Entstehung und Entwicklung kleinerer Städte

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122 L. Enders Perspektiven der Archäologie des Mittelalters . Tagungsberichte zum interdisziplinären Kolloquium vom 27.-30 . September 1989 in Liestal (Schweiz) . Liestal 1991 . Schich, Winfried : Die Herausbildung der mittelalterlichen Stadt in der Mark Brandenburg . Der Wandel der Topographie, Wirtschaft und Verfassung im 12 ./13 . Jahrhundert . In : Jäger, Helmut [Hrsg.] : Stadtkernforschung, Köln-Wien 1987 (= Städteforschung, A 27), S . 213-243 . Schwartz, Emil : Geschichte der Uckermärkischen Hauptstadt Prenzlau. Göttingen 1975 . Siedler, Eduard Jobst: Märkischer Städtebau im Mittelalter . Berlin 1914. Stoob, Heinz: Die Ausbreitung der abendländischen Stadt im östlichen Mitteleuropa . In : Zeitschrift für Ostforschung 10, 1961, S . 25-84 .
Siedlungsforschung . Archäologie-Geschichte-Geographie 11, 1993, S . 123-165 Michel Pauly Die Anfänge der kleineren Städte im früheren Herzogtum Luxemburg vor 1500' Mit 2 Abbildungen und 4 Tabellen Die heute belgische Stadt Durbuy rühmt sich bei den Touristen, die kleinste Stadt der Welt zu sein . Sie zählt heute knapp 400 Einwohner . In seinem Liebesstreitgedicht »Jugement dou Roy de Behaingne« beschreibt sie der französische Dichter und Kleriker Guillaume de Machaut2, der zur Kanzlei und zum Hof König Johanns des Blinden gehörte, als er »avec ses gens en chastiau de Durbui« zuritt, folgendermaßen : »Et quant il ont veü Durbui de pres, Si s'arrestoient, Et dou veoir forment se mervilloient, Car onques mais en leur vie n'avoient Veil si bel, ne si gent, ce disoient Et sans doubtance, Il est moult fors et de tres grant plaisance, Biaus et jolie et de po de deffence .« Durbuy wird also vor der Mitte des 14 . Jahrhunderts als Burg beschrieben, dazu noch als gering befestigt . Nichtsdestoweniger war der Ort 1362 neben zehn anderen Städten vertreten, als Herzog Wenzel in Ivoix seiner Gattin Johanna von Brabant ihr Wittum anwies 3 . Im Vergleich zu 1343, als zehn Städte das Friedensbündnis zwischen Graf Johann und dem Bischof von Lüttich bezeugten 4, war es die einzige »neue« Stadt bei einer derartigen Versammlung. Laut gräflichem Urbar wurden 1314 ganze 40 Solidi Bürgergeld im Ort erhoben', was nach Roger Petit auf nur 26 Haushalte schließen läßt6 , andererseits auch einen freiheitlichen Status voraussetzt. War Durbuy denn nun eine Stadt? ' Dem Beitrag liegt der Vortrag zugrunde, der auf der 19 . Tagung des Arbeitskreises für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa (Paderborn, 23 .-26 . September 1992) gehalten wurde . Vergleiche dazu auch den Tagungsbericht von K. Fehn in diesem Bande! Manuskript abgeschlossen im April 1993 . z HOEPFNER [Hrsg .], Oeuvres de Guillaume de Machaut, S . 109, Vers 1379-1386 . 3 VERKOOREN, CCL 111, Nr . 1033 . a VERKOOREN, CCL 11, Nr . 861 . 5 GROB/VANNERUS, Denombrements, S. 552 . 'Vortrag im Seminar für mittelalterliche Geschichte (Luxemburg, 1990), unveröffentlicht.
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