23.11.2013 Aufrufe

Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

212 E. PleBl<br />

3. Der urspriingliche Standort der Stadthauser der adeligen Stadtherren diirften<br />

drei nebeneinanderliegende Parzellen in der Mitte des nordlichen Baublocks<br />

gewesen sein.<br />

Dieser Teil der Stadt ist in der urspriinglichen Parzellenform erhalten, wobei<br />

eines der Hauser noch einen Schiittkasten besitzt. Nach Aussagen der<br />

Hausbesitzer hatten diese drei Hauser die Funktion eines Herrenhauses<br />

(Amonhaus), eines Gesindehauses <strong>und</strong> eines Fuhrwerkshauses (die Nachbarhauser<br />

des Amonhauses).<br />

Grabungen im SchloBpark konnten iiber diese Frage GewiBheit bringen.<br />

Ob die Stadt urspriinglich nur zwei Tore (Wiener- <strong>und</strong> Pragertor) oder drei<br />

Stadttore besaB, ist ebenso noch zu untersuchen.<br />

4. Stadium: Erste Stadterweiterung<br />

In der zweiten Halfte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde die Stadt nach Norden erweitert<br />

64 • Diese Erweiterung erfolgte parallel zum nordlichen Rand des Dreiecksplatzes.<br />

Dadurch wurde die heutige Thurnhofgasse (friiher Farber- bzw.<br />

Hafnergasse genannt) mit 43 Hausparzellen geschaffen. Die Erweiterung ist<br />

100 m breit <strong>und</strong> 450 m lang. Es wurde dadurch die Flache der Stadt urn 4,5 ha<br />

vergroBert. Somit betrug die GroBe der Stadt im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert 13,05 ha.<br />

Rippenformige Quergassen (Florianigasse, Pfarrgasse) verbinden den neuen<br />

Stadtteil mit dem Hauptplatz. Damit hatte die Stadt die doppelte GroBe der<br />

Ursprungsanlage <strong>und</strong> somit 85 Hauser erhalten.<br />

1m 14. Jahrh<strong>und</strong>ert kam es noch zu einer Verbauung des »Gratzls« am<br />

Hauptplatz mit sechs Hausern, wodurch die Stadt nun 91 Hauser hatte 65 •<br />

5. Stadium: Die weitere Umgestaltung der Stadt durch die Stadtherren im<br />

Mittelalter<br />

Noch im Mittelalter kam es zu weiteren Umgestaltungen, die noch im he utigen<br />

Stadtbild zu erkennen sind. Da Horn eine Griindung von adeligen Gr<strong>und</strong>herren<br />

war, hatten diese als Stadtherren bis zur Auflosung der Gr<strong>und</strong>herrschaft<br />

im vorigen Jahrh<strong>und</strong>ert groBen EinfluB auf die Gestaltung des Stadtbildes.<br />

So ist ein groBer Gutshof des Stiftes Passau im nordwestlichen Teil der Stadt<br />

seit dem Jahre 1394 bekann 66 • Dieser Hof beim Stadtturm - daher der Name<br />

Thurnhofgasse, eigentlich miiBte sie Turmhofgasse heiBen - ist gegenwartig<br />

im Besitz der Gemeinde als Rathaus. 1m Jahre 1395 wird bereits ein Biirgerspital<br />

erwahnt 67 • Heute beherbergt dieses Gebaude das Hobarthmuseum.<br />

SchlieBlich wird die ehemalige Burg zu einem SchloB mit Park umgewandelt.<br />

1m AnschluB an das SchloB wurde ein Landgerichtsgebaude errichtet.<br />

Dieses Gebaude ist in den ehemaligen AusmaBen noch heute erhalten.<br />

64 wie Anmerkung 9, S. 102.<br />

65 Forstreiter, E.: »Die AnHinge der humanistischen Schulbildung in Horn <strong>und</strong> die VorHiufer des<br />

Gymnasiums vor Errichtung des Piaristengymnasiums im Jahre 1657. In: Festschrift zur Eroffnung<br />

des neuen Gebaudes der Horner B<strong>und</strong>esmittelschulen. Horn 1961, S. 32.<br />

66 wie Anmerkung 65, S. 32.<br />

67 wie Anmerkung 65, S. 93.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!