rahmenbedingungen beriicksichtigt<br />

werden.<br />

Beispiel 3: Region Simplonpass - yom bedrohten Passweg zum Ecomuseum<br />

Simplon

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