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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Die Griindung <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> der mittelalterlichen SHidte im Waldviertel 211<br />

Eine Rekonstruktion wurde, ausgehend vom Plan der Franz. Fassion v. J.<br />

1824 <strong>und</strong> von noch gut erhaltenen PHinen von Nachbarsiedlungen der Type<br />

Gassendorfer, vorgenommen. Dies konnte eine dorfliche Siedlung mit ca. 12<br />

Hofstellen ergeben.<br />

2. Stadium. Alt-Horn als Kirchensiedlung<br />

Urn 1050 wird eine Kirchenschenkung 62 genannt. Der rein bauerliche Ort<br />

iibernimmt nun die Funktion eines Kleinzentrums, <strong>und</strong> somit wird Alt-Horn<br />

ein zentraler Ort der untersten Stufe. Es wird ein Kirchort, ein Hauptdorf fiir<br />

einige umliegende Dorfer. Der Standort der Kirche liegt unmittelbar neben<br />

der bereits bestehenden Siedlung, siidlich der durch den Ort fiihrenden StraBe.<br />

3. Stadium: PlanmaBige Anlage einer Burgstadt (siehe Plan 1)<br />

Zwischen 1150 <strong>und</strong> 1160 wird jenseits der bereits bestehenden Kirchensiedlung<br />

am linken Taffaufer eine planmaBig angelegte »Burgstadt« gegriindet 63 •<br />

Die AusmaBe dieser Stadt betrugen: Lange 450 m, Breite im Westen 240 m<br />

<strong>und</strong> im Osten 140 m. Dies ergibt eine Flache von 8,55 ha. 1m Zentrum dieser<br />

Plananlage liegt ein langlicher Dreiecksplatz. Dieser Platz ist ca. 300 m lang<br />

<strong>und</strong> an der Basis maximal 80 m breit. Drei BaublOcke mit den Hausparzellen<br />

umgrenzen den Platz. Welche UrsprungsausmaBe die Hausparzellen hatten,<br />

k6nnen wir nur durch die noch vorhandenen Parzellen rekonstruieren. Wahrscheinlich<br />

sind die urspriinglichen AusmaBe im Baublock, der zwischen der<br />

Florianigasse <strong>und</strong> der Pfarrgasse liegt, heute noch erhalten. Hier haben die<br />

Parzellen (es sind sieben Hausparzellen) eine Breite von 23 m <strong>und</strong> eine Lange<br />

von 66 m. Ubertragen wir diese ParzelIenausmaBe auf die drei Baubl6cke, so<br />

ergibt dies 20 Parzellen im siidlichen Baublock. Dieser reichte urspriinglich<br />

durchgehend vom Pragertor bis zum Wienertor <strong>und</strong> nahm auch das gegenwartige<br />

Areal des SchloBparkes ein. Der nordliche Baublock war in 14 Parzellen<br />

<strong>und</strong> der westliche Baublock in acht Parzellen unterteilt. Dies ergibt<br />

zusammen 42 Hausparzellen. Die Stadt hatte an der S~dostecke ihre Burg, die<br />

wie in Drosendorf noch heute auBerhalb des Baublocks ihren Standort hat.<br />

Auch das heutige Areal des ehemaligen Piaristenordens bestand bei der Griindung<br />

der Stadt noch nicht.<br />

Die Annahme, daB der heutige SchloBpark vormals von acht Hausparzellen<br />

eingenommen wurde, ist eine Meinung, die sich auf die Plane aller anderen<br />

Stadte stiitzt:<br />

1. Keine der Stadte hat innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern eine so<br />

riesengroBe Parkflache aufzuweisen wie Horn.<br />

2. Die derzeitige sehr groBe Parkanlage hat eine fast quadratische Form mit<br />

ganz geraden Begrenzungen <strong>und</strong> reicht schematisch abgegrenzt iiber die<br />

Taffa hinaus.<br />

62 wie Anmerkung 9, S. 102.<br />

63 wie Anmerkung 5, S. 15.

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