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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Siedlungsforschung. Archaologie-Geschichte-Geographie 11, 1993, S. 237-258<br />

Gerhard Henkel<br />

Die <strong>Entwicklung</strong> der historischen KleinsHidte des Paderborner<br />

Landes im 19. <strong>und</strong> 20. lahrh<strong>und</strong>ert<br />

Anmerkungen der Angewandten Historischen Geographie zu Stadterhaltung<br />

<strong>und</strong> Denkmalpflege 1<br />

Mit 15 Abbildungen <strong>und</strong> 1 Tabelle<br />

Einleitung<br />

Die Bliitezeit der Stadtegriindungen war in Mitteleuropa das hohe bis spate<br />

Mittelalter. Dies gilt auch fiir das Paderborner Land im ostlichen Westfalen.<br />

Dort ist Paderborn als einzige friihmittelalterliche Stadt anzusprechen, wahrend<br />

im hohen <strong>und</strong> spaten Mittelalter zehn Stadtgriindungen hinzukamen<br />

(Abb. 1): vier im Norden (Salzkotten, Schwaney, Lippspringe <strong>und</strong> Neuhaus)<br />

<strong>und</strong> sechs im Siiden des heutigen Kreises Paderborn (Biiren, Kleinenberg,<br />

Blankenrode, Wiinnenberg, Fiirstenberg <strong>und</strong> Lichtenau). Die Konzentration<br />

von mittelalterlichen Stadten im Siiden entsprach vor aHem strategischen Motiven<br />

der fiirstbischoflichen Landesherren in Paderborn, ihr Territorium gegeniiber<br />

Kurkoln <strong>und</strong> den Grafen von Waldeck/Hessen abzusichern. AuBerdem<br />

hatten diese Standorte - zumindest nach damaligen Kriterien - beachtliche<br />

naturgeographische Ressourcen fiir die Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft <strong>und</strong><br />

das Gewerbe: fruchtbare Feldflachen, Wasserreichtum, groBe Walder <strong>und</strong> damit<br />

reiche Nahrungs- <strong>und</strong> Energiepotentiale.<br />

Aus heutiger verkehrsgeographischer <strong>und</strong> okonomischer Sicht erfolgten<br />

diese verstarkten Stadtegriindungen auf der siidlichen Paderborner Hochflache<br />

im Randbereich zu den Gebirgsziigen des Sauerlandes <strong>und</strong> des Eggegebirges<br />

in sog. strukturschwachen peripheren Gebieten. Die gesamte Stadtereihe<br />

im Siiden des Paderborner Landes ist seit dem 19. lahrh<strong>und</strong>ert iiberwiegend<br />

von wirtschaftlicher Stagnation gepragt.<br />

Die folgende DarsteHung beleuchtet die <strong>Entwicklung</strong> dieser siidlichen Stadtereihe<br />

des Paderborner Landes im 19. <strong>und</strong> 20. lahrh<strong>und</strong>ert. Diese fiinf Stadte<br />

(die bis zur Gebietsreform 1975 zum Kreise Biiren gehorten) sind durch ihre<br />

Naturausstattung, Lage <strong>und</strong> wirtschaftliche <strong>Entwicklung</strong> ahnlich <strong>und</strong> daher<br />

fiir diese vergleichende Betrachtung gut geeignet. Inhaltlich gliedert sich die<br />

1 Dem Beitrag liegt der Vortrag zugr<strong>und</strong>e, der auf der 19. Tagung des Arbeitskreises fUr genetische<br />

Siedlungsforschung in Mitteleuropa (Paderborn, 23.-26. September 1992) gehalten wurde.<br />

Vergleiche dazu auch den Tagungsbericht von K. Fehn in diesem Bande!

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