Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

326 K. Aerni
Abb. 5: Historischer Wegverlauf mit Bewertung der Gelandeobjekte (Foto IVS)
viel Substanz
Lauterbrunnen BE
alter Weg von Stechelberg
nach Gimmelwald
mit Substanz
Bernisches Mittelland
modernisierter Hohlweg
mit Naturbelag
ohne Sub~tanz
Boltingen BE , "Garstatt"
modernisierte alte
Simmentalstra~e
Die Entstehung der »Bewertungskarte GeHinde« (Phase 2: Teilsynthese).
Sie wird aus der Substanzkarte durch die Beriicksichtigung folgender zusatzlicher
Merkmale abgeleitet: Vielfalt und Anzahl der Wegbegleiter, Haufigkeit
und Zustand der baulichen Merkmale des Weges sowie Einbettung der
Gesamtanlage in die Umgebung (Erholungswert). Die Bewertungskarte ist damit
eine generalisierende Karte und sagt aus, welche Abschnitte, Linien oder
Strecken aufgrund der Relikte als von nationaler, regionaler oder lokaler Bedeutung
einzustufen sind.
Mit der Bewertungskarte Gelande und den Objektbeschrieben bringt der
Bearbeiter des Gelandes seine Arbeit in transparenter Form in die Synthese
(Phase 3) ein.
3.3.2. Methodisches Vorgehen im Arbeitsbereich Geschichte
Historikerinnen und Historiker beschaftigen sich im IVS insbesondere mit
Karten und Planen und der Erfassung und Aufarbeitung von Literatur. U nter
Beizug wissenschaftlicher Darstellungen werden diese Ergebnisse in Beziehung
zur Siedlungs-, Wirtschafts- und Herrschaftsgeschichte gesetzt. Wichtigste
Voraussetzung fiir eine pragmatische Analyse der Verkehrsgeschichte einer
Region stellt die Kenntnis der ortlichen Gegebenheiten dar. In dies em Bereich
iiberschneiden sich die Interessenspharen von Historiker und Geograph.
In der Analyse (Phase 1) werden wissenschaftliche Darstellungen, Orts- und
Gemeindegeschichten, Chroniken, miindliche Auskiinfte, Strassenbauakten
(18. - 20. Jahrhundert), Zeichnungen, Stiche, Gemalde, Photographien sowie
Reiseberichte routenbezogen ausgewertet. Die Wegverlaufe werden auf die
»Historische Routenkarte« eingetragen.