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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) 319<br />

Da festgestellt worden ist, dass alte Wege nicht aus Mutwilligkeit, sondern<br />

aus Unkenntnis ihrer historischen Bedeutung zerst6rt wurden, hat das Inventar<br />

zudem kontinuierlich <strong>und</strong> umfassend Fachleute <strong>und</strong> die Oeffentlichkeit zu<br />

orientieren.<br />

Schliesslich ist das IVS verpflichtet, im Sinne des integralen Landschaftsschutzes<br />

mit andern Organisationen des Landschaftsschutzes zusammenzuarbeiten.<br />

3.2. Forschungskonzept <strong>und</strong> Arbeitsablauf<br />

Unter Beriicksichtigung der Aufgabenstellung <strong>und</strong> der Rahmenbedingungen<br />

des IVS bildet der Forschungsansatz der historischen Geographie eine entscheidende<br />

Gr<strong>und</strong>lage fiir unser methodisches Vorgehen (Zimpel 1958, Denecke<br />

1969, Aerni 1971, Henkel 1977, Denecke 1979 <strong>und</strong> 1985). Das Ziel des<br />

IVS ist ein Landschaftsschutzinventar, das historische Verkehrswege, wegbegleitende<br />

Einrichtungen (Wegbegleiter) <strong>und</strong> funktionslos gewordene Relikte<br />

in einer Inventarkarte aufzeigt <strong>und</strong> in einem Kommentar erHiutert.<br />

Inhalt der Aufnahmen sind nicht die einzelnen friiheren Siedlungsepochen,<br />

sondern die in die Gegenwart tradierten Formen <strong>und</strong> Funktionen friiherer<br />

Kultur landschaftselemente.<br />

Die Aufgabe wird gelOst, indem Wegformen, WegoberfHichen <strong>und</strong> Wegbegleiter<br />

in bezug auf ihre historische, morphologische <strong>und</strong> planerische Bedeutung<br />

in einem fiir das Zielpublikum geniigenden Masse dokumentiert <strong>und</strong> in<br />

ihrem raumlichen Zusammenhang dargestellt werden. Eine umfassende, aIle<br />

sozio-6konomischen Aspekte beriicksichtigende historische Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

im Sinne einer vollstandigen Verkehrsgeschichte kann nicht Gegenstand<br />

der Untersuchungen am IVS sein.<br />

Der Arbeitsablauf gliedert sich in sieben Arbeitsphasen (Abb. 2).<br />

In der Analyse (Arbeitsphase 1) werden zunachst von den beiden Arbeitsbereichen<br />

»Geschichte« <strong>und</strong> »Gelande« gemeinsam die Wegnetze der ab 1870<br />

erschienenen Erstausgaben der Siegfriedkarte auf die moderne Landeskarte<br />

1 :25 000 iibertragen. Anschliessend folgt im Arbeitsbereich Geschichte die<br />

Analyse der alten Plane <strong>und</strong> neuerer regionalgeschichtlicher Darstellungen.<br />

Die Ergebnisse werden in einer historischen Routenkarte zusammengefasst.<br />

1m Arbeitsbereich Gelande entsteht zeitlich parallel die Gelandekarte.<br />

In der Teilsynthese (2) wird zunachst die Raumgliederung der beiden Arbeitsbereiche<br />

nach Strecken, Linien <strong>und</strong> Abschnitten vereinheitlicht <strong>und</strong><br />

gleich numeriert. »Strecken« sind Wegverbindungen zwischen zwei Ausgangsorten,<br />

z.B. Bern - Thun. Falls mehrere Varianten moglich sind, im obigen<br />

Beispiel das Aaretal <strong>und</strong> das Giirbetal, so bezeichnen wir diese als »Linien«.<br />

Ihre Unterteilungen heissen Abschnitte <strong>und</strong> entsprechen Schutzobjekten<br />

unterschiedlicher, aber in sich einheitlicher Substanz.<br />

Danach wird im Arbeitsbereich Geschichte aus der historischen Routenkarte<br />

die »Bewertungskarte Geschichte« abgeleitet, in der das historische<br />

Wegnetz aufgr<strong>und</strong> seiner Bedeutung in die drei Bedeutungsstufen »iiberregio-

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