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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Die Griindung <strong>und</strong> Entwickiung der mitteiaiterlichen SUidte im WaIdviertel 213<br />

Fiir diese Bauvorhaben der Stadtherren wurden zehn Biirgerparzellen verwendet.<br />

Auf diesen wurden die herrschaftlichen Zweckbauten, wie SchloB mit<br />

Park, Biirgerspital <strong>und</strong> Landgericht, errichtet. Die umgesiedelten Biirger erhielten<br />

ihre neuen Standorte durch Teilung von bestehenden Hausparzellen.<br />

Diese Hausteilungen sind im Plan der Stadt ersichtlich.<br />

Innerhalb der Stadtmauern sind nun 101 Hausparzellen nachweisbar. Dazu<br />

kommt das SchloB mit den Nebengebauden. Die zeitliche Umgestaltung der<br />

oben angefiihrten Bauten ist noch zu erforschen.<br />

So blieb die Stadt - von Befestigungsanlagen umgeben - bis ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

erhalten.<br />

6. Stadium: Umgestaltung im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

1m Taffatal sowie vor dem Stadtgraben entstanden einzelne Hauser, die zusammen<br />

mit der Altsiedlung am Stephansberg zunachst die Vorstadt bildeten<br />

68 •<br />

1m Jahre 1656 kommt es durch die Anlage der Tuchmachersiedlung zu einer<br />

systematischen Erweiterung im Norden der Stadt 69 • Der damalige Besitzer der<br />

Herrschaft Horn, Graf Kurz, lieB zu dieser Zeit 30 gleiche Hauser an der nach<br />

Raabs fiihrenden StraBe bauen <strong>und</strong> begriindete so die Raabser Vorstadt, auch<br />

Ottinger Vorstadt genannt (nach der Ottinger Kapelle)70. Dies ist wahrscheinlich<br />

die erste »Industriesiedlung« Osterreichs.<br />

Weiters lieB der gleiche Stadtherr ein Brauhaus bauen <strong>und</strong> brachte damit<br />

das Brauereigewerbe nach Horn. Der Standort dieser Brauerei ist mit dem<br />

heutigen Brauhaus 6stlich vom SchloB gegeben.<br />

SchlieBlich wurde noch vom Grafen Kurz im Jahre 1657 das Piaristengymnasium<br />

gegriindee t •<br />

Die Stadt hatte zusammen mit den Gebauden der Vorstadt (Tuchmachersiedlung,<br />

Brauhaus, Gutshof, Miihlen <strong>und</strong> anderen Hausern) ca. 160<br />

Hauser, davon waren ca. 100 in der Altstadt.<br />

7. Stadium: Horn im Jahre 1824 72<br />

Die Siedlung Horn bestand aus zwei Teilen: aus der Stadt Horn <strong>und</strong> aus der<br />

Vorstadt Horn. Die Stadt hatte damals 112 Hauser. Alle Bewohner dieser 112<br />

Hauser hatten den sozialen Stand »Biirger« <strong>und</strong> unterstanden dem Biirgermeister<br />

<strong>und</strong> dem »Gemeinderat«. Sie hatten eine eigene Gerichtsbarkeit. Hingegen<br />

hatten die Bewohner der 77 Hauser der Vorstadt Horn den sozialen<br />

Stand »Kleinhausler« <strong>und</strong> unterstanden als Untertanen der Herrschaft Horn.<br />

Zusammen hatte die Stadt 189 Hauser 73 . Die Hauser der Vorstadt Horn<br />

konzentrierten sich besonders n6rdlich der Stadt im Bereich der Tuch-<br />

68 wie Anmerkung 9, S. 102.<br />

69 PleBl, E.: »Industriesiediungen des WaIdviertels aus siedlungsgeographischer Sicht«. In: Versuche<br />

<strong>und</strong> Ansatze zur Industrialisierung des Waldviertels. Studien <strong>und</strong> Forschungen aus dem<br />

NO. Institut fUr Landesk<strong>und</strong>e, Bd 12, Wien 1990, S. 142. Siehe auch Anmerkung 65, S. 103.<br />

70 wie Anmerkung 69, S. 142.<br />

71 wie Anmerkung 65, S. 104.<br />

72 NOLA StA Franz. Steuerkataster VOMB 273.<br />

73 wie Anmerkung 72.

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