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Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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Siedlungsforschung. Archiiologie-Geschichte-Geographie 11, 1993, S. 201-217<br />

Ernst PleBI<br />

Die Griindung <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> der mittelalterlichen SHidte im<br />

Waldviertel<br />

Aufgezeigt am Beispiel der Stadt Horn 1<br />

Mit 4 Abbildungen<br />

1. Einleitung<br />

Unsere heutige Siedlungslandschaft weist eine groBe Mannigfaltigkeit der verschiedensten<br />

Formen wie Einzelhafe, Weiler, Darfer, Miirkte <strong>und</strong> kleiner<br />

Landstiidte auf. Diese Formen sind das Ergebnis einer Hingeren - sich iiber<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte hin erstreckenden rneist mehrphasigen siedlungshistorischen<br />

<strong>Entwicklung</strong>.<br />

Die vielgestaltige liindliche Siedlungslandschaft setzt sich also aus mehreren<br />

Faktoren zusammen, die in einer Gesamtschau zusammenzufassen sind. Wir<br />

kannen daher eine Hindliche Stadt nur im Zusammenhang mit den diese Stadt<br />

umgebenden Darfern betrachten. Eine solche Stadt wurde nicht isoliert in<br />

einer liindlichen Region gegriindet, sondern sie hatte friiher <strong>und</strong> auch in unserer<br />

Gegenwart bestimmte Funktionen, die zum Teil noch heute ausgefiihrt<br />

werden, zu erfiillen. Darfer <strong>und</strong> Stiidte bildeten innerhalb einer Hindlichen<br />

Region eine Einheit. Zur vollen Ausstattung der »Infrastruktur« einer Hindlichen<br />

Region geharte auch eine Stadt. Bereits im Mittelalter, bei uns im 11.<br />

<strong>und</strong> 12. Jahrh<strong>und</strong>ert, wurden diese Strukturen geschaffen, die bis in unsere<br />

Gegenwart erhalten geblieben sind <strong>und</strong> besonders nach dem 2. Weltkrieg versHirkt<br />

ausgebaut wurden. Unter einer liindlichen Region (auch Grafschaft im<br />

Mittelalter) verstehen wir eine graBere Anzahl von Darfern (20 bis 50), die im<br />

Umland einer Stadt liegen. Ich konnte im Waldviertel eine graBere Anzahl<br />

solcher Regionen feststellen, die bereits auf das Mittelalter zuriickgehen. 1m<br />

politischen Bezirk Horn sind es die Stiidte Horn, Eggenburg <strong>und</strong> Drosendorf,<br />

urn die sich solche Regionen entwickelten 2 • 1m Raume von Waidhofen/Thaya<br />

sind es die Stiidte Waidhofen, Raabs, Gmiind, Litschau <strong>und</strong> Weitra. Aus allen<br />

angefiihrten mittelalterlichen SHidten entwickelten sich zentrale Orte der Stu-<br />

1 Dem Beitrag liegt der Vortrag zugr<strong>und</strong>e, der auf der 19. Tagung des Arbeitskreises flir genetische<br />

Siedlungsforschung in Mitteleuropa (Paderborn, 23.-26. September 1992) gehalten wurde.<br />

Vergleiche dazu auch den Tagungsbericht von K. Fehn in diesem Bande!<br />

2 Siehe auch Klaar, A: »Siedlungsformen der osterreichischen DonausHidte«. Mit Literaturangeben<br />

<strong>und</strong> PHi.nen von Stiidten in Osterreich. In: »Die Stadte Mitteleuropas im 12. <strong>und</strong> 13.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert. Linz 1963.

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