Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Miscellen.
Ob diese Notizen, welche ich ans Johann Tröster'« seltenem
Werkchen, „das alt und neu teutsche Dacia, das ist neue Beschreibung
dos Landes .Siebenbürfren« rNünibcrg Ißßß, S. 267 und 311)
geschöpft habe, cino Boroichonmg zu .1. (i. Eccards Obsorvatio de
nuniis AttiKT riunnonim rcgis, f Hannover 1720, 4°) bilden, vermag
ich aber niclit .in/iiircboii . d.'i idi Icf/tcros Work nur dem Titel nach
kenn*- A. Luschin-Ebengreuth.
Ein mobilisirtes Münzamt. Die Prägetechnik des Mittelalters, die
nur einfaches Handwerkzeug in Anwendung brachte,
bedingte nicht
eine solche Stabilität der Prägeanstalten, wie der moderae Betrieb
mit Maschinen. Der ganze nothwendige Apparat einer mittelalterlichen
Münzanstalt war sehr leicht transportabel. Ein beachtenswerther
Fall, in dem aus diesem Umstände Nutzen gezogen wurde,
bietet sich dar bei dem Kreuzzuge gegen Tunis 1270. Damals hatte
König Karl I. zwei Münzmeister, wahrscheinlich aus Messina^ bei
sich, die während des Zuges in Afrika münzen sollten, wie aus
folgender von Oamillo Minleri KIccio , Studii storici estratti da' registri
della cancelleria Augioina, Napoli 1H7G, p. 48 ausReg. 1271 A.
Fol. 4 im Auszuge publicirten Quittung hervorgeht: 8imoni Bupertino
Fämiliari olim stratiotico Messanc apodixa unc. 24. solutarum
Vitali Fabe et Lanfranco Riccio monetariis missis ad felicem
exercitum nostrum apud Tunisium pro exercenda sicla in
dicto exercitu. Vielleicht war in diesem Falle beabsichtigt, aus der
erhofften Beute an Ort und Stelle Courantmünze für das Heer zu
beschaffen. Aehnliche Fälle möchten sich auch sonst wohl aus dem
Mittelalter aufweisen lassen, zu deren Beachtung diese Notiz
anregen möchte.
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