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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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KleinsHidte in Ostwestfalen-Lippe 283<br />

In NRW hat nur 1/3 aller Gemeinden kein Stadtrecht (134 von 396), in<br />

Ostwestfalen-Lippe sind 50 von 70 Gemeinden SHidte (= 71%). Zwar handelt<br />

es sich dabei meist urn normale kreisangehorige SHidte unter 25 000 Ew., also<br />

ohne die Funktion einer GroBen bzw. Mittleren kreisangehorigen Stadt, aber<br />

sie nehmen weite FHichen ein (MAYR 1990, S. 50, Abb. 3).<br />

Vier Kreise Nordrhein-Westfalens bestehen aber nur aus SHidten: Mettmann,<br />

der Ennepe-Ruhr-Kreis sowie Recklinghausen im Ballungsrandgebiet<br />

der Rhein-Ruhr-Ballung <strong>und</strong> als Kuriosum Hoxter in OWL bei nur geringer<br />

Bevolkerungsanzahl <strong>und</strong> -dichte. Dabei handelt es sich natiirlich iiberwiegend<br />

urn KleinsUidte. »Der Kreis Hoxter, ein versHidterter Raum«, wie man bei<br />

bloBer statistischer Betrachtung glauben konnte? - nichts ware falscher als<br />

das!<br />

Die nichtsHidtischen Gemeinden, davon SchloB Holte-Stukenbrock mit<br />

iiber 20000 Ew. bei der VZ 1987 - liegen im Einwohnerspektrum aller Gemeinden<br />

Ostwestfalen-Lippes iiberwiegend im Bereich der KleinsHidte, - ohne<br />

daB sie diesen Titel zu fiihren berechtigt sind. Dieser amtliche Titel wird als<br />

Prestigefaktor durchaus empf<strong>und</strong>en, ist heute sachlich aber vollig belanglos.<br />

AIle Gemeinden werden nach einer gemeinsamen Gemeindeordnung verwaltet.<br />

Von daher ware es durchaus iiberlegenswert, den Titel Stadt abzuschaffen;<br />

in den Niederlanden fiihren auch groBe SHidte bis hin zu Amsterdam<br />

nur die Bezeichnung »Gemeente«.<br />

Entscheidender sind Funktionen, <strong>und</strong> die werden bekanntlich nach zentralortlichen<br />

Rangstufen gemessen. Wo stehen nun die neuen KleinsHidte Ostwestfalen-Lippes<br />

im System der zentralen Orte? Der neue LEP 1/11 1979 unterscheidet<br />

bei der zentralortlichen Gliederung (vgl. Abb. 10)<br />

3 Stufen Gr<strong>und</strong>zentren (dav. eine mit mittelzentralen Teilfunktionen)<br />

4 Stufen Mittelzentren (von denen 3 in OWL vorkommen) <strong>und</strong><br />

4 Stufen Oberzentren, von denen Paderborn mit 0,50 - 0,75 Mio. Ew. <strong>und</strong><br />

Bielefeld mit 1 - 2 Mio. Ew. in den jeweiligen Versorgungsbereichen den<br />

unteren <strong>und</strong> mittleren Rang besetzen.<br />

Bei vereinfachter Zusammenfassung teilen sich die politischen Gemeinden<br />

des Regierungsbezirks Detmold auf in 2 Oberzentren, 29 Mittelzentren (samtlich<br />

iiber 25 000 Ew., meist etablierte Mittelstadte - angefiihrt von Detmold,<br />

Giitersloh, Minden, Herford) <strong>und</strong> 39 Gr<strong>und</strong>zentren, die also iiberwiegen.<br />

Jede selbstandige Gemeinde muB ein zentraler Ort sein. Falls dieser Rang<br />

nicht erreicht wurde, wurde man eingemeindet - das erklart die Existenz der<br />

groBen Flachenstadte im Kreis Hoxter - oder man wurde selbst Kern einer<br />

neuen Flachengemeinde a la Petershagen oder Porta Westfalica (beide Kreis<br />

Minden-Liibbecke), von der man selbst einwohner- oder flachenmaBig nur<br />

einen Bruchteil ausmacht.<br />

Innergemeindliche Zentrensysteme, die es selbstverstandlich auch gibt, spielen<br />

in diesen Landesentwicklungsplanen keine Rolle, vielrp.ehr erfolgt eine<br />

Aggregation der zentralortlichen Indikatoren auf der Ebene politischer Gemeinden.

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