Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

Die Entwicklung der historischen KleinsUidte des Paderborner La ndes 247
fiigung stand, kam es zu manchen Zersiedelungseffekten. Beziiglich der Infrastrukturausstattung
blieben die neuen Wohnsiedlungen hinter den alten
Kernbereichen zuriick. Gleichwohl haben sich in den groBeren Siedlungen
einzelne Geschafte, Gasthofe und Handwerksbetriebe niedergelassen.
Abb. 6 : Drei Fachwerkhauser von 1727 - 1730 I
Kolpingstra~e in Furstenberg
Fachwerkbauten waren bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts die dominierende Bauform. Heute sind
die Fachwerkbauten selbst in den alten Ortskernen in der Minderheit. Einige von ihnen stehen
inzwischen unter Oenkmalschutz. (Aufn.: G. Henkel 1992)
Erhebliche Veranderungen haben auch bezuglich der GrundstuckgroBen
stattgefunden. Wahrend in den 50er Iahren noch Flachen von 1500-1800 qm
ublich waren - der groBe Garten soUte der Selbstversorgung dienen - , sind
gegenwartig nur noch Grundstiicke von 600-800 qm GroBe in den kleinstadtischen
Bebauungsplanen enthalten. Auch hierin zeigen sich Anpassungstendenzen
an (vor)stadtische Leitbilder.
Die moderne Wohnhaussiedlung am Rande hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg
als zweite kleinstadtische Realitat etabliert. Nicht nur an Zahl mit den
iiberkommenen Gebauden gleichwertig, auch in der Sozialstruktur der Kleinstadte
haben die Neubaugebiete eine beachtliche, nicht selten sogar dominierende
Position erreichen konnen. Wahrend die Wohnbausiedlungen wuchsen
(die z.T. erheblichen Bauaktivitaten auf dem Lande waren nahezu ausschlieBlich
hier konzentriert), sind die alten Stadtkerne vielfach von Entleerungs-
und Verodungstendenzen gekennzeichnet (s.u.).
Urspriinglicher und pragender Haustyp der Region ist das langgestreckte
Niederdeutsche Hallenhaus, das als sog. »Einhaus« Platz fur Menschen, Vieh